Donnerstag, 7. September 2023

Das US-Imperium versus BRICS (Teil 1)

von Grantscherben
 
 

Übersetzung:
..."Laut einem erfahrenen südafrikanischen Beamten, der an Treffen mit dem hochrangigen US-Diplomaten in Pretoria teilnahm, waren Nuland und ihr Team jedoch nachweislich nicht darauf vorbereitet, sich mit den jüngsten Entwicklungen auf dem afrikanischen Kontinent auseinanderzusetzen -— insbesondere mit dem Militärputsch, durch den die pro-westliche Regierung des Niger Stunden vor dem Start ihrer Mehrstationen-Tour durch die Region gestürzt wurde.

"In über 20 Jahren Zusammenarbeit mit den Amerikanern habe ich sie noch nie so ver-zweifelt gesehen", sagte der Beamte dem Medium TheGrayzone unter der Bedingung der Anonymität.
Die jüngste BRICS-Konferenz könnte Nuland ebenfalls Sorgen bereiten. Der Block gab am 24.August eine einstimmige Erklärung ab, dass er die Vollmitgliedschaft auf Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate ausdehnen würde.

Dazu  zwei wichtige Begriffe aus der Geopolitik

1. Der eurasische Balkan

Eurasiens „Balkan“ umfasst Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Usbekistan, Turkmenistan, Aser-baidschan, Armenien, Georgien und Afghanistan, außerdem auch die „lebensfähigeren“ geostrategischen Akteure Türkei und Iran. Zudem sind diese Länder auch ein wichtige Teilstücke für Chinas "neue Seidenstraße" mit Anbindung an den afrikanischen Kontinent.

Geopolitisch wichtig ist diese Region nach Brzezinskis Analyse wegen der Transportwege, besonders der Pipelines, aber auch wegen der widerstreitenden Ziele der Nachbarstaaten, vor allem aber weil die Region sich wegen der Bodenschätze "zu einem ökonomischen Filetstück entwickeln könnte“.


Aserbaidschans Verwundbarkeit zeitigt nach Brzezinski Auswirkungen auf die gesamte Region, weil seine Lage es zu einem geopolitischen Dreh- und Angelpunkt mache. „Es ist gewissermaßen der lebenswichtige Korken, der den Zugang zur Flasche mit den Bodenschätzen des Kaspischen Beckens und Zentralasiens kontrolliert. Ein unabhängiges, Türkisch sprechendes Aserbaidschan mit Pipelines, die es mit der ethnisch verwandten und politisch als Stütze agierenden Türkei verbinden, verwehrte Russland eine Monopolstellung im Zugang zur Region und beraubte es damit seines entscheidenden politischen Druckmittels auf die Politik der neuen zentralasiatischen Staaten.“ Aserbaidschan ist daher von Russland im Norden, aber auch vom Iran im Süden Druck ausgesetzt.

Georgien ist ethnisch inhomogen, daher die Abspaltungswünsche, die von Russland unterstützt wurden, um Georgien in der GUS und zur Duldung von Militärbasen zu zwingen.

Kasachstan ist der Schild und Usbekistan die Seele des nationalen Erwachens der verschiedenen Völker in der Region. Durch seine Größe und geographische Lage schützt Kasachstan die anderen vor direktem russischen Druck, da nur Kasachstan an Russland grenzt. Durch die mehrheitlich russische Bevölkerung im Norden droht dem Land eine Spaltung, durch die kasachische Minderheit in Usbekistan ein Konflikt zwischen den beiden Ländern.

Usbekistan ist ethnisch homogener, nationalbewusster und stärker in der Geschichte verwurzelt, was bei den Regierungen von Turkmenistan, Kirgisistan, Tadschikistan und sogar Kasachstan Befürchtungen weckt, "dass sich Usbekistans Führungsrolle in der Region zu regionaler Vorherrschaft auswachsen könnte.“

Turkmenistan mit seinen Erdgasvorkommen ist ethnisch relativ homogen, geografisch geschützt, auf Usbekistan und Iran ausgerichtet.

Kirgisien ist gemischter und zwischen China und Kasachstan eingezwängt, von dem seine Souveränität in Zukunft abhängt.

Tadschikistan ist eine Stammesgesellschaft, wobei ein großer Teil der Tadschiken außerhalb des Landes, vor allem im Norden Afghanistans lebt.

Die Türkei und der Iran sind in ihrer geopolitischen Orientierung unberechenbar. 
"Eine Destabilisierung dieser beiden Staaten würde sehr wahrscheinlich die ganze Region ins Chaos stürzen.“ 
 
"Käme es zur Destabilisierung der Türkei oder des Iran oder auch beider, wären die internen Probleme der Region nicht mehr zu steuern, und selbst eine regionale Vorherrschaft der Russen könnte dann womöglich nicht mehr verhindert werden.“ 
Die Türkei wird, so Brzezinski, von Modernisten, Islamisten und Nationalisten in drei unvereinbare geostrategische Richtungen gedrängt. Außerdem bestehe das Problem mit dem Wunsch der Kurden nach Eigenstaatlichkeit. Das fundamentalistische Regime im Iran dagegen stehe zwischen dem Wunsch nach islamischer Beeinflussung der zentralasiatischen Republiken und der Zusammenarbeit mit Russland gegen die Dominanz der USA und gegen eine Bedrohung der nationalen Integrität durch ein unabhängiges Aserbaidschan.

Die Friedensbemühungen, die China und Russland in den letzten Monaten veranstaltet haben, ergeben somit eine nachvollziehbare Strategie.

2. Die strategische Ellipse

Dieses Bild lässt erahnen warum die BRICS den USA "Sorgen" bereitet


Sie zeigt die größten Öl und Gasvorkommen — Innerhalb diese Ellipse befinden sich 70% der Weltölreserve und 68% der Weltgasreserven. Mit weiterer Steigerung der globalen Nachfrage nach fossilen Energieträgern wird mit einer Verschärfung der geostrategischen Lage in der strategischen Ellipse gerechnet.


Iran
Saudi-Arabien
Russland
Vereinigte Arabische Emirate
Katar
Irak
Kuwait
Kasachstan

Es geht also wieder einmal um Rohstoffe wie Öl und Gas — What else!?
 

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