Freitag, 8. September 2023

Das US-Imperium versus BRICS (Teil 2)

von Grantscherben 

 
Der Putsch in Niger

Hinter vorgehaltener Hand weisen diverse Geostrategen auf Parallelen zu "Teheran " hin:

..."Nach Militärputschen in Mali und Burkina Faso seit 2020 war der Niger das letzte der drei Nachbarländer in der Sahelzone, das von einer demokratisch gewählten Regierung geführt wurde.

Putsch in Niger - Das US-Außenministerium teilte weiter mit, eine Notfallbesetzung bleibe vor Ort. Auch Familienmitglieder von Mitarbeitern sollten vorerst das Land verlassen. Die Botschaft in der Hauptstadt Niamey bleibe für begrenzte Notfalldienste für US-Bürger geöffnet. Andere routinemäßige konsularische Dienste würden ausgesetzt."



..."444 Tage. Vielen Amerikanern ist diese «Schnapszahl» auch nach mehr als 40 Jahren sehr präsent als Synonym für nationale Schande und Ohnmacht.Denn so lange dauerte die Geiselnahme von 52 US-Staatsbürgern in der Botschaft in Teheran. Freigelassen wurden sie an jenem 20. Januar 1981, an dem Ronald Reagan als neuer US-Präsident vereidigt wurde.
 
Der ehemalige Hollywood-Schauspieler hatte den demokratischen Amtsinhaber Jimmy Carter mit einem Erdrutschsieg geschlagen. Während des Wahlkampfs 1980 war das Geiseldrama in Iran omnipräsent. Im Herbst schien eine Lösung in greifbarer Nähe zu sein. Sie hätte Carter zur Wiederwahl verhelfen können, doch die Geiseln kamen nicht frei."
Flavio Meroni (Diplomat aus der Schweiz).....Im Zentrum stand Reagans Wahlkampfleiter, der spätere CIA-Direktor William Casey. Er soll sich mehrfach mit Vertretern des iranischen Mullah-Regimes getroffen haben, um sie zu überzeugen, die US-Geiseln bis zur Wahl am 4. November in «Gewahrsam» zu halten. Beweise gab es nicht, entsprechend heftig dementierten die Republikaner die Gerüchte."Der ehemalige Hollywood-Schauspieler hatte den demokratischen Amtsinhaber Jimmy Carter mit einem Erdrutschsieg geschlagen. 
 
Während des Wahlkampfs 1980 war das Geiseldrama in Iran omnipräsent. Im Herbst schien eine Lösung in greifbarer Nähe zu sein. Sie hätte Carter zur Wiederwahl verhelfen können, doch die Geiseln kamen nicht frei. Nun aber berichtet die NZZ über neue Beweise, die die These der Sabotage von Jimmy Carters Wiederwahl stützen."


Hegemoniale Anstrengung

Michel Chossudovsky fragt....Stecken die USA hinter dem Staatsstreich in Niger? Nigers „Regime Change“ im Namen von Uncle Sam? Washingtons unausgesprochenes außenpolitisches Ziel ist es, Frankreich aus Afrika zu entfernen.

..."Teile und herrsche: Italiens Premierministerin Giorgia Meloni ist Joe Bidens „politischer Aktivposten“ in Europa. Eines der US-Ziele besteht darin, Frankreich aus Afrika zu vertreiben. Washington führt seine hegemonialen Kriege sowohl gegen Europa als auch gegen Afrika – mitunter schlägt es zwei Fliegen mit einer Klappe.




Ein Jahr vor den Wahlen in Italien im Jahr 2022 wurde Giorgia Meloni zum Aspen Institute eingeladen, einer in Washington ansässigen strategischen Denkfabrik mit engen Beziehungen zum Council on Foreign Relations (CFR), dem Atlantic Council und dem militärisch-industriellen Komplex.

Prominente US-Politiker wie Madeleine Albright, Condolezza Rice und Victoria Nuland haben aktiv mit dem Aspen Institute zusammengearbeitet. Das Aspen Institute wird großzügig von der Gates Foundation, den Rockefellers, Carnegie und der Ford Foundation finanziert.

26. Juli 2023: Premierministerin Giorgia Meloni reist nach Washington.

27. Juli 2023: Premierministerin Meloni trifft Präsident Biden im Oval Office. Unter den Anwesenden im Oval Office waren: Die stellvertretende Außenministerin für politische Angelegenheiten, Victoria Nuland, und die Direktorin des Nationalen Sicherheitsrates für internationale Wirtschaft, Christina Segal-Knowles.

7. August 2023: Victoria Nuland reist nach Niamey (Niger)
Nuland traf nicht mit General Abdourahamane Tiani zusammen, der am 28. Juli 2023 zum Chef der regierenden Militärjunta erklärt worden war. Es ist erwähnenswert, dass Tiani (Anführer der Putschisten) in Washington D.C. am College of International Security Affairs (CISA) der National Defense University (NDU) studiert hat.


Afrika  - ein weiterer Stellvertreterkrieg um Macht und Rohstoffe?

Russland und China haben mit BRICS die Türen in Afrika geöffnet. Sie setzen dabei auf den Ausbau dringend notwendiger Infrastruktur. Viel Geld wurde dabei investiert. Die Bezahlung kann mit diversen Rohstoffen erfolgen. Das wird in Ländern, die reich an weltweit benötigten Rohstoffen aber trotzdem arm geblieben sind, gern gesehen und weckt in ihnen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Auch über eine eigene Währung wird diskutiert.

Die BRICS - Staaten verdoppeln sich. Weitere 6 Staaten kommen hinzu - Iran, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten, Äthiopien und Argentinien

Etwa 40 weitere Staaten zeigen Interesse an diesem wirtschaftlichen Bündnis. Darunter Algerien, Kuwait, Bangladesch, Indonesien, Thailand und Venezuela. Besonders Venezuela dürfte den USA erhebliche Kopfschmerzen bereiten.

Drohen dadurch neue Konflikte zwischen Ost und West?  

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EUCOM - AFRICOM - ECOWAS


EUCOM: hat seinen Sitz in den Patch Barracks in Stuttgart-Vaihingen und war bis zur Einrichtung des US Africa Command 2007 das einzige US-Oberkommando mit Sitz außerhalb der Vereinigten Staaten. Im Jahr 2007 standen rund 72.000 Soldaten unter dem Kommando des EUCOM. Im Jahr 2004 betrieben die USA rund 500 Stützpunkte in Europa, davon etwas mehr als 200 Militärflugplätze und mit ihnen verbundene Einrichtungen. 
 
AFRICOM: Im Oktober 2008 übernahm AFRICOM diese Aufgabe für ganz Afrika mit Ausnahme von Ägypten. AFRICOM hat seinen Sitz in Kelley Barracks -Stuttgart - Möhringen.

..."Von seinen beiden nigrischen Stützpunkten aus koordiniert das US-Militär die Logistik für die Region und führt Drohnen- und Luftoperationen durch.

Der US-Luftwaffenstützpunkt 101 in Niamey und der Luftwaffenstützpunkt 201 in Agadez sind mit Start- und Landebahnen ausgestattet, die sowohl MQ-9 Reaper-Drohnen als auch große taktische C-130 Hercules-Lufttransportflugzeuge aufnehmen können. AB201 ist der größte Drohnenstützpunkt der Welt und der zweitgrößte Stützpunkt des US-Militärs in Afrika. AB101 beherbergt 1500 französische Soldaten an der Seite ihrer amerikanischen Kollegen. Beide haben nach den Putschen in Mali und Burkina Faso nur an Bedeutung gewonnen, und die Fähigkeit, Drohnenoperationen durchzuführen, ist besonders wichtig, da große Entfernungen über lange Strecken mit minimalen Bodentruppen überwunden werden müssen.
 
Flintlock ist die erste und größte jährliche Sondereinsatzübung des US Africa Command, bei der Militär und Strafverfolgung kombiniert werden, um die Fähigkeiten afrikanischer und internationaler Sondereinsatzkräfte zu stärken."

ECOWAS: Wirtschafts­gemeinschaft der west­afrika­nischen Staaten

4 Kommentare:

Sandokan hat gesagt…

Meloni war immer schon ein falscher Fuffziger.
Oder wenn man so will, gelenkte Opposition.
Streng auf NATO-Linie, und in Sachen Migration beschränkt sie sich auf Wortmeldungen.
Wobei sie zuletzt selbst dabei für mehr Zuwanderung nach Italien eingetreten ist.

Nicht zufällig ist sie Mitglied des US-Think Tanks "Aspen Institute".
Der zum Vorfeld der CIA gehört.
Dort sind etwa auch einige deutsche Politiker der Grünen Mitglieder.
Je nach politischer Stimmungslage in einem Land benutzt man dann angeblich linke oder rechte Oppositionelle als Trojanisches Pferd.

Wahrscheinlich sollte sie vor allem den Aufstieg von Matteo Salvini stoppen.
Der ja gezeigt hatte, dass er nicht nur redet und sich auch von der EU nicht gängeln ließ.

Grantscherben hat gesagt…

@ Sandokan

ich stimme ihnen zu. Möchte allerdings hinzufügen, dass es mich irritiert, dass 5 hohe Militärs des Putsches in Niger eine amerikanische Ausbildung durchlaufen haben.

Zuerst fliegt Nordstream2 in die Luft - keiner redet mehr darüber - Fragen unerwünscht. Deutschland hat den Schaden.

Jetzt fliegt Frankreich aus Afrika raus - USA darf bleiben - Frankreich bezieht 70% seines Uranbedarfs aus Niger.

Wieder einmal stellt sich die Frage Cui Bono ? Die Zufälle mehren sich! Wer daran bastelt Europa zu schwächen, ist offensichtlich auf einem guten Weg seine Ziele zu erreichen und das scheinbar fast unbemerkt.

Anonym hat gesagt…

Gelenkte Opposition ist eine Sache, die andere, dass es Menschen fast unmöglich ist, dies im Vorfeld zu erkennen. Siehe Kurz!
Dabei ist oft nur eine kurze Recherche notwendig. Scheinbar ist die Zukunft den Menschen nicht so wichtig, um das zu tun?

MfG Michael!

K. hat gesagt…

"Gelenkte Opposition ist eine Sache, die andere, dass es Menschen fast unmöglich ist, dies im Vorfeld zu erkennen. Siehe Kurz!"

Bei der Meloni konnte man es von weit her gegen den Weg riechen.
Aber auch intelligente Menschen fallen auf solche Blender herein.
Der Kurz, zweifellos ein "womanizer", warb unter "Konservativen" mit dem Wort "geil".
Und prompt fiel der sonst so helle Gerald Grosz auf diesen "geilen" Callboytyp herein.
Soviel zur Intelligenz der Intelligenzia ...