von LePenseur
Der »kleine Bruder« des großen Joseph Haydn komponierte 1755 als junger Mann — oder eigentlich noch Jüngling mit seinen damals erst 18 Jahren — eine Messe zu Ehren des Erzengels Michael, dessen Fest heute begangen wird. Kein himmelstürmendes Meisterwerk, fürwahr, aber solide Kirchenmusik, von der (Johann) Michael Haydn ja wirklich eine Menge komponiert hat:
Nett anzuhören, zweifellos, und eine gute Grundlage fürs »gläubige Volk«, das während des feierlichen lateinischen »Hochamtes« seinen Rosenkranz betete ... — wenig deutete darauf hin, daß ebendieser junge Komponist dereinst somanche Symphonie schreiben sollte, die auch der Feder seines großen Bruders Joseph nicht schlecht angestanden hätten, wie z.B. diese, 30 Jahre nach der obigen Michaelis-Messe geschriebene Nr. 30, in D-dur:
Zum Ausklang noch eines der bekannten kleineren kirchenmusikalischen Werke des Komponisten, das »Timete Dominum« von 1777 — Gottesfurcht war und ist ja zu allen Zeiten eine passende Mahnung, und heutzutage sicherlich angebrachter (wiewohl vergessener) denn je:
Und die bei min. 6:15 beginnende Schlußfuge beweist in ihrer ungesuchten Mühelosigkeit, daß auch der »kleine« Haydn ein fürwahr großer Kontrapunktiker unter dem Herrn war!
1 Kommentar:
"Gottesfurcht war und ist ja zu allen Zeiten eine passende Mahnung, und heutzutage sicherlich angebrachter (wiewohl vergessener) denn je" -
deshalb steht der ehrwürdige Denker so in Treue fest zum Kreml-Fürsten, der noch echte Gottesfurcht praktiziert und dessen "Kirche" noch die alten gottesfürchtigen Tugenden Ruhm, Ehre, Vaterland und Familie hochhält.
Kommentar veröffentlichen