von LePenseur
... wie man bei uns in Wien sagen würde, »a aufg'legter Elfmeter« (da sich letzthin einige Piefkes darüber aufgeregt haben, durch unnötige Übersetzungen in Piefkonische belästigt zu werden, übersetze ich es eben nicht ...): nach seiner rhetorischen Glanzleistung, den Überfall der USA auf den Irak als verbrecherisch zu bezeichnen, war irgendwie für die russischen Satiriker Vovan und Lexus ein Anruf beim alten Dschordsch Dabbljuu fast unvermeidlich. Thomas Röper berichtet über das fürwahr inter-essante Gespräch:
Über die russischen Prankster Vovan und Lexus habe ich schon oft berichtet. Sie haben sich darauf spezialisiert, Telefonstreiche mit Politikern zu machen. Was eigentlich lustig sein sollte, ist oft ernüchternd, denn wenn westliche Politiker meinen, unter Gleich-gesinnten zu sein, dann sind sie erstaunlich ehrlich.
Die TelefonstreicheNatürlich berichten westliche Medien nicht darüber, denn dann würden viele ihrer Lügen zusammenbrechen. So haben die Prankster ganz nebenbei aufgezeigt, dass west-liche Medien wie Bloomberg keineswegs unabhängig von der Regierung sind, sondern bei Bedarf im Auftrag ihrer Regierung Lügen verbreiten.
Nun ist es ja nicht so, daß man als kritischer, aufmerksamer und selbstdenkender Beobachter der Polit- »Eliten« und ihrer Schreib- & Sprechhuren in den Mainstream-Medien davon überrascht wäre, daß es sich bei ihnen fast ausnahmslos um moralisch völlig verkommene, pardon l'expression, Arschlöcher handelt. Dazu brauchen wir eigentlich keinen Beweis von außen mehr, das führen uns die korrupten und sonstig kriminellen Aktionen unserer Machthaberer täglich vor Augen. Aber die zynische Unver-frorenheit, mit der unsere Politverbrecher lügen und betrügen, wird durch diese Vovan & Lexus- »Interviews« doch in einer Weise zur Kenntlichkeit entstellt, die für sie ganz besonders unangenehm ist: indem sie sich selbst durch ihre Blödheit und Unprofessionalität nicht nur der Verachtung, sondern der Lächerlichkeit preisgeben, sind sie weit stärker angegriffen, als es auf den ersten Blick scheinen mag.
Denn die Autorität dieser Bonzen beruht ja nicht auf ihren herausragenden Fähigkeiten oder beson-derer Charakterstärke, sondern ganz im Gegenteil auf ihrer völligen platten Durchschnittlichkeit, die nur durch einen besonders ausgeprägten Hang zu machtbewußter Intrige und Perfidie deutlich über-ragt wird. Ihr Charakterprofil — so man bei diesen Leuten überhaupt von »Charakter« sprechen kann — ist flach wie die Steppen Dagestans, in denen jeder Exkrementhaufen eines Kamels noch kilometer-weit zu sehen ist! Aber diese erbärmliche Mediokrität wird von Spin-Doktoren und servilen Medien-journaillisten routiniert behübscht — und diese medialen Lügengebilde sind der einzige Grund, warum diese Gestalten bei öffentlichen Auftritten vom Volk nicht mit faulen Eiern beworfen werden!
Wenn aber eine dieser erbärmlichen Gestalten durch eine Aktion wie von Vovan und Lexus lächerlich geworden ist, ist der Ballon ihrer angeblichen staatsmännischen Überlegenheit angestochen worden. Manche platzen sofort, bei anderen entweicht die Luft nur allmählich ... aber eines ist gewiß: all ihre Tage sind gezählt.
In diesem Sinne hoffen wir auf viele weitere Interviews. Es wäre naiv zu glauben, daß das Imperium der Lügen allein durch solche Aktionen wirksam diskreditiert werden kann. Aber jeder kleine Ziegelstein, den man aus der dicken Mauer des Verschweigens und der Lüge bricht, wird irgendwann dazu bei-tragen, sie zum Einsturz zu bringen ...
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