Freitag, 24. Juli 2020

Bei manchen Rätseln hilft ein einfaches: »Follow the money«


Was in einem Artikel in »Addendum« sehr instruktiv bewiesen wird:
Das Millionenrätsel

Mit billig herzustellender Schutzausrüstung wie Masken ließ sich in der Pandemie viel Geld verdienen. Auch der österreichische Staat gab mehr als hundert Millionen Euro aus. Addendum analysiert erstmals anhand öffentlicher Datenbanken, wer sich alles am Geschäft beteiligte – und stieß auf „willhaben“-Verkäufer, Unternehmensberater, Rohstoffhändler, Wer-ber, Politiker, einen Waffenshop und einen Ski-Abfahrts-Olympiasieger. Ein Blick ins Innere eines Geldrausches, dessen Aufarbeitung noch aussteht. 
 
Auf den ersten Blick ist Wolfgang R. nur einer von vielen, die im Internet ihren Krempel verkaufen. Ein Fahrrad um 99 Euro, Autoreifen mit rostigen Stahlfelgen um 25 Euro, ein Samsung-Handy um 30 Euro. Dazu Fotos, kurze Sätze, ein paar Rechtschreibfehler, eine Telefonnummer.

Solche Angebote finden sich auf der Online-Plattform „willhaben“ tausende und aber-tausende. So gesehen wirkt Wolfgang R. wie jemand, der mit ein paar alten Fundstücken vom Dachboden etwas Geld dazu verdienen will. Wären da nicht die Annoncen, die er Ende Februar online stellte.

Denn auf einmal bewarb er auch hochwertige Atemschutzmasken der Kategorie FFP3 um 14,90 Euro, Schutzbrillen um 2,25 Euro – oder sogar eine halbe Millionen OP-Masken um 200.000 Euro.
Wie sprach doch einst Fürst Metternich? »Der Balkan fängt am Rennweg an«. Auf dem Routenplaner kann man unschwer ersehen: vom Rennweg zum Stubenring ist's wahrlich nicht weit ...



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