Samstag, 11. Oktober 2014

Keep calm ...


Markus Gärtner (von dem ich auch das obige Bild habe) schrieb gestern auf seinem lesenswerten Blog:
Der DOW verliert am Donnerstag 334 Punkte, größter Absturz in diesem Jahr. Der Ölpreis schmiert über 2% ab. Monsieur Draghi verlangt strukturelle Reformen. Der Aktienstratege Albert Edwards bei der Societe Generale ruft dem Börsenvolk zu: Verkauft alles, rennt um Euer Leben. Klingt das wie Lehman? Zumindest hört es sich an wie nackte Panik.
Vom deutschen Konjunktur-Porsche bricht derweil ein weiteres Rad ab. Nach dem schockierenden Minus von 5,7% bei den Industrie-Aufträgen im August kommt der nächste Hammer: Die Exporte stürzen im selben Monat förmlich ab, mit Minus 5,8%. Das war der stärkste Rückgang in fünf Jahren. Das fürchterliche “R”-Wort müssen wir gar nicht in den Mund nehmen, es liegt schon hässlich grinsend auf dem Seziertisch der Ökonomen.
Der deutsche Obelix erleidet einen konjunkturellen Ohnmachtsanfall. Da hilft nur noch ein Zaubertrunk. Doch alle Zutaten für so ein Gebräu haben in den letzten sechs Jahren die Notenbanken fröhlich verbraucht. Keine Kaninchen mehr im Hut, keine Tricks mehr in der Kiste, die Munition ist verbraucht.
»Aus, Äpfe, Amen.« Sagt der Münchener (damit es nicht heißt, LePenseur bediene ausschließlich mit Wiener Schmäh) ... Gärtner schreibt abschließend:
Die USA importieren weiterhin massiv Kapital von den Sparern aus aller Welt, um über ihre Verhältnisse zu leben. Sie schwingen den geldpolitischen Taktstock für eine QE-Orgie, die Sparer rund um den Globus schleichend enteignet und dem Big Money das süße Leben verlängert. Die USA reiten die Europäer tiefer in eine Konfrontation mit Russland und in einen Kampf gegen den “Islamischen Staat”, aus dem der nächste 30jährige Krieg werden könnte.
Mir bangt schon vor dem nicht mehr fernen Tag, an dem einer dieser Fanatiker am Frankfurter Flughafen oder im Englischen Garten einem von uns “Ungläubigen” den Kopf abschneidet. Vor dem was danach kommt, bangt mir noch viel mehr ….
Doch: »Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch«, wissen wir dank Hölderlin, und so findet sogar einer der nichtssagendendsten Politiker Europas (außer man vermeinte, daß seine kunstvoll gedechselten Sonntagsreden je etwas gesagt hätten!) erstmals den Mut zu wenigstens »halbklaren« Worten (naja, immerhin!):
Auch heute sieht Fischer ein friedliches Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen im Land. Bedenken hat der Bundespräsident wegen "patriarchalischer Züge" im Islam und Sorge macht ihm, dass junge Österreicher für einen aggressiven "Jihad" geworben würden. Hier seien die islamischen Religionsgesellschaften in Österreich aufgerufen, sich nicht passiv zu verhalten sondern solchen Entwicklungen entschieden entgegenzutreten.
"Die Toleranz stößt an Grenzen", betonte der Bundespräsident in Bezug auf extremistische Jihad-Gruppen. Außerdem müsse jene Toleranz, die seitens der islamischen Religionsgesellschaften von Österreich und anderen europäischen Staaten erwartet werde, auch den religiösen Minderheiten in Ländern mit islamischer Mehrheitsbevölkerung entgegengebracht werden.
Und so etwas ist für Heinz Fischer'sche Verhältnisse ja beinahe schon als Sportpalastrede zu werten ...

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