Donnerstag, 2. Oktober 2025

Zwei Artikel erschienen heute vor zehn Jahren auf diesem Blog

von LePenseur
 
 
... und beide sind es meines Erachtens wert, wiedergelesen zu werden und verschaffen mir so im Urlaub mit geringer Mühe — copy + paste + ein paar nett garnierende Worte — die angenehme Möglichkeit, etwaigen Entzugserscheinungen von LePenseur-Fans vorzubeugen!
 
Also, da hätten wir am 2. Oktober 2015 um 12:25 einmal eine echte
Also — wer hätte sich sowas bloß gedacht?!
Auch US-Truppen verübten brutale Vergewaltigungen

Hunderttausende Frauen wurden 1945 von Rotarmisten vergewaltigt. Aber auch viele GIs zwangen Deutsche zum Geschlechtsverkehr, zeigt die Historikerin Miriam Gebhardt. 
Aber »DieWelt« wäre nicht »DieWelt«, wenn ihr »leitender Redakteur Zeit- und Kultur-geschichte« nicht sofort zu versichern wüßte:

Doch ihre Zahlen überzeugen nicht.

Ei, warum? Ei, darum! Weil — Morgenstern läßt grüßen — nicht sein kann, was nicht sein darf. Naja, 1945 waren nicht alle GIs zu jeder Zeit Gentlemen in Uniform, zugegeben — aber ...
Denn ihre Schätzung von mindestens 190.000 Vergewaltigungen durch US-Soldaten ist nicht besser und nicht schlechter als jede andere vage Annahme. Zu dieser Zahl kommt Gebhardt durch mehrere, jeweils in sich mindestens fragwürdige Hochrechnungen.
Ausgangspunkt ist eine Statistik von 1956, der zufolge in der Bundesrepublik und in West-Berlin knapp 3200 Kinder lebten, die bei Vergewaltigungen gezeugt wurden. Davon seien etwa drei Fünftel amerikanischen Vätern zuzurechnen.
Da erfahrungsgemäß ein Prozent der insgesamt vergewaltigten Frauen tatsächlich ein Kind ihres Peinigers gebar, multipliziert Gebhardt diese Zahl mit 100. So kommt sie auf den Wert von mindestens 190.000 von GIs vergewaltigten Frauen.
Doch dieser Wert ist, anders als die Autorin vorgibt, in Wirklichkeit völlig freihändig. Weder die Ausgangszahl noch der Faktor 100 sind überzeugend belegt. Es sind Annahmen, die zutreffen können, aber nicht müssen. Das festzustellen hat nichts mit Relativierung der Verbrechen zu tun – es könnte genauso gut doppelt so viele Fälle sexueller Gewalt durch GIs gegeben haben oder halb so viele. Man kann es schlicht nicht quantifizieren.
Als sicher darf man annehmen, dass es auch beim Einmarsch der westlichen Truppen in Deutschland zu vielen traumatisierenden sexuellen Gewalttaten gekommen ist. Es werden viel mehr gewesen sein als die etwa 11.000 Fälle, die der amerikanische Kriminologe J. Robert Lilly aufgrund einer Hochrechnung aus den tatsächlich eröffneten Militärstrafverfahren angenommen hat.
Ob es aber 100.000 waren, eine Viertel- oder eine halbe Million, wird sich nicht aufklären lassen. Das sollte man auch offen einräumen, sonst führt man Leser in die Irre.
Noch viel mehr führt allerdings in die Irre, wer durchaus empirisch-rational nachvollziehbare, und als schätzungsweise Ermittlung im Buch offengelegte (sic!) Berechnungen seinen Lesern als »nicht besser und nicht schlechter als jede andere vage Annahme«, sogar als »völlig freihändig« verkaufen will! Ein bloßer Blick in Wikipedia hätte den »leitenden Redakteur« in Kenntnis gesetzt, daß ein einmaliger Geschlechtsverkehr infolge Vergewaltigung mit ca. 3-5% Wahr-scheinlichkeit zu einer Schwangerschaft führt — wenn man dann noch annimmt, daß ein erheb-licher Teil dieser Schwangerschaften durch eine Abtreibung beendet wurde, und weiters durch Kindersterblichkeit zwischen 1945 und 1956 zusätzlich Kinder in der Statistik aus 1956 nicht mehr erfaßt sind, dann ist die Schätzung »mal hundert« nicht bloß eine »vage Annahme« sondern vielmehr durchaus nachvollziehbar.

Aber wer, wie »DieWelt«, und überhaupt alle Publikationen der Springer-Presse, sich nicht primär als Informationsmedium, sondern als Sprachrohr des Hegemons U.S.A. verstand und ver-steht (bekanntlich steht »die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika« in der Satzung der Springer AG), der hat natürlich jedes Interesse, alle Verbrechen der US-Army im besiegten und unterworfenen Deutschland nach Möglichkeit schönzureden.
 
Und dann hätten wir noch um 15:25 den Artikel
Die NSU-Schmiere läuft wie geschmiert?
 
Eher wie gelähmt, wenn man sich die mittlerweilige Prozeßdauer so ansieht ... Und jetzt kommt noch eine Nebenklägerin abhanden. Der »Tagesspiegel« berichtet merklich verstört:

NSU-Prozess 

Nebenklägerin gibt es offenbar gar nicht
Schwer zu glauben: Im NSU-Prozess soll eine Nebenklägerin zugelassen worden sein, die es offenbar gar nicht gibt. 
Wer den Prozeß verfolgte, der findet das keineswegs »schwer zu glauben« — denn was uns da an geradezu haarsträubendem Unsinn seitens der Staatsanwälte als zu glauben vorgelegt wird. Tote, die in diesem Zustand noch Pumpguns durchladen, feuerfeste Papiertaschentücher mit DNS-Spuren, die aus einem abgebrannten Wohnwagen geborgen werden etc. etc. etc. 

Vielleicht kommt der Staatsanwalt demnächst drauf, daß das alles in Wahrheit die grünen Männchen vom Mars (oder vom BND) ausgeführt haben.

Blöd nur irgendwie ... so einen Prozeß kann man (außer durch Tod der Angeklagten) doch nur durch ein wenigstens korrekt aussehendes Verfahren beenden.

Wäre ich Frau Zschäpe — ich tät' mir langsam Sorgen um meine Gesundheit machen. Insbesondere Thrombosen »san a Hund«, wie der Wiener sagt ...
NSU-Schmiere? NSU? In den letzten Jahren je noch was gehört? Nein. Oder höchstens so ... gerüchteweise ...
 
Nun, war schon immer so. In der Nazizeit hat man zehn Jahre nach der Ermordung unerwünschter Personen unter dem Vorwand des sogen. Röhm-Putschs auch Wichtigeres zu tun gehabt, als an diese Schmierentragödie der deutschen Geschichte zu denken ...

5 Kommentare:

  1. Geschätzter Le Penseur, vor mittlerweile auch schon wieder einigen Jahren berichtete selbst der Spiegel von den Vergewaltigungen der GI's an Französinnen in Folge der Landung in der Normandie.

    https://www.spiegel.de/politik/leichte-beute-a-129c898e-0002-0001-0000-000096238951
    https://www.n-tv.de/der_tag/80-Jahre-nach-dem-D-Day-Franzoesin-berichtet-von-Vergewaltigung-durch-US-Soldaten-article24987184.html

    Dass die Franzosen selbst mitunter auch gerne ihre Kolonialtruppen auf deutsche Frauen und Mädchen losgelassen haben war hingegen nie ein Geheimnis, wurde halt in Dt. und Öst. nicht öffentlich thematisiert.
    Anders als in Italien, wo die Verbrechen der Nordafrikaner in der französischen Armee bis heute Teil des Nationalgedächtnisses sind.
    Ich glaube, da gibt es sogar einen Spielfilm aus den 1960ern mit Sophia Loren darüber.
    Vae victis.

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  2. Der Welt-Artikel beginnt mit einer Riesenlüge: "Hunderttausende Frauen wurden 1945 von Rotarmisten vergewaltigt. "
    Dreihunderttausend Frauen begingen nach der Vergewaltigung durch die Rotarmisten Selbstmord.

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    1. Warum ist dann "Hunderttausende Frauen wurden 1945 von Rotarmisten vergewaltigt" eine Lüge? Wenn (wobei ich nicht weiß, ob es richtig ist, aber es ist vorstellbar!) 300.000 Frauen deshalb Selbstmord begingen, dann müssen notwendigerweise "hunderttausende" vergewaltigt worden sein. Wenn man zB annimmt, dass jede dritte sich nach einer brutalen Vergewaltigung das Leben nahm, wären es eben 900.000 Vergewaltigte gewesen, bei jeder fünsten 1,5 Millionen. Erst wenn man annimmt, dass höchstens jede zehnte deshalb Selbstmord beging, wäre (bei dann drei Millionen) die Formulierung "Millionen Frauen wurden ..." richtiger (denn die Formulierung "Millionen" wird normalerweise noch nicht bei 1, x oder 2, x Milionen verwendet, sondern erst ab 3 Millionen).

      Da die Rotarmisten anfänglich (als diese Gräueltaten stattfanden) nicht einmal das Gebiet der späteren DDR vollständig besetzt hatten (Thüringen und Teile von Sachsen-Anhalt waren zT monatelang noch US-Truppen besetzt), fällt es bei einer dort vorhandenen Bevölkerungszahl von etwa 18-19 Millionen (von denen etwa 10 Millionen Frauen gewesen wären), reduziert um die US-besetzten Gebiete vielleich auch nur16 Millionen (davon 9 Millionen Frauen) doch etwas schwer anzunehmen, das jede dritte Frau demnach von Rotarmisten vergewaltigt worden wäre. Dieses Ausmaß wird wird auch durch persönliche Berichte, die ich kenne, nicht wirklich gestützt. Es waren wohl weniger Frauen, die das erdulden mussten. Und ob die 300.000 Frauen wegen erlittener Vergewaltigung sich das Leben nahmen, ist ebenso nicht gesichert.

      Ich will die Gräuel, die es gab, wirklich nicht schönreden! Es gab sie, und wie der Artikel von LePenseur aufzeigt, eben nicht nur bei den Sowjets, sondern auch bei der US-Army und wie der Vorposter schrieb: auch seitens der Franzosen an deutschen Frauen (wie vorher in Frankeich seitens der US-Army an Französinnen).

      Über die Briten ist mir nichts bekannt, es wäre aber ein Wunder, wenn es nicht auch da zu Fällen gekommen wäre - aber möglicherweise in geringerer Zahl als bei den anderen.

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    2. Weil es Millionen waren und nicht "Hunderttausende". Verwechseln Sie mal diese Opferzahlen-Dimensionen in einem anderen Zusammenhang. Probieren Sie 's besser nicht aus.

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  3. Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang03 Oktober, 2025 00:30

    Der entscheidende Fakt wird seltsamerweise hier nicht benannt: wer NICHT vergewaltigt hat, waren unsere DEUTSCHEN Soldaten. Schon das ist ein starkes Indiz, dass die Wehrmacht eben KEINE Verbrecherorganisation war, sondern eine Truppe von Ehrenmännern, die auch den Respekt vor dem Feind bewahrt hatten. Aber das darf man im Wertewesten ja nicht mehr sagen.,

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