Mittwoch, 24. Mai 2017

Gier

von Fragolin

Die nackte Gier nach Kohle treibt mich dazu, jetzt eine faire und gerechte Forderung zu stellen, die wegen ihrer Fairness und Gerechtigkeit zumindest von den Roten unbedingt unterstützt werden müsste: Ich fordere, da mein Blog für jeden Menschen mit Internetanschluss frei lesbar ist und der Information und Meinungsbildung dient und damit ein unverzichtbarer Bestandteil einer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft ist, dass zumindest jeder Haushalt, der einen Internetanschluss oder ein Smartphone besitzt, besitzen könnte oder in der Lage wäre, sich so etwas anzuschaffen oder schenken zu lassen, per Gesetz dazu gezwungen wird, mir pro Monat eine fixe Gebühr von einem Euro zu überweisen. Über eine Sondergebühr für meine Entschädigung, weil ja jemand mein geistiges Eigentum kopieren und für sich nutzen könnte, denke ich noch nach.

Was, das erscheint irgend jemandem frech? Da kommt jemand auf die Idee, ich bräuchte ja nur Beitragszahler freischalten? Es wäre ja eine geradezu sittenwidrige, ekelhafte Zwangs-Abzocke sich einfach frech bei jedem zu bedienen? Es wäre krank, eine Zwangsabgabe zu fordern, die sich allein auf die Möglichkeit begründet, weil mir ja auch keiner Geld dafür zahlen muss, wenn ich am Straßenrand stehe und Würstel verkaufe, nur weil ich ihm die Möglichkeit gebe, ein Würstel kaufen zu können, auch wenn er gar keines will?

Mag ja alles richtig sein.
Für normale Menschen, für mich und für dich. Deshalb würde das bei mir auch nicht funktionieren.
Aber im Kopf eines Herrn Wrabetz existiert dies als ernst gemeinte Forderung. Der ORF stellt ungefragt und freiwillig seine Programme per Streaming ins Internet und begründet daraus eine Forderung, dass jeder GIS zahlen muss, der technisch in der Lage sein könnte, diese Dienste zu nutzen, auch wenn er es nie tut.

Und es wird funktionieren.

Und jeder, der im Herbst zur Wahl gerufen ist, sollte sich genau anschauen, welche Parteien diese Abzocke fördern. Und überlegen, ob er solchen Vereinen genug Vertrauen entgegenbringt, dass er glaubt, dass sie im politischen Tagesgeschäft in seinem Interesse handeln werden.

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