Montag, 4. Oktober 2021

Das ist die Berliner Luft, Luft, Luft ...

 ... sang man einst übermütig. doch wie man weiß: Übermut tut selten gut! Besonders beim Auszählen von Wahlstimmen ...
Nach der Chaos-Wahl in Berlin, bei der es an Stimmzetteln und Wahlkabinen fehlte, Wähler teilweise stundenlang warten mussten, auch noch nach Schließung der Wahllokale, hat mich folgender Brief eines Wahlhelfers erreicht – der aus erster Hand von unglaublichen Zuständen erzählt. Ich veröffentliche ihn gemeinsam mit einer Anfrage an den Senat sowie zwei Posts des Freie-Wähler Abgeordneten Marcel Luthe. Der ist nach Umfragen verschiedener Institute einer der bekanntesten und beliebtesten Berliner Landespolitiker – laut Meinungsforschungsinstitut INSA kennt den früheren FDP-Politiker ungefähr jeder zweite Bürger. Von diesen bewerten 12,4 Prozent seine Arbeit mit „sehr gut“. Das Institut Wahlkreisprognose.de sah Luthe gar vor den Fraktionsvorsitzenden der SPD und CDU unter den zehn populärsten Berliner Politikern. Seine „Freien Wähler“ kamen indes nur auf 0,8 Prozent. Das scheint ihm überraschend wenig – und er beklagt massive Unregelmäßigkeiten. So entdeckte eine Reporterin der „B.Z.“ in einem Mülleimer im Hof des Rathauses Charlottenburg Blanko-Stimmzettel für die Zweitstimme zur Abgeordnetenhaus-Wahl – einmal in der Mitte durchgerissen, ebenso räumte der Bezirkswahlleiter inzwischen auch ein, dass Ergebnisse bisher nur geschätzt worden seien. Nach Berichten des RBB gebe es zudem auffallend viele ungültige Stimmen, offenbar weil falsche Stimmzettel verwendet worden seien.
Was Reitschuster berichtet, ist eigentlich unvorstellbar. Die Hauptstadt eines großen europäischen Staates mit jahrhundertealter Rechtstradition hält Wahl ab auf einem Niveau, für das sich eine Bananenrepublik noch schämen müßte. Und die Politruks sitzen ungerührt auf ihren Posten und spielen »Koalitionspoker«.
 

ECRASEZ L'INFÂMES!
 
 
 

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