Freitag, 22. Juli 2016

Big Brother is recycling you ...

Jetzt wurde bekannt, dass Apple sein neues iPhone Softwareupdate iOS 10 mit einem automatischen "Organspende-Notfallpass" ausstattet. Dabei wird die Gesundheits-App Health im kommenden iOS 10 um eine Funktion zur Anzeige der Organspendebereit-schaft ergänzt. Das neue iOS 10 soll im Herbst 2016 erscheinen.

Der Organspende-Notfallpass wird in den Einstellungen automatisch bei "Organ-spende" mit JA angegeben. Jeder iPhone-Nutzer wird also mit diesem Update automatisch zum Organspender, falls er diese Einstellung nicht auf NEIN ändert!

Weil sich viele dessen nicht bewusst sein werden oder aus naiver Gutgläubigkeit "Leben retten" wollen, wird es mit dem neuen Update - bei rd. 670 Millionen iPhones - automatisch viele Millionen mehr Organspender geben. Wie viel Geld Apple dafür bekommt, wird ein Geheimnis bleiben. In der Regel werden jedem Organspender circa 9 Organe entnommen, so Apple auf seiner Homepage.

Die Daten werden automatisch in den USA von Donate Life America gespeichert und immer auf dem aktuellen Stand via Internet gehalten, wie der momentane Notfallpass eingestellt ist. Neben der Blutgruppe und privaten medizinischen Befunden, kann man allerlei zusätzliche Informationen preisgeben.
(Quelle
Was im weiteren Verlauf des Artikels an infos gegeben wird, ist nicht eben aufbauend, und wird von manchen sicherlich als übertrieben abgetan werden. Nun, zufällig kennt sich eine gute Bekannte von LePenseur mit Todesvorgängen berufsmäßig sehr gut aus, und hat die Richtigkeit der folgenden Darstellung bestätigt:

Für jene, die noch nicht wissen, was Organspende eigentlich bedeutet und wie sie vorgenommen wird, hier ein paar Infos in Kürze. Die wichtigste davon ist:

Es können nur "lebende" Organe verwertet werden!

Das bedeutet:
die Spender-Organe müssen von einem "lebenden" Körper entnommen werden!

Damit man lebende Organe entnehmen kann, hat man den sogen. "Hirntod" erfunden, der angeblich dem klinischen Tod folgt. Den "Hirntod" gab es früher nicht.

Dazu z.B. Prof. Dr. Franco Rest, zit. nach Die Wurzel Nr. 3/2012, S. 36
"Den Hirntod gibt es überhaupt nicht. Er ist eine Erfindung der Transplantationsmedizin."
Der Hirntod ist eine pseudowissenschaftliche Definition und nicht mit dem vollständigen Tod des Körpers gleichzusetzen. Durch künstliche Beatmung können z.B. die Organfunktionen erhalten bleiben. Der Körper des sog. Hirntoten hat somit noch das volle Schmerz-empfinden!

Erst beim sog. "biologischen Tod" hat der Körper sämtliche Funktionen eingestellt. Nicht umsonst gewährt man Sterbenden in allen Kulturen einen 3-tägigen Prozess des Übergangs, in der sich auch der Geist des Menschen vollständig von seiner körperlichen Hülle trennen kann. 

Es gibt zahlreiche Berichte, wonach "Hirntote" wieder voll und gesund ins Leben zurück-kehren, wie z.B. dieses Beispiel zeigt. Ich zitierte zum Thema Organspende aus diesem aufklärenden Beitrag:

In Wahrheit atmet, schwitzt und fühlt der "Hirntote" Organspender oder besser gesagt das „Organopfer“ noch. Sein Körper heilt nach wie vor Wunden, er hat Tränen in den Augen, sein Blutdruck steigt beim Ansetzen des Skalpells. Er zeigt also alle Lebenszeichen, aber kein einziges echtes Todeskriterium wie z.B. Leichenstarre oder Leichenflecken.

Warum die Organspende trotzdem fortgesetzt und ein lebender Mensch legal für die Organentnahme (Explantation) getötet werden darf, beruht auf einer rein rechtlichen und mittlerweile äußerst umstrittenen Hirntod-Definition von einem Ad-Hoc-Committee in Harvard, die 1968 beschlossen wurde, um zu verhindern, dass Ärzte sich, wie noch 1 Jahr zuvor, völlig zu Recht vor Gericht wegen Mordes zu verantworten hatten.

Was auch die Wenigsten wissen: Explantationen werden immer nachts und im Keller der Spitäler vorgenommen. Da die Organspender (Organopfer) ja nicht tot sind, werden sie zuvor am OP-Tisch festgeschnallt, denn es kommt zu Abwehrbewegungen – dagegen werden ihnen sogenannte Relaxantien verabreicht, um die Muskeln zum Erschlaffen zu bringen. Dies hat mitunter mehrere Gründe:
  • Damit für den Arzt keine Gefahr besteht, während er das Skalpell ansetzt
  • Weil es die Ärzte als störend empfinden, wenn sich das Opfer wehrt und
  • weil sie Schwierigkeiten haben, dem Krankenhauspersonal glaubhaft zu machen, dass der am Krankenbett befindliche Patient wirklich tot ist!
Warum werden diese Fakten verschwiegen? Weil unter diesen Bedingungen ansonsten keiner mehr bereit wäre sein Leben zu opfern oder euphemistisch ausgedrückt „seine Organe zu spenden“, und das wäre schlecht fürs Geschäft. Ein „Mordsgeschäft“ mit dem Milliarden verdient werden.

Nun ... immer noch stolzer Besitzer eines Organspenderausweises?

8 Kommentare:

Katrin Fischer hat gesagt…

Lieber Penseur, zu diesem Bericht sind nun wirklich diverse Richtigstellungen erforderlich, anderenfalls sich die Transplantationsmedizin über uns Nonkonformisten tot!lacht. Diese Richtigstellung kann ich in der gebotenen Kürze nicht leisten, obwohl mit dem Gebiet als (alte!) Ärztin für Anästhesie bestens vertraut. Daher nur soviel: bei wem ersichtlich ist, dass er zwischen klinischem Tod, Hirntod und biologischem Tod nicht unterscheiden kann, den sollte man nicht zu Wort kommen lassen. Über den "Hirntod" kann man diskutieren, aber ich behaupte, dass, wäre alles in der Medizin so gut begründet wie dieser, könnten Sie und ich uns getrost in jede Behandlung begeben. Eine ganz andere Ebene ist die, dass es hier wie anderswo auch um Profilierung (Geld, Renommee)der beteiligten Ärzte geht. Eine wieder andere Ebene ist selbstverständlich die, dass aus freiheitlicher Perspektive ein aktiv zu leistender Widerspruch einer Organspende indiskutabel sein sollte. Ich meine allerdings zu wissen, dass dies in Österreich im Gegensatz zu Deutschland in dieser Weise praktiziert wird.

kennerderlage hat gesagt…

@katrin fischer:

keiner weiss letztlich, wie tot ein hirntoter wirklich ist (cf. http://news.doccheck.com/de/1508/die-untoten-hirntoten/).

mein doc hat mir versichert, dass er keinesfalls fuer organspenden zur verfuegung stehen will, weil er von seinen kollegen weiss, wie geil die drauf sind, eine "gute niere" oder ein "frisches herz" zu bekommen. und gier frisst hirn -- nicht nur an der boerse, sondern auch in der ethik.

Lore Ley hat gesagt…

Dieser "aufklärende Beitrag" des Herrn Renner ist wirklich der Brüller. Selten so gelacht! Der Mann hat offenbar zuviel Frankenstein-Filme gesehen. Wie heisst es doch so schön: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fr... halten.

Le Penseur hat gesagt…

Chère Mme. le Docteur,

LePenseur ist kein Mediziner. Trotzdem findet er ein "Gesundheits-App" mit default-Einstellung für "im Todesfall Ausweiden von verwendbaren Organen" schlichtweg skandalös!

Was "Hirntod" und Organrecycling betrifft, verläßt er sich auf die Stellungnahme einer einschlägig beruflich tätigen Frau Doktor seines Bekanntenkreises, die ihm gegenüber in einem Gespräch wörtlich von "Einladung zum Mißbrauch" und "Schindluder treiben" gesprochen hatte. Denn die hatte keinerlei Veranlassung, ihn anzulügen.

Sie, chère Mme. le Docteur, müssen ja nicht dieselbe Ansicht vertreten. Lassen Sie sich doch ruhig ausweiden, wenn Sie das für richtig halten ...

Le Penseur hat gesagt…

Chère Lore Ley,

über den Konsum von Frankensteinfilmen durch Herrn Renner können Sie nur ebenso spekulieren wie ich. Auch an Ihre Adresse: es bleibt Ihnen unbenommen, sich post mortem (na, hoffentlich: post!) zu Organentnahmen bereit zu erklären.

Mir erscheint das Thema zu sehr von der Transplantationsmedizin interessengesteuert, als daß ich an unvoreingenommene Untersuchungen dazu glauben könnte.

Ich nehme auch keine Gutachten des Gastwirteverbandes über das so-gut-wie-nie-vorkommen von Schwarzumsätzen in der Gastronomie ernst. Jedenfalls nicht ernster als die global warming-Prognosen von um Forschungsgelder ritternden Klima"forschern" ...

Katrin Fischer hat gesagt…

Zum Pensierenden:
1) Betreffende "Gesundheits(!)- App" ist skandalös. Sie, cher Penseur, tragen Eulen nach Athen. (Sollten Sie bemerkt haben, worum es mir geht).
2) Ich vermute, Penseurs einschlägige Frau Doktor oder er selber ist von einer Vermischeritis befallen. Mme.la Docteuse versucht hingegen, Sachebenen auseinanderzuhalten.
3) Mme.la Docteuse hat sich zur eigenen Organspende gar nicht geäußert. Sie möchte davon abgesehen noch einmal feststellen, dass sie der Meinung ist, eine Organspende bedürfe der ausdrücklichen Einwilligung des spendenden Individuums und es sei skandalös, eine Person automatisch als Organspender anzusehen, weil diese in der Vergangenheit nicht ausdrücklich widersprochen hat.

Auf der Sachebene der Feststellung des Hirntodes, zu der ich kommentiert habe, geht es nicht um "Ansichten", sondern es geht um Medizin als biologischer Wissenschaft. Zugegeben nicht so "hart" wie andere Naturwissenschaften, aber in Form der Richtlinie der Deutschen Bundesärztekammer zur Feststellung des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls etwas vom Verlässlichsten, was die Medizin zu bieten hat; gesprochen von einer, die ihrem Fachgebiet und ihrer Standesvertretung gegenüber (äußerst) kritisch eingestellt ist.

Erst vom Standpunkt der Überzeugung einer wasserdichten Hirntodfeststellung können/müssen/dürfen/brauchen wir weitere Überlegungen ethischer, finanzieller (cui bono), pragmatischer und metaphysischer Art an(zu)stellen.

Ihre Gedanken jedoch nützen hierzu nicht, lieber Penseur, sie tragen zur Verwirrung bei und ich nehme an, Sie möchten doch "aufklären".
Ihre "Fakten" (fast durchgängig) sind nicht nur nicht richtig, sie sind nicht einmal falsch (nicht von mir, von Pauli).

Der Hirntod wurde nicht zum Nutzen der Transplantationsmedizin "erfunden". Der Hirntod, den es schon immer gab, wiewohl vor Einführung der Intensivmedizin gleichbedeutend mit dem klinischen/biologischen Tod, wurde zum eigenen Untersuchungsgegenstand, weil Transplantationen möglich wurden. Man wollte eben gerade nicht "Lebende ausweiden". Wenn - aufgrund spezieller Läsionen des Gehirns - die Durchblutung unterhalb der Hirnstammebene sistiert: wie ist dies aufgrund pathophysiologischer Überlegungen und neuroanatomischer Tatsachen zweifelsfrei und nichtsdestoweniger schnell zu beweisen?

Dass Hirntote "voll und gesund ins Leben" zurückkehren: ohne Gottes Hilfe nicht möglich.

Hirntote "brauchen" Relaxantien während der Organentnahme: ja, klar, Reflexbahnen des Rückenmarks funktionieren ja noch.

Hirntote "zeigen" Schmerzen: obwohl man sie nicht befragen kann - Sitz der Schmerzwahrnehmung ist das Gehirn; dieses ist definitionsgemäß nicht durchblutet und daher längst in Auflösung begriffen.

Etc.,etc..

Ist man hingegen der Auffassung, den Kriterien der Hirntodfeststellung sei nicht zu trauen, nun, dann fängt man das Ganze für sich persönlich gar nicht an.
Und/aber, pardon, man setzt keine Gerüchte in die Welt. Nochmal pardon, cher Penseur.



kennerderlage hat gesagt…

@katrin fischer:
"Mme.la Docteuse versucht hingegen, Sachebenen auseinanderzuhalten."

1. "Mme.la Docteuse" ist un-idiomatisch. "Mme.le Docteur" muss es heissen.
2. "sachebenen auseinanderhalten" - na ja ... was ist da auseinander zu halten?

wenn ich lp richtig verstehe, will er nicht von an organspenden interessierten aerzten ausgenommen werden wie eine weihnachtsgans, weil die pro forma einen hirntod abnicken und am liebsten in der naechsten sekunde das skalpell ansetzen (nur frisches herz ist gutes herz).

solang der missbrauch nicht zu 99.9% ausgeschlossen ist (und das ist er bei einem milliardengeschaeft mit sicherheit nicht!), brauchen wir auf die akademische frage, ob die hirntoddefinition richtig ist, gar nicht eingehen.

ich selbst bin nicht arzt, aber mein doc meinte gestern wieder auf meine frage: "der hirntod ist eine konvention, wie frueher der klinische tod - nicht mehr und nicht weniger. durch neue forschungen jederzeit ueberholt, und schon derzeit von vielen angezweifelt". warten wir 10 jahre (wenn die transplantationslobby nicht wäre)!

wegen einer konvention, und weil es so praktisch ist fuer das gute geschaeft der transplantationsmedizin, lasse ich mich aber nicht ausnehmen wie eine ... (s.o.).

und in A ist m.w. tatsaechl. jeder "spender", der nicht ausdruecklich widersprochen hat. ich habe gestern freunde in A angefragt, ob sie widersprochen haben: bis auf einen wussten die nicht mal, dass das notwendig ist, sondern dachten, dass spender einen ausweis haben oder in einer liste stehen muessen!

das ist ein riesen skandal - aber da sind wir ohnehin einer meinung!

Tertulin hat gesagt…

Sehr geehrter Le Penseur,

vorab: Ihrem Beitrag stimme ich weitgehend zu, ich arbeite als Krankenpfleger, Organspende lehne ich ab.

Gegen Ende schweift Ihr Beitrag allerdings etwas in's Unwirkliche ab. Ex-Transplantationen werden sicher nicht irgendwo
im "Keller" durchgeführt. Sterile Kautelen, ein OP-Saal, ein eingespieltes OP-Team sowie eine Beatmung des hirntoten Patienten
lassen sich nicht in irgendeiner Prosektur im Keller herzaubern.
Schade, Ihr Beitrag hat für mich dadurch ein wenig an Glaubwürdigkeit eingebüßt.
Einen (für mich) aufrüttelnden Artikel zum Thema gab es in der F.A.Z. vom 19.08.2013 "Das war ein katastrophaler Ausbau von
Ersatzteilen", Interview mit einer Ärztin, die bei einer Ex-Transplantation mitgewirkt hat.

Soweit, Dank für Ihren Blog und viele Grüße aus Düsseldorf !