Freitag, 18. März 2016

Einfach schön ...

 
Wo ich mich finde
von Alipius C. Müller
An Deinen Quellen, o Niemandsland,
Wo sich die Seelen treffen,
Bevor sie gemeinsame Wege gehen:
Dort hängen die Äste niedrig
Über sprudelnder Geschwätzigkeit.

Aus der Deckung des Laubes
Stimmt das kleine Federvieh mit ein.
Strudel flirten mit Zehen,
Die im kalten Wasser spielen.
Finger greifen nach blankpolierten Steinen.

An Deinen Quellen, o Niemandsland,
Wo die Liebenden warten auf die Geliebten.
Dort versteht man sich ohne Worte,
Mit vielen Blicken.


Melodien haken sich in die Momente ein
Und lassen sie in die Vergangenheit entgleiten,
Wissend, daß sie sie mit wenigen Klängen
Wieder heranholen können.

An Deinen Quellen, o Niemandsland,
Wo das Sonnenlicht durch die Zweige bricht
wie ein immerwährendes Versprechen:
Dort ist die Vorfreude der Atem,
Der alles am Leben erhält.

Aus den Gesichtern sprechen die blühenden Herzen,
Deren sanftes Schlagen eine simple Botschaft trägt:
Heute noch werde ich bei Dir sein —
Und somit auch bei mir.


P.S.: Nur einige kleine Änderungen in der Interpunktion und Wortstellung gegenüber dem Original, der Änderung von rhythmischer Prosa zur Gedichtform geschuldet ...

Keine Kommentare: