Samstag, 19. März 2016

Gastkommentar: Die Bankrotterklärung der EU

von Richard Höllmüller

Die »Flüchtlings«frage ist doch nur Fassade! Es geht nicht um die Flüchtlingszahlen — die gehen ohnehin schon dramatisch zurück (im Schnitt 150 pro Tag in Griechenland ankommend in der letzten Woche. Die syrisch-türkische Grenze ist gesperrt bzw. Kampf- und Bombardierungsgebiet zwischen Türkei und syrischen Kurden. Ohne Syrer und mit all den Informationen, die nach Afghanistan gingen, wird es auch mit Afghanen rasch weniger werden. DAS war ja schon allen klar (natürlich auch Merkel). 

Es ging darum, der Türkei eine dringend notwendige Geldspritze zukommen zu lassen, nachdem die russischen Sanktionen zu schmerzen beginnen — und natürlich um einen Teil der 3 Millionen türkischer Arbeitsloser in Richtung EU zu entsorgen. Die EU-Verhandlungen braucht Erdogan, um Wählerstimmen abzusichern, nachdem die in den letzten Jahren propagierte Orientierung Richtung Shanghai-Organisation (Russland + Indien + China) nicht mehr möglich ist und der Iran zusehends an Macht in der Region gewinnt.

Es geht um die 6 Milliarden Euro für die Türkei und die Visafreiheit — und um zukünftige Wahlerfolge von Erdogan trotz seiner zunehmend totalitären Politik. Wer wird jetzt in der Türkei noch Hoffnung auf Protest haben, nachdem die EU selbst Erdogan derart unterstütz?

Dieser Deal ist so unnötig, wie er ganz klar eine NATO/USA geopolitische Agenda zu Lasten der EU- Steuerzahler ist.





Anm. LePenseur: obiger Kommentar stammt aus dem KURIER zum Artikel Einigung in Brüssel.


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P.S.: K.P. Krause fragt wieder einmal: »Haben Sie das gelesen?« — falls noch nicht: Leseempfehlung!


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