Samstag, 30. November 2013

Bemerkenswerte Offenheit und Courage

... spricht aus folgendem Bericht in der »Neuen Zürcher Zeitung«:
Islamverbot
Nur noch nützliche Religionen in Angola
David Signer

Angola geht neue Wege im Umgang mit Religionen. Das südwestafrikanische Land will die Aktivitäten von 194 religiösen Institutionen verbieten. Unter ihnen sind christliche Freikirchen und Sekten, aber auch der Islam. Der Bann treffe Gemeinschaften, liess die Kultusministerin Rosa Cruz e Silva verlauten, «die im Widerspruch zu Gewohnheiten und Sitten der angolanischen Kultur stehen». Es gebe, führte sie weiter aus, nur drei oder vier Glaubensrichtungen, die eine sichtbare und nützliche Rolle in der Gesellschaft spielten.
(Hier weiterlesen)
Nun werden meine Freunde aus dem libertär-liberalen Lager wohl höchst indigniert die Braue wölben: was soll, bittschön, an so einer quasi diktatorischen Maßnahme, mit der ein Staat über die »Nützlichkeit« von Religionen entscheiden möchte »bemerkenswerte Offenheit und Courage« atmen?! Und meine Leser aus dem atheistisch-freidenkerischen Dunstkreis werden hohnlachend die Konsequenz eines Verbotes von Religionen gleichwelcher Art fordern, denn diese seien allesamt nicht nützlich, sondern sogar schädlich ...

Gemach, gemach! Der Titel des Artikels bezieht sich nicht darauf, daß in Angola der Islam verboten sein wird — sondern auf folgenden Absatz im NZZ-Artikel:
Muslimische Würdenträger aus der ganzen Welt haben sich über die Massnahmen empört gezeigt. Allerdings fällt deren heiliger Zorn auf sie zurück, da schliesslich umgekehrt in islamischen Ländern wie Saudiarabien Kirchen und sogar der Besitz von Bibeln oder Kreuzen verboten sind.
Und sowas liest man halt in dieser bemerkenswerten Offenheit und Courage nur in der »Neuen Zürcher Zeitung« — oder hätten Sie von all den Schleimscheißern (pardon l'expression) in den Redaktionen unserer Systemmedien jemals einen so klaren Hinweis auf die Verlogenheit der erbosten Musel-Reaktionen gelesen oder gehört? Eben!

4 Kommentare:

quer hat gesagt…

Gute Nachrichten kommen tatsächlich vor. Selten zwar, aber immerhin. Bis dato habe ich noch keinem afrikanischen Staat zugetraut, Zivilisation verteidigen zu wollen/können. Es wäre schon paradox, wenn solches mal für die einstigen Zivilisierenden beispielhaft würde.

FDominicus hat gesagt…

Ihre Nützlichkeit kann auch so aussehen:
http://blog.derherralipius.com/2013/11/wie-der-kampf-gegen-den-terror-die.html

Ich halte das für einen sicheren Weg, sich Terroristen zu züchten.

Nützlichkeit bei einer Religion ist schon ziemlich harter Stoff. Da kann man auch gleich nach der Nützlichkeit von Gefühlen per Se fragen. Wofür? Warum?

quer hat gesagt…

"Nützlichkeit bei einer Religion"

...ist wohl eher schwach ausgedrückt. In Wahrheit geht es darum, ob der Islam überhaupt eine Religion ist. Denn im Gegensatz zu allen anderen, ist es eine, die ausdrücklich zum Unterdrücken und Töten anderer aufruft. Und das verbrämt mit irgendeinem "Gott".

Und damit verläßt man die zivilisatorische Basis menschlichen Zusammenlebens.

quer hat gesagt…

Zu besserem Verständnis des Islam als Pseudoreligion kann man bei Jules Monnerot nachlesen: "Soziologie des Kommunismus" (1949).

Aus dem Inhalt:
"Der dritte und umfangreichste Teil der Monerot'schen Soziologie ist eine psycho-soziologische Analyse der säkularen Religionen, der damit verbundenen Phänomene des modernen Absolutismus und der politischen Tyrannei. Monnerot erklärt den Bolschewismus als eine Art Islam des 20. Jahrhunderts, als eine Widerverschmelzung des Politischen mit dem Sakralen und stellt in seiner Analyse den Weltkommunismus gleichzeitig als säkulare Religion und als imperialistischen Weltstaat dar."

Wen wundert noch die seltsame Affinität der nationalen und internationalen Sozialisten zu allem, was irgendwie "islamisch" ist??