von Fragolin
Den ersten Show-Auftritt legten
Küken und Klops in einer Geriatrie hin. Und während die
„Krone“-Redaktion
mit ihren vor Begeisterung über den besten Kanzlerfreund ihres neuen
Miteigentümers nassen Höschen den ganzen dritten Stock aufwischen
konnte, dürften die Roten an akutem Brechreiz würgen, denn das
Statement von K und K ist eindeutig: die Zeiten, wo die Alten den
Roten gehörten, sind vorbei. Die überzeugten Sozis sterben aus und
wenn sie erst einmal den netten Pfleger fragen müssen, ob er ihnen
nicht netterweise das Kreuzerl malt, erreichen die Grünen wieder
neue Stimmenrekorde im Altersheim.
Man ahnt, in welche Richtung die
Arbeit der neuen Regierung gehen wird: ein großes Showprogramm für
das Küken, eine Inszenierung geradezu Kernscher Dimension, eine
Nabelschau ohnegleichen, während der sich der perfekt einstudiert
lächelnde Kanzler mit ebenso perfekt einstudierten Worthülsen als
bester Freund von jedem präsentiert, während der solcher Methoden
komplett abholde Grantelvize mit mürrischem Gesicht und spitzen
Fingern das ihm offensichtlich unangenehme Schlammbad in den
Niederungen des einfachen Pöbels unwillig über sich ergehen lässt.
Was Kurz dabei richtig macht: Während einer wie Kern sich auf eine
Showbühne stellte und unter lautem Gedöns der Welt verkündete,
dass er der größte, beste und tollste Sozialistenkanzler des
gesamten bekannten Universums ist, geht Kurz vor einer vor Rührung
zerfließenden Oma in die Knie und lässt diese dann aufgewühlt und
mit feuchten Augen seine Person lobpreisen. Medial, das muss man ihm
lassen, zieht er eine perfekte Show ab.
Aber das ist auch richtig so,
denn das vergessen viele, seine glühenden Fans ebenso wie seine
hasszerfressenen Gegner: Kurz ist nur eine Marionette. Er ist nicht
die ÖVP sondern das, was sich die ÖVP ins mediale Schaufenster
gestellt hat. Er ist nur für das Showprogramm zuständig, für die
Stimmenbeschaffung, den Wählerfang. Die Schwarzen haben in den
letzten Jahren nicht nur angestammte Zeitungen wie Kurier, Presse und
Kleine wieder in den Schoß parteifreundlicher Berichterstattung
zurückgeführt, sondern auch die sich seither in Jubelartikeln über
Kurz geradezu überschlagende Krone übernommen und sich mit Kurz als
kamerageilem Showman die privaten TV-Anstalten auf dessen und damit
ihre Seite gezogen. Die alten fetten Bonzen reiben sich hinter den
Kulissen die Hände, denn nie war ihre Macht im Staate größer als
jetzt, wo sie ihre Marionette auf dem Kanzlerthron sitzen haben.
Ach ja, Ironie am Rande: Der
Einzige, der das vor Jahren bereits erkannt hat und den Leuten sogar
in einem satirischen Wahlwerbe-Video mit einem „Basti-Fan“, der
beim Tätowierer sein schwarzes Wunder erlebt, die Wahrheit
präsentierte, dass hinter Kurz nichts anderes steht als die alte
ÖVP-Bonzenriege, war Strache. Ein Schelm, wer denkt, das könnte bei
denen die Idee zu einem Gegenvideo gebracht haben, das dann mit
Strache selbst in der Hauptrolle abgedreht wurde...
1 Kommentar:
Aber, aber. Die Türkisgrünen sind doch die "Guten". Jetzt ist Dauerberieselung mit guten Nachrichten und Dauerhallelujah angesagt. Und natürlich Migrationshintergrund als Existenzgrundlage. Sogar Falter und Standard sind ( vorläufig) zufrieden.
Kommentar veröffentlichen