Mittwoch, 4. Juni 2025

Umschichtung im linken Lager

von LePenseur
 
 
Der bekannte Blogger Hadmut Danisch (Ansichten eines Informatikers) liefert eine höchst plausible Analyse für die derzeitige Stagnation, ja den Niedergang der GrünInnen:
Der Mohr hat seine Arbeit getan. Der Mohr kann gehen.

Rückblende 2012. Ich hatte damals beschrieben, dass ich – wie viele Ingenieure und berufstätige Akademiker – mich in der völlig verfilzten und korrupten Politik der neuen Piratenpartei zugewendet hatte, die – zunächst – einen unideologischen und rationalen Eindruck machte und frisch erschien.

Die Piratenpartei lag damals in mehreren Bundesländern vor den Grünen und hatte gute Aussicht, zur wichtigsten und wesentlichen Oppositionspartei gegen den korrupten CDU/CSU/SPD-Klotz zu werden. Die Grünen galten damals eher als spinnerte Atomkraft- und Technikgegner mit Jutebeutel- und Pluderhosen-Aroma.

Aber, ach.

Die Piratenpartei wurde in Windeseile von Linken, besonders von Feministinen unterwandert und in kürzester Zeit durch hochaggressives Verhalten – „Sexistische Kackscheiße!“ – zerstört, indem man alle Leute mit IQ über Zimmertemperatur in die Flucht schlug und das Ding auf Antifa und links bügelte, und dann zerstörte. Kommunikationsmedien wie die interne Mailingliste oder die Parteizeitung „Flaschenpost“ wurden – heimlich – massiv links zensiert, die Mitglieder aber weder darüber informiert, dass es diese Zensur gab, noch wer die Zensoren waren. Ruckzuck war die Piratenpartei am Ende.

Viele der Leute, die damals die Piratenpartei auf links gebügelt und zerstört haben, sind später hochbezahlt bei Grünen und Linken untergekommen und haben Abgeordnetenposten, Versorgungsposten in der Verwaltung und meines Wissens auch im Geheimdienst erhalten.
Nicht jedes Detail in Danischs Ausführungen muß man 100%ig unterschreiben — aber die Grundzüge (und mehr als das!) sind völlig richtig erkannt. Und deshalb dürfte er auch ganz richtig liegen mit seinem Schluß-Statement:
Wenn ich richtig liege, sind die Grünen bald so abgetakelt wie Greta Thunberg. Einst Klima-Superstar, jetzt nur noch ein antisemitischer Restposten.

Und damit kann ich Kretschmann auch sagen, was Nietzard nach meiner Einschätzung bei den Grünen will: Sie abservieren. Klima- und Frauengehampel ist out. Jetzt geht es nur noch brachial und direkt um Migration und Marxismus. 

Es wird mir wohl kein Leser unterstellen, daß ich dieses Ende der GrünInnen bedauerlich fände. Aber wie so oft im Leben berücksichtige man den im Wiener Volksmund bekannten Seufzer:  „'s kommt nix Besseres nach ...“
 

12 Kommentare:

FDominicus hat gesagt…

Tja und ich schlage seit mehr als einer Dekade vor, liberale Parteien zu unterstützen...

Anonym hat gesagt…

Die grüne Verbotspartei ist soetwas wie das Hiroschima der deutschen Parteien- und Gesellschaftslandschaft. Der Abgang dieser Partei, sofern er tatsächlich kommen sollte, wird verschmerzbar sein. Zurück bleibt allerdings "verbrannte Erde" auf sämtlichen Ebenen.

MfG Michael!

Anonym hat gesagt…

Hallo an alle!

Wir wurden in den letzten Jahrzehnten Zeuge davon, wie die "Woken" das linke politische Lager fast vollständig monopolisiert haben. Früher gab es innerhalb der Linken immer eine gewisse Pluralität an Meinungen. Zum Beispiel Maoisten, Anti-Deutsche, Sozialliberale etc.
Diese Bewegungen hatten andere Zielsetzungen und Ausgangspunkte. Es gab Feministinnen, denen es um die Gleichstellung der Geschlechter und um die Rolle der Frau ging, es gab Vergangenheitsaufarbeter, es gab auch Marx-Bros, die am liebsten von der Ökonimie sprachen, ohne viel davon zu verstehen.
Dann gab es nur noch woke. Immer kamen Aspekte von Geschlecht, "Rasse" usw. mit dazu.

Ich teile Danisch Erfahrungen mit den Piraten zu einem gewissen Grade. Meine Person hat diese Partei auch positiv verfolgt (1/2)

Anonym hat gesagt…

Meine Person hat diese Partei auch positiv verfolgt...
Bei mir war spätestens Schluss als es, nach einigen hin und her, durch das Liquid Feedback einen Beschluss zu einem "Bedingungslosen Grundeinkommen" gab.
Damals war mir schon unmittelbar klar, dass diese Partei für immer im Ghetto der Nischen- oder Spaßparteien bleiben musste. Alles andere hätte die ökonomische Grundlage unseres Landes dauerhaft zerstört.

Im Gegensatz zu Danisch sehe ich die Urachen des Problems woanders.
Die orginalen Piraten waren eine kleine Bewegung der es primär um Copyright oder Urheberrecht ging. Geboren aus einem Haufen von Raubkopierern.
Relativ bald kamen Themen wie staatliche Überwachung, Anonymität im Internet und dergleichen mehr dazu.
Ich glaube, viel davon war auch einfach der Zeitgeist der 2000er Jahre gewesen, der eine Fortsetzung des Zeitgeistes der 90er war. Damals verliefen die Frontlinien, gefühlt, so.
Zu dieser Zeit war der grünhaarige SWJ mehr oder weniger ein Meme. Eine Person, die zwar berechtigte Anliegen ansprach, aber eben nervig war. So war die Wahrnehmung.
Die Menschen waren weniger stark politisiert.
Es ging um Musik, es ging um Geld, um Sport, "Wer-mit-wem".
Um das Jahr 2010 gab es eine graduellen Übergang. Der Zeitgeist der späten 1990er Jahre verschwand.

Die Piraten bekamen darauf massiv Druck, auch zu Themen wie Rente, Gesellschaftspolitik usw. Standpunkte einzunehmen. Das Ergebnis war, dass eine vage linksliberale, im Kern unpolitische Mannschaft traf auf eine Gruppe überzeugter Fanatiker, denen Themen wie Gender am Herzen lag.
Es war klar, wer gewann.
Heute sind sehr viele Piratenpolitiker zu den Grünen gewechselt. Eine Lektion, die wir alle gelernt haben.
(2/2)

Anonym hat gesagt…

Zusatz:
Die Lektion für Leute wie Danisch oder eben solche Spinner wie mir war klar:
Eine politische Partei musste entweder dezidiert _rechts_ sein oder sie würde früher oder später Teil des linken Einheitsbreis werden. Selbst wenn man aus einem Haufen von Computerfreaks bestand, deren Erfahrungen mit Frauen sich mehrheitlich auf gewisse Internetseiten beschränken dürften.
Lange Essays über die Bedeutung von Privatsphäre für die private Autonomie im Zeitalter der Digitalisierung, sind in die Luft gesprochen. Organisierte Netzwerke haben mehr Einfluss als unorganisierte Individuen.

Gut, Danisch hat den Turn nicht vollständig mitgemacht, sondern seine eigene Ideologie entwickelt, in der böse Feministen und Geheimdienste ihn seinen Doktor weggenommen haben.
Wie jedes halbwegs durchdachtes Weltbild enthält auch der "Danischismus" einen Kern der Wahrheit.

Was er wohl nicht mehr kapieren wird, ist, dass er als Computerfreak zwar unglaubliche Kompetenzen in Sachen Computer haben mag, aber eben als unorganisierter Nerd einen organisierten Haufen wieder unterliegen würde.
Er kämpft gegen Windmühlen, auch wenn unter denen zufällig ein Riese sein sollte.

Vielleicht muss ich meine Erfahrungen mal auf unabhängiger Plattform, also nicht als Kommentar, selbst verschriftlichen und der Leser wird meine Argumentation besser verstehen.
Nur soviel: Manche Erkenntnisse müssen aus Erfahrung gewonnen werden. Sie sind nicht das Ergebnis von rein gedanklicher Analyse. Dementsprechend muss man bereit sein, Dinge zur Kenntnis zu nehmen!

FDominicus hat gesagt…

Nein Anonym, man kann liberale Parteien wählen und es braucht garantiert nicht recht oder linke Parteien.

Anonym hat gesagt…

Werter FDominicus,

Sie schrieben:
"Nein Anonym, man kann liberale Parteien wählen und es braucht garantiert nicht recht oder linke Parteien."
Ich widerspreche Ihnen hier. Es bleibt, was ich oben geschrieben habe. Eine Partei ist entweder bewusst und entschieden "rechts" oder sie wird irgendwann vom linken Zeitgeist angeholt.

Nennen Sie mir noch mal eine liberale Partei in Deutschland, die nicht entweder eine spinierte Ideologie vertritt oder unter 5% umkrebst.
Hat seine Gründe.
Am Ende des Tages wollen die Leute nicht der Freiheit dienen, sondern ihrer Freiheit.
Zudem das Wort "Freiheit" definiert werden kann, wie es will. Wir haben diese Diskussion in liberalen Blogs ohne Ende gehabt.

MfG

Anonym hat gesagt…

>> Manche Erkenntnisse müssen aus Erfahrung gewonnen werden. Sie sind nicht das Ergebnis von rein gedanklicher Analyse. Dementsprechend muss man bereit sein, Dinge zur Kenntnis zu nehmen! <<

Nichts Neues unter der Sonne! Hättet ihr mal die "Protokolle der Weisen von Zion" gelesen, jene geniale Fälschung der zaristischen Ochrana - na, was denn sonst! - so würdet ihr von einem "deja vu" zum anderen, von einer Folgerichtigkeit zur nächsten stolpern und ENDLICH die "Hüllkurve" alle der seltsamen Erscheinungen erkennen. So aber bleiben die "Tiere in Menschengestalt", so intelligent sie im Einzelnen sein mögen, aud ewiglich nur blinde Hühner ...

Anonym hat gesagt…

So sehe ich es auch. Eine dezidiert rechte Partei ist die einzige vernünftige Alternative. Zum Glück gibt’s diese seit 12 Jahren in Deutschland ja. Es muss doch allen, die für eine „liberale Partei“ votieren, zu denken geben, dass so entscheidende und kluge politische Führer wie Orban und Kazsynski klar die „illiberale Demokratie“ schaffen wollen. Das geht nur von einem klaren rechten Standpunkt aus.

Anonym hat gesagt…

„Die“ Freiheit gibt es auch gar nicht. Es gibt nur die Freiheit des Individuums. Weshalb eine wirklich liberale Partei auch denknotwendig immer scheitern wird. Denn jeder will seine eigene Freiheit möglichst durchsetzen, was zur Herrschaft des Rechts des Stärkeren, also des Dschungels führt. Deshalb liegt die Zukunft nur bei einer rechten Partei, die die Freiheit des Volkes höher bewertet als des Individuums.

Anonym hat gesagt…

Ich muss meine Aussage doch eingrenzen: Die Deutschen sind nicht liberal. In den USA könnte man beide Parteien als im Ansatz liberal bezeichnen. Das Problem ist jedoch, wie sie sicherlich wissen, dass das am Ende bei beiden zu krassen Kämpfen führt.

Anonym hat gesagt…

Sei gepriesen dafür! Und als Nachspeise die Rakowski-Protokolle. Das ganze dann mit der schnöden Wirklichkeit ver- und abgleichen.