Legen die USA den Grundstein für eine systematische Verfolgung kritischer Autoren im Internet? Oder gesteht sich die Regierung in Washington lediglich ein, dass die eigene Propaganda nicht richtig funktioniert? Wie auch immer die Antwort lautet: Das Imperium macht sich bereit, massiv zurückzuschlagen, gegen alle, die die offizielle Deutung und Verlautbarung aktueller Politik abweichend einschätzen.
Darauf deutet eine Anhörung des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten im US-Repräsentantenhaus an diesem Mittwoch hin. Die Webseite PrisonPlanet und der Blogger Tyler Durden auf ZeroHedge sind nur zwei, die darüber berichtet haben.
In der Ausschuss-Sitzung mit dem Titel »Gegen Russlands Informations-Krieg« wurde dem russischen Kanal »RT« vorgeworfen, Verschwörungstheorien systematisch zu sammeln und als Waffe gegen die USA einzusetzen.
Angehört wurde unter anderem die ehemalige RT-Moderatorin Liz Wahl, die den Sender im vergangenen Jahr verließ. Sie warf dem Internet vor, als Plattform für »Stimmen am Rand« und »Extremisten« zu fungieren.
Menschen, die die offizielle Darstellung von Entwicklungen und Ereignissen anzweifeln, bezeichnete Wahl als »Kult«. Einen Vergleich des obersten amerikanischen Rundfunk-Regulierers Andrew Lack – er hatte im Januar RT als eine Bedrohung so gefährlich wie der »Islamische Staat« bezeichnet − hält die ehemalige RT-Moderatorin für »angebracht«.
»BLÖD« titelte bekanntlich einst: »Wir sind Papst«. Bald werden wir Blogger alle titeln dürfen: »Wir sind Terroristen«. Sofern uns in Guantanamo ein Internet-Zugang zur Verfügung steht — d.h.: wenn wir Glück haben, und nicht aus Anlaß der Verhaftung leider, leider einem fatal letalen Irrtum der amtshandelnden Gorillas in Uniform zum Opfer fallen ...
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