Heute vor fünfzig Jahren hatten weite Teile der Bevölkerung der Dominikanischen Repiblik, dieses als Urlaubsdestination seit Jahren so beliebten Antillen-Staates, die Nase voll von ihrer Militärdikatur und wollten etwas anderes — oder vielmehr: das, was dieser Militärdiktatur voranging. Ihr Pech war bloß: die Amis wollten nix anderes, als eben diese Militärdiktatur! Und so kam es zur »Operation Power Pack«, die von Wikipedia so hübsch als »... eine multinationale, von den Vereinigten Staaten geführte und vom 28. April 1965 bis zum 21. September 1966 andauernde Friedensmission in der Dominikanischen Republik« bezeichnet wird (im Gegensatz zu diesem kurios formulierten Aufmacher ist der Rest des Artikels sogar recht informativ und ausgewogen in der Darstellung).
Nun ja — was sich aus transatlantischer Sicht nicht alles als »Friedensmission« darstellt ... Aber immerhin erklärt sich aus dieser »Friedensmission« in Santo Domingo die verhaltene Reaktion der USA, als sich etwa drei Jahre später die Sowjetunion bemüßigt fand, einem analogen »Hilferuf« aus Prag zu folgen, und der CSSR »brüderliche Hilfe« zuteil werden zu lassen ...
Bemerkenswert ist an dieser Dominikanischen Republik freilich noch eines: nicht viele Staaten der Welt können die kulturgeschichtliche Ehre beanspruchen, daß um ihr höchstes Staatsamt zwei Schriftsteller von Rang (einer davon sogar fast von Weltrang!) konkurrierten, nämlich: Juan Bosch, der durch den Militärputsch gestürzte Präsident der »Linken«, der zu Recht als »einer der großen zeitgenössischen Schriftsteller und Erzähler des spanischen Kulturkreises« bezeichnet wird, welcher neben seinem erzählerischen Werk auch interessante politische Bücher geschrieben hat (eines erschien unter dem Titel »Der Pentagonismus oder Die Ablösung des Imperialismus?« 1969 auch in deutscher Übersetzung), und Joaquín Balaguer.
Auch Joaquín Balaguer, sein fintenreicher Gegenspieler im Dienste der USA, die ihn als Garanten gegen die Nachahmung eines »kubanischen« Experiments unterstützten, war ein bemerkenswerter Schriftsteller von großer Vielseitigkeit und kulturgeschichtlich saturierter Bildung, wie man sie in einem Drittweltstaat kaum vermutet hätte. Er wird auf Wikiquote u.a. mit einem Satz zitiert wird, den er an König Juan Carlos aus Anlaß des ersten Besuchs eines spanischen Königs in Lateinamerika überhaupt (sic!) richtete:
Was man zu solch einem historischen Anlaß wirklich kaum prägnanter und eleganter ausdrücken kann!
Auch Joaquín Balaguer, sein fintenreicher Gegenspieler im Dienste der USA, die ihn als Garanten gegen die Nachahmung eines »kubanischen« Experiments unterstützten, war ein bemerkenswerter Schriftsteller von großer Vielseitigkeit und kulturgeschichtlich saturierter Bildung, wie man sie in einem Drittweltstaat kaum vermutet hätte. Er wird auf Wikiquote u.a. mit einem Satz zitiert wird, den er an König Juan Carlos aus Anlaß des ersten Besuchs eines spanischen Königs in Lateinamerika überhaupt (sic!) richtete:
»Majestad, llevamos quinientos años esperando«
Was man zu solch einem historischen Anlaß wirklich kaum prägnanter und eleganter ausdrücken kann!
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