Freitag, 31. Januar 2014

Quizfrage zum real existierenden Inlandsgeheimdienst

Geheimdienstmann 1 und Geheimdienstmann 2 planen ein Bombenattentat. Wie nennt man das?

Neonaziterror!
Den ganzen Artikel hier lesen.

Bekir Alboga von der Türkisch-Islamischen Union Ditib

... ist sprachlos. Nur fast, jedenfalls. Sonst hätte er ja keine Presseerklärung geben können mit der putzig-dreisten Behauptung:
Man stelle sich vor, ein muslimischer Würdenträger in vergleichbarer Position würde diesen Satz formulieren - ein Empörungsschrei ginge durch die Gesellschaft.
Ach, Schmarrn! Da müßte die Welt täglich vor Empörungsschreien über die Äußerungen von mohammedanischen »Würden«trägern widerhallen! Und was hat Kardinal Meiser eigentlich so Erschreckliches gesagt? Daß ihm Katholiken lieber sind als Mohammedaner — ach wie überraschend! Auf einem GrünInnen-Parteitag wird ja auch nicht frohlockt, daß Sarrazin endlich die Tabuthemen Immigration und Sozialmißbrauch aufgreift. Der Aufschrei über die interessanten Aussagen eines Hamas-Führers über Juden, nämlich:
“They want to present themselves to the world as if they have rights, but, in fact, they are foreign bacteria – a microbe unparalleled in the world. It’s not me who says this. The Koran itself says that they have no parallel: ‘You shall find the strongest men in enmity to the believers to be the Jews.’

“May He annihilate this filthy people who have neither religion nor conscience. I condemn whoever believes in normalizing relations with them, whoever supports sitting down with them, and whoever believes that they are human beings. They are not human beings. They are not people. They have no religion, no conscience, and no moral values.”
(Quelle)
.... sowohl in den Medien, als auch unter über diese in geradezu tausendjähriger Tradition stehenden Aussagen empörten Mohammedanern, war ausgesprochen dezent. Auch die Meldung:
Im Süden von al-Minya in Mittel-Agypten müssen 15.000 Christen der Muslimbruderschaft der Region eine Kopfsteuer zahlen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Aina. Die Dschizya ist der vom Koran und der Scharia vorgesehene Tribut, den der islamischer Herrscher von Dhimmis verlangen kann. Dhimmis sind die nichtmuslimischen „Schutzbefohlenen“. Gemeint sind damit Christen und Juden. Sie gelten als Bürger zweiter Klasse und müssen eine Reihe von Einschränkungen in Kauf nehmen. Das islamische Dhimmi-System funktioniert auch im 21. Jahrhundert unter den Augen der Weltöffentlichkeit.

Die Muslimbrüder haben den Christen von Dalga südlich von al-Minya gewaltsam die Zahlung der Dschizya aufgezwungen. In der Gegend waren Mitte August mehrere Kirchen in Flammen aufgegangen und koptische Familien angegriffen worden.
(Quelle)
... sorgte in unseren Medien wie auch unter dem hierzulande ansässigen, selbstmurmelnd bestens integrierten (so Basti »Integration funktioniert« Kurz) Muselmanenvolk für vergleichsweise milde Empörung. Präziser gesagt: für überhaupt keine. Apropos »Integration funktioniert«:
21,9% der Muslime halten Demokratie und den Islam für unvereinbar. 14 % der Muslime lehnen die Verfassung ab. 13 % der Muslime halten die Teilnahme an Wahlen für nicht mit dem Islam vereinbar. 28,4 % der Muslime sehen einen Widerspruch darin, gleichzeitig Moslem und Europäer zu sein. 18,2 % der Muslime halten die Todesstrafe beim Abfall vom Islam für gerechtfertigt. 8,5 % der Muslime haben Verständnis dafür, wenn zur Verbreitung des Islams Gewalt angewandt wird. 32,7 % der Muslime lehnen die rechtsstaatlichen Prinzipien ab (bei 35,5 % von im Ausland und 21,3 % von im Inland Geborenen). (Quelle)
Und da regen sich irgendwelche Idioten noch auf, wenn Kardinal Meisner eine zehnköpfige Katholikenfamilie lieber ist als drei mohammedanische ...? Wunder, was!

Ansichten eines Druiden

... gefunden in den unendlichen Weiten des Internets, über die Zehn Gebote. Auf Englisch, natürlich, und durchaus geistvoll transformiert in unsere Zeit. Eh voilà, hier sind —
Ten Bits of Advice from God

Druids do not look to scientists or priests (or any small human intelligence) to follow as if they were all-knowing and all-wise. Druids look to nature herself.

I think the God of Moses was trying to tell us the same thing. Mr. I AM is not bit on long-winded explanations. He wants you to figure it out for yourself because that is the only way you are going to get smarter. The verb “I AM” alludes to simple, pure Existence. And one does well to have a look at existence in all its forms to see what is the best thing to do. In other words, follow the order of the cosmos, Nature.

I was pondering the ten commandments the other day and thought: You know all of these things are just practical advice as to how to avoid making yourself and others unhappy, how to avoid getting hurt or hurting those others — family, friends, business associates, customers, neighbors — upon whom one’s happiness depends. If you violate any of the ten commandments, you risk very likely alienating those people upon whom your whole well-being and livelihood depends, and the loneliness or even material destitution that can result from that is Hell — deprivation and torture.

Researching on Wikipedia, I found that the King James version of the “commandments” messed about with the original Jewish version, which were actually called the ten “statements” or “sayings.” The numbering has also been done different ways and the Talmudic way seems more sensible to me.

Following the Talmudic numbering, I re-worded them this way:
(Hier weiterlesen)
Zugegeben: nicht alle Gebote sind »The Weekly Owl« gleich gut in der Umsetzung gelungen — aber insgesamt ist es eine fürwahr erfrischende Lektüre, die »Gebote« als »Statements« gegen den Strich gebürstet (fast) wie neu betrachten zu können. Wenn man will.

Wer das nicht will, kann sie ja im KKK-Kompendium nachlesen (Tz 442 ff.). Oder dem BCP. Oder einem anderen derartigen Werk seiner Wahl ...

Donnerstag, 30. Januar 2014

»Der EU-Pausenapfel-Reflex«

... betitelt sich ein Artikel in der »Neuen Zürcher Zeitung« über den neuesten Schildbürgerstreich »Reflex zum gesunden Umgang mit Essen«, wie es EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos so nett umschreibt.

»Vorstellbar seien etwa Besuche auf dem Bauernhof. [...] Gleichzeitig sollen die europäischen Programme zur Verteilung von Obst, Gemüse und Milch in Schulen zusammengelegt werden. Sie sorgen dafür, dass Schüler gesunde Nahrungsmittel dank Subventionen günstiger oder umsonst bekommen. Die EU-Staaten sollen künftig in Brüssel in genauen Plänen darlegen, wie sie gesundes Essen in der Schule fördern wollen.

Die Vorschläge brauchen die Zustimmung des EU-Parlaments und der Staaten. Eine Erhöhung der EU-Zuschüsse für die Programme von bisher 197 auf 230 Millionen Euro pro Schuljahr ist bereits beschlossene Sache.«


Na klar, und sowas muß durch ein EU-Programm gefördert werden, weil Schüler ohne lichtvolle Unterweisung aus dem Rat der Volkskommissare in Brüssel nicht in der Lage sind, selbst zu entscheiden, ob sie lieber eine Wurstsemmel mit Cola, oder einen Vollkorn-Früchteriegel mit fettreduziertem Joghurt essen wollen. Das muß ja geschult werden!

Fraglos muß es das. Aber von den Müttern, die ihren Kindern eine Jause zubereiten, was aber selbstmurmelnd eine patriarchalische Vergewaltigung der Frau darstellt, die zu derlei Erziehungsmaßnahmen wegen dringlicher Selbstverwirklichung im Büro (oder als Regalbetreuerin im Supermarkt) keine Zeit hat.

Deshalb: eine EU-Förderrichtlinie — darunter tut man's nicht — für den »Reflex zum gesunden Umgang mit Essen«. Was in mir auch einen Reflex auslöst. Einen Kotzreflex nämlich ...

»Wo der Mensch im Mittelpunkt steht, ist für die meisten Leute kein Platz«

... kommentiert Poster »Am_Rande« lapidar, doch treffend einen lesenswerten Artikel von Sascha Tamm auf »Antibürokratieteam« (auch im ef-magazin veröffentlicht).

Mittwoch, 29. Januar 2014

Schöne Neue Welt

Am Montag wurde auf 3sat ein Gespräch von Peter Voß mit Frank Schirrmacher ausgetrahlt, das eine perfekte Ergänzung zu dem hier am selben Tag verlinkten Artikel auf »Tea at Trianon« bildet, an welchen sich ja eine Diskussion auch auf diesem LePenseur-Blog entspann.

Nein, es ist — leider! — keine Panikmache aus verschwörungstheoretischer Ecke, wenn man die Datensammelgelüste der Geheimdienste und Großkonzerne als existenzielle Gefährdung unserer Freiheit ansieht: es ist nüchterner Realismus.

Hier die ganze Sendung (44 min)

Man mag über Schirrmacher in vielem geteilter Meinung sein (und LePenseur hat seine Meinung über diesen Pseudo-Bürgerlichen, Pseudo-Konservativen und Pseudo-Liberalen, der in Wahrheit bloß ein wendehalsiger Intrigant ist, des öfteren kundgetan) — aber dieses Gespräch sollte man sich trotzdem ansehen!

No Sex Please, We're British

... lautete bekanntlich der Titel einer höchst erfolgreichen Komödie aus dem Jahr 1971. Und, wie man dem »Guardian« entnehmen kann, der in all seiner gutmenschelnden Blödheit — die den Rt. Hon. Viscount Monckton of Brenchley in seinem legendären Vortrag in St. Paul zur Charakterisierung »Perhaps one of the most stupid news-papers in the world!« veranlaßte — dennoch stets eine Fundgrube für originelle Berichte ist, dürfte sich daran in den letzten 43 Jahren nicht allzu viel geändert haben:
UK porn filter blocks game update that contained 'sex'

A filter designed to catch porn and adult content inadvertently blocked a game update which contained the letters 's-e-x'

The firewall being operated by the UK's biggest internet service providers as part of David Cameron's child internet safety campaign has blocked an update of an online video game due which unintentionally included the letters "s-e-x" in its web address.

The update to online strategy game League of Legends was disrupted by the internet filter because the software attempted to access files that accidentally include the word “sex” in the middle of their file names.

The block resulted in the update failing with “file not found” errors, which are usually created by missing files or broken updates on the part of the developers.

The porn filter only takes affect on new internet connections, presented as a choice at the point of first connection, and therefore does not yet cover a majority of people.

The issue was first noted on social news site Reddit by LolBoopje showing that files named VarusExpirationTimer.luaobj and XerathMageChainsExtended.luaobj (emphasis added) were enough to trigger a block at the internet service provider level.

(Hier weiterlesen)
Das ist alles natürlich ebenso schlimm wie lächerlich. Dem »Guardian« allerdings verdorrt fast das Wort im Munde, wenn er über das wahrhaft Erschreckliche dieses Sexfilters berichten muß:
TalkTalk was forced to apologise when it incorrectly classified one of London’s oldest lesbian, gay, bisexual, and transgender charities, London Friend, as pornographic - a mistake which meant the charity's site was blocked to some users.
Un-vor-stell-bar! Da wurde eine »karitative« LesBiSchwulen-Seite geblockt, sodaß sie nicht für alle User zugänglich war. Na, da sind wir aber betroffen und ein Stück weit traurig ...

»Museum of the Living Dead«

... nennt sich ein — wie zumeist überaus lesenswerter — Artikel von Theodore Dalrymple in »Taki's Magazine«:
It took me two attempts to visit the Musée de l’histoire vivante — the Museum of Living History — in Montreuil, in the suburbs of Paris. The first time, because I was with my wife, I went in a taxi. It was not an entirely wasted journey, even though when we arrived, the man at the gate told us—not I suspect without the malice that is the only solace of minor functionaries—that it was closed.

The journey was not entirely wasted because the taxi driver, a woman, told us some interesting things on the way (on the whole I would rather spend an hour with a taxi driver than with the president of a republic): for example, that the reason she did not wear a seat belt was to prevent her passengers from pulling on it and strangling her while they robbed her. She also sometimes wore a scarf around the lower half of her face to forestall clumsy attempts at seduction by male patients in lieu of payment. This proves to me that France remains a much more cultured country than England, where, in the small town in which I live, drunk girls press their bare breasts against taxi windows in the hope of a free ride home. However, this happens only at weekends, so there is still room for deterioration.

(Hier weiterlesen)
Hat sich noch niemand gefragt, warum häßliche Gesellschaftssysteme ebenso häßliche Architektur produzieren? Und ebensolche Menschentypen? Dalrymple's Artikel ist eine Antwort darauf ...

Dienstag, 28. Januar 2014

Eine Stimme der Vernunft

... hätte LePenseur (und manch anderer ebenso) wohl überall eher vermutet, als bei den GrünInnen. Dennoch — der grüne Bundesrat Efgani Dönmez, der sich schon einige Male mit vernünftigen und mutig geäußerten Gedanken positiv von der gutmenschelnd bis vertrottelt daherkommenden Parteilinie seiner GesinnungsgenossInnen abhob, hat zur jüngsten »Kristallnacht« in Wien (herzlicher Dank ergeht an Kollegen Nescio, dem diese treffende Assoziation in den Sinn kam!) äußerst vernünftige Aussagen getätigt:
Das Dilemma der Linken, insbesondere der Grünen wird jedes Jahr rund um die Veranstaltung des WKR-Balles sehr deutlich, wenn man bestimmte Puzzleteile aneinanderfügt. Erinnern wir uns an den Sommer 2013 zurück, wo Pro-Erdogan Demonstranten in Wien demonstrieren gingen und ich dazu klar Stellung bezogen habe und mir manche der eigenen “ParteikollegInnen” in den Rücken gefallen sind, indem sie mir das Wort im Mund umgedreht haben, wie z.Bsp: Landessprecher der Wiener Grünen Georg Prack, welcher wortwörtlich gesagt hat: “PolitikerInnen können auch mal emotional sein und beim Thema Menschenrechte bin ich emotional.” oder die Aussage des Bundesgeschäftsführers Stefan Wallner: “…wir können nicht gleichzeitig Zwangsmaßnahmen für hier lebende Andersdenkende fordern … Meinungsfreiheit ist ein zentraler Wert einer Demokratie, den wir verteidigen…”

Offensichtlich werden diese nur jenen zuerkannt, welche politisch opportun sind, national-islamistische Strömungen, welche auf Wiens Straßen, wir sind “Soldaten Erdogans” skandieren, fallen aus Grüner Sicht unter Meinungsfreiheit und Menschenrechte, aber wenn Ball-Besucher mit einem deutschnationalen Weltbild und sonstigem rechten Gedankengut diesen besuchen, dann wird dagegen massiv gewettert und versucht dies mit (fast) allen Mitteln zu bekämpfen.

(Hier weiterlesen)
Es erhebt sich nur eine Frage: warum ist jemand wie Bundesrat Dönmez, der die doppelzüngige Verlogenheit dieser seiner Partei nicht bloß erkennt, sondern sichtlich auch nicht goutiert, noch Mitglied dieser Gruppierung?

Montag, 27. Januar 2014

»Did you know that the NSA can track the location of your phone even when it is turned off and the batteries have been removed?«

... zitiert der sonst v.a. mit religiösen, kulturellen und historischen Themen beschäftige Blog »Tea at Trianon« (Eigendefinition: »A place for friends to meet... with reflections on politics, history, art, music, books, morals, manners, and matters of faith«) einen Artikel auf »Infowars«.

So unerfreulich die ganze Thematik an sich ist — erfreulich daran ist, daß mittlerweile selbst eine ausgewiesene Ästhetin wie die Schriftstellerin Elena Maria Vidal sich aus dem Elfenbeinturm — und zwar einem beneidenswert stilvoll eingerichteten Elfenbeiturm! — der Kultur wagt, um durch ein Posting ihre Besorgnis über derlei Bespitzelungspraktiken zu artikulieren.

Die Sorge um die Bewahrung — oder bessergesagt: Wiedererringung! — der Freiheit ist nicht mehr nur die Herzensangelegenheit von ein paar intransigenten Tea-Party-Sympatisanten, Mises-Schülern und dergleichen, sondern hat die luftigen Höhen des kulturbewegten Bildungsbürgertums erklommen. Weiter so!

»Vieles, was gesagt wurde, ist nicht wahr«

... weiß uns Apple-Chef Tim Cook zu erzählen:
"Vieles, was gesagt wurde, ist nicht wahr", erklärte Cook in einem am Wochenende ausgestrahlten Interview mit dem US-Fernsehsender ABC. "Es gibt keine Hintertür. Die Regierung hat keinen Zugang zu unseren Servern."
Ach, ja doch! Wir glauben ihm aufs Wort, daß vieles, was gesagt wurde, nicht wahr ist. Deshalb glauben ihm auch unbesehen, daß auch genau diese seine Aussage nicht wahr ist.

Sonntag, 26. Januar 2014

»Das Drei-Affen-Prinzip an der Schnittstelle von Politik und Finanzen«

... thematisiert Anneliese Rohrer in der »Presse« in einem durchaus lesenwerten, wenngleich in seiner Tendenz nicht ganz ausgewogen argumentierenden Kommentar, und fragt einleitend:
Was haben das Wiener Burgtheater, die Kärntner Hypo und der Salzburger Finanzskandal gemeinsam? Die Kontrolle hat versagt; niemand wird für mangelnde Aufsicht zur Verantwortung gezogen; den Schaden begleicht immer der Steuerzahler.
(Hier weiterlesen)
Nun, in vielem hat der Artikel durchaus recht, wenn auch etwas einseitig in der Benennung von Versagern in diesen Angelegenheiten. Man wird LePenseur einer übergroßen ÖVP-Affinität wohl schwer verdächtigen können, aber es muß einfach gesagt werden: weder bei der Geldverschwendung im Wiener Burgtheater, noch im Sumpf des Salzburger Finanzskandals war die ÖVP maßgeblich beteiligt — und doch ist es mit Frau Fekter eine ÖVP-Politikerin, die von ihr als einzige namentlich in die Verantwortung genommen wird, für einen Hypo-Skandal, an dem nun wirklich genug andere Personen anderer Parteien ihr Schärflein beigetragen, und ihre Schäfchen ins Trockene gebracht haben.

Die Leserkommentare führen das auch — in teilweise höchst aufschlußreichen Postings — aus, und seien daher, bevor sie in der Kommentarfunktion der »Presse« sang- und klanglos untergehen, auszugsweise zitiert: so meint bspw. ein »Mike Metzger« (26.01.2014 16:20)
Na sowas!

Warum ist das denn so, dass die anfängliche Aufregung allmählich in Apathie übergeht?

Weil der Staatsbürger gelernt hat, dass seine Aufregung nichts zählt und dass die öffentliche und politische Aufregung künstlich ist, eine bloße Inszenierung, um danach möglichst rasch Gras über die Sache wachsen lassen zu können.

Weil man ihm beigebracht hat, dass er sich ruhig aufregen kann, es aber trotzdem nichts nützt, weil die Korrupten und Unfähigen es sich richten können oder es ihnen eilfertig gerichtet wird.

Weil er erkannt hat, dass die Justiz und die Politik den Teufel tun werden, sich an Leuten wie Grasser und Hochegger und Mensdorff-Pouilly die Finger zu verbrennen, selbst ein so winziges Licht wie Meischberger wird mit Samthandschuhen angefasst.

Weil es nichts nützt, sich aufzuregen, und Inkompetenz und Versagen und Selbstbereicherung niemals Konsequenzen haben in diesem selbstgefälligen, aufgeblasenen, hoffärtigen Land.
Oder ein »Reinhard FUCHS« (25.01.2014 21:24)
Von geschätzten 9Mrd Kreditausfällen soll 1 Mrd an "Kickback" an Öst. geflossen sein !

Somit sind viele nicht wirklich an der Aufarbeitung interessiert. Noch Fragen ?
Und Poster »mono« (25.01.2014 20:56) schreibt:
das alles geht nur,...
... weil österreich als ganzes in den fängen einer polit-mafia ist. von staatsanwaltschaft bis medien, von hinz bis kunz - alles durchwachsen vom amtsschimmel (hat nichts mit weissen pferden zu tun)!
Antun Zonger (25.01.2014 19:06) liefert auch eine plausible Erklärung für den ausgesprochen »ungleichmäßigen« Eifer, mit der die Staatsanwaltschaft tätig wird:
Angenommen,

der kleine Sparer und in Personalunion auch Steuerzahler könnte etwa die Finanzaufsicht haftbar machen, er würde es übers Budget selbst zahlen. Oder, wenn "die Banken" schuld wären, dann zahlte er eben als Sparer durch Niedrigstzinsen. Das ist keine Lethargie, das ist weise Einsicht, sich nicht aufzuregen.

Wenn natürlich die Staatsanwaltschaft etwa der Meinung wäre, daß z.B. die Flick-Stiftung, vertreten durch die Anwälte X. und Y. gewußt haben müßte, daß die Rückkaufsgarantie bei den "Vorzugsaktien" der HAA illegal gewesen ist, also die Stiftung in das kriminelle Geschehen tätig involviert war und daher nicht nur Zins-Rückforderung, sondern auch Strafzahlung nebst Gefängnisstrafe für die Anwälte verlangst werden könnte, die Lethargie wäre weg....
(Es sei denn, die Anwälte wiesen sich selbst Rechtsunkundigkeit und/oder Geschäftsunfähigkeit nach...)
Doch vor diesem Schritt wird jeder karrierebewußte Staatsanwalt zurückschrecken. Man will ja nicht gesellschaftlich geächtet werden.
Es ist ein Sittenbild aus Österreich — nein, wohl nicht nur aus Österreich, denn das Bild der diversen fast oder ganz pleitegegangenen Staats- und Landesbanken in Deutschland, Belgien, Frankreich, Spanien, Griechenland — just name it! — zeigt genau dieselben Muster! Es ist nämlich ein Sittenbild der »Demokratie«, wie sie in unseren westlichen Ländern herrscht, und die mit einer Volksherrschaft längst nicht das geringste zu tun hat.

Es ist das Sittenbild eines allgegenwärtigen Betrugskartells, gebildet aus staatsnahen Unternehmen (Banken, Versicherungen, Industriekonzernen etc.) und einem Berufspolitikertum, das in Symbiose mit diesen Unternehmen lebt — das durch sie und ihre Finanzspritzen an der Macht gehalten wird, und dafür auf Steuerzahlerkosten Schutz gegen Ausfallsrisken gewährt. Integrierender Bestandteil — es war schon öfter hier zu lesen — dieses Kartells sind die Medien, die politisch und finanziell eng verflochten, das Volk durch »panem et circenses« ruhigstellen sollen.

Darüber berichtet Frau Dr. Rohrer freilich nichts. Ach — warum denn bloß ...


Samstag, 25. Januar 2014

Stimmungsbilder aus der Ballsaison

... zeichnet »Die Presse« von der gestern durch tausende Linksrandalierer gestörten, aber nicht verhinderten Veranstaltung des »Wiener Akademikerballs«:
... ein Paar, das offenbar zum Akademikerball, dem Auslöser der Proteste unterwegs ist, wird attackiert: Schwarz Vermummte reißen der Dame Kleidung vom Leib, bespucken sie und ihren Partner. Umstehende begleiten das Geschehen mit „Schleich di, Nazihure!“.
(Hier weiterlesen)
Man ersetze »Nazihure« durch »Judenhure«, und man befindet sich im Berlin 1933 oder im Wien 1938, als Frauen von Juden von grölenden SA-Männern genau in diesem Stil behandelt wurden. Mob bleibt eben Mob. Und Sozen, egal ob international oder national gefärbt, tendieren dazu, Mob zu sein.

Die Ausschreitungen zogen eine Spur der Verwüstung durch Wiens Innenstadt. Sachschäden im — vorsichtig geschätzten — Ausmaß von 1 Mio. Euro werden kolportiert, 11 Polizeiautos wurden zerstört, bei geparkten Privatautos Scheiben eingeschlagen und Rückspiegel abgebrochen, Auslagenscheiben von Geschäften und Büros gingen zu Bruch.

Kleines Detail am Rande: im »Schwarzen Kameel«, also Wiens beliebtem Teffpunkt der linken, staatsnahen Schickeria, wo man in herrlich gepflegten Jugendstil-Räumlichkeiten dinieren und champagnerisieren kann, letzteres zu köstlichen Brötchen, z.B. mit dem in aller Welt berühmten Beinschinken des Hauses, wurden die genüßlich tafelnden Gäste, die als ORF- & Regierungspresse-Journaillisten, als Bedienstete des Bundeskanzleramtes oder des nahe residierenden »Hofbürgers«, und als sonstiges staatsalimentiertes Gelichter ganz sicherlich keine Sympathien für diesen pöhsen Burschenschafterball in der Hofburg haben, unsanft gestört, als durch Pflastersteine die Scheiben des Lokals eingeworfen wurden. Unerhört! Doch nicht gegen uns, wir sind doch die Guten, werden sie sich gedacht haben, mit beklommener Bremsspur in der Unterhose ...

Der Sachschaden ist, wir hoffen es für den Besitzer, durch Versicherungen gedeckt — über die mentale Verstörung, die durch diese Aktion in den Köpfen der Gäste wohl entstand, kann LePenseur jedoch ein gewisses Amüsement nicht verhehlen ...

Freitag, 24. Januar 2014

Der bayerische Spediteur Heinrich Hasch

... wollte so, wie er seit vielen Jahren bereits seine ganze LKW-Flotte mit seinen Initialen »HH« angemeldet hatte, wieder einmal ein Auto auf ein Kennzeichen mit »HH« anmelden — doch die Kfz-Zulassungsstelle sah in den Buchstaben »HH« eine Anspielung auf die NS-Ideologie. Der Spediteur aus Wolfratshausen darf daher kein weiteres Auto mit »HH« im Kennzeichen anmelden (immerhin sieht man — großzügig, wie eben nur deutsche Bürokraten sein können — davon ab, ihn zur kostenpflichtigen Ummeldung aller bereits »HH«-behafteten Autos zu zwingen), berichtet der »Münchner Merkur«. Die Kfz-Zulassungsstelle Bad Tölz-Wolfratshausen meint nämlich, »HH« könne auch für »Heil Hitler« oder »Heinrich Himmler« stehen, statt für Heinrich Hasch, Geschäftsführer der gleichnamigen Spedition.

Aha. Moment mal! »AH« ist auch schon verboten! Eh schon wissen, warum ...

Quecksilber (Hg) wäre zwar mit Reichsmarschallin Hermine Göring verwechselbar, aber schreibt sich, Gott sei Dank, mit kleinem »g« und sollte daher halbwegs aus dem Schneider sein (nicht auszudenken, wenn jetzt Millionen von Barometer-Skalen umgeschrieben werden müßten!), aber JavaScirpt (JS), das fatalerweise mit Julius Streicher verwechslungsfähig ist, wird wohl daran glauben müssen. Jetzt warten wir eigentlich nur mehr darauf, wann endlich Manfred Mann wegen NS-Verherrlichung


... ins Visier der Berufsantifanten gerät. Wäre doch schon irgendwie amüsant ...

»5 Chinesen mit ‘nem Kontrabaß!«

Eulenfurz rockt! Nein, im Ernst: manche Theman kann man inzwischen nur mehr so abhandeln. Als Realsatire, bei der ein Zuseher so lange lacht, bis er erkennt, daß er längst Mitspieler ist ...

Nicht mit allem, aber mit vielem

... hat Josef Urschitz (»Die Presse«) durchaus recht, wenn er über die hilflos-unbedarften Versuche unserer Bundesregierung, so etwas wie »Wirtschaftspolitik« zu treiben, schreibt:
Ein bisschen verwirrend, was sich derzeit an der Konjunkturfront tut: „Die Rezession ist vorbei“, hört man etwa von heimischen Konjunkturforschern. Tatsächlich kommen vor allem aus den USA und Deutschland recht ermutigende konjunkturelle Signale. Gleichzeitig warnen aber IWF und OECD vor einer fürchterlichen Deflation in Europa, die die Wirtschaft schwer beschädigen könnte.

Also was jetzt? Am besten, man hält es mit Praktikern, die fest im Wirtschaftsleben stehen. Die stellen sich die Frage, wo denn der viel beschworene Aufschwung herkommen soll. Wie etwa der meist erfrischend geradlinige Erste-Chef, Andreas Treichl, der Anfang dieser Woche bei einer Diskussion in Wien gemeint hatte, er sehe nicht, was sich in der Wirtschaft oder der Politik zuletzt so fundamental verbessert habe, das einen derartigen Optimismus rechtfertigen könnte.

Die Antwort kann nur lauten: Nichts.

(Hier weiterlesen)
Die ach so fürchterliche Deflationsgefahr, die jetzt allerorten in den Thinktanks der Bankster und Politganoven an die Wand gemalt wird, ist wohl eher eine Chimäre, die die Rechtfertigung für weitere — für die Bankster und ihre Günstlinge hochprofitable — Gelddruckorgien abgeben soll. Durchaus rechtzugeben ist Urschitz freilich mit seinem Statement:
... mutwillig in größerem Stil Kaufkraft aus der Bevölkerung zu ziehen ist wirtschaftspolitisch so ziemlich das Dümmste, was eine Regierung anstellen kann. Aber wohl auch das Bequemste. Man könnte den Staat natürlich auch dadurch sanieren, dass man die im Laufe der Jahre entstandenen Ineffizienzen, Überförderungen und Föderalismus-Tollheiten (alle bestens dokumentiert und mit Sanierungsvorschlägen der Wirtschaftsforscher versehen) zu beseitigen beginnt. Schweden etwa hat diesen Weg sehr erfolgreich gewählt. Aber diese Hoffnung hat beim gerade amtierenden politischen Personal schon aufgegeben.

Bei schwacher Nachfrage investieren Unternehmen naturgemäß nur sehr gedämpft. Aber selbst, wenn sie wollten, könnten sie derzeit nicht: Wer ein bisschen in die Unternehmen hineinhört, sieht nämlich, dass die gefürchtete (und vehement geleugnete) Kreditklemme schon da ist. Nicht, weil kein Geld da wäre. Das schüttet die EZB ja ausreichend ins System. Sondern weil die Nichtreform des europäischen Bankensystems und eine, Verzeihung, völlig vertrottelte Regulierung im Gefolge der Finanzkrise die Kreditvergabe behindern.

Statt die Luftgeschäfte des Investmentbankings abzudrehen und das Geld in die Realwirtschaft umzuleiten, hat man die Schraube ausgerechnet beim Kreditgeschäft angezogen. Anders gesagt: Wenn der Schuster Pockerl eine neue Ledernähmaschine finanzieren will, muss die Bank, wenn der Kreditvorstand nicht ein Untreueverfahren riskieren will, unerfüllbare Sicherheiten verlangen. Auf Derivativmärkten wild zu zocken ist dagegen noch immer kein Problem.
Und daran wird sich bei der engen Interessenverflochtenheit von Bankganoven und Politganoven so bald nichts ändern. Die ersteren »finanzieren« die zweiteren mit Geld aus der hohlen Hand, damit die anderen durch legistische Maßnahmen dafür sorgen, daß der große Reibach bei ersteren verbleibt, wofür zweitere dann die wahlkämpfe gezahlt und für den Fall ihres Mandatsverlustes nette Sinekuren im Banken- (Aufsichtsrat etc.) und banknahen (Versicherungen, Investmentgesellschaften, Konzerne etc.) Sektor zugeschoben erhalten.

Der dritte Beteiligte in diesem bandenmäßigen Betrugskartell, unsere Systemmedien, werden von der Politik mit GIS/GEZ und pseudoaufregendem »Content« gefüttert, und vom Bankensektor mit Inseratenaufträgen üer Wasser gehalten, dafür schreiben sie brav das, was dem Erhalt des Betrugskartells dienlich ist, und bemühen sich übehaupt nach Kräften, das Volk durch Reality-TV und Dschungelcamps zu verblöden und ruhigzustellen ...

Eine lesenswerte Stellungnahme zu den ominösen »Unwörtern«

... stammt vom deutschen Philosophen Christoph Zimmer, von dem übrigens eine interessante, intellektuell höchst anspruchsvolle Text-Sammlung im Internet verfügbar ist (sie steht auch unter der Gruppe »Philosophen« in der Linkliste dieses Blogs):
Jedes Jahr muten uns Sprachwissenschaftler aus Darmstadt, Oberlehrer im Kampf gegen “sachlich unangemessene oder inhumane Formulierungen”, “Vermittler öffent-lichen Unbehagens an bestimmten Sprachgebrauchsweisen”, Apostel der “Menschen-würde” und “Demokratie”, als Ergebnis beispielloser sprachwissenschaftlicher Forschung neue “Unwörter” zu, welche angeblich “einzelne gesellschaftliche Gruppen diskriminieren”, “diffamieren”, “euphemistisch, verschleiernd oder gar irreführend” (1) wären. Ein Wort aber, selbst ein Unwort tut nichts. Es steht im Text nur da (als type oder token). Es kann nicht diskriminieren, diffamieren, beim besten Willen nicht, das können nur Menschen. Soviel zumindest scheint von den Sprachwissenschaftlern wohl nicht mehr zu erwarten zu sein.

Das Wörterbuch der Unwörter, das die Kapos der politische Korrektheit führen, umfaßt inzwischen eine unglaubliche Menge verurteilter Lemmata. Aus diesen Unwörtern, also aus bloßen Wörtern, geben diese Sprachwissenschaftler vor, Wissen über jene zu erschließen, die diese Wörter verwenden. Wenn Hans ein Unwort spricht, wissen sie praktisch alles über Hans. Denn Sprecher von Unwörtern “entlarven sich (ihre Haltung, ihre Weltsicht)”. Ein Wort, eine Haltung und eine ganze Weltsicht. Diese Sprachwissenschaft weitet sich bis ins Kosmologische. Desto mehr fühlen sich ihre gendergleichgeschalteten (2) Vertreter berufen, Maßstäbe zu setzen, zu “rügen”. Abwürgen freien Sprachgebrauchs, Indizieren “falschen” Sprechens, Verhetzen jener, die sich “mit kritikwürdigen Intentionen” unliebsamen Ausdrucks bedienen, erwächst totalitärem Impetus.

Und die Presse — unterwürfige Journalisten wirken unentwegt als Sprachhilfspolizei an entscheidender Stelle diensteifrig mit, auf ihre Pressefreiheit pfeifend, statt dafür einzustehen, daß jeder sagen kann, was er will — schämt sich nicht, der Schande primitiver Sprachbeschränkung Wort und Stimme zu sein. Sprache jedoch ist frei, samt all ihrer Wörter. Ausgrenzung sogenannter Unwörter ist nichts anderes als rüde Unterdrückung eigener Sprache freien Gebrauchs. Das ist inhuman, weil auf das Wesentliche des Menschen eingeschlagen wird, sich sprachlich frei zu äußern.

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(1) http://www.unwortdesjahres.net/.
(2) “SprachwissenschaftlerInnen”, “UnterstützerInnen”, ebd.
Klang das für manche jetzt zu hochgestochen? Mag auf den ersten Blick sein. Aber es ändert nichts an der Berechtigung des Befundes — und außerdem ist intellektueller Bescheidenheitsgestus nicht das Mittel der Wahl, wenn man hohles PC-Geschwurbel enttarnen will!

Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil, das wissen wir doch — und demnach gehört auf semantische Feinbügeleien aus den Pressekaderschmieden irgendwelcher Sprach- & Denkverbots-Akademien eine Replik vom Kothurn geistiger Überlegenheit herab. Die der Philosoph Zimmer freilich mit Leichtigkeit zu präsentieren vermag ...

Donnerstag, 23. Januar 2014

Der Arabische Frühling v2 ...

... wird so enden wie die blühenden Felder mit den glücklichen Bauern in Afghanistan, leuchtenden Kinderaugen in Libyen, den begeisterten Vietnamesen und den jubelnden demokratisch wählenden Massen in Baghdad.

In einer Mischung aus Blutbad, Chaos und Desaster
Meint ein Kommentarposter in der »Presse«. Nun, kann schon hinkommen, wenn wir Pech haben. Denn dann wird's etwas krachen im Gebälk der Weltordnung — oder glaubt jemand ernsthaft, daß sich die Russen gemütlich über den Tisch ziehen lassen? War bisher eigentlich auch nicht so wirklich der Fall (außer damals unter dem gekauften Säufer Jelzin) ...

Und ein anderer Poster bringt einen treffenden Vergleich, der in seiner Süffisanz wohl nur einem Österreicher zugänglich ist:
Ein exboxender Irrläufer, finanziert vom "big money", umringt von dunklen Gestalten schwingt die Revolutions-Keule und fordert Dinge, die in jedem demokratischen Rechtsstaat zu einer sofortigen Verhaftung führen würden.

Das kann man doch nicht unterstützen.

Die Gier nach neuen EU-Schulden-Exzessen scheint dabei so groß zu sein, dass man seitens der EU schon mit Sanktionen droht und sogar eine "Intervention" nicht ausschliesst.

Das ist verrückt.

Stellen wir uns doch einmal vor, Herrmann Maier würde, finanziert von russischen Oligarchen - mit lupenrein moralischer Unterstützung Gerhard Schröders - den sofortigen Rücktritt Werner Faymanns fordern, weil dieser sich weigert, Abnahmeverträge russischer Gas- und Ölkonzerne zu unterschreiben.

Der würde in der Psychiatrie landen.
Die zustimmenden Leserreaktionen auf dieses Posting lassen wenigstens eine vage Hoffnung keimen, daß die flächendeckende Gehirnwäsche der politisch-industriell-medialen Komplexes doch nicht mehr so reibungslos funktioniert ...

Heute vor vierzig Jahren

... setzte sich die SPÖ mit ihrer (knappen) Mehrheit im österreichischen Nationalrat über den Beschluß des Bundesrates, der zweiten Kammer des österreichischen Parlaments, hinweg, der das am 29.11.1973 — gleichfalls ausschließlich mit SPÖ-Stimmen beschlossene, Gesetz über die sogen. »Fristenlösung« beeinspruchte. Dieser »Beharrungsbeschluß« des Nationalrates bahnte jährlich zehntausenden Abtreibungen den Weg, die vom Gesetz innerhalb der ersten drei Monate der Schwangerschaft ohne Begründung einfach straffrei belassen werden.

Je nach Schätzung wird in Österreich von 30.000 bis 60.000 solcher Abtreibungen jährlich ausgegangen (selbst einer der prominentesten Abtreibungslobbyisten, der Wiener Gynäkologe und Betreiber einer Abtreibungsklinik Dr. Christian Fiala, räumt »20.000-30.000« pro Jahr ein). Das macht in den letzten vierzig Jahren — selbst bei Fialas bewußt niedriger Schätzung — ca. 800.000 Abtreibungen, wahrscheinlicher aber 1,2 bis 2 Millionen Abtreibungen aus. Zum Vergleich: Österreich zählte 2013 rund 8,2 Millionen Einwohner, sodaß also die Abtreibungen seit 1974 etwa 1/7 bis 1/4 (!) der heutigen Gesamtbevölkerung ausmachen. Dafür wurden im gleichen Zeitraum etwa ebensoviele Einwohner importiert — quasi frei nach dem Motto »Inder statt Kinder«, nur daß unsere Inder eben nicht aus Indien, sondern vom Balkan, aus Anatolien, dem Nahen Osten und Nordarfrika kamen.

Genaue Zahlen der jährlichen Abtreibungen sind nicht verfügbar, da die — praktisch allesamt stramm rot eingefärbten — Gebietskrankenkassen und städtischen Gesundheitsverwaltungen seit Beginn jegliche statistische Erfassung der Abtreibungszahlen zu verhindern wußten — unter dem lächerlichen Vorwand, man wolle »die Frauen nicht unter Druck setzen« (obwohl in Wahrheit höchstens die Abtreibungsärzte dann weniger »schwarz« machen könnten).

Der Blog »Kreidfeuer« gedenkt dieses traurigen Tages vor exakt vierzig Jahren, der von unseren Systemmedien geflissentlich totgeschwiegen wird. Und auch von den Kirchen — wenige, allzu wenige Ausnahmen bestätigen die Regel! — zur Pflege des »Gesprächsklimas« nonchalant unter den Teppich gekehrt wurde, wie man leider feststellen muß ...

»Eine Vordenkausgabe«

... nennt Kollege Karl Eduard den kommenden kritischen Kampf der Deutschen mit der Geschichte. Oder: »Eine Bibel in gerechter Sprache sozusagen«, ebenso kurz und gut — Karl Eduard at his best. Eben wie üblich, das sei neidlos (?) zugestanden. Lesen!

Außer Kontrolle?

»Die Presse« (wie die gesamte Systempresse unserer »freien Welt«) überschlägt sich in Schlagzeilen:
»Blut an den Händen«: Klitschko stellt Ultimatum
Massenunruhen in Ukraine: Schon fünf Tote
In der Ukraine gerät der Konflikt zwischen Regierung und Opposition außer Kontrolle
Nun, der »Konflikt zwischen Regierung und Opposition« ist zweifellos für die ukrainische Regierung »außer Kontrolle« geraten. Die Kontrolle über den Konflikt liegt jetzt bei Soros & Consorten, die schon seit Jahren »orange« (und diverse andersfärbige und -blumige) »Revolutionen« finanzieren, um den lästigen Putin zu Fall zu bringen, weil dieser nach seinem Amtsantritt den Schnäppchen-Ausverkauf der Bodenschätze und Industrien Rußlands an die Wallstreet-Zocker und sonstigen Finanzverbrecher des US-East-Coast-Establishments unterbunden hat. Die Kontrolle über die »Revolution« wird von diesen Bankstern natürlich in enger Fühlungsnahme mit der kriegsinteressierten Rüstungsindustrie ausgeübt, die durch Brandlegung in der Ukraine berechtigte Hoffnung hat, Rußland hinreichend von Syrien abzulenken, damit die US-Regierung es endlich überfallen und »demokratisieren« kann.

Amerika hat aus 1914 offenbar nichts gelernt bzw. seine Lektion längst vergessen. Vor hundert Jahren wollten das Britische Empire und die es finanzierenden und reichlich davon profitierenden Finanzkreise der Londoner City die lästige Konkurrenz auf dem Kontinent, die seiner Vorherrschaft über die gesamte Welt im Wege stand, ausschalten — und manövrierten sich selbst ins Abseits. Österreich-Ungarn war danach zwar erfolgreich zerstört, Deutschland zwar besiegt, gedemütigt und ausgeplündert, dafür aber in Rußland die Bolschewiken an der Macht, Europa in den Augen aller Kolonialvölker völlig desavouiert, und daher bald darauf das bis dahin so stabil scheinende britische Weltreich selbst in ärgsten Turbulenzen, und hatte schon nach wenigen Jahren seine Stellung als Vormacht der ganzen Welt an die USA abzutreten.

Die Bestrebungen der East-Coast, ihre Weltherrschaft zu zementieren, indem man die Welt mit Kriegen überzieht und jede nicht »spurende« Regierung zu stürzen oder plattzubomben versucht, werden wohl ebenso scheitern.  LePenseur verhehlt nicht, daß ihn dieses Scheitern mit einer gewissen Genugtuung erfüllt. Die nur dadurch getrübt wird, daß im Fall eines solchen vielfach verflochtenen Regimes, seiner Drahtzieher im Hintergrund, seiner Attrappen in Staatsfunktionen und seiner Satrapen im Ausland auch für den Nicht-Beteiligten eine erhebliche Gefahr liegt, selbst in die Katastrophe mitgerissen zu werden.

In the long run wird es wohl auf den Niedergang der USA (samt EU-Satelliten) und den Aufstieg Chinas und Indiens zu den neuen Supermächten hinauslaufen — mit einander streitend, und im Clinch mit einem politischen Islam. Spannende Zeiten, weil wieder einmal ein paar tausend Finanzgangster den Kragen nicht vollkriegen konnten ...

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 P.S.: einige interessante Überlegungen in eine durchaus andere, aber doch irgendwie dieselbe Richtung stellt Bill Bonner auf »Bankhaus Rott & Meyer« an: »Zum Niedergang des US-Dollar und dem Aufstieg des Chinesischen Yuan«. Nebenbei erwähnt: die erste Seite dieses Artikels erklärt in einer für jeden einsichtigen Weise, warum der dank Fed-Interventionen angeblich gesicherte Wohlstand für alle nicht funktioniert.

Mittwoch, 22. Januar 2014

Ein Bild sagt bekanntlich mehr

... als tausend Worte, und somit sagen 27.000 Bilder mehr als 27 Millionen Worte. Lassen wir einmal die Frage Worte/Wörter beiseite — 27 Millionen sind jedenfalls eine ganze Menge! Wenn man von, sag'ma mal, 500 Wörtern pro A4-Seite ausgeht, sind das 54000 Seiten, m.a.W. 36 Lexikonbände à 1500 Seiten.

Beeindruckend, was da von den Kriegstreibern im Weißen Haus so gaaaanz zufällig knapp vor Beginn der Olympischen Spiele auf der Medienorgel des demokratischen Westens gespielt wird! Da das mit dem Sarin leider nicht ganz geklappt hatte, werden jetzt »industriell gemordete« Menschenrechte angeprangert. Natürlich nur vom pöhsen Assad. Die hundertausenden Christen, Drusen und Alawiten, die von stramm-islamischen Milizen vertrieben und abgeschlachtet werden, fallen demgegenüber nicht ins Gewicht, da das eben noch in traditioneller Handarbeit (Bajonett in Bauch, Genickschuß, Kranhaken etc.) erledigt wird, und nicht »industriell«.

Die obligaten Ablenkungsmanöver dürfen natürlich nicht fehlen. Gaaanz zufällig jetzt, in diesem Zeitpunkt, wo die Stimmungslage für einen Überfall auf Syrien günstig zu werden scheint, eskaliert die Lage in der Ukraine, wohl in der Hoffnung der US-Thinktanks, daß diesem Putin das brennende ukrainische Hemd näher sein wird als ein syrischer Rock. Und wieviel wollen wir wetten, daß die Chancen für ein paar Anschläge in und um Moskau und Sotschi nicht so schlecht stehen ... über deren Hintermänner, nämlich sicherlich aus dem pöhsen Iran (Gaddafi geht leider nicht mehr), wir von unserer Systempresse nicht im Unklaren gelassen werden sollen.

Außenminister Lawrow (und erst sein Chef im Kreml!) sind nicht zu beneiden. Auch eine ehemalige Supermacht wie Rußland, die nun auf den Stand einer »einfachen Großmacht« herabgesunken ist, hat es wirklich nicht leicht, gegen den dezidierten Willen einer kriegstreibenden US-East-Coast — die in der Entfesselung eines großen Krieges die einzige verbliebene Möglichkeit sieht, ihre potemkin'schen Finanzschwindel-Dörfer mit »Patriotismus« noch einmal zu übertünchen und so den Totalbankrott hinauszuschieben — den Ausbruch eines Krieges zu verhindern ...

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P.S.: Lesenswert dazu ein Artikel von Henning Lindhoff in »eigentümlich frei«.

»Ich bin entsetzt. Ich musste feststellen, dass hier im Lokal Glücksspiele stattfinden«

Meint Wolfgang Röhl in »eigentümlich frei«. Touché! Was soll diese ganze hyperventilierende Aufregung unserer Systempresse über den ADAC eigentlich? Sicherlich irgendwelche Schweinereien, die unsere Politruks wieder im Schilde führen, verbergen! Na, wetten wir ...?

»Hallo Orwell«

... meint ein Kommentarposter zu einem Artikel, den »Die Presse« ganz auf harmlos-unauffällig im Verzeichnis »techscience/internet« versteckte:
US-Gericht kippt Netzneutralität

Konzerne können nach einem Urteil darauf hoffen, bestimmte Inhalt gegen Aufpreis schneller durch das Netz leiten zu dürfen.

US-Telekomkonzerne können darauf hoffen, bestimmte Internetinhalte gegen Aufpreis schneller durch ihre Netze leiten zu dürfen. Ein US-Berufungsgericht kippte am Dienstag Regeln der Aufsichtsbehörde FCC, wonach Datenpakete gleichberechtigt behandelt werden müssen.
Andere Kommentarposter meinen — süffisant bis alarmiert — zu diesem Artikel:
All diese 'Vorteile'
wollen wir uns mit dem Freihandelsabkommen auch einhandeln.

Es braucht dann nur noch eine US Firma einen EU Netzbetreiber zu kaufen. Schon sind sie klagsfähig wenn man auf Neutralität pocht, da das ja eine Behinderung darstellt.

oder:

Brave New World lässt grüßen!
Ich warte ja nur bis die Macher vom Freihandelsabkommen Bücher verbieten, weil die sind ja noch am schnellsten abrufbar und elektronisch nicht zu kontrollieren..... übertrieben gesagt!

oder:

korporativer Faschismus
vom Feinsten
Und, nein: man kann ihnen in dieser Sache nicht ganz Unrecht geben ...

Wem schadet etwas Prunk?

Der scharfzüngige Klosterneuburger Chor- und Floridsdorfer Pfarrherr Alipius hat mit einer Reihe von Artikeln die seit Papst Franz' segensvollem Wirken & Walten mit der Vehemenz von Vogelgrippe oder Rinderwahnsinn ausbrechenden Armutschkerlhaftigkeit als Glaubenskriterium behutsam zu hinterfragen gewagt. Was ihm teilweise begeisterte Zustimmung, aber doch auch die eine oder andere Kritik eingebracht hat. So bspw. zu folgendem Statement:
Der ätzende, höhnische, gehässige Chor all jener Zeitgenossen, die selbstverständlich überhaupt nicht eitel sind und die selbstverständlich permanent überflüssige Privatgegenstände durch Verkauf in bare Münze umwandeln, um den Betrag dann an die Armen zu spenden, ist berechenbarer als die Reaktionen von Trash-TV-Konsumentinnen beim Winterschlußverkauf und wird — das weiß heute mit Sicherheit auch so gut wie jeder Kardinal — wenige Stunden nach dem Ereignis im Internet losbrechen. Hut ab vor denjenigen, denen ihre Person nicht wichtiger ist als ihr Amt, die also daher durchaus in der Lage sind, sich selbst aufzugeben und die folglich trotz zu des zu erwartenden Shitstorms auf Wunsch der Gemeinde oder des Instituts, welches das Pontifikalamt organisiert, die Cappa Magna überstreifen und sich damit eigentlich als echte Kerle erweisen.
... die bedenkentragende Abmahnung durch einen Poster (oder auch einen Posterin?) »De Benny«:
In der Sache will ich Dir da gar nicht groß widersprechen (zumal wenn nicht jeder Amtsträger seine eigene große Kappe in Auftrag gibt aus den Mitteln der Kirchensteuerzahler, die man vielleicht auch anders nutzen könnte - es macht schon irgendwie nen Unterschied ob die Sünderin ihr eigenes Nardelöl über dem Herrn ausgießt, oder ob der Herr vom Schärflein vieler Witwen zuerst mal das Ihm zustehende Öl käuflich erwirbt, aber das nur nebenbei):

Es macht faktisch keinen Unterschied für stark im Glauben stehende Menschen wie Dich, wie der Bischof oder Prälat oder wer auch immer angezogen ist. Trägt er Jeans und T-Shirt würde es für Dich auch nichts ändern.

Aber nicht alle Menschen sind da so gefestigt wie Du. Manche Menschen lenkt das ab (auch wenn manche auch einfach nur krakeelen wollen). Wäre es da nicht eine Option, zumindest darüber nachzudenken, es diesen Gläubigen leichter zu machen? So wie Paulus auch sagt, daß nichts falsch daran ist, Götzenopferfleisch zu essen, daß man aber auch an die Schwachen denken soll in seinem Handeln?

Klar gefällt Dir jeder Meter dieser Klamotten, aber andere sind noch nicht so weit, und für sie bedeutet jeder Meter ein Schlag ins Gesicht des Herrn, der sicher in Seiner Herrlichkeit nicht erreicht werden kann, so lange das Gewand auch sein mag, der aber trotzdem allen Glanz ablegte und in den Stall ging, um den Menschen näher zu kommen...
Uff! Der Hieb mit der Geißler-Rute sitzt! Doch Blogger-Kollegin Ester gibt die treffende Antwort darauf:
@ de Benny
wissen Sie eigentlich, dass die armen Witwen gar keine Kirchensteuer zahlen, kinderreiche Familie mit einem normalen Einkommen auch nicht?
Weiter ist es einfach so, dass die eh Reichen (um das mal so plakativ zu sagen) Marmorböden, tolle Klamotten und ne Menge Schmuck haben.
In der Kirche nimmt auch der Arme an allem Prunk und Protz und Schmuck teil, den die jeweilige Kultur so zustande gebracht hat.
Durch all die ausufernde Versachlichung unserer Kirchengebäude und der Liturgie hat man im Grunde denen, die eh das ganze Jahr vor sich hinkrebsen, und für die ein Familienbesuch bei McDonald das höchste der Gefühle ist, auch noch die Teilnahme am Schönen, Wertvollen, Zwecklosen genommen.
Will heißen,es ist gerade gegen die Armen gerichtet, wenn man das richtig überlegt.
Chapeau! Besser kann man's nicht auf den Punkt bringen. Und das meint immerhin ein LePenseur, dem Herr Alipius subtil Protz- & Prunkfeindlichkeit unterstellte ... ;-)

Dienstag, 21. Januar 2014

Heute vor exakt 90 Jahren

... starb einer der ekelhaftesten Verbrecher der Weltgeschichte: Wladimir Iljitsch Uljanow, besser bekannt als Lenin. Er war verantwortlich für bestialische Blutorgien seiner Getreuen ebenso, wie für ein totalitäres System, das an Brutalität die schlimmsten Einzelereignisse der früheren Geschichte locker überbot — und das über Jahre und Jahrzehnte. Sein System war wie er: verschlagen, heimtückisch, gewissenlos.
  
Am 21. Jänner 1924 um 18.50 Uhr starb Lenin im Alter von 53 Jahren, nach mehreren Schlaganfällen gelähmt — und endlich seiner hetzerischen Sprache beraubt, mit der er ein Land und seine Bewohner zu den unsäglichsten Greueltaten aufgestachelt hatte. Wenn es eine Gerechtigkeit in der Welt gäbe, dann müßte man ihn, der noch immer einbalsamiert zur öffentlichen Verehrung aufgebahrt am Roten Platz ruht, mitsamt seinem Mausoleum abfackeln. Wenn es eine gäbe ...

»Dr. House« boykottiert russischen Wodka

... und zwar nicht deshalb, weil er etwas gegen hochprozentige Getränke hat, sondern weil er damit ein Zeichen gegen das »homophobe« Gesetz in Rußland, welches öffentliche Werbung für Schwulitäten verbietet, setzen will. Statt dessen besäuft er sich ab jetzt mit polnischem Wodka. Was Polen begeistert.

Ei, wie edel! Ei, wie mutig! Vielleicht sollte man ihn dezent darauf hinweisen, in Zukunft besser auch kein Benzin zu verwenden, welches z.B. aus Saudi-Arabien stammt, denn die dortige Gesetzgebung bezüglich irgendwelcher Schwulitäten ist zweifellos deutlich ... ... nun, sagen wir: rigoroser, als die russische — denn bei den Saudis baumelt der passionierte Hinterlader gleich vom nächsten Haken. Und, so nebenfüglich gesagt, das ist auch genau das, was bei Umfragen in muselmanischen Kreisen Westeuropas als erstrebenswerte Regelung für unsere Länder angedacht wird. Müßte »Dr. House« nicht konsequenterweise auch dagegen ein Zeichen setzen? Ein mutiges, selbstmurmelnd, indem er bspw. die Schwulenfeindlichkeit des Islam anpangert ...?

Es wird außerdem etwas schwierig für ihn werden, ohne Plastikflaschen bzw. -sackerln (für Piefkes: »-tüten«) sein Leben zu führen. Die beliebten atmungsaktiven und knitterfreien Polyester-Baumwoll-Mischungen für Hemden und Unterwäsche wären ihm nämlich ebenso verwehrt. Also bleibt ihm wohl nicht erspart, künftig in Schurwolle und Leinen gewandet, auf einem alten Eisen-Fahrrad mit einem Jute-Sackerl einkaufen zu fahren!

Aber gemach: soweit wird's nicht kommen! Dieser »Dr. House« macht ja nur auf politkorrektes Maulheldentum, und der Umstieg von russischem auf polnischen Wodka im Eintausch gegen Begeisterungsstürme in der Schwulenszene ist recht billig gekaufte Popularität. Es spricht freilich nicht eben für die Intelligenz dieser Szene, wenn sie das nicht überlauert ...

Wenn die Weltwirtschaft im Arsch ist

... so freut man sich gemeinsam mit n-tv wenigstens an den verbliebenen kleinen Freuden des Lebens:


Tourismus boomt auch in Krisenzeiten

Vor allem in problembeladenen Zeiten braucht der Mensch Urlaub vom Alltag. Das könnte eine Erklärung für die wachsende Zahl der Auslandsreisenden sein, die die Tourismusbranche 2013 weltweit verbucht hat.

Trotz Krisen und Konflikten in vielen Teilen der Welt boomt die Reisebranche: Die Zahl der Touristen ist im vorigen Jahr weltweit im Vergleich zu 2012 überraschend um 5,0 Prozent auf fast 1,09 Milliarden gestiegen. Dieses Wachstum habe alle Erwartungen übertroffen, betonte die Welttourismus-Organisation (UNWTO) bei der Vorlage einer vorläufigen Jahresbilanz. Für 2014 werde eine weitere Zunahme um 4,0 bis 4,5 Prozent erwartet.

"Die Tourismusbranche bewies eine bemerkenswerte Fähigkeit, sich den wandelnden Marktbedingungen anzupassen", sagte UNWTO-Generalsekretär Taleb Rifai. "In vielen Volkswirtschaften gehörte der Tourismus zu den wenigen Branchen, die mit positiven Nachrichten aufwarten konnten."

"Krisentourismus"?


Europa lockte 2013 mit 563 Millionen die höchste Zahl von Besuchern an - mehr als die Hälfte aller Touristen weltweit. Der Zuwachs betrug nach Angaben der UNWTO 5,4 Prozent und war damit mehr als doppelt so hoch wie die durchschnittliche Steigerungsrate der vergangenen Jahre von 2,5 Prozent. "Zu der Steigerung trugen überraschenderweise vor allem Länder in Ost- und Südeuropa bei, die von der Wirtschaftskrise besonders betroffen sind", sagte Rifai.

(Hier weiterlesen)
Nun, überraschend kann dieses nur jemand finden, der es bspw. überraschend findet, wenn das griechische Verwaltungsgericht die Sparmaßnahmen bei griechischen Beamten als verfassungswidrig gekippt hat, statt den (ohnehin bloß homöopathischen) Sparkurs der Regierung zu unterstützen. Oder wer glaubt, daß Griechenland (oder ein anderes Land des ClubMed) je daran denkt, seine Schulden zurückzuzahlen, wohingegen es getreu dem alten Wienerlied »Verkauft's mei' G'wand, I fahr' in'n Himmel!« statt zu sparen lieber Urlaub macht.

Wer Realist ist, der weiß: unsere alten und neuen Forderungen sind abzuschreiben, unser Geld, das wir milliardenweise nach Athen getragen haben, ist — wie man treffend, wenngleich unfein sagt — im Arsch. Und zwar — darauf kann man getrost Wetten abschließen — in einem weitaus weniger erfreulich anzusehenden, als dem höchst appetitlich-knackigen obigen ...

Montag, 20. Januar 2014

Selten, höchst selten

... zitiere ich zustimmend Hans Rauscher, den ehemaligen »Kurier«-Chefredakteur und nunmehrigen »Standard«-Kolumnisten. Aber einmal tat er doch einen Glücksgriff und schrieb:
Gerade weil wir uns in der Situation eines Verteilungskampfes befinden, in der mit falschen Begriffen agitiert wird, lohnt es sich vielleicht, ein bisschen Einordnungsarbeit zu leisten. Tatsächlich behauptet ja etwa die Linke, in Österreich herrschten turbokapitalistische, neoliberale Zustände. Sie hat damit in der öffentlichen Debatte die Deutungshoheit erlangt. In Wahrheit ist Österreich ein Ständestaat, zwar mit - relativ wenigen - "Groß"-Konzernen und "Superreichen", aber mit riesigen Lobby-Gruppen, die die wahre Verfügungsgewalt über die ganz großen Einkommensströme haben: Die Bauern-, Beamten-, (Früh-)Pensionisten-, Bundesländer-Lobbyisten haben den organisierten Zugriff.

Der wahre Umverteilungskampf im heutigen Österreich verläuft ja nicht so sehr zwischen "Reich" und "Arm", sondern zwischen den organisierten Interessengruppen und den Nichtorganisierten, zwischen dem geschützten Sektor und dem ungeschützten.
Das einzig »Unschöne« an diesem Zitat: ich fand es bislang nicht im Original, nur mehrfach in Leserkommentaren bei der »Presse« ...

Papst Franz hüllt sich in Demut

... wie in ein Gewand wahrer Christusnachfolge — »bekleidet mit der Tugend und Gesinnung des Herrn Jesus (Röm 13,14)« ... ... na isses nicht praktisch, für sowas gleich ein passendes Paulus-Zitat parat zu haben?! — und schreibt an die neuernannten Kardinäle:
Die Kardinalswürde ist keine Beförderung, weder eine Ehre noch eine Zierde. Sie ist schlicht ein Dienst, der danach verlangt, den Blick zu weiten und das Herz zu öffnen. Und auch wenn es paradox erscheint:

Diese Fähigkeit, weiter zu blicken und umfassender und mit größerer Intensität zu lieben, lässt sich nur erwerben, indem man demselben Weg folgt wie der Herr: dem Leben der Erniedrigung und der Demut, indem man die Gestalt des Dieners annimmt (Phil 2,5-8). Deshalb bitte ich dich, diese Bestimmung mit einem einfachen und bescheidenen Herzen anzunehmen. Auch wenn du dies mit Freude tust, tue es so, dass dieses Gefühl jeglichem Ausdruck von eitler Weltlichkeit, jeglicher Feierlichkeit fernsteht, die dem evangelischen Geist der Strenge, der Nüchternheit und der Armut fremd ist.

(Quelle)
Das erscheint nicht nur paradox, sondern ist es auch. Wenn die Kardinalswürde »keine Beförderung, weder eine Ehre noch eine Zierde« ist, dann müßte Papst Franz eigentlich zögern, verdiente Erzbischöfe aus aller Welt mit solch einer Unehre und Unzierde zu belasten — denn womit hätten die sowas verdient.

In Wahrheit ist es aber natürlich nicht so, sondern der ganze Sermon — fast hätte ich »Schamott« geschrieben — ist bloß eine ostentative Bekundung ach so »christlicher« Selbstbeknirschung und »Demut«, die bedenklich an das Hauptgebot sauertöpfischer Puritaner erinnert: »Du darfst machen, was du willst, solange es dir keinen Spaß macht!«

Nietzsches Diktum von den ihm zu unerlöst aussehenden Christen, das er seinerzeit sicher v.a. auf das verbiestert-verbissene, rationalistische bis pietistische Christentum protestantisch-norddeutscher Provenienz gemünzt hatte, wird nun in neo-jansenistischer Prägung offenbar auch das Kennzeichen des Katholizismus. Oder: soll es wenigstens nach Meinung von Papst Franz werden.

Nun — warten wir ab. Die Römische Kirche hat schon ärgeres überlebt. Sie wird einen mediokren Miesepeter, der sich 150% demütig inszeniert, auch noch überleben ...

»Parts of the UK are becoming no-go areas for police«

... beginnt der Text des folgenden Artikels in der Daily Mail:
Murders and rapes going unreported in no-go zones for police as minority communities launch own justice systems
  • Rise in 'community justice' in Midlands cutting number of police calls
  • Forces warn genital mutilations and honour killings are being kept hidden
  • Follows conviction of Muslim Patrol group last year for 'enforcing sharia law'
Parts of the UK are becoming no-go areas for police because minority communities are operating their own justice systems, according to the Chief Inspector of Constabulary.

The rise in ‘community justice’ means crimes as serious as murder and sexual abuse are going unreported – a situation reminiscent of Belfast in the height of the Troubles.

Tom Winsor said police officers were simply never called to some neighbourhoods, where law-abiding people rather than criminals administer their own form of justice
(Hier weiterlesen)
Natürlich muß auf diese ungeschminkte Darstellung der unerfreulichen Realität sofort eine politisch korrekte Gegenmeinung gebracht werden ... na, wissen wir doch, und es wären nicht britische Polizisten, wenn die das nicht gleich in Eigenregie übernehmen könnten:
Senior police officers said they disagreed with the description given by Mr Winsor, who became chief inspector in October 2012. He is the first person from a non-police background to hold the post.

But Chris Sims, Chief Constable of West Midlands Police, said: ‘I don’t know if he’s talking about Birmingham, but I have only had one conversation with him since he took office and it wasn’t about this.

‘His characterisation of these communities as born under other skies is just wrong. Many members of communities in Birmingham are British-born and I find that a very odd expression.’
Na, klar: irgendein in Birmingham geborender Jung-Muselmane mit Eltern und sonstigen Verwandten aus dem schönen Pakistan, welche auch nach jahrzehntelangem Sozialhilfebezug mit mangelhaften Englischkenntnissen — und (soweit weiblichen Geschlechts) Ganzkörperverhüllung — brillieren, ist natürlich »British-born«, aber das macht aus ihm keinen Engländer, sondern höchstens einen englisch radebrechenden Pakistani mit britischem Paß.

Endgültig putzig wird's dann zum Schluß des Artikels:
A spokesman for the Muslim Council of Britain said: ‘We all rely on the police to protect our communities and this can be only done through full co-operation and partnership.

‘Co-operation is particularly important for Muslim communities who have experienced a rise in Islamophobic hate crimes.’
So, so. Aha. Purer Selbstschutz gegen die alle Straßen für arme Muselmanen unsicher machenden Briten also — und dafür braucht es selbstmurmelnd nicht etwa ein flächendeckendes Durchgreifen der Polizei zur effizienten Verhinderung bzw. Verfolgung von Straftaten, sondern eine »Kooperation« mit den Ordnungskräften des rechtgeleiteten Gläubigen. Sapienti sat ...

Sonntag, 19. Januar 2014

Manche Prognosen

... haben eine kurze Lebensdauer. Bei einigen, die diese bereits längst hinter sich haben, weiß man es ja. Bei anderen versucht man uns noch weiszumachen, sie wären langlebiger. Die Worte dieses Mannes jedenfalls haben ihre Unrichtigkeit unter Beweis gestellt:

Die Berliner Mauer «wird in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben». Diese Voraussage machte am 19. Januar 1989 der damalige Staats- und Parteichef der DDR, Erich Honecker, in einer Rede in Ostberlin. Nur neun Monate später war die Mauer bereits Geschichte.
... erinnert die »Neue Zürcher Zeitung« an ein besonders eklatantes Beispiel danebengelungener Prophetenrede. Was von den Beschwörungen zur »Stabilität des Euro« (z.B. hier) zu halten ist, haben wir mittlerweile auch längst mitbekommen. Wie zukunftsträchtig es ist, wenn die Bertelsmann-Stiftung jauchzt »Immer mehr Ausländerbehörden wollen Willkommenseinrichtungen werden«, wird ja auch schon in Echtzeit getestet — nämlich auf dem Rücken der diese Bürokratie-Zeckenprojekte finanzierenden Steuerzahler (und bisweilen gleich auch am zertretenen Kopf ansässiger Deutscher). Von den beruhigenden Prognosen über die Sicherheit unserer Pensionen, oder den 2014 kommenden Wirtschaftsaufschwung wollen wir ja garnicht erst reden ...

Samstag, 18. Januar 2014

»NSA lügt«: Ex-NSA-Mitarbeiter kritisieren Obamas Rede

... titelt »Die Presse«:
Nach der Rede von US-Präsident Barack Obama Rede zum Auslandsgeheimdienst National Security Agency, kurz NSA, haben nicht nur Politiker und Datenschützer kritische Töne für die aus ihrer Sicht zu schwachen Reformen gefunden. Auch drei Ex-Mitarbeiter des US-Geheimdienstes gingen mit Obama nach dessen Ansprache hart ins Gericht.

Die angekündigten Korrekturen gingen nicht weit genug, sagte Ex-NSA-Mann Russ Tice vor Journalisten in Washington. "Die NSA lügt, wenn sie behauptet, keine US-Bürger zu bespitzeln." Er könne bezeugen, dass die Behörde den Kongress, den Obersten Gerichtshof und Journalisten überwacht habe. Es seien ranghohe Politiker überwacht worden - darunter auch Barack Obama. Beweise dafür könne er jedoch nicht vorlegen. Tice bezweifelte, dass es der NSA nur um Metadaten wie Gesprächsdauer und Telefonnummern gehe: "Bisher sammeln sie Inhalte, Wort für Wort."

Sein Ex-Kollege J. Kirk Wiebe kritisierte, dass Obama das massenhafte Sammeln und Speichern von Daten nicht angesprochen habe. "Die NSA sammelt jede SMS. Das sind keine Metadaten."

(Hier weiterlesen)
Also ... so irgendwie halt ... finde ich das höchst beunruhigend! Die NSA, die doch nur die Freiheit und Demokratie schützen soll, lügt, und fast möchte einen der finstere Verdacht beschleichen, daß auch der pigmentbevorzugte Friedensnobelpreisträger im Weißen Haus nicht immer die Wahrheit spricht, vielleicht ist auch Mutti nicht ganz aufrichtig, wenn sie verspricht, etwas gegen die allgegenwärtige Bespitzelung unternehmen zu wollen — wem soll man da noch vertrauen?!

Wir Österreicher haben's da freilich besser: wir haben einen Präsidenten, bei dem wir fix darauf vertrauen können, daß er am Klo sitzt, wenn's brenzlig wird, wir haben einen Regierungschef, der uns für das Jahr 2011 ein »Reform-Feuerwerk« versprochen hat (und das hat dann auch etwa so lang gedauert, wie so ein Feuerwerk üblicherweise ... ein paar Minuten halt), und unser Geheimdienst bespitzelt uns ja auch nicht aus eigenem Antrieb, sondern im Auftrag unserer transatlantischen Freunde, also nur zu unserer Sicherheit.

Und man kann bei uns darauf vertrauen, das das alles auch in Zukunft immer so weitergeht ...

Freitag, 17. Januar 2014

Wahre Worte!

Leitl: „Der Staat ist ein Räuber“

Christoph Leitl
Christoph Leitl / Bild: (c) Die Presse (Clemens Fabry) 

Der Wirtschaftskammer-Präsident kritisierte vor Studenten die Steuerlast und die „ideologische Gegenseite“. Er outete sich auch als „Alt-68er“, der für Ho Chi Minh auf die Straße ging.
(Hier weiterlesen). Nun — dann kann freilich auch das folgende Statement nicht ganz falsch sein:
LePenseur: „Und der Leitl ist ein Koffer“
Man braucht diesem feist-dreisten Wirtschaftskammer-Funktionär bloß in die Visage zu blicken ...

Das Gefängnis in Lucasville

... erklärte McGuire um 10.53 Uhr (Ortszeit) für tot, berichtet »Die Presse« in einem Artikel über die Austestung einer neuen Hinrichtungs-Giftspritze am (zunächst noch) lebenden Objekt:
Im US-Bundesstaat Ohio ist ein Häftling mit einem nie zuvor getesteten Gift-Cocktail hingerichtet worden. US-Medien zufolge rang der 53-jährige Dennis McGuire am Donnerstag mehr als zehn Minuten lang mit dem Tod. Seine Anwälte hatten zuvor gewarnt, dass die Wirkung der verwendeten Medikamente nicht bekannt sei und McGuire grausam ersticken könnte.

[...] Bei der Hinrichtung verwendete die Anstalt eine Mischung aus dem Beruhigungsmittel Midazolam und dem Schmerzmittel Hydromorphon. Die tödliche Kombination war in den USA noch nicht zum Einsatz gekommen. Ohio sucht wie andere Bundesstaaten nach einem Ersatz für die bisher verwendeten Präparate europäischer Pharmaunternehmen, die deren Gebrauch bei Hinrichtungen verboten haben. (...]

McGuire hatte 1989 eine schwangere Frau vergewaltigt und ermordet. Fünf Jahre später wurde er für das Verbrechen zum Tode verurteilt. McGuire hatte sich erfolglos gegen die Vollstreckung des Urteils gewehrt. Ein Bundesrichter in Ohio befand, es gebe keine Beweise für ein "substanzielles Risiko", dass der Verurteilte "starke Schmerzen" empfinden werde.
Nun, Bundesrichter können bedauerlicherweise irren, was aber — für sie glücklicherweise — keinerlei Konsequenzen hat, denn die Unantastbarkeit von Richtern ist ein hohes Gut jeder freiheitlich-demokratischen Grundordnung, und daher auch selbstmurmelnd der USAn, welche doch, wie wir wissen, der Hort der Demokratie und der Menschenrechte schlechthin sind. Man nehme bloß mal versuchsweise an, ein Anästhesist verschätzte sich in den Konsequenzen einer Narkose ähnlich krass ... na, der hätte einen Schadenersatzprozeß, der sich gewaschen hätte! Aber natürlich ist so ein Richter, was Wirkungen und möglicherweise unerwünschte Nebenwirkungen tödlicher Gift-Cocktails betrifft, ein blutiger Laie. dessen ungeachtet darf er autoritativ entscheiden, was Sache ist, und wird dafür nicht zur Verantwortung gezogen.

An den Artikel schließt sich eine lebhafte Leserdiskussion, die in vermutbaren Bahnen verläuft. Den einen, die darauf hinweisen, daß ein Rechtsstaat eigentlich — quod erat demonstrandum — keine grausamen Zu-Tode-Quälereien veranstalten darf, wird von anderen grimmig entgegengehalten: »Warum soll so ein Individuum nicht annähernd das gleiche durchmachen wie sein Opfer?«

Die naheliegende Antwort: »Weil der Staat dann selbst wie ein Verbrecher agiert«, verhallt natürlich im Chor derer, die »Recht geschieht ihm!« rufen. Irgendwie ist das alles recht hoffnungslos ...

Donnerstag, 16. Januar 2014

»Die Medienkampagne gegen den Limburger Bischof«

... betitelt sich ein interessanter Artikel auf der Seite des deutschen Ludwig-von-Mises-Instituts über den medialen Buhmann der letzten Monate. Interessant deshalb, weil hier aus libertär-liberaler Sicht einiges klargestellt wird, was in der Medienhetzte geflissentlich verschwiegen wurde. Interessant auch deshalb, weil gerade libertär-liberale Kreise sich gern als superaufklärerische Atheisten (oder doch wenigstens Agnostiker, darunter tun wir's nicht!) gerieren, und daher über Religionsdiener bloß eine unausgesprochene — oft sogar ausgesprochene — Geringschätzung nach dem Motto »Wen kümmern denn diese Idioten im Talar?!« übrighaben.

Ferdinand A. Hoischen freilich mag es trotz — oder wegen? — seiner klar libertären Einstellung nicht so billig geben, sondern fragt sich: »Warum?«
Die Berichterstattung der Medien über den “Fall” Tebartz-van Elst klingt immer noch nicht ab. Vielleicht eine gute Gelegenheit, aus libertärer Sicht dazu einmal ein paar Worte zu sagen. Dabei soll es im Wesentlichen nicht um die Berechtigung oder Nichtberechtigung der gegen den Bischof erhobenen Vorwürfe gehen, sondern um die Medienkampagne als solche, ihre möglichen Hintergründe und Ziele.

Da wird von den Mainstream-Medien, auch bekannt als Propaganda-Prostitutierte, im angelsächsischen Raum oft kenntnisreich als “Presstitutes” bezeichnet, monatelang auf den katholischen Bischof von Limburg eingedroschen, als ob es hier um den Weltuntergang, die Wiederkehr des Antichristen oder zumindest um eine die Allgemeinheit schwerstens schädigende Vermögensverschwendung im dreistelligen Milliardenbereich ginge.

(Hier weiterlesen)
Und nach sorgfältiger, kenntnisreicher Analyse der Medienkampagne kommt der Autor zum keineswegs überraschenden Schluß:
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Medienkampagne gegen den Limburger Bischof von Ausmaß und Dauer her angesichts des eigentlich uninteressanten Themas völlig ungewöhnlich ist und sich nicht mit einer angeblichen Besorgnis der Öffentlichkeit wegen autoritärer Amtsführung, klerikalem Dünkel, Verschwendung kircheneigener Gelder und strafbarem Verhalten des Bischofs begründen lässt. Dies lässt nur den Schluss zu, dass hinter den vorgeschobenen Gründen der Kampagne eine ganz andere Agenda verfolgt wird.
Welche Agenda denn? Nun, diese Antwort soll hier nicht vorweggenommen werden. Lesen Sie den Artikel — es lohnt sich!

»Der gefräßige Steuerstaat und das verlorene Jahrzehnt«

... betitelte »Presse«-Wirtschaftsredakteur Josef Urschitz vor ein paar Tagen einen Artikel, in dem er gleich eingangs die Frage stellt:
Ist den Steuerbürgern eigentlich klar, dass ihnen der Staat alle realen Einkommenszuwächse der vergangenen 14 Jahre weggefressen hat?
(Hier weiterlesen)
Die Frage ist unschwer beantwortbar: nein, es ist ihnen nicht klar! Sie keppeln zwar darüber, daß ihnen netto so wenig überbleibt, aber was ihnen von Bund (Lohnsteuer) und Krankenkassa (ASVG-Dienstnehmeranteil) so abgezogen wird, ist für die meisten ein Buch mit sieben Siegeln. Und erst das alles, was der Dienstgeber noch on top draufzahlen muß, nämlich den ASVG-Dienstgeberanteil (ca 22% des Bruttolohnes), die Mitarbeiter-Vorsorge (ca. 1,5%) und Lohnnebenkosten (vom Brutto jeweils 4,5% DB, 3% Kommunalsteuer und 0,4% DZ), macht also insgesamt fast ein Drittel des Bruttolohnes an Nebenkosten, die der Dienstnehmer nie als Kostenfaktor realisiert, weil er sie einfach nicht sieht!

Die einzige Möglichkeit, den wirtschaftlich unterbelichteten Otto bzw. Ottilie Normalverbrauchern den schamlosen Zugriff deutlich zu machen, wäre, wenn die Unternehmer ihre realen Lohnkosten pro Dienstnehmer an diesen »brutto für netto« auszahlen könnten, und die einzelnen Dienstnehmer dann die Steuern und Beiträge selbst monatlich einzuzahlen hätten. Dann würden den Leuten freilich die Augen übergehen, was ihnen da so alles vom Konto abgebucht wird!

Doch unsere Politruks wissen genau, daß eine solche Änderung möglicherweise Stricke rar werden ließe. Da sie aber alle lieber einst in der komfortablen Politikerpension mit der Seele (was immer sie dafür halten) baumeln, als an der nächsten Laterne, werden sie so eine Änderung nicht Gesetz werden lassen. So einfach ist das.

Mittwoch, 15. Januar 2014

»Damit das klar ist. Wir haben absichtlich die größte Anleiheblase der Weltgeschichte aufgebläht«

... wird der in der Bank von England für die Stabilität des Finanzsystems zuständige Notenbanker Andrew Haldane in einem Artikel auf »Bankhaus Rott & Frank Meyer« zitiert. Schon die »nette« Graphik am Beginn verdeutlicht, wohin die Reise geht:


Putin hat ...

... mehrere Container Underwood Schreibmaschinen bestellt. Auf denen schreibt seine unmittelbare Umgebung. Jede dieser Maschinen hat einen leicht veränderten (beschädigten) Buchstabensatz im Anschlag damit die individuelle Schreibmaschine auf der ein bestimmtes Dokument getippt wurde, nachvollziehbar ist.

Kein Computer oder Silikon basierendes Gerät (Modem ec.) darf auf 100 Meter an seinen Schreibtisch heran — der Mann ist ein Vollprofi — clever.
... schreibt Kommentarposter »Boris« (ich zitiere unter stillschweigender Korrektur der Tippfehler) zu einem jener mild verschnupften Artikel, die sogar »Die Presse« sich mittlerweile über den geradezu unvorstellbaren NSA-Skandal zu schreiben traut:
NSA kann Computer ohne Internetzugang ausspähen

Der US-Geheimdienst installierte einem Bericht zufolge auf 100.000 Geräten weltweit Spionagesoftware. Auch die EU ist betroffen.

15.01.2014 | 09:34 | (DiePresse.com)

Der US-Geheimdienst NSA hat einem Zeitungsbericht zufolge weltweit auf rund 100.000 Computern Spionagesoftware installiert. Damit könne er diese Geräte überwachen oder für Cyberangriffe nutzen, schreibt die "New York Times" unter Berufung auf Dokumente des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden, Computer-Experten und US-Regierungskreise.

Die NSA habe sich zumeist Zugang zu Computer-Netzwerken verschafft, um das Programm einzuspeisen, aber auch eine geheime Funktechnik genutzt, um Geräte auszuspähen, die nicht mit dem Internet verbunden und besonders geschützt seien. Dazu seien heimlich Bauteile in die Computer wie etwa USB-Karten eingesetzt worden. In den meisten Fällen müssten diese von Agenten, Herstellern oder ahnungslosen Nutzern eingebaut worden sein.

(Hier weiterlesen)
Zu einer Äußerung der Bewunderung für Putin und seine Sicherheitsmaßnahmen wird sich »Die Presse« freilich nie aufschwingen können — zu gut wurde ihre Redaktion »transatlantifiziert« (ein jahrzehntelanger Herausgeber auf der pay-roll des CIA, das ist halt eine Tradition, die verpflichtet)! Und so spielt sich die unzensierte Einschätzung dieser Staatskriminellen in den Leserkommentaren ab — solange sie nicht gelöscht werden. Etwa, wenn Kommentarposter »puppenspieler« lästert:
die USA sind witzig...
zuerst begehen die behörden der USA verfassungsbruch, gesetzesbruch, krieg, mord und totschlag, spionage, vertrauensbruch etc... und dann jammern's darüber, dass das von jemandem verraten wird, weil dieser jemand bemerkte, dass selbst die gerichte mit diesen machenschaften unter einer decke stecken.
1984 war vor dreißig Jahren. Inzwischen sind wir doch schon längst weit darüber hinausgekommen ...

Eine Un-Jury wählt irgendwelche "Un-Wörter"

... und versucht sich damit wichtig zu machen. Jetzt wissen wir also, daß es links-grünen Gutmenschen in Darmstadt (welch treffend benamster Sitz für diese windelweiche Menschenspezies!) nicht gefällt, wenn es der Bevölkerung inzwischen langsam doch auffällt, daß irgendwelche Leute aus Süd- & Osteuropa als Sozialschmarotzer nach Deutschland (und Österreich) kommen, weil da halt die Sozialleistungen besonders üppig sind.

Das als »Sozialtourismus« zu bezeichnen ist insoferne ein »Unwort«, als Sozialtourismus eigentlich ganz was anders bedeutet: nämlich (subventionierte) Billigurlaube für Einkommensschwache. Aber irgendwelche Sizilianer, Griechen, Rumänen etc. kommen ja nicht deshalb nach Deutschland, um hier, unterstützt von ihren Regierungen oder sozialen Hilfsorganisationen, endlich den Rhein oder die Alpen zu sehen, oder sich an den Schönheiten des Kölner Doms oder der Münchener Pinakothek zu ergötzen, sondern vielmehr, um hier das dichte Sozialnetz in Deutschland und Österreich weidlichst auszunützen und abzuzocken, was das Zeug hält.

Es handelt sich also nicht um »Sozialtourismus«, sondern um dreistes Sozialschmarotzertum — und dies daher als »Unwort«, weil unangebrachten Euphemismus, zu brandmarken, wäre ja durchaus gerechtfertigt!

Nur kann man aus der Begründung der Darmstädter Unwort-Jury ersehen: so haben sie's wirklich nicht gemeint ...

Ein Buch, das im »Guardian« empfohlen wird

... kann fast nur links-/zeitgeistkonformer Nonsense sein. Und genau so verhält es wohl auch mit Stephen Emmott's »Zehn Milliarden«. Aber, Gott sei Dank, gibt es auch Zeitungen wie die »Neue Zürcher Zeitung«, die sich zwar auch immer öfter und immer bereitwilliger, aber dann doch nicht restlos vom medialen Rinderwahnsinn unserer Zeit anstecken lassen, sondern nachfragen:
Lasst alle Hoffnung fahren. Aus. Schluss. Fertig.

So lässt sich Stephen Emmotts Bestseller “10 Milliarden” zusammenfassen. Emmott hat ein radikal pessimistisches Ökobuch geschrieben. Er vertritt die Meinung, dass den Menschen nicht mehr zu helfen ist.

Mit wenigen Sätzen, einigen Grafiken und Fotos – sehr grosszügig verteilt auf 200 Seiten - nagelt Emmott unser Schicksal fest. Das Buch liest sich wie eine Power-Point-Präsentation, wie Kritiker treffend anmerkten. Aussage folgt auf Aussage ohne jegliche Relativierung oder Diskussion.

(Hier weiterlesen)
Markus Hofmann zeigt in seinem NZZ-Blogartikel die Schwächen des Buches taktvoll, aber doch nachdrücklich auf. Rückt zurecht, was vom Autor da an Halbwahrheiten mit viel Aplomb aufs Papier geklotzt wurde. Vorsichtig freilich ... man möchte die grün-umweltbewegte Schicht jungbürgerlicher LeserInnen (v.a. die »Innen«) doch nicht zu sehr verschrecken! Dennoch ist es ermutigend, daß wenigstens nicht mehr alle Dogmen der Zivilisationskritik unter dem apokalyptischen Motto »Kehret um, denn es ist eigentlich schon zu spät!« unhinterfragt geschluckt werden. Vielleicht hat die eklatante Pleite der Klimawandels- und Energiewende-Scharlatane hier doch einen heilsamen Ausnüchterungsprozeß eingeleitet.

Andernfalls müßten wir nochmals fünfzig Jahre lang all die falschen Prognosen des »Club of Rome« wiederkäuen. Und irgendwann hält das ja nicht einmal ein Rindvieh länger aus! Muuuuuuh ...

Dienstag, 14. Januar 2014

Jetzt bin ich aber baff!

Immer wieder überrascht uns die Welt der Ökonomie mit nie dagewesenen Erkenntnisfortschritten — beispielsweise in Japan:
Japan mit Rekorddefizit in der Leistungsbilanz

In Japan zeigt die aggressive Geldpolitik zunehmend ihre Schattenseite. Der schwache Yen sorgt für ein rekordhohes Defizit in der Leistungsbilanz. Das macht die Regierung nervös.

Die neuen Zahlen des japanischen Finanzministeriums, nach denen Japan im November das bisher höchste Leistungsbilanzdefizit erwirtschaftet hat, versetzen die Regierung in Tokio in Unruhe. Die Kehrseite ihrer Wirtschaftspolitik wird mit diesen Zahlen immer deutlicher. Gemäss einer Mitteilung des Finanzministeriums vom Dienstag erreichte das Defizit der Leistungsbilanz mit einem Minus von 592,8 Mrd. Yen (rund 5,3 Mrd. Fr.) im November den höchsten jemals verzeichneten Wert. Der Fehlbetrag, der sich zu einem guten Teil aus der Differenz zwischen Ein- und Ausfuhren errechnet, ist verglichen mit dem Vorjahr um 230% gestiegen. In der Handelsbilanz wuchs das Minus auf den Höchststand von mehr als 1,25 Bio. Yen an.
... informiert uns die »Neue Zürcher Zeitung«. Ach! Gelddrucken und Schuldenmachen sanieren nicht die Wirtschaft? Na wirklich — da sind wir aber jetzt schon irgendwie baff ...

So funktioniert rotes Networking

Die FPÖ kritisiert die Bestellung des ehemaligen ZiB-Moderators Eugen Freund zum SPÖ-Spitzenkandidaten bei der EU-Wahl. "Freund zeigt vor, wie rotes Networking funktioniert", erklärte Generalsekretär und EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky in einer Aussendung. Die Entscheidung sei "wohl der Dank für brave parteipolitische Dienste beim ORF. Wenn es überhaupt noch eines weiteren Nachweises bedurft hätte, dass der ORF zu Recht als Rotfunk gelte, so sei dieser damit erbracht."
(Hier weiterlesen)
... zitiert »Die Presse« den FPÖ-Generalsekretär und nunmehr — gemeinsam mit dem langjährigen EU-Abgeordneten Andreas Mölzer — EU-Spitzenkandidaten Vilimsky. Der SPÖ-Freund hingegen und designierte rote Spitzenkandidat hat, wie er versichert, »kein schlechtes Gewissen«. Wie sollte er auch! Er war jahrzehntelang Journaillist, und Journaillisten haben einfach kein Gewissen, und schon gar kein schlechtes. Sonst müßten sie sich bei ihrem Job nämlich ankotzen, und zwar 24/7, wie man das neudeutsch so schön nennt.

Der Bruder der jetzigen Familienministerin Karmasin, die zuvor als Meinungsforscherin (Chefin des österreichischen Gallup-Instituts) von gutdotierten Aufträgen des Staates und der staatsfinanzierten Politik lebte, die auch keinen Genierer hat, jetzt ihre Firmenanteile im Verwandtenkreis zu parken und auf super-korrekte Erfüllung der Unvereinbarkeitsbestimmungen zu mimen ... also der Bruder (und mittlerweilige Uni-Professor, Zufälle gibt's ...) dieser Polit-Blume schrieb einst ein Büchlein mit dem schönen Titel: »Journalismus: Beruf ohne Moral?«

Spätestens seit dem freundlichen Entschluß eines Journalisten, von der Nachrichtenredaktion des ORF praktisch direkt ins Bett einer politischen Partei zu wechseln, wird man sich berechtigterweise die Frage stellen dürfen, ob das Fragezeichen im Titel des Karmasin-Buches nicht als Frotzelei anzusehen ist ...

Montag, 13. Januar 2014

Volkesstimme

... mag zwar (anders, als das Sprichwort besagt) durchaus von Gottes Stimme abweichen — aber manchmal kann man ihr eine Berechtigung nicht absprechen. So bspw., wenn ein Kommentarposter in der »Presse« über die derzeitige österreichische Regierung meint:
Diese Regierung ist eigentlich ein Fall für den Konsumentenschutz!
Was problemlos auch auf die meisten anderen Regierungen dieses — an sich so schönen — Europa anwendbar ist ...

»Woher kommt eigentlich das Outen?«

... fragt Autor »alphachamber« gegen Ende seines exzellenten Artikels »Das große Volks-Outen«, und beantwortet diese Frage wie folgt:
Wie die meisten geistig-kulturellen Abfallprodukte kommt auch dieser Trend aus dem Lande der konzeptuellen Verelendung und schnell-rostenden Autos. Neurotische Verhaltensweisen (seit Woody Allen ein begehrenswertes Attribut gesellschaftlichen Chics) sind die Vorläufer dieser seelischen Dinge, wie Burnout, PTS oder eben das Outen. Angeblich litten die Menschen schon seit Jahrhunderten unter deren lange verkannten Symptomen; die aber jetzt dank moderner psychologischer Kenntnisse endlich entdeckt wurden. Ebenfalls ist es ein Glücksfall, dass es sich bei den ersten betroffenen Personen um Amerikaner handelte. Wären es Chinesen gewesen, würden wir heute z.B. von einem Gongzuo juandai (anstelle eines Burnouts) sprechen. „Outen“ können die sich schon gar nicht – warum es wohl in China auch so wenig Schwule gibt!
Lesenswert!

»Den Wurschtl kann kana daschlogn!«

... sang einst schon Heinz Conrads. Und unseren ÖVP-Wurschtl a.k.a. Spindi offenbar auch keiner — was seine Wurschtlhaftigkeit nur bestätigt. Denn die Unerschlagbarkeit des Wurtschtls resultiert ja nicht aus seinem Heldenmut, oder aus seiner ingeniösen Kampftechnik, oder aus dem Eingreifen geheimnisvoller höherer Mächte, die für ihn stritten — sondern aus seiner Beliebigkeit. Es ist nämlich schlicht und einfach wurscht, wer als Wurschtl im Marionettentheater herumhüpft. Und wenn Spindi sich für diese Rolle nicht zu blöd ist, wollen wir ihm doch nicht widersprechen ...

Endgültig der Lächerlichkeit hat er sich und seine Funktion freilich preisgegeben, als er den (mäßig) gespannten Journaillisten bei einer Pressekonferenz heute um 1 Uhr morgens verklickern wollte, es habe sich um keine »Krisensitzung« gehandelt, und auch keine Vertrauensabstimmung gegeben, »weil das Vertrauen nicht in Frage gestellt wurde«. Bei so viel Realitätsverweigerung blieb auch geeichten Innenpolitik-Schreiberlingen wohl die Tastatur stecken — was »Die Presse« dann circa wie folgt formuliert:
Nach rund drei Stunden – also um kurz vor 1.00 Uhr – war die interne Krisensitzung der Volkspartei im Springer-Schlössl in Wien-Meidling zu Ende. Das Fazit: Es gibt und gab keine Krise. So zumindest wollte es VP-Chef Michael Spindelegger den wartenden Journalisten wenig später verkaufen.

Derartige Sitzungen – es traf sich quasi die gesamte Führungsmannschaft der ÖVP – gebe es alle vier bis sechs Wochen. Der nächste Termin sei bereits im Februar vorgesehen. Abgesehen von der Uhrzeit (das Treffen begann um 22 Uhr) sei also „nichts außergewöhnlich“, so Spindelegger bei der eilig einberufenen Pressekonferenz. Grund für die Zusammenkunft zu später Stunde sei, dass er bis zum Abend in Salzburg war, bei der Amtsführung des neuen Erzbischofs.

Eine Vertrauensabstimmung, über die im Vorfeld berichtet wurde, habe es nicht gegeben, „weil das Vertrauen nicht in Frage gestellt wurde." Seine Ablöse bzw. sein Rücktritt als VP-Chef sei also gar nie Thema gewesen.
Eines ist Spindi mit diesem Auftritt freilich zweifellos gelungen: den Ruf Wiens als lustigster Polit-Metropole zu festigen. Nicht nur der Wiener Zentralfriedhof ist — nach einem bekannten Diktum — zwar nur halb so groß, aber doppelt so lustig wie Zürich ... nein! Ganz Wien hat seinen Spitzenrang in Sachen Grotesk-Politik bravourös unter Beweis zu stellen gewußt.

Wir haben nicht nur einen Bundeskanzler, der mit gequetschter Kinderstimme am laufenden Bande Unsinn in einer Sprache, die er für Deutsch hält (anderer ist er nicht mächtig) schwatzt, oder einen Bundespräsident, dessen Hauptresidenz in den Toilettenanlagen der ehedem kaiserlichen Hofburg zu vermuten steht, sondern auch einen Witzekanzler, der eine völlig routinemäßige Nachtsitzung einberuft, um sich das Vertrauen, das eh alle in ihn haben, bestätigen zu lassen.

Diagnose: da ist der Wurm drin! Wie schon Karl Kraus wußte: »Made in Austria — aha, von altem Käse ist die Rede. Österreich ist »gut durch«. Aber bald werden die Kellner bedauern, nicht mehr dienen zu können.«

Ach, Gott! Gedient haben die doch ohnehin niemandem ...