Mittwoch, 3. Juli 2024

Musik zum 3. Juli

von Franz Lechner
 
 
Heute, am 3. Juli 2024, zur 170. Wiederkehr des Geburtstags Leoš Janáčeks (selbst wenn LePenseur meiner Einschätzung nach mit dessen Musik nicht übertrieben viel anfangen dürfte) den Musikbeitrag dem Kollegen Sandokan zu überlassen …

Hier eine kleine Ehrenrettung des Blogs: Janáčeks Apotheose an das russische Volk und dessen militärische Kraft.

Taras Bulba

(Auftritt) 00:00 ∙ I. Andrijs Tod 00:25 ∙ II. Ostaps Tod 08:54
III. Prophezeiung und Tod Taras Bulbas 14:22
hr-Sinfonieorchester – Frankfurt Radio Symphony ∙ Andrés Orozco-Estrada, Dirigent
Alte Oper Frankfurt, 10. Juni 2016

2 Kommentare:

Wilhelm Busch hat gesagt…

Sehr geschätzter Herr Lechner!
Weiß nicht, ob Taras Bulba da so passt - der war doch Ukrainer oder gar Kosake, jedenfalls kein Russe!?

Franz Lechner hat gesagt…

Herr Busch, theoretisch, dh eigentlich haben Sie ja recht. Uneigentlich oder praktisch gesehen hat sich der Maestro selbst diesbezüglich geäußert, dh im Zusammenhang mit diesem Werk vom unbesiegbaren russischen Volk gesprochen. Das war während des I. Weltkriegs, als man noch nicht so sehr zwischen Klein- und Großrussen bzw anderer im russischen Reich ansässigen Völkerschaften differenzierte. Salopp gesprochen: Hauptsache es ging gegen die Polen, die der Komponist wohl nicht besonders mochte – im seiner nordostmährischen Heimat benachbarten Teschener Schlesien waren die Polen ein stärkerer Rivale der Tschechen als die Deutschen – schließlich gehört der Kern der Stadt Teschen heute zu Polen. Das nationalistische Chorwerk „Die 70.000“ thematisiert diese Konflikte:
https://www.google.at/search?q=Janacek+70+000&sca_esv=297d5f19dea10a07&sxsrf=ADLYWIJAYmcclHAOJGjuHJqfeIHmsUKrWA%3A1720107059518&source=hp&ei=M8CGZpCvHZ7ixc8P8quByAU&iflsig=AL9hbdgAAAAAZobOQzN1tSeLAHxeGYvMzVN-iHKusO7J&ved=0ahUKEwjQlIaS2o2HAxUecfEDHfJVAFkQ4dUDCBU&uact=5&oq=Janacek+70+000&gs_lp=Egdnd3Mtd2l6Ig5KYW5hY2VrIDcwIDAwMDIHECEYoAEYCkiyW1AAWLZWcAJ4AJABAJgB9gGgAecSqgEGMC4xMy4yuAEDyAEA-AEBmAIRoALXE8ICChAjGIAEGCcYigXCAgwQIxiABBgTGCcYigXCAgsQLhiABBixAxiDAcICERAuGIAEGLEDGNEDGIMBGMcBwgIOEC4YgAQYsQMY0QMYxwHCAg4QLhiABBixAxiDARiKBcICBBAAGAPCAgUQABiABMICDhAuGIAEGMcBGI4FGK8BwgIIEAAYgAQYsQPCAggQLhiABBixA8ICBRAuGIAEwgILEC4YgAQYxwEYrwHCAgcQIxixAhgnwgIHEC4YgAQYCsICBxAAGIAEGArCAg0QLhiABBjHARgKGK8BwgIEECMYJ8ICBhAAGBYYHsICCBAAGIAEGKIEwgIFECEYoAHCAgQQIRgVmAMAkgcGMi4xMy4yoAfNygE&sclient=gws-wiz#fpstate=ive&vld=cid:3bbe9d07,vid:eWeHPacEXSc,st:0
Nur falls es Sie interessiert.
Es gibt ein weiteres durch Aussagen des Komponisten mit dem Russland-Krieg der Monarchie in Zusammenhang stehendes Werk, nämlich die großartige Violinsonate von 1914. Sie thematisiert der Erwartung gewisser aufsässiger tschechischer Kreise auf einen Einmarsch der Russen in Mähren. Angeblich hatte man der Ostrauer Gegend den Donner der russischen Artillerie vernommen. Davon handelt wohl die repetitive Motivik des IV. Satzes als ein Abbild vergeblicher Hoffnung.
https://www.youtube.com/watch?v=J8Fpg2l3WE4