Sonntag, 11. März 2018

Improvisation über »Lætare Jerusalem«


Nach dem Beginn des Introitus' wird der vierte Sonntag in der Fastenzeit auch kurz »Lætare« genannt. Heute die diese lateinischen Bezeichnung der Sonntage eher in traditionell »lutherischen« Kreisen geläufig — wobei »Lætare« sich auch bei den Katholiken erhalten hat, im Gegensatz zu den anderen Sonntagen der Fastenzeit (mit Ausnahme natürlich des Palmsonntags!), wohl wegen der ungewöhnlichen Farbgebung der Meßkleidung, die nur für diesen Sonntag (so wie für den dritten Adventsonntag »Gaudete«) in oft ein wenig ... ähm ... gewöhnungsbedürftigen Pinkfarben changiert, quasi als (vor-)freudige Aufhellung des ernsten Violett, das sonst die Fastenzeit (und auch den Advent) kennzeichnet. Hier nun zunächst eine höchst virtuose Orgelimprovisation von Gereon Krahforst über die Introitus-Melodie:


Damit mir die Freunde der Barockmusik nicht die Freundschaft aufkündigen, hier noch die »Missa Lætare« von Antonio Caldara, bei der mir aber irgendwie nicht klar ist, zu welchem Anlaß sie erklungen sein kann, denn in der Fastenzeit gibt es bekanntlich kein »Gloria in Excelsis«, wenngleich an Lætare in Bezug auf die musikalische Gestaltung es auch nach strenger Auslegung der Rubriken etwas weniger »kärglich« als an den anderen Fastensonntagen hergehen darf — aber ein Gloria ist auf jeden Fall augeschlossen! Die strenggläubigen Hörer mögen das Gloria einfach überschlagen, und die anderen sich an seinem Wohlklang erfreuen:



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