von it’s me
Mehrere
Gründe sind es, die mir am BREXIT gefielen, obwohl die Jugend jetzt
sudert und am liebsten eine Wiederholung des Referendums wünscht. Warum
war sie aber am Wahltag zu faul, ihre Hintern aus dem Bett zu hieven und
zur Wahl zu gehen, denn unter den bis 40-Jährigen gingen nur 33% zur
Abstimmung, während die Generation 60+ zu 83% zur
Wahl ging und damit, auch das gefiel mir, der Raute des Grauens
indirekt den Maurer’schen Mittelfinger zeigte – freilich ohne Sektglas in der
anderen Hand.
Zweitens
wird das vereinigte Königreich wirtschaftlich nicht abstürzen, wie es
viele im gekränkten Stolz jetzt den Briten wünschen – zu stark ist deren
Wirtschaft und unsere gegenseitige Abhängigkeit. Außerdem waren die
Briten sowieso nie überzeugte Europäer, haben sie sich doch immer mehr
zum angloamerikanischen Kulturkreis zugehörig gefühlt, was bei der
gemeinsamen Sprache und Kultur auch verständlich ist.
Außerdem
kann ich mir vorstellen, dass GB jetzt eine Art zweites Singapur werden
kann – in wirtschaftlichen und finanziellen Belangen – losgelöst von
europäischen Zwängen und Diktaten, was nur von Vorteil sein kann.
Aber
am meisten Freude/Schadenfreude am BREXIT bereitet mir der britische
Fußball. Denn dieser ist nur mehr der Tummelplatz für Öl- und
Hedgefondsmilliardäre geworden, die sich eine Art Ersatzbefriedigung in
Form eines Premiere-Clubs gönnen. Da werden
hunderte Millionen für einen einzigen Tattoo-Proleten bezahlt, damit
dieser mit anderen Legionären in kurzen Hosen (wie ich sie im
Kindergarten trug) einem einzigen Ball nachlaufen kann. Chelsea war zum
Beispiel vor Jahren der erste Verein, der ohne einen einzigen Briten
auslief – ausnahmslos Legionäre, wobei ich mich frage, wie ein
Fußballfan sich identifizieren kann mit seinem britischen Verein, wenn
nur Türken, Brasilianer, Spanier und Italiener herumlaufen und kein
einziger Smith oder Brown.
Und mit dem Brexit wird sich vielleicht (wenn es nicht wieder Ausnahmeregelungen gibt) vieles ändern: denn dann
gelten Spieler aus der EU als Ausländer, und derer dürfen nur wenige
spielen, denn Ausländer kann man nur dann verpflichten, wenn sie in der
jeweiligen Nationalmannschaft Stammspieler sind, laut FIFA-Ranking zu
den 60 Besten der Welt gehören oder ihre Ablösesumme exorbitant hoch
ist. Dann ist es aus mit der Dominanz von Liverpool und Manchester City,
dann haben auch Vereine wie Salzburg und Bilbao wieder Chancen, zu
reüsieren, wobei es mir letzter Verein positiv angetan hat: Bilbao ist
als einer der wenigen Vereine schuldenfrei und spielte nur mit Basken,
nicht einmal Spieler aus anderen Provinzen waren spielberechtigt,
dennoch hielt man sich immer in der obersten Spielklasse Spaniens. Dass
Bilbao natürlich keine Chance hatte gegen die zum Teil hochverschuldeten Legionärsklubs
(wie z.B. Real Madrid) – selbstredend, aber das könnte sich
speziell gegen britische Klubs in Zukunft ändern, was mit gefiele.
Denn
bei Liverpool könnten nicht Salah, Mane und Firminho nebeneinander
spielen – einer müsste draußen bleiben, neben dem besten Verteidiger der
Welt van Dijk, somit hätte auch der FC Salzburg reelle Chancen, zum Beispiel Liverpool zu besiegen.
So unwichtig dies ist, aber auch an Kleinigkeiten – auch wenn es Schadenfreude ist – kann man sich erfreuen.
-----
PS: An den Tätowierungen sieht man, wer die Proleten sind ...
Soccer, a Gentleman-sport, played by Hooligans:
Rugby, a Hooligan–sport, played by Gentlemen:
4 Kommentare:
Na ja werter PEnseur,
hier mal was zu Tätowierungen:
https://www.adelswelt.de/aktuell/diese-royals-haben-ein-tattoo-am-koerper
Es sing nicht nur die üblichen Verdächtigen aus Monaco, sondern auch einige, die schon lange gestorben sind. :-)
Zettel war übrigens auch mal so ungnädig.
Grüße
SF-Leser
Cher SF-Leser,
zunächst: welcome back! Lange nicht auf dem LP-Blog kommentiert! Und Ihr letzter Gastkommentar hier liegt auch schon gefühlte Äonen zurück ...
Nun, betreffs des Artikels: er stammt nicht von mir, sondern von unserem emsig schreibenden Gastautor it's me. Fragen, Wünsche und Beschwerden bitte an ihn zu adressieren — ich veröffentliche sein Artikel nur!
Was die "Royals" aus Ihrem Link betrifft — die meisten hätte man noch vor wenigen Jahren (oder jedenfalls: Jahrzehnten) nicht als "Royals", sondern schlicht als Flittchen u.ä. bezeichnet.
Die "Prinzessin" Sophie von Schweden: ehemalige "Miss Slitz" und dementsprechend abgelichtet. Paßt zu ihrem mit Lese- und überhaupt Geistesschwäche — ich habe überhaupt den Eindruck, daß die Bernadotte-Dynastie seit dem Tod von König Gustav VI. Adolf etwas ins "Troglodytische" entartet ist (um es mal schonungsvoll zu umschreiben) — behafteten Prinzchen ...
Die Monegassen sind sowieso eine Talmi-Dynastie mit mafiösen Hintergründen — etwas, bei dem bspw. einen Liechtenstein vermutlich die Gänsehaut überkommt, wenn er denen als "Standesgenossen" die Hand geben muß ... und dann die Stephanie mit ihren Subkultur-Proleten, von denen sie sich bespringen läßt — überhaupt letztklassig. Na offenbar kommen bei denen die Gener der Grace Kelly (freilich ohne ihre Eleganz!) druch, denn was über die in Hollywood so zirkulierte, war ja nicht ohne ...
Und daß auch die Windsors eher eine Schlagseite in die Demi-monde der Aristokratie darstellen, hat mir ein alter (und im Gegensatz zu mir sehr erzkatholisch-monarchistisch-kaisertreu eingestellter) Bekannter mit den Worten beschrieben: "Schaun S' — es ist doch kein Zufall, daß die seliger Kaiserin Zita von Österreich für ihr Begräbnis sich ausdrücklich dagegen verwahrt hat, daß ein Mitglied des britischen Königshauses daran teilnimmt! Die Hohe Frau hatte, wie ich weiß, immer ein untrügliches Gefühl, was solche Sachen betrifft — und wenn man bedenkt, daß auch bei den Briten "auf einmal" die Bluterkrankheit vorkam, obwohl die mit den Russen überhaupt nicht versippt waren (kein Wunder bei der Erbfeindschaft, die seit jeher zwischen den Ländern bestand), dann fragt man sich doch: ist da vielleicht ein Wechselbalg in der Generationenfolge dabei? Das wäre die Erklärung ..."
Nun, sei dem wie dem sei — aber unter all den in Ihrem verlinkten Artikel genannten Personen mag ich eigentlich nur einer (wenngleich nicht im traditionellen Sinne) das Prädikat "Royal" konzedieren: der Herzogin von Cambridge! Und ihr bei irgendeinem Anlaß einmal aufgemaltes Henna-Tatoo mit den Dauer-Verunstaltungen der anderen Exemplare zu vergleichen, ist einfach lächerlich.
Ich bin da durchaus auf der Seite von Kollegen it's me: Tätowiert sind (so es sich nicht um Maoris handelt, bei denen ist das Volkskultur) nur Proleten. Ob im aquirierten "Prinzessinnen"-Rang, oder randalierend im Stadion, ist letztlich egal. Proleten bleiben Proleten. Wenn ich solche bemalten Gestalten sehe denke ich bei mir nur: "vestigia terrent" .... brrrr!
ad sf-leser!
trotz meiner nicht vorhandenen sympathie für die aristokratie, deren einziges bestreben darin bestand, ein kastensystem aufrecht zu erhalten ( hier die aristos, dort die untouchables ), kann ich mir schwer vorstellen, dass sie die uns allen bekannten aristokr.. familien mit den ausgedünnten pseudoaristokratien gleichzusetzen wollen, wo sich muggibudenbesitzer und exjunkies und nudelfriedhöfe herumtummeln.
und sie haben es mit ihrem link bewiesen - prolet ist prolet, unabhängig vom titel.
den rest hat lepenseur in ausführlicher form perfekt analysiert.
Ich rate davon ab, hier ein breites Tatoo-Bashing zu veranstalten. Das wäre strategisch unklug, wenn man sich vor Augen hält, dass Tätowierte, mögen sie noch so sehr Prolls oder Demi-Monde sein, poilitisch auf jeden Fall in ihrer überwältigenden Majorität resistent gegenüber linksgrünen Irrtümern sind und auf unserer Seite stehen.
Kommentar veröffentlichen