Sonntag, 19. Juni 2016

Wort zum Sonntag: Die Geschäfte der Caritas

von Bernd Stracke

Seit Jahrzehnten boomt in Mitteleuropa und besonders in Österreich ein neuer Wirtschaftszweig, für den sich Bezeichnungen wie „Armutsgewerbe“, „Flüchtlingsindustrie“, „Asylantensyndikat“ oder gar „sozial-industrielles Wirtschaftskombinat“ einbürgerten. Teile der Wirtschaft profitieren von dieser Entwicklung ebenso wie Abertausende „Zuarbeiter“ aus verschiedensten Berufen. Diese miteinander oft gut vernetzten Gruppen verstecken ihre materiellen Interessen gerne hinter hochtönenden humanitären Phrasen. Sie brauchen die importierte Not, damit der Strom an Spenden und Subventionen nicht versiegt. Neben offen kommerziell betriebenen Firmen, die Asylwerber transportieren und logieren, sind vor allem die Kirchen und Wohlfahrtsverbände fest im Ausländergeschäft engagiert. Manche streifen dabei leider auch am Kriminal an. Die Bilanzen der Institutionen, über die sich das öffentliche Füllhorn so reichlich ergießt, sind dem freiwilligen und unfreiwilligen Spender in der Regel nicht zugänglich. Tausende gutgläubige ehrenamtliche Helfer ahnen oft nicht, wem sie Zeit und Engagement opfern. Auch in der Sozialbürokratie scheint das Parkinsonsche Gesetz zu herrschen: Sie schafft sich selbst Probleme, aus deren Bewältigung sie ihre Daseinsberechtigung ableitet. Die folgende Analyse wirft – beispielhaft – einen Röntgenblick auf und in die Caritas.

Die Finanzen
2013 (der Geschäftsbericht 2014 lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor) freute sich der Caritas-Konzern („Kurier“-Formulierung) über Einnahmen von 687 Millionen Euro. 385 Millionen davon waren „Entgelte für Dienstleistungen“ aus öffentlichen Mitteln. Weitere 75 Millionen fasst der Geschäftsbericht unter dem – bewusst? – nicht aufgegliederten Sammelposten „Subventionen und Zuschüsse der öffentlichen Hand und kirchliche Beiträge“ zusammen. 83 Millionen fließen der Caritas aus Spenden (inkl. Sponsoring und Erbschaften) und Kirchenbeiträgen zu. Die Frage, wer die Caritas finanziert, kann man also getrost beantworten mit: Überwiegend der Steuerzahler. Die Kirche jedenfalls trägt kaum zwei mickrige Prozent zur Finanzierung der Caritas bei, wobei ein Großteil davon auch wieder aus den Börseln der Arbeitnehmer stammt – nämlich der zwangskirchenbeitrags-zahlenden!

Neben 13.500 Angestellten arbeiten für die Caritas noch 40.000 Ehrenamtliche, die oft schon in jungen Jahren angeworben werden, z. B. von der „Jungen Caritas“, wo Jugendliche früh u. a. zu „Anti-Rassismus-TrainerInnen“ ausgebildet werden. 247 Budgetmillionen fließen in den Pflegebereich, dem 46 Senioren- und Pflegehäuser sowie Hospize und dgl. eingegliedert sind. 146 Millionen gehen in die Behindertenhilfe. Eher weniger ins Gewicht fallen Kindergärten und Mutter-Kind-Heime. Für Asyl, Migration, Integration und Auslandshilfe stellt die Caritas aber stattliche 116 Millionen Euro bereit.


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Wir werden daher eine aktualisierte Fassung des Evangeliums vom barmherzigen Samariter bringen ... und sind schon gespannt, ob sie auch so erbaulich ist, wie das Original:



Aus dem Heiligen Evangelium frei nach Lukas:

In diesen Tagen sprach Jesus zum Caritaschef folgendes Gleichnis: Ein Mann fuhr von Marokko oder Afghanistan nach Pantelleria, und wurde bei der Passage von Schleppern in einem Seelenverkäufer durchgeschmuggelt. Sie plünderten ihn und seine Mitbrüder dafür aus (und zufällig dazwischen geratene Christenhunde warfen sie gemeinsam ins Meer); rechtzeitig vor Eintreffen der Marinerettung gingen die Schlepper in Schlauchboote und ließen das lecke Schiff liegen. 

Zufällig kam ein Papst zur Insel; er sah den Mann und die anderen "Flüchtlinge", zelebrierte eine Messe für die Medien, und ging auf seine nächste Pastoralreise.

Dann kam ein Mann von der Caritas, der immer auf Reisen ist, wo man etwas machen könnte. Als er den Mann (und die anderen "Flüchtlinge") sah, hatte er eine Idee: ging hin, goß Öl in mediale Feuer, weinte für die Kameras über die schrecklichen Zustände auf der Insel, und forderte mehr Geld für die "Flüchtlinge", und verband ... das alles zu einer richtigen, fetten Medienkampagne! Dann gab er dem Mann ein Bahnticket nach Deutschland, man brachte ihn dort zu einer Herberge und sorgte für ihn. 
 
Am andern Morgen holte er zwei Formulare über die Beantragung des Asylstatus und für Sozialhilfe hervor, gab sie dem "Flüchtling" und sagte: Deutschland sorgt für dich, und wenn du mehr brauchst, wird es der Staat bezahlen, bis ich wiederkomme. 
 
Was meinst du: Wer von diesen hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von Schleppern auf seinem Weg ins gelobte Sozialstaatsparadies abgezockt wurde? 
 
Der Caritaschef antwortete: Der, der ihm den Asylantrag gegeben hat, denn dadurch hat dieser Anspruch auf Familiennachzug, und außerdem werden viele andere ermutigt, denselben Weg zu gehen (nun ja, ein paar bleiben dabei halt im Mittelmeer, aber wo gehobelt wird, da fallen Späne ...), und wir haben immer alle Hände voll zu tun, und bestimmen über ein Millionenbudget ... ist das nicht toll, Meister?

Da sagte Jesus zu ihm: Geh ... und scher' dich zum Teufel!


2 Kommentare:

Volker hat gesagt…

In Deutschland nichts Neues

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/berliner-sozialskandal-maserati-biturbo-mit-hartz-iv-zylinder-1956721.html

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wohlfahrtsindustrie-heimlich-boomt-die-hilfe-12242747-p2.html

http://www.welt.de/politik/deutschland/article112174528/Es-stimmt-Deutschland-stinkt-vor-Geld.html

http://www.tagesspiegel.de/berlin/erfahrungsbericht-familienhilfe-hilflose-helfer-wenn-politik-den-missstand-verwaltet/4527696-all.html

Carolus hat gesagt…

Caritas-Lehrgang für Asyl-Advokaten:
https://www.caritas.at/jobs-bildung/aus-und-weiterbildung/caritas-lehrgang-asyl-und-fremdenwesen/