Sonntag, 22. Juni 2014

Der »vergessene« 9. Juni ...

... war übrigens (und das als Nachsatz zu Wolfdietrich Schnurre gesagt) außerdem ein von mir leider übersehenes »rundes« Gedächtnis eines sicherlich nicht hochbedeutenden, aber überaus angenehm anzuhörenden Komponisten: Johann Sobeck, welcher am 9. Juni 1914 83-jährig gestorben ist. Ein Glücklicher, der das Grauen des Weltkriegs und den Zusammenbruch der ihm selbstverständlichen Ordnung nicht noch als Greis miterleben mußte. Einer der berühmtesten Klarinetten-Solisten seiner Zeit, wurde er mit dem Titel eines »Königlichen Hof- und Kammermusikers« und vielen Orden ausgezeichnet, und war bis zu seiner Pensionierung 50 Jahre lang Soloklarinettist in Hannover.

Muß man ihn kennen? Sicherlich nicht. Aber man darf es — denn sein nicht allzu umfangreiches kompositorisches Œuvre hält für den Hörer viele kleine Köstlichkeiten bereit! Leider fand ich seine ausgezeichneten Bläserquintette nicht auf Youtube, daher hier etwas anderes — ein bezauberndes Trio op. 18 für Sopran, Klarinette und Klavier: »Meine Heimat«, welches neben seiner makellosen Interpretation noch durch die dazu von John William Waterhouse gezeigten Gemälde hübscher Mädchen und Frauen besticht:


Wie man sieht: nicht nur das Brasilien unserer Tage, auch das England der Queen Victoria hatte seine Hingucker ...

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