Mittwoch, 14. Mai 2014

Wenige Wörter sind so geeignet, eine Frage (und den Fragenden) vollständig zu diskreditieren, wie: »Verschwörungstheorie«

Und deshalb ist es umso wichtiger, daß darüber ein überaus klar aufbereiteter Artikel von Martin Schweiger (auf seinem Blog: »Deutschland von Singapur aus«) erschienen ist, den man nur zur Lektüre empfehlen kann:

Verschwörungstheorien, Systemlinge und die Wahrheit – das große Bild

Da sprang mich jüngst ein Aufsehen erregendes Ereignis in der Systempresse an. Eine gedungene US-Anwaltskanzlei schickt der Bundesregierung und der Systempresse ein Rechtsgutachten, in dem die Befragung Snowdens durch Angehörige des Bundestags als Verschwörung („Conspiracy“) bezeichnet wird, siehe hier
Die Systempresse gerät durcheinander, denn sie weiß nicht, ob das nun ernst zu nehmen ist bzw. wie man sich diesem Begriff „Verschwörung“ gegenüber überhaupt verhalten soll.
Problem: das Wort Verschwörung wurde bisher zur Diskreditierung von Gegnern des herrschenden Systems verwendet. Als Deutscher denkt man bei „Verschwörung“ an Szenen aus einer Schiller-Ballade, bei der sich die beteiligten Personen auf einer mondbeschienenen Waldlichtung treffen, um die Ermordung des Königs oder Tyrannen zu besprechen. Wichtiges Utensil: der schreiende Uhu. Einfach nur lächerlich.
Und nun droht der große Bruder USA den deutschen Systemlingen bzw. denjenigen unter ihnen, die noch ein kleines bißchen auf der Suche nach der Wahrheit sind, mit genau diesem lächerlichen Begriff.
Wer den Artikel gelesen hat, der versteht, warum es unsere Herrschafts»eliten« (m.a.W. also die Paten der Polit- & Finanzmafia) nicht darauf ankommen lassen wollen, daß ihre permanente Verschwörung, nämlich keineswegs die mit schreiendem Uhu, sondern vielmehr mit den bekannten Angeboten, die man nicht ablehnen kann, allzu publik wird. Ein bisserl — das geht, ja ist geradezu günstig für das Geschäft, denn korrumpierbare Werkzeuge für die Drecksarbeit müssen doch irgendwie gefunden werden, und da ist es allemal leichter, wenn die sich freiwillig prostituieren. Aber die großen Linien sollen doch besser im Dunkel verlaufen. Denn die Herren im Hintergrund sind zwar genau dieselben Gangster wie die in der Unterwelt — doch wollen sie mit diesen nicht verwechselt werden, sondern legen größten Wert darauf, sich in Tischmanieren und Krawattengeschmack zu unterscheiden.

Weiter dürften die Unterschiede freilich nicht reichen.

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