... des »demokratischen Westens«. Wenn ein autonomes Land mit überwältigender Mehrheit nicht mehr nach der Pfeife einer Zentralregierung tanzen will, sondern einen anderen Weg zu gehen beschließt, dann wird dieses Ergebnis von den USA und der EU einfach »nicht anerkannt«.
Es ist immer dieselbe Masche: den Kataloniern, Flamen und Schotten wird unverhohlen gedroht, sich bloß nicht von ihren »Mutterländern« unabhängig zu machen. Den Schweizern wird gedroht, ihre immer bestehenden Unabhängigkeit von der EU bloß nicht anzuwenden, sondern gefälligst in Devotionsbücke alles, was aus Brüssel kommt, als Orakel der Weisheit anzusehen und unbesehen zu übernehmen. Wer sich den geostrategischen Interessen der East-Coast widersetzt, wurde und wird weggeputscht und weggebombt.
Nun, bei Rußland und seinem Präsidenten könnte sich die Kriegspartei in Washington allerdings ein wenig verschätzt haben. Denn im Gegensatz zur schwarzen Marionette im Weißen Haus ist der Präsident im Kreml durchaus Herr im eigenen Haus. Im Gegensatz zur Pseudo-Demokratie à la Washington und Brüssel, in der die Lobbyisten die Fäden ziehen, an denen die Minister und Abgeordneten hampeln, bestimmt Putin weitgehend selbst, welche Politik in seinem Land betrieben wird. Und hat dafür auch durch das klare Mehrheitsvotum seines Volkes die demokratische Legitimation. Und zwar eine deutlich bessere, als Backaroma, oder gar die Mafia von Brüssel ...
Nun ist also das Referendum auf der Krim vorbei. Bei einer Wahlbeteiligung von über 80% der Stimmberechtigten und über 93% Pro-Stimmen ist eines völlig klar: wenn demnach mehr als 75% aller (also auch der nicht gewählt habenden!) Wahlberechtigten für einen Beitritt zu Rußland stimmen, dann können maximal 25% dagegen gewesen sein. Sorry — was wäre daran »nicht anzuerkennen«? Sogar Päpste werden »bloß« mit Zweidrittel-Mehrheit gewählt — und schon dies gilt als so exorbitante Hürde, daß es jeden so gewählten automatisch mit denkbar großer Legitimation ausstattet.
Das Ergebnis macht außerdem eines klar: da der russische Bevölkerungsanteil auf der Krim nur ca. 60% ausmacht, müssen also auch jede Menge Nicht-Russen (nämlich rund die Hälfte derselben) für den Anschluß an Rußland gestimmt haben. Dies alles wohlgemerkt unter der — ohne Zweifel übertrieben skeptischen — Annahme, daß jeder Nichtwähler automatisch als Gegenstimme zu werten wäre! Wenn nun ein so eindeutiges Votum mit einer 3:1-Majorität einfach »nicht anerkannt« wird, dann fragt man sich: warum kann — ja: darf! — man dann noch US-Präsidentenwahlen mit ihrem mehr als undurchsichtigen Wahlmänner-Verfahren anerkennen? Und wie erst die Mauschelei-Aktionen, mit denen EU-Kommissionen bestellt werden ...?
Die Lage ist jedenfalls hochbrisant: der Westen hat sich in seinem Bemühen, durch den Aufbau einer immer aggressiver akzentuierten Drohkulisse Rußland zur Unterwerfung zu zwingen, derartig ins Abseits manövriert, daß aus dieser selbstgebastelten Falle ein Entkommen fast unmöglich wird. Zu erwarten, daß Putin nach einem so klaren Votum der Krim feige die Türe weist, um keine Sanktionen zu riskieren, wäre so naiv, daß es schon fast wehtut! Was aber heißt es, wenn es jetzt tatsächlich zu Sanktionen käme? Nun — nichts weiter, als daß die Wahrscheinlichkeit, daß im Westen ein »Schwarzer Schwan« über die Börsenparkette zieht, sprunghaft ansteigen dürfte.
Denn im Klartext: geht der Westen unter dem Vorwand von Sanktionen daran, russische Investments in seinen Volkswirtschaften zu enteignen, dann wird die exakt gleiche Maßnahme auch von Rußland gegenüber westlichen Investments in Haus stehen. Und wenn der Westen aus Begeisterung, endlich Raketenbasen in Minuten-Flugdistanz Richtung Moskau aufstellen zu können, ein bankrottes Armenhaus wie die Ukraine wohlwollend aufnimmt, dann sind die Hilfspakete für Griechenland, Zypern und den restlichen ClubMed geradezu noch wohlfeile Vergnügungsreisen zu nennen. Und, nicht zu vergessen: die Ukraine ist ein gespaltenes Land, wie aus dieser Grafik der Wahlresultate 2010 evident wird:
Und: von welchem Geld will man diese westliche Kraftmeierei eigentlich bezahlen — wo doch jetzt schon die Staatshaushalte krachen wie die sprichwörtlichen Kaisersemmeln? Oder spekuliert man auf einen Weltkrieg (denn darunter hat's keinen Sinn!), in dessen Orkus die Staatsschulden des Westens verschlungen werden, wie seinerzeit die Österreichisch-Ungarischen Kriegsanleihen? Da sollte sich freilich der »demokratische Westen« aber besser nicht verspekulieren! Denn wegen eines »pöhsen Purschen« Putin wird hierzulande keiner in den Krieg ziehen wollen — und erst recht keiner seine Ersparnisse in Kriegsanleihen investieren. Da müßte man schon durch Zwangsanleihen »nachhelfen« ...
Nun, natürlich können sich unsere »demokratischen« Regime das Geld auch anders beschaffen: durch drstisches Anziehen der Steuerschraube (mit Schauprozessen gegen alle, die dem Steuerdruck entkommen wollen), und durch hemmungslose Inflationierung. Und etwaige Proteste durch Zensur abwürgen, bzw. durch Schaffung von Meinungsdelikten kriminalisieren. Natürlich können sie das — und fangen ja bereits damit an.
Nur sollen sie uns dann, bitteschön, mit dem Schmus verschonen, mit einem Krieg gegen Rußland »die Demokratie« retten zu wollen. So viel dreiste Verarschung wäre nämlich seit den Schalmeienklängen der Stalin'schen Verfassung der UdSSR nicht mehr zu vernehmen gewesen ...
2 Kommentare:
Die Aufstellung der laufenden Ablösungsprozesse ist nicht vollständig. Derzeit läuft eine Abstimmung in Venetien. Auch in Süd-Tirol ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Wenn auch nur eines der Abstimmungsprojekte gelingt, zerbröselt die ganze "EU" wie ein morscher Keks.
Daher wird die EUDSSR als Ausweg den Krieg wählen. Dann kann man Absetzbewegungen nach Kriegsrecht behandeln.
Noch ist die Schweiz offen....
"Daher wird die EUDSSR als Ausweg den Krieg wählen. Dann kann man Absetzbewegungen nach Kriegsrecht
behandeln."
Wie schrieb ich?
"
Well the answer is:
Posted on 2014-03-11 by fdominicus
war.
That’s what the US and EU have on their mind to keep the Ukraine togehter and of course, the people living down there have no “rights” to decide differently."
Es überrascht mich nicht, daß der Denker es wie ich sehe oder ich wie der Denker...
Es ist so offensichtlich....
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