... und ihr flagranter Mißbrauch sind auf diesem Blog schon öfters thematisiert worden. Nun hat Josef Bordat auf seinem lesenswerten Blog am Beispiel des zurrückgetretenen Limburger Bischofs einen — wie bei ihm gewohnt — wohlabgewogenen Artikel verfaßt, der über den konkreten Anlaßfall hinaus die berechtigte Frage aufwirft:
Worum es (eigentlich) geht
Ein (vorläufig) letztes Mal zur Rolle der Medien im Fall Franz-Peter Tebartz-van Elst
Ich habe zu meinem gestrigen Beitrag, der in den ersten 24 Stunden nach Erscheinen bereits etwa 2000 mal aufgerufen wurde, viele Rückmeldungen erhalten – einige zustimmend, andere kritisch bis offen ablehnend. Gerade auch Personen, die ich sehr schätze, haben kein Blatt vor den Mund genommen – wofür ich sehr dankbar bin, denn das spricht für vorhandenes Vertrauen. Ich möchte jetzt nicht nachkarten, ich möchte im Grunde nur, dass zwei Dinge auseinandergehalten werden. Erstens: das Verhalten des emeritierten Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst. Zweitens: die Analyse der Rolle wirkmächtiger Medien bei der entstandenen Vertrauenskrise. (Hier weiterlesen)
Nicht, daß LePenseur der — nun bereits ehemalige — Bischof von Limburg in Art und Einstellung so besonders ans Herz gewachsen wäre, das nicht. Aber: dem von einer deutlichen Übermacht Verfolgten beizuspringen — wäre nicht genau das sittliche Pflicht, wenn man auf »fair play« auch nur irgendeinen Wert legt? Die Medien freilich »funktionieren« längst anders. Getreu im Sinne ihrer brancheninternen Hackordnung (mit dem »Spiegel« ganz oben in der Meinungsführerschaft) wollen sie nicht Vielfalt, kontroversielle Argumente, Diskussion, sondern Abstecken von Macht- und Meinungs-Claims, über deren ungeschriebene, doch umso fühlbarere Grenzen hinauszugehen einen zum Paria macht. Und sie nutzen ihre zwar schwindende, doch noch vorhandene Macht (und umso rücksichtsloser, je mehr sie schwindet) — zumal sie zu keiner Rücksicht gezwungen werden:
Die Medien können – im Wesentlichen – machen, was sie wollen. Das Ärgste, das einem als Verlag oder Sender droht, nachdem man einen Menschen vernichtet hat, ist eine Rüge vom Presserat.
... beschreibt Bordat völlig korrekt den Zustand unserer »Pressefreiheit«, die schon längst keine »Meinungsfreiheit« mehr ist, sondern bloß die Freiheit etablierter Medien, jeden Abweichler ungestört zur Strecke zu bringen. Englische Fuchsjagden oder antike Gladiatorenkämpfe waren dagegen geradezu als vorbildlich fair zu bezeichnen ...
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