Samstag, 3. Juli 2021

»Die Bürger sind selber schuld«

 
... meint Andreas Unterberger in einem Artikel und erbost sich über die Lethargie der »Bürgerlichen«. Sicher mit allem Recht geißelt er die Unfähigkeit der »Rechten«, sich durch Netzwerke zu organisieren, und damit Druck gegen den dominanten Linkskurs in Politik, Medien und Gesellschaft aufzubauen. Sein deprimiertes Fazit
In Summe muss man konstatieren: Die bürgerliche Mehrheit wird zur schweigenden Mehrheit, sie wird immer mehr an die Wand gedrückt, weil sie zu bequem ist, sich gegen den Aktivismus radikaler Minderheiten organisiert zu wehren.
ist leider zweifellos
zutreffend. Doch was hilft die trefflichste Diagnose, wenn ihr kein wie immer gearteter Ansatz für eine Therapie folgt. Diese wird von einer engagierten Kommentarposterin nachgeliefert durch einen


Gastkommentar
von elfenzauberin

 
Schon seit Jahren versuche ich vergeblich, konservative Unterstützung für eine derartige Graswurzel-bewegung zu generieren. Aber es passiert nichts!

Die konservativen pensionierten Frauen sitzen lieber daheim und beschäftigen sich mit Strick-anleitungen, die pensionierten konservativen Männer sitzen lieber im Wirtshaus und ärgern sich beim fünften Bier am Stammtisch über dies und das.

Noch niemand in der FPÖ oder ÖVP ist auf die Idee gekommen, die Organisationsstrukturen ihrer Parteien zu nutzen, um einen konservativen Shitstorm zu generieren oder eine Firma unter Druck zu setzen, indem konzertiert ein e-mail shitstorm in Gang gesetzt wird — niemand!

Hier könnte man tatsächlich ansetzen — und auch Dr. Unterberger, der meinem Wissen zufolge bei solchen Organisationen wie dem Hayek-Institut dabei ist, könnte versuchen, die Organisations-strukturen dieses Instituts zu nutzen, um konservative Politik auf den Weg zu bringen. Wertvoll sind in diesem Zusammenhang Daten von Mitgliedern und Sympathisanten, um sie von solchen Aktionen in Kenntnis zu setzen. Ich mache das privat, aber es ist natürlich zuwenig, wenn man das als Einzelner macht. Solche Aktionen sind aber überaus wirksam.

Ein Beispiel: die Firma, bei der ich versichert bin, habe ich angeschrieben und meinem Befremden und Ärger Luft gemacht. Hintergrund war die Moschee in Graz, bei der nachweislich radikale Islamisten aufgetreten sind und in der sich auch unsere Justizministerin Alma Zadic aufgehalten halt. Im Internet kursierte ein Bild dieser Moschee, wo neben der Moschee eine riesiger Plakatständer zu sehen war, wer am Bau dieser Moschee beteiligt war — und hier war die Firma angeführt.

Nachdem ich sie per e-mail befragt habe, erhielt ich eine wortreiche e-mail, wo sie kundtaten, dass sie nicht als Unterstützer der Moschee, sondern als Subunternehmer auftraten. Der genaue Wortlaut der Antwort-e-mail ist auch gleichgültig; erstaunlich ist aber, welcher Arbeitsaufwand investiert wurde, nur um mich als Kunden zu beruhigen.

Ein weiteres Beispiel: vor einiger Zeit ärgerte ich mich beim Lesen einer Zeitschrift über eine auf-dringliche pop-up-Werbung, die mir das Lesen des Textes unmöglich machte. Es war eine Elektrizitäts-gesellschaft, die ihre Angebote als günstig pries und die mit Ökostrom warb.

Auf das hinauf benutzte ich das Kontaktformular, um eine Anfrage zu stellen. Ich schrieb, dass ich an ihren Angeboten sehr interessiert sei. Aus Gründen des Umweltschutzes liegt mir aber daran, dass reiner Atomstrom geliefert wird und keinesfalls Strom aus Windkraft oder Photovoltaik. 

Nach ein paar Tagen meldete sich die Firma bei mir per e-mail. Mir wurde erklärt, dass es sich bei dem gelieferten Strom aus technischen Gründen immer um einen Strommix handle und aus diesen Gründen auch bei ihrem Strom Atomstrom dabei sei.

Das wusste ich natürlich schon längst, denn ich bin technisch nicht so unbedarft wie unsere GrünInnen, die glauben, dass Kobolde in Lithiumionenbatterien stecken. Interessant war aber die Reaktion: in der aufdringlichen pop-up-Werbung pries man den Umweltstrom an, um hernach einzugestehen, dass man eh auch Atomstrom verkauft. Und interessant ist auch der Umstand, dass die Firma sich die Mühe gemacht hat, eine wortreiche e-mail zu verfassen, die nicht aus Textbausteinen bestand.

Auf diesen Weg kann man tatsächlich etwas erreichen, wenn wir organisiert wären — wir sind es aber nicht! Trudelt nämlich nicht nur eine einzige, sondern hunderte solcher e-mails ein, in denen sich die Menschen beschweren, so geht so ein Ereignis alsbald zum Geschäftsführer und weiter rauf in die Firmenhierarchie, wo dann reagiert wird.

So eine Bürgerbewegung mit lockeren Organisationsstrukturen könnte über Parteigrenzen viel be-wirken. Denn wenn wir derart gegen die Schwulenlobby, Gendergaga und anderen grün-linken Blöd-sinn aufträten, dann wären die linken Schnapsideen schnell Geschichte.

Wie wäre es, wenn alle Forumsteilnehmer hier einen Brief an die Firma Almdudler schrieben, die sich bekanntlich für die Schwulenlobby einspannen ließ und auf deren Website sich folgender Inhalt findet:
Wir sind mitten im Leben und daher auch dort, wo Menschen in mitten unserer Gesellschaft Hilfe brauchen. Deshalb unterstützen wir die Tralalobe Häuser in Wien, Mödling, Biedermannsdorf und Guntramsdorf. Dort erfahren Kinder, unbegleitete min-derjährige Flüchtlinge, Familien und LQBTIQ Asylwerbende geschützten Wohnraum und professionelle Begleitung und Beratung auf ihrem Weg in die Selbständigkeit.

Außerdem unterstützen wir die Tralalobe 18+ Lehrlings- und Schüler Wohngemein-schaften. So wird jungen Erwachsenen das Fertigstellen ihrer begonnen Berufsausbil-dungen ermöglicht.
Wir könnten den Herrschaften dort schreiben, dass wir zwar sehr gerne Almdudler trinken, weil er gut schmeckt, wir aber in Zukunft davon Abstand nehmen, eben weil wir keine Asylwerber, LQBTIQ und Flüchtlinge unterstützen möchten, von denen wir eh schon viel zu viele haben.

Ich traue mich wetten, dass die Firma Almdudler noch ein paar hundert solcher E-mails in einem Zeitraum von wenigen Wochen in die Knie geht!

Tun wir es doch! Es gibt reichlich Betätigungsfeld — etwa den Mohr im Hemd, der zu verschwinden droht, der schwarze Mohr auf den Kaffepackungen und vieles mehr, Firmen, die mit ihrer "Toleranz" werben und ähnliches. 
 
Sinnvoll ist ein derartiges Vorgehen bei Firmen, wo wir als Kunden in Frage kommen. So ist es etwa vergebliche Liebesmüh, den Hrn. Nowak von der Presse oder den Hrn. Misik vom Standard mit mails zu bombardieren. Diese Zeitungen leben längst nicht mehr von den Lesern, sondern von der Presseförderung und den Inseraten. Denen sind wir wurscht und dort kann man nichts erreichen. Bei Firmen aber, die von ihren Dienstleistungen und Produkten leben, kann man auf diesem Weg sehr wohl erfolgreich sein.
 
Wenn bei den Banken e-mails einprasseln, in denen man droht, sich eine andere Bankverbindung zu suchen, falls man weiterhin Leute wie Martin Sellner ausgrenzt, dann hätte Martin Sellner eher heute als morgen wieder ein Konto in Österreich. Die Anzahl der Beschwerden muss nur eine kritische Masse haben — dann geht praktisch alles!

Bürgerliche arbeiten und zahlen ihre Steuern. Doch kann das nicht als Ausrede dienen, dass man nicht in der Lage wäre, einen 10-Zeiler an ein Firma zu schicken, wo man einfach schreibt, dass man deren Produkte nicht mehr kauft, wenn sie sich beispielsweise für die Schwulenlobby einspannen lassen. 

Konservative haben genug Zeit, hier wortreiche Postings zu verfassen, für eine kurze e-mail haben sie aber keine Zeit?
 
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PS: Im übrigen bin ich der Meinung, dass uns die Regierung Kurz geradewegs in eine Diktatur führt.
 

9 Kommentare:

it's me hat gesagt…

werte kollegin!
dies tat ich schon vor jahrzehnten, als noch vranitzky kanzler und dietz wirtschaftsminister waren. ich kritisierte, was mich störte und machte auf auf 10 seiten vorschläge, wie man etwas verbessern könne, verschickte es an alle parteien, ministerien und einzelpersonen. die reaktion reichte von völliger ignorierung bis hin zu einladungen durch höchste repräsentanten des landes. freunde und bekannte hielten mich für einen don quichotte, der sowieso nichts erreichen könne, daraufhin sagte ich ihnen, dass, wenn pro woche 5.000 österreicher meinem beispiel folgen würden, sich sehr wohl etwas ändern würde, denn es wäre ein denkanstoß. man muss sich nur vorstellen: in der VOR-e-mail-zeit pro woche 5.000 einngeschriebene briefen an jedes ministerium - das kann man nicht ignorieren.
dann began ich halt an eine kleine freundesschar meine gedanken zu schreiben, bis ich beim "denker" eine art polit. heimat fand, wofür ich ihm sehr dankbar bin. nur frage ich mich auch nach dem sinn, denn es lesen immer dieselben leute diesen blog, die entweder einer ähnlichen polit. anschauung sind oder provokateure.
dennoch werde ich weiter schreiben, denn wenn ich einen artikel verschicke, der mir mmn gelungen ist, fühle ich mich wie frisch aus der dusche entstiegen und frisch rasiert - einfach wohl.

Wahlbeobachter hat gesagt…

"Wie wäre es, wenn alle Forumsteilnehmer hier einen Brief an die Firma XXX schrieben..."

Herzig. Was eine Firma wirklich beeindruckt: Ein sinkender Umsatz. Die Produkte der Firma XXX weniger bis gar nicht mehr kaufen und gut ist. Gleiches gilt für politische Parteien: Einfach die Partei YYY nicht mehr wählen. Anders kapieren sie es nicht (und selbst dann wollen viele es nicht kapieren). Der kleine Konsument hat als Machtinstrument Geld und Wahlstimme.

Und hier sind wir bei der demokratischen Abstimmung, sowohl in der Wirtschaft als auch in der Politik. Die Summe der Einzelentscheidungen bestimmt den Kurs. Und wie sieht die Summe der Einzelentscheidungen aus in Politik und Wirtschaft? Die Antwort kennt jeder.

Anonym hat gesagt…

Naja, wenn man sieht, was mit den Querdenkern in Deutschland passiert ist, ist es nicht verwunderlich, wenn "normale" Leute dann doch lieber zu Hause bleiben.

Kreuzweis hat gesagt…

"In Summe muss man konstatieren: Die bürgerliche Mehrheit wird zur schweigenden Mehrheit, sie wird immer mehr an die Wand gedrückt, weil sie zu bequem ist, sich gegen den Aktivismus radikaler Minderheiten organisiert zu wehren."

Die vielen Texte aus konservativer Feder haben etwas von "Rechthaberei" - denn sie streben selten danach, Realität zu werden. Ich überlegte nach einem Probeabo, ob ich "ef" länger abonieren sollte. Doch warum? Es gefällt dem Redaktionsteam, daß die Leser vereinzelt bleiben und tut nichts, daß diese lokal zusammenkommen.

Ich vermisse also sehr die Fähigkeit von Konservativen bzw. Libertären, lokale Kristalisationskeine anzuregen bzw. zu bilden.

In der Anfangszeit der "Junge Freiheit", ca. 1993, hatte diese bei Kleinanzeigen zur Gründung von "JF-Leserkreisen" aufgerufen. Hui, war dies eine spannende Zeit! Gleiches tat der schweizer Blogger, ein ehmaliger "Trader", des Blogs "alles-schallundrauch.blogspot.com". Er rief eines Tages nicht nur zur Gründung lokaler Stammtische auf, sondern organisierte auch 3 große Saalveranstaltungen in der Schweiz. Ein kleineres Beispiel, wie das geht, kann auf dem erträglich linken Blog "Nachdenkseiten" ersehen.

Politischer Erfolg ist zum Geringsten eine Frage intelligenter Artikel, sondern intelligenter ORGANISATION. Das gilt für Kampganen, wie für persönliche Vernetzung. Und hier versagen die Rechten regelmäßig.

Alexandra hat gesagt…

Werter le Penseur,

......"PS: Im übrigen bin ich der Meinung, dass uns die Regierung Kurz geradewegs in eine Diktatur führt."

nicht ein Österreichische Problem ....auch in anderen Ländern das gleiche "Spiel" und der Druck auf die Zweifler und Andersdenkender wird immer größer.

Journalist Reitschuster verlegt alles ins Ausland und Wissenschaftler werden zum Schweigen gebracht.

Gerade einmal ein paar Stunden vorher hat Le Penseur hier noch einen Artikel von Sience Files reingestellt

https://sciencefiles.org/2021/06/26/katastrophale-covid-impfbilanz-4-mussen-sterben-um-zwischen-2-und-11-zu-retten-auf-100-000-impfungen/

Gestern hat die Corona Untersuchungsausschusssitzung 59 stattgefunden. Als letzte Gäste waren Prof. Harald Walach und Dr Klement Rainer eingeladen. Sie haben diese Studie erstellt. Diese Studie wurde auf MDPI veröffentlicht, einem medizinisches Journal, welches als Diskussionsplattform zum Austausch medizinischer Studien dienen sollte. Auf Drängen einiger andere Ärzte wurde, die mit ihrem Austritt drohten, wurde die Studie zurückgezogen. Einige der Ärzte wurden gestern auch namentlich genannt. (Dr. Backhaus, Dr. Licciardy, Dr. Krammer) Das es sich dabei um Ärzte handelt die große Summen (Millionenbeträge) zum Zwecke der Forschung von der Bill und Melinda Gates-Stiftung erhalten haben, verwundert mich kaum.

hier der Link Sitzung 59 zum anschauen ... Wallach, Klement ab Stunde 3.44.00

https://www.youtube.com/watch?v=UwVUIW6mp_c&t=15s

hier der Link zur zurückgezogenen Studie
https://www.mdpi.com/2076-393X/9/7/693/pdf

und Science Files nahm gestern Abend noch nach Bekanntwerden dieser "Aktion" mit folgendem Artikel Stellung dazu.....

https://sciencefiles.org/2021/07/02/das-covid-reich-der-zensur-jede-wissenschaftliche-diskussion-wird-verweigert/

Hut ab - Sience Files hat verdammt schnell reagiert. Auch Gunnar Kaiser schrieb sofort und ganz toll auch der Beitrag von TKP

https://tkp.at/2021/07/03/magazin-zieht-artikel-ueber-vergleich-der-todesfaelle-durch-impfung-und-covid-zurueck/

Die andere Seite legt überall ihre "Köder" aus bzw. man wird mit Geld "bedacht"

TKP hat übrigens die Seite im Netz gefunden, die ich heute gesucht habe....12 Millionen Dollar waren es die Krammer von der Bill und Melinda Gates Stiftung für die Forschung bekommen hat... da darf man schon etwas Loyalität erwarten....und bei 12 Millionen da führt man besser auch keine "Diskussionen"

mlg Alexandra

Wieder stolz auf Deutschland sein hat gesagt…

Wie sagte der Meister der lakonischen Hauptsätze, Franz Mütefering, so treffend: "Politik ist Organisation". Recht hatte er. Politik ist Organisation, nicht Ideologie. Das scheint mir der Grundfehler der Rechten zu sein, die damit gegenüber den Linken, die sich zwar als Ideologen camouflieren, tatsächlich aber viel professioneller organisiert sind, immer wieder das Nachsehen haben.

Anonym hat gesagt…

Die Frage ist, ob man ein derart festgefahrenes System noch erneuern oder reformieren kann...
Ähnlich wie in Deutschland, siehe Hinweis auf die Querdenker, man könnte noch AFD und andere nennen. Nicht mal Massenproteste von Hunderttausenden ändern offensichtlich etwas. Das Beharrungsvermögen im System ist zu stark, und die Justiz ist auch bloß noch ein Selbstläufer der jurist. Nabelschau betreibt, oder überhaupt unangemessen politisch agiert.
Das Problem ist imho die aktuelle repräsentative Demokratie selbst. Ähnlich wie damals in sozialist. Ländern ist sie faktisch am Ende. Gründe dafür gibt es viele, innere wie äußere.
Die "Eliten" glauben ja selbst nicht mehr daran, darum auch eine irre Agenda wie der Great Reset, wo es ja nicht bloß um Wirtschaft geht.
Ich sehe leider keinen schnellen oder angenehmen Ausweg.
Man drängt uns von oben herab in ein zukünftig autoritär gelenktes technokratisches System. Und einige Missstände sind in Wahrheit Instrumente die dazu benützt werden.
Vielleicht muss das alles erst kommen bevor die Menschen revoltieren oder ein fruchtbarer Kollaps Richtung Erneuerung passiert.
Ich weiß es nicht...

Astuga

raindancer hat gesagt…

:)

raindancer hat gesagt…

keine Regierung hat eine offensichtliche Diktatur nötig.
Das aktuelle Parteiensystem inklusive dem Beamtenapparatschik verschleiert die Machtlosigkeit der Bevölkerung sehr gut.
Man kann nicht wirklich für eine Sachentscheidung wählen, immer nur Parteien, die dann in Koalitionen enden, wo letzten Endes seltsamerweise immer alles ziemlich beim Alten bleibt und das seit Jahrzehnten.