Freitag, 23. Juli 2021

Anna Dorothea Therbusch

 
kam heute vor 300 Jahren in Berlin als Tocher des preußischen Hofmalers Georg Lisiewskis zur Welt. In eine Künstlerfamilie hineingeboren (eine Schwester und ein Bruder sind ihr künstlerisch völlig ebenbürtig), war der Schritt zum eigenen Kunstschaffen fast selbstverständlich, und wurde nur durch die Konventionen der Zeit, die bspw. Frauen das Studium an einer Kunstakademie verwehrte, zwar be-, aber nicht verhindert.

Unter Anleitung ihres Vaters bildete sie sich zur erfolgreichen Porträtmalerin aus, die bald Aufträge von verschiedenen deutschen Fürstenhöfen erhielt und mehrfach als »Hofmalerin« (u.a. des Kur-fürsten der Pfalz) ausgezeichnet wurde. 
 
Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz und Bayern (1724-1799)
 
Ihre hohe Kunstfertigkeit stellt sie überzeugend u.a. in ihrem späten Selbstporträt (aus, oder knapp vor ihrem Todesjahr 1782) unter Beweis:

Daß sie trotz ihrer künstlerischen Fähigkeiten immer noch Widerstände zu überwinden hatte, erfuhr sie anläßlich ihres Aufenthalts in Paris, über den Wikipedia zu berichten weiß:
Im Jahr 1765 ging Therbusch schließlich nach Paris. Die Académie Royale lehnte ihre Arbeit zunächst ab, weil sie für zu gut befunden wurde, um von einer Frau stammen zu können. [...] Am 28. Februar 1767 wurde Therbusch mit der Genreszene Junger Mann, ein Glas in der Rechten haltend, von einer Kerze beleuchtet in die Académie Royale aufgenommen. Als einzige Frau stellte sie ihre Gemälde im Pariser Salon von 1767 aus. [...] Obwohl Anna Dorothea Therbusch wirtschaftlich in Frankreich erfolglos blieb, sind die Pariser Jahre künstlerisch ihre erfolgreichsten. 
Am 6. Dezember 1768 wurde Therbusch mit ihrem Porträt des Landschaftsmalers Jakob Philipp Hackert als erste Frau in die Akademie der bildenden Künste Wien aufge-nommen.
Nach ihrer Rückkehr war sie unumstritten eine etablierte Größe in Berlins Kunst- und Gesellschafts-kreisen, und ihre stimmigen, den Charakter der Porträtierten nuanciert auslotenden Werke recht-fertigen die hohe Wertschätzung, die sie bei den Zeitgenossen erhielt:
 
 
Der Bildhauer Carl Phillip Glume (1724–1776), um 1775
 
 
Selbstporträt, 1761
 
Prinz Heinrich von Preußen

Am 9. November 1782 starb Anna Dorothea Therbusch in Berlin und wurde am Dorotheenstädtischen Friedhof bestattet.


1 Kommentar:

Biedermann hat gesagt…

Große Kunst, verdienstvoller Beitrag. Danke.