Neue Freie Presse vom 3. April 1906Ein Komplott gegen Castro - den Präsidenten Venezuelas.
Die "Newyork World" meldet: Eine Anzahl Newyorker Kaufleute hat ein finanzielles Komplott gebildet, das den Sturz des Präsidenten Castro von Venezuela zum Ziele hat. Ein Fonds von einer Million Pfund Sterling ist bereits geschaffen und 5000 Mann werden in kurzer Zeit aus europäischen Häfen nach der Venezuelaküste eingeschifft werden. Die Truppenmacht besteht aus 3000 englischen Volontären und 2000 Amerikanern, wozu, wie man bestimmt erwartet, noch 10.000 Venezuelaner stoßen werden. Die Schiffe führen Waffen und Munition an Bord. Der Plan zielt darauf hin, Venezuela dem ausländischen Kapital und Unternehmungsgeist zu öffnen. Der Konsul Venezuelas in Newyork gibt zu, daß er von dem Projekt unterrichtet ist.
Kommt uns das nicht irgendwie recht bekannt vor? Ein Regimewechsel soll gewaltsam herbeigeführt werden; Söldner werden ausgerüstet, um die Drecksarbeit zu übernehmen. Und der Plan
... zielt darauf hin, Venezuela dem ausländischen Kapital und Unternehmungsgeist zu öffnen.
... heißt es dann so schön wie heuchlerisch-verlogen. Was hat sich (außer zum Schlechteren) geändert in den letzten 110 Jahren in der US-Politik? Unter Vorwänden werden lästige Hindernisse auf dem Weg zu noch mehr Abzocke der ganzen Welt zugunsten der US-Hochfinanz und staatsnaher Industriekonglomerate unter Hinterlassung einer dicken Blutspur aus dem Weg geräumt, und diese Banditen- & Desperado-Politik gleißnerisch als edler Kampf für die »Verbreitung der Demokratie«, »für die Menschenrechte« oder »gegen den Terror« dargestellt.
Verbrecherpolitik von Politverbrechern ...
1 Kommentar:
Nach der kubanischen Eroberung Venezuelas mußten die Neocons ja regieren.
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