... und der Vikar der neuen sozialistischen Weltordnung trafen zusammen. Und fanden einander sichtlich sympatisch. Wie schön.
Obama hatte im Interview mit der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" am Donnerstag die Notwendigkeit eines gemeinsamen verstärkten Einsatzes gegen die Armut hervorgehoben. "Der Papst verkündet nicht nur das Evangelium, er lebt es. Er inspiriert Menschen auf der ganzen Welt und auch mich mit seinem Einsatz für soziale Gerechtigkeit und seiner Botschaft von Liebe und Mitleid, vor allem für Personen, die ärmer und schwächer sind", sagte Obama. Er sei von Franziskus' Demut und seinen Gesten der Barmherzigkeit beeindruckt. "Der Papst erinnert uns, dass jeder von uns die individuelle Verantwortung hat, auf tugendhafte Weise zu leben"
... berichtet uns »DiePresse« ergriffen unter der Schlagzeile: »Obama beim Papst: es ist eine Ehre!« Nun ja, Ehre, wem Ehre gebührt, und sei es nur die, in Privataudienz in der Apostolischen Bibliothek empfangen zu werden. Als Wiener ist man versucht, ein »Na, habe d' Ehre!« auf der Zunge zu zerdrücken (was diese Floskel wirklich besagt, erfährt man nicht aus Wiener Dialektwörterbüchern, die etwas von einer »Grußformel« dahinsülzen, sondern nur im täglichen Leben, wo das freilich ganz anders konnotiert gebraucht wird ...).
Vor einiger Zeit diskutierte ich mit einem Freund darüber, ob es wünschenswert wäre, vor zweihundert Jahren gelebt zu haben, und meinte dazu:
... da wär' ich vorsichtig. Ich las einmal von einem witzigen Mann (war es Sigismund v. Radecky?) so etwa: »Wer wäre nicht gern 1830 Gast bei einem Abendessen im Hause des Geheimrats von Goethe gewesen — aber wer möchte damals Zahnschmerzen gehabt haben ...«
Ich bekam als Replik:
Mit den Zahnschmerzen haben Sie entschieden einen Punkt .... Der wohlhabende Ricardo starb, 51jährig, an einer Mittelohrentzündung, eine Krankheit, die heute mit jedermann zugänglichen Antibiotika leicht zu behandeln ist. Aber wenn die Leute damals auch stärker als wir unter Zahnschmerzen litten, mußten sie doch zumindest keinen peronistischen Bischof von Rom ertragen ;-)
Punkt ausgeglichen, würde ich sagen ...
P.S.: Kollege Geistbraus sieht das irgendwie auch nicht wirklich anders ...
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P.S.: Kollege Geistbraus sieht das irgendwie auch nicht wirklich anders ...
7 Kommentare:
Wird der Papst künftig die Waffen segnen, mit denen der Friedensfürst Obama ständig gegen die Armut kämpfen läßt?
Kreuzweis
Hussein Obama meint, daß es zuviel Ungleichheit auf der Welt gibt. Sein Kolleg aus Nordkorea sieht das offenbar ähnlich.
Ich hoffe jedoch, der Heilige Vater sieht das etwas anders.
Sie sehen das falsch Kreuzweis.
Wenn alle tot sind, sind alle gleich.
Und arm sind sie dann auch nicht mehr.
ich bin verwirrt und ein Stück weit betroffen, denn in meiner bayerischen Heimat (wo ich gerade zu Besuch weile) benutzen wir "habedere" tatsächlich als Gruß. Aber die gscherten Wiener müssen natürlich wieder einen doppelten Boden einbauen...
Also auf kurze Formel gebracht:
Vo-La-Hi-Ku
Cher Geistbraus,
Im Bayerischen (Bayrischen? — keine Ahnung!) gibt's eine Verabschiedung, die glaube ich ähnlich nuanciert eingesetzt wird: »Pfüat Gott!«
Wen ein Bayer »Na, pfüat Gott!« sagt, dann verabschiedet er sich tendenziell nicht, sondern möchte damit etwas ausdrücken, was man sehr hochdeutsch mit »Eine schöne Bescherung!« — oder deftiger »Jetzt ist die Kacke am Dampfen!« — beschreibt.
So ähnlich ist es mit dem Ausruf »(Na) hawedere!« im Wienerischen. Selten bewundernd, meist abwertend (bis schreckensgebeutelt) gebraucht.
ja genau - so ist das!
Nur zwei kleine Details: a) Die Sprache nennt sich korrekt "bairisch", und b) wenn "pfia Gott" in dieser Bedeutung benutzt wird, verwendet man normalerweise die Vollform "na pfia di Gott" (übrigens geht auch gleichbedeutend "na griaß di Gott" oder "na servus")
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