Samstag, 25. Mai 2013

»Der britische Geheimdienst habe versucht, Abedolajo anzuwerben«

... sagte ein Freund besagten Abedolajos in einem BBC-Interview, nach welchem er noch auf dem Studiogelände festgenommen wurde. Nun, das kann stimmen oder nicht — wir werden darüber schon irgendwas erfahren (sei es, in einer offiziellen Version, sei es in plausiblen oder hirnrissigen Versionen im Internet), da bin ich recht sicher.

Doch geht es darum eigentlich? Ich denke: nicht wirklich. Denn so ein Anwerbungsversuch, wenn er stattfand, könnte die verschiedensten Gründe gehabt haben — von (optimistisch gemutmaßt) der Hoffnung, über einen (irrigerweise als Randfigur eingestuften) Mittelsmann Informationen über Aktivitäten des Musel-Terrors zu bekommen, bis hin (und das wäre dann so etwa das bedenklichste Szenario) zur erfolgreichen Anwerbung für Auftragsmorde, um die Aufmerksamkeit in der Bevölkerung von den mannigfachen sonstigen Schwierigkeiten (Wirtschaftskrise, explodierende Staatsschulden, zusammenbrechende Sozialsysteme etc.) abzulenken. All das — und noch vieles mehr — wäre vorstellbar. Aber dadurch wird der Blick auf eine Reihe von Fragen verstellt, die weitaus grundsätzlicherer Natur sind, die jedoch einige Poster zu dem eingangs verlinkten »Presse«-Artikel dankenswerterweise ansprechen:
Die frappante Ähnlichkeit der Sache mit der "NSU"-Angelegenheit in Deutschland ist augenscheinlich! Es herrscht Hochsaison für alle abwegigen Idioten. Solche sind ganz offensichtlich bevorzugtes Rekrutierungsmaterial diverser Dienste in aller Welt. [...]

Das blöde Volk muss schon ein wenig "Schlimmes" serviert bekommen. Ohne "Gefahr" ist es mühsamer die staatlichen Terrorschrauben wieder fester zu ziehen ... Bei all diesen eklen Vorgängen ist nur nie ganz klar zu ersehen, ob nun die Schwerverbrechen [...] von den Organisatoren dieser Verbrechen "nur" in Kauf genommen oder vielleicht gar "bestellt" worden sein könnten!

Leider tendieren realisitsche Menschen bereits zur zweiteren Ansicht ...
Ein anderer Kommentarposter stellt die berechtigte Frage:
Was soll dahinter stecken, wenn versucht wurde ihn anzuwerben?
Einfach, um diese islamistische Szene zu durchleuchten, denn dazu bedarf es auch Insider. Wobei es unerklärlich ist, warum die Toleranz in UK so groß gegenüber Predigern ist, die zu Gewalt aufrufen oder auch bei einer Demo vor einigen Wochen zu Beginn der Befreiungsaktion in Mali, wo Dinge skandiert wurden, die allesamt ausreichen, diese Leute vor Gericht zu stellen und auszuweisen, da ihr Gefährdungspotential hoch ist.
... und wird von einem britischen Freund der freien Meinungsäußerung postwendend abgemahnt:
Well, noch immer ist es so, dass wir Briten keinen Zurufen darüber brauchen, wie viele Toleranz wir zeigen dürfen oder wen wir ausweisen. Es gibt eine Tradition bei uns, das Recht anders denkenden, und mitunter auch vermeintlich gefährlichen, Menschen auf freie Meinungsäußerung zu achten. Was nicht heißen muss, dass man das, was sie sagen akzeptieren muss. Wenn das nicht mehr gegeben ist, werden die Mind Controller, egal ob islamisch oder Macht-Politiker, das Ziel erreicht haben.
Gut gebrüllt, britischer Löwe — nur leider ein bisserl seeehr einseitig! Denn analoge Rufe, nur eben in die Gegenrichtung skandiert, wären in Großbritannien bereits jederzeit Anlaß, als einheimischer Brite wegen des »Haßverbrechens« der Ausländerfeindlichkeit oder Islamophobie gerichtlich belangt zu werden, mit großer Wahrscheinlichkeit hinter Gittern zu landen — und mit 100%iger Sicherheit der sozialen Ausgrenzung (z.B. über das gezieltes Leaking von Personendaten durch die Behörden — damit verbunden die ständige Gefahr von Racheakten aus Islamkreisen) und wirtschaftlichen Vernichtung (z.B. existenzvernichtende Geldstrafen) ausgesetzt zu werden.

Und ein völlig richtiger Kritikpunkt eines weiteren Kommentarposters richtet sich gegen die mediale »Aufbereitung« dieses (und ähnlicher) Fälle:
Trotz Augenzeugen, Videodokumentation, Verhaftung am Tatort noch von „MUTMASSLICHEN TÄTERN“ (APA) zu sprechen ist schon eine große Frechheit der „pc“ Neuschreibkultur.

Und „BRUTALE ATTACKE“ (APA) anstelle von „Abschlachterei eines nichtsahnenden Menschen am helllichten Tag auf offener Straße“ zeigt uns, wo wir als Gesellschaft gelandet sind. Die diffuse (Nicht)Sprachlichkeit der Medien und der Politik weist uns den Platz zu: Nicht benennen dürfen, nicht denken dürfen, nicht handeln dürfen.

Das ist Europa im 21. Jhd. So werden wir auch von außen wahrgenommen. Kein Wunder, wenn in einer Gesellschaft, die nichts mehr aussprechen darf, sondern zur DULDUNG verdammt ist, solche „Attacken“ passieren.
Dieser Einschätzung ist leider völlig beizupflichten.

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