Manchmal beschleicht einen das Gefühl, heute in einer etwas eigenartigen Welt zu leben. Unter dem Titel »Precrime, Bullying und die "Gay Legion of Menacing Visigoths for Tolerance"« faßt Herr Alipius, Chorherr in Klosterneuburg und Pfarrherr in Floridsdorf, tief ins politisch korrekte Menschenleben, und fabriziert daraus einen ebenso genialen wie furchterregenden Artikel:
Es gibt bekanntlich Menschen (vorzugsweise rustikal in Loden oder Jägerleinen gewandet), die essen als Delikatesse freiwillig Schnepfendreck, d.h. den auf Toastbrot angerichteten gegrillten Darminhalt von Schnepfen, wieder andere wissen nicht aus und ein vor Seligkeit, wenn ihnen eine Domina in den Mund pinkelt — nun, warum sollen dann wiederum andere einem anderen Mann im Körper nicht den Vorzug geben dürfen. Dürfen sie ja ruhig! Mögen sie treiben, was sie wollen — nur mögen sie uns anderen (und weitaus zahlreicheren!) gefälligst die Freiheit lassen, das ungustiös und/oder lächerlich zu finden und es deshalb abzulehnen, derlei Aktivitäten zu unterstützen. Kein veganer Designer möchte gezwungen werden, ein Werbeplakat für Nürnberger Rostbratwurst zu entwerfen. Er wird es auch nicht. Warum soll also ein sexuell normalveranlagter Mensch gezwungen werden, seine Meinung hinsichtlich sexueller Deviationen heuchlerisch zu verbergen?
Das und vieles andere regelt der freie Markt von Angebot und Nachfrage am besten! Wenn ich ohne eine schwule Superman-Version nicht auskommen zu können glaube, kann ich sie ja verfassen — hindert mich etwa jemand daran? Will ich das nicht, so will ich auch durch Boykottdrohungen nicht dazu gezwungen werden! Soviel Freiheit nehm' ich mir ...
Bereits am Freitag schilderte die PRESSE in einem Artikel den Fall eines 28-jährigen New Yorker Polizisten, der in einem Internet-Forum ziemlich unappetitliche Phantasien geschildert hat:Logisch weitergedacht — und Herr Alipius denkt eben logisch weiter als irgendwelche p.c.liche Gutmenschlichkeits-Fuzzis — führt das zu folgender Konsequenz:
Er habe geplant, seine Ehefrau und mehrere andere junge Frauen zu kidnappen, zu foltern und zu verspeisen. Die Ehefrau des Angeklagten hatte den Fall ins Rollen gebracht, sie spionierte seinen Computer aus und übergab ihn dann der Polizei.Der Mann wurde in der vergangenen Woche von Geschworenen für schuldig befunden und könnte nun zu lebenslänglicher Haft verurteilt werden. In Spielbergs Zukunfts-Vision Minority Report aus dem Jahr 2002 (basierend auf der gleichnamigen Kurzgeschichte des amerikanischen Autors Philip K. Dick aus dem Jahr 1956) wäre dies ein ziemlich normales Szenario. Dort werden Menschen bereits verurteilt und bestraft, wenn ein von ihnen in der Zukunft begangenes Verbrechen durch drei präkognitiv begabte Personen in einer Vision vorhergesehen und bestätigt wird. (Hier weiterlesen)
Darauf fand das FBI ausführliche Kannibalismus-Konversationen mit anderen Nutzern, in denen genüsslich erörtert wurde, wie man Frauen entführen und zubereiten könnte. Google-Suchanfragen des Polizisten lauteten etwa „How to tie up a girl“ oder „Eat her for dinner cannibalism“.
"Ich mußte ihn töten! Er war ein Katholik! Schlimmer noch: katholischer Priester! Er wurde auf dem 'Marsch für das Leben' gesehen und er hat sich neulich in einer Predigt gegen die Homo-Ehe ausgesprochen! GEGEN die Homo-Ehe! Das war im Grunde schon die Ankündigung der Tat! Kapieren Sie nicht? Wissen Sie denn nicht, was für gefährliche Dinge diese Katholiken glauben? Sie sollten mir dankbar sein! Ich habe mit ziemlicher Sicherheit einen Sprengstoffanschlag auf eine Schwulensauna verhindert!"Manchmal fragt man sich schon, ob rektales Poppen unter Männern als bevorzugte Form der Freizeitgestaltung nicht doch etwas mit Geistesstörungen zu tun haben könnte, so mal ganz vorsichtig als Arbeitshypothese in den Raum gestellt ...
Es gibt bekanntlich Menschen (vorzugsweise rustikal in Loden oder Jägerleinen gewandet), die essen als Delikatesse freiwillig Schnepfendreck, d.h. den auf Toastbrot angerichteten gegrillten Darminhalt von Schnepfen, wieder andere wissen nicht aus und ein vor Seligkeit, wenn ihnen eine Domina in den Mund pinkelt — nun, warum sollen dann wiederum andere einem anderen Mann im Körper nicht den Vorzug geben dürfen. Dürfen sie ja ruhig! Mögen sie treiben, was sie wollen — nur mögen sie uns anderen (und weitaus zahlreicheren!) gefälligst die Freiheit lassen, das ungustiös und/oder lächerlich zu finden und es deshalb abzulehnen, derlei Aktivitäten zu unterstützen. Kein veganer Designer möchte gezwungen werden, ein Werbeplakat für Nürnberger Rostbratwurst zu entwerfen. Er wird es auch nicht. Warum soll also ein sexuell normalveranlagter Mensch gezwungen werden, seine Meinung hinsichtlich sexueller Deviationen heuchlerisch zu verbergen?
Das und vieles andere regelt der freie Markt von Angebot und Nachfrage am besten! Wenn ich ohne eine schwule Superman-Version nicht auskommen zu können glaube, kann ich sie ja verfassen — hindert mich etwa jemand daran? Will ich das nicht, so will ich auch durch Boykottdrohungen nicht dazu gezwungen werden! Soviel Freiheit nehm' ich mir ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen