von Sandokan
Geschätzter Le Penseur,
Vor kurzem waren Sie so freundlich und haben versucht, mir Schönberg schmackhaft zu machen.
Ich fürchte aber, er ist mir zu schwer verdaulich. Ich bleibe also leider ein musikalischer Banause.
Zumindest in Bezug auf Zwölftonmusik.
Aber nicht ohne Ihnen zuvor Ihre Freundlichkeit zu vergelten.
Bekanntlich bleibt keine gute Tat ungestraft.
Vielleicht finden ja wiederum Sie (oder auch andere hier) Gefallen an einem meiner Lieblingskomponisten seit früher Jugend (also der meinen, nicht der des Komponisten).
Erstmals aufmerksam wurde ich auf ihn durch den Film Koyaanisqatsi zu dem er die Filmmusik komponierte. Über den Film, oder was er versucht zu evozieren, kann man jetzt geteilter Meinung sein, aber der ungehörte Musikstil nahm mich damals gefangen.
13 Kommentare:
Geschätzer Kollege Sandokan,
Bekanntlich bleibt keine gute Tat ungestraft.
ja, das haben Sie treffend formuliert: meine gute Tat, Sie auf Schönbergs "Verklärte Nacht" hinzuweisen, vergelten Sie mir mit "Musik", die für mich (je nachdem) Fadesse- bis Straf-Charakter hat.
Die Etüden im ersten Video - naja, ganz nett, zirka so, wie wenn Carl Czerny nach einem Gehirnschlag versucht hätte, eher uninspiriert-repetitiv weiterzukomponieren.
Das zweite Video kann ich nicht abspielen, weiß also nicht was mir entgangen ist (vermutlich das Beste ...)
Das dritte Video: naja, gemischt ... aber insgesamt mir viel zu redundant und zu "einfach gestrickt".
Einstein (im vierten) hätte besser am Strand bleiben sollen. Die Wahrscheinlichkeit, daß ich ihm (bzw. er mir - ganz relativ ...) dort im November über den Weg laufe, wäre seeeehr gering ("Limes geht gegen Null", wie wir im Gymnasium zu sagen pflegten), und das wäre (aus meiner Sicht) auch gut so.
Und auch der "Photograph" hätte besser getan, bei seinem Metier zu bleiben. Wenn einem Bilder nicht gefallen, kann man die Augen schließen. Mit Ohren geht das halt nicht so wirklich.
Das Beste am fünften Video ist seine Kürze! 3'15" halte sogar ich Glass aus. Ich frage mich höchstens: wozu eigentlich ...
Nichts für ungut, Herr Kollege - aber der gehört Ihnen! Wie der Schwabe sagt: "Man muß auch gönne könne" ... genau so: ich gönne ihn Ihnen. Von Herzen!
:-)
Lieber Le Penseur, das war wenigstens eine detaillierte Kritik. 😅
Schönheit liegt eben im Ohr des Zuhörers, oder anders gesagt...
„Das Leben ist kurz, die Kunst lang, die Gelegenheit flüchtig, die Erfahrung trügerisch, das Urteil schwierig.“ ― Hippokrates von Kos
P.S.: jetzt funktioniert bei mir auch der zweite Link.
Ich muß gestehen: in meinem ersten Kommentarposting war ich diesbezüglich zu optimistisch ...
... und habe mich daher zu Carl Czerny geflüchtet ...
Werter Sandokan!
Auf diesem Blog habe ich schon vor Jahren versucht, dem Blogvater P. Glass schmackhaft zu machen - mit demselben Ergebnis wie bei ihnen.
LG
Jetzt gehört er uns beiden exklusiv.
@it's me
Das freut mich!
Der ebenfalls im Text verlinkte "Minimalist" Steve Reich ist übrigens auch interessant.
Wieso nur fällt mir gerade "Nie wieder Kunst" von der EAV ein?
Über meinen Urgroßvater selig wurde mir erzählt, er hätte gern folgenden Spruch auf den Lippen gehabt: "Die Geschmäcker der Publikümer sind von verschiedenen Ärten." Über Geschmack lässt sich eben nicht streiten, und das ist gut so.
Und solange ich dann mal wieder ein Video von Within Temptation oder Rammstein dazwischenwerfen kann, lasse ich die Kunstfreiheit hochleben. Erst bei Cancel Culture reagiere ich verschnupft...
MfG Fragolin
@Fragolin
Da lobe ich gerade weiter oben Ihre Musikauswahl, und dann so was...
Vade retro satanas! 😈
Nana, werter Sandokan, nun werden Sie mal nicht gleich zum Tiger. Sharon den Adel ist ein Ohren- und Augenschmaus, und Till Lindemann in der Regel zwar beides nicht, aber seine Texte können sehr poetisch und tiefgründig sein, was bei seinem Musikstil eher ungewöhnlich ist. Ansonsten ist mein Musikgeschmack sehr stark situationsabhängig - im Autoradio laufen eher Witt und Rammstein, VNV Nation und Mono Inc, Within Temptation oder gar Elli Berlin, einfach weil munter bleiben die Devise am frühen Morgen und noch mehr am späten Abend eines arbeitsreichen Tages ist. Bei Arbeit und Hobby gerne die alten Scheiben von ELO und Depeche Mode, Tangerine Dream und OMD, gute alte Synthesizer-Musik. Daher kenne ich übrigens auch den Namen Hans-Hasso Stamer, der früher neben Pond und Lakomy bekannter Synthesizer-Musiker in der technisch eher arm ausgestatteten DDR war und heute geschätzter Kommentator und Gastautor bei "reitschuster.de" ist.
Klassische Musik kam bei uns zuhause faktisch nicht vor oder wurde eher sarkastisch kommentiert, was mich aber nicht hinderte, mir einiges davon zu Gemüte zu führen. Trotzdem wurde ich nie davon begeistert, auch wenn ich besonders Mozart leise im Hintergrund sehr entspannend beim Schach spielen oder einfach nur neudeutsch "chillen" finde.
Doch nun genug, ich hoffe, das Kätzchen aus Malaysia hat seine Krallen wieder eingefahren...
netteste Grüße, Fragolin
Doch nun genug, ich hoffe, das Kätzchen aus Malaysia hat seine Krallen wieder eingefahren...
Zu früh gefreut, cher Fragolin! Sie rechneten nicht mit dem Auftauchen eines veritablen AMURTIGERS in Gestalt des Blog-Gründers, der bei Ihren Ketzereien noch ganz anders die Krallen ausfahren kann als der zahme Kollege Sandokan!
"...besonders Mozart leise im Hintergrund sehr entspannend beim Schach spielen..."
Fehlt nur noch Debussys LeMer, wenn Sie auf's WC schiffen gehen ... also, ich pack's net! Welch Sakrileg ...
😅
😂
Sorry - vertippt, wie ich soeben sehe! "La Mer", natürlich ...
Ach, werter Denker, ich sehe hier keinen Tiger sondern höre nur das wütende Summen eines Hornissenschwarms, dem ich wohl am Nest gerüttelt habe. Da habe ich beim Thema Musik anscheinend die Achillesferse des ansonsten eher in sich ruhenden Blogmeisters der spitzen Zunge gefunden ,o) - auch gut, Harmoniestreben war noch nie mein höchstes Ziel, aber trotzdem Danke für den Tipp, mir Debussy am Klo einzuspielen, einen Versuch ist es wert und die Prostata schwillt davon hoffentlich nicht an. Am Ende übertönt die Spülung eh alles und beweist, dass auch das Edelste irgendwann sein Ende im Profanen findet.
Und da schließt sich auch wieder der Kreis zur EAV, denn die trällerte: "Alles was ich nicht versteh, des is ka Kunst und fürs WC" - und das gilt ja bekanntlich in beide Richtungen. Über Geschmäcker kann man streiten - es bringt nur nix.
MfG Fragolin
So ein Schaa0. Von Glass gibt es nur wenige erträgliche Minuten Musik, aber wahrscheinlich kein einziges in toto gelungenes Werk. Es zeigt erschreckend die geistige Leere der heutigen Intelligencija, zumindest dieser, die sich dafür hält.
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