von Fragolin
Wenn man fast den ganzen Tag im Auto verbringt und Radio hört, bekommt
man ja die seltsamsten Sachen zu hören.
So ging es mir gestern.
Nachdem ja in Graz und Wien ein Salafistenring ausgehoben wurde,
der angeblich das Kalifat in Österreich errichten wollte (Nu ja, was denn
sonst, bitteschön?) und damit natürlich die demokratische Grundordnung
abschaffen und den Staat zerstören (Auch da: was denn sonst?), kommt man zu der
Erkenntnis, dass hier gerade hinter Moscheetüren und in Massenunterkünften sich
eine Szene etabliert, die offen staats- und verfassungsfeindlich auftritt. Die
Leier, dass man das verhindern könnte, wenn man endlich aufhört, jeden
Passwegwerfer mit Kusshand ins Land zu lassen, nur um der Asyl- und
Betreuungsindustrie Steuermilliarden in den Rachen stopfen zu können, spare ich
mir jetzt mal, das wird sonst langweilig. Nein, stellen wir einfach mal die
Tatsache fest.
Im Autoradio hörte sich das dann so an, dass ein Sicherheitsexperte
(fragt mich jetzt nicht, von wo, irgendwie Staatsschutz oder so) bestätigte,
dass es in Österreich sicher mehrere Tausend Salafisten gibt, die aktiv an der
Errichtung des Kalifats arbeiten, und das natürlich auch die Vorbereitung
terroristischer Aktivitäten beinhaltet.
Und dann kam die Aussage, die mich hellhörig werden ließ. Viele kennen
das ja, man hört so Autoradio, spitzt ein bisschen auf die Verkehrsnachrichten
um über Staus und Blitzer informiert zu sein und hört vorher so mit halbem Ohr
die Nachrichten durchplätschern, und dann kommt da auf einmal ein Spruch, wo
man sich denkt: Ach hättest du doch besser aufgepasst. Jedenfalls sagte der so
sinngemäß: Man muss sich jetzt aber keine Sorgen machen, denn so ein paar
tausend Verfassungsfeinde, die mal eben den Staat zerstören und ein Kalifat
errichten wollen, die sind keine Gefahr für einen Staat wie Österreich und
stellen jetzt keine wirkliche Herausforderung dar.
Gerade, dass er sich (erstaunlicherweise) verkniffen hat, explizit
herauszustreichen, dass das jetzt aber nichts mit dem Islam zu tun hat und
schon gar nicht mit den Unberührbaren, die im modernen Floskelcode als
"Flüchtlinge" chiffriert werden.
Ich habe mir die Kinnlade fast verrenkt, so fiel sie mir runter. Ich
meine, wenn man sich das Brimborium und die Panikmache wegen ein paar hundert
"Identitärer" anschaut, die Plakate entrollen und bei
linksgestrickten Propagandaaufführungen das Gleiche in rechts machen, was sonst
die Linken bei rechten Veranstaltungen aufführen, oder das große Kreiseln wegen
der "Reichsbürger", die ja nicht einmal eine halbwegs homogene Gruppe
darstellen sondern von Anarchisten über Rechtsextreme bis zu Verzweifelten und
Spinnern eigentlich alles zu bieten haben, was der Bevölkerungsquerschnitt so
hergibt, dann erstaunt eine solche Aussage schon. Bei jedem Furz wird der
Untergang der Demokratie, das Aufmarschieren der Nazistiefel und Schlimmeres
prophezeit; allein die Wahl Hofers zum Grüßaugust der Nation hätte Österreich
in ein finsteres Alpenmordor verwandelt und zum
Paria der Welt gemacht, aber ein paar tausend potenziell terroristische
Radikalmuslime sind uns nur ein Schulterzucken wert.
Na leck mich!
1 Kommentar:
L'islam n'est pas un pays ni un groupe terroriste.
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