Samstag, 13. August 2016

Heute vor zwanzig Jahren



… starb General (1981 mit dem Rang eines Feldmarschalls ausgezeichnet) António de Spínola, für kurze Zeit nach der »Nelkenrevolution« in Portugal (1974) Staatsoberhaupt:
Im Zuge der Revolution im April 1974 war die einzige Bedingung für die Kapitulation des alten Regimes: der als neutral geltende General de Spinola übernimmt zunächst die Regierungsgewalt an der Spitze einer „Junta der Nationalen Rettung“. So wurde Spínola erster provisorischer Staatspräsident der Dritten Republik. Auf einer Pressekonferenz versprach er freie Parlamentswahlen und kündigte die Freilassung politischer Gefangener und die Aufhebung der Pressezensur an. Nach Auseinander-setzungen mit dem linken Flügel des Movimento das Forças Armadas trat er im September 1974 zurück.
… schreibt Wikipedia in ihrem — für einen pöhsen »Konservativen« sogar vergleichsweise neutral gehaltenen — Artikel über diesen portugiesischen Militär und Staatsmann, dessen kurzer Amtszeit, v.a. aber dessen Bemühungen aus dem Ausland in der Zeit seiner Emigration, Portugal vermutlich zu verdanken hat, daß es in den wilden 70er-Jahren nach jahrzehntelanger (durchaus recht erfolgreicher, schließlich jedoch versteinerter, jedenfalls aber den »demokratischen« Staaten Europas und dem Zeitgeist nicht genehmen) Salazar-Regierung, nicht völlig unter sowjetischen Auspizien in ein zweites »kubanisches« Experiment ausartete.

Dem unsäglichen Herrn Wallraff und seinen Enthüllungen hat Portugal jedenfalls zu »verdanken«, daß die von Spínola aus dem Exil geförderten Pläne zum Sturz der sich zunehmend radikalisierenden Revolutionsregierung vorzeitig bekannt wurden und daher damals nicht umgesetzt werden konnten. Jahrelange sozialistisch-kommunistische Mißwirtschaft waren die Folge, die erst durch gigantische Zuschüsse und Finanzhilfen im Zuge des EG-Beitrittes Portugals so halbwegs ausgeglichen werden konnten, an denen die Ökonomie des Landes jedoch bis heute leidet.


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P.S.: Ein anderer Mann starb ebenfalls an einem 13. August, nämlich 1946 — also heute vor siebzig Jahren: H.G. Wells. Man erspare mir eine Eulogie auf diesen bekennenden Sozen, den Propagandisten des Marxismus-Leninismus und Apostel eines zu schaffenden Weltstaates, von dem er sich dann allseitige Wonne, Glück und Eierkuchen erwartete. Wie ein Mensch, der durchaus intelligent konstruierte Science-Fiction-Romane zu verfassen verstand (und damit nach und neben Jules Verne zu einem der Begründer dieses Genres wurde), in politischen Dingen so blauäugig und vernagelt sein kann, erschließt sich mir nicht …

1 Kommentar:

Gustav hat gesagt…

HG Wells, Gründer und Stratege des britischen Round Table, schrieb im Jahre 1928 ein Buch mit dem Titel „The Open Conspiracy: Blue Prints für eine Weltrevolution“ („die offene Verschwörung: Modelle einer Weltrevolution“ New York: Doubleday, Doran and Company) .

Wells, in der Öffentlichkeit besser bekannt für seine Science-Fiction-Bücher, hat in diesem Werk das Rezept für die Schaffung einer Weltregierung präsentiert, einen Plan mit dem über mehrere Generationen hinweg die Rekrutierung von Personen und die Installation von Institutionen beschrieben wird, um das erforderliche „Direktorium“ der Welt zu etablieren und „eine neue Weltordnung.“

Die Offene Verschwörung hat einen einzigen Zweck, der weder links noch rechts ist: die Zerstörung des souveränen Nationalstaates. Wells drückt das so aus:

„Das ist meine Religion … Dieses Buch macht, soweit irgend möglich, die wesentlichen Ideen meines Lebens klar und deutlich, meine Perspektive der Welt“.
… Meine anderen Schriften dienen -mit wenigen Ausnahmen- lediglich dazu, diese wesentliche Frage zu erforschen, zu experimentieren, zu beleuchten, auszuschmücken und zu kommentieren , die ich versuche bis auf seine Fundamente und unzweideutig freizulegen.
.. Dies sind die Ziele, die mich leiten und die Kriterien für alles ,was ich tue … . dies ist ein Plan für alle menschlichen Verhältnisse. „