Samstag, 31. August 2013

Ginge es gerecht zu auf dieser Welt …

… dann müßte das Territorium der Vereinigten Staaten bereits flächendeckend von über sechs Milliarden unserer Menschheit vollgekotzt sein, die sich ob der Heuchelei dieser Nation schlicht und einfach anspeiben — einer Nation, die (wie eben auf Teletext zu lesen) wegen zweier kleiner Katzen, die sich gestern in eine New Yorker U-Bahn-Station verirrt hatten, Notalarm gab und das U-Bahnnetz einer Millionenmetropole auf Stunden lahmlegte, deren (ach so »demokratische« und in Umfragen mehrheitlich unterstützte) Politiker sich jedoch nicht scheuen, einen Krieg auf Basis offenkundig gefälschter und zurechtmanipulierter »Beweise« vom Zaun zu brechen, der hunderttausende, wenn nicht Millionen Menschen das Leben kosten wird.

Die Verlogenheit, mit der nach den — mittlerweile längst aufgedeckten — dreisten Fälschungen der Kriegsgründe im Irakkrieg, hier nach demselben Muster ein Überfall auf einen Staat inszeniert wird, nur weil dessen Regierung der US-Politik nicht paßt, ist so flagrant, daß man sich fragt: für wie vertrottelt halten die eigentlich die ihre eigenen Bürger und restliche Menschheit? Wollen sie uns doch einreden, Syrien würde quasi unter den Augen der eigens angereisten UN-Beobachter Giftgasangriffe starten, die den von gewissen US-Kreisen dringlich herbeigesehnten Kriegsgrund auf dem Silbertablett servieren würden!

Wenn man freilich in die Gazetten der Systempresse blickt, die Progagandasendungen auf CNN & Co. ansieht, dann drängt sich freilich eine andere Frage auf: wie letztklassig ist unsere Journaille, wie zahnlos die angebliche »Pressefreiheit«, daß sie sich zum willigen Handlanger einer verbrecherischen Kriegstreiberei machen läßt! Kaum ein Wort des Zweifels an den vorgeblichen Beweisen, obwohl die stinken wie die sprichwörtliche latrina maxima, höchstens ein paar abwiegelnde Hinweise, daß man besser die Auswertung der Ergebnisse der UNO-Untersuchungen abwarten solle, bevor man mit Syrien ratzfatz macht. Daß aber die syrische Regierung schließlich doch gestürzt wird, wie das Obama-Regime ständig droht — Sie haben sicher den kleinen semantischen Trick erkannt, mit dem Delegitimation subtil ausgedrückt werden soll —, wird nicht einmal ansatzweise hinterfragt.

Selten wurde das eng-gemauschelte Beziehungsgeflecht zwischen Politik, staatsnaher Groß- (d.h. Rüstungs-)Industrie und Medien so offensichtlich erkennbar. Egal, ob man in den Boulevard, oder in selbsternannte »Qualitätsmedien« blickt — die Einstimmigkeit, mit der auf einen Krieg eingestimmt wird, ist verblüffend — freilich nur dann, wenn man davon ausgeht, daß die Zeitungen eine eigene Meinung vertreten, und nicht bloß das Sprachrohr der Drahtzieher im Hintergrund sind. Und in der Tat haben diese jeden Grund, ein möglichst einstimmiges Medienecho für diese Aktion zu bekommen — nur so können sie hoffen, die durch frühere dreiste Machinationen mißtrauische Bevölkerung doch irgendwie zu »überzeugen«, daß es wenigstens diesmal für die »gerechte Sache« ginge …

Tut es natürlich nicht. Es geht um Geopolitik, um Ausweitung der Einflußzonen für die East Coast und ihre Verbündeten (recte: Satrapen), um endliche Etablierung des New-World-Order, dem unilateralen feuchten Traum der Washingtoner und New Yorker Polit- & Finanzmachthaber, die solcherart Stück für Stück, Staat um Staat, der ewigen Etablierung ihres Systems der globalen Ausplünderung zugunsten ihrer Taschen näherkommen wollen.

Winston Churchill — selbst ein letztklassig opportunistisch-chauvinistisches Charakterschwein der Extraklasse! — meinte bald nach dem Krieg in (freilich verspäteter) Einsicht, daß die Alliierten »im großen Schweinschlachten vermutlich das falsche Schwein geschlachtet hätten«. Man weiß angesichts des fanatischen Deutschen-Hasses von Churchill nicht, ob er mit dem »falschen Schwein« nun speziell Hitler (im Verhältnis zu Stalin), die Nazis (im Verhältnis zu den Bolschewiken), oder gleich das ganze deutsche Volk gemeint hat. Nun wird also wieder ein Schweineschlachten angestellt, und von ebensolchen Schweinen — »Animal Farm« konnte so eben nur im angelsächsischen »Kultur«bereich geschrieben werden! — wie seinerzeit. Und es werden wieder die falschen Schweine geschlachtet werden.

Ginge es gerecht zu auf dieser Welt, dann müßten Backaroma, Kerrygold & Co. wegen Anzettelung eines Angriffskrieges und wegen Beteiligung an Völkermord zum Tode verurteilt werden, wie seinerzeit Göring, Ribbentrop & Co. — wobei es schon klar ist, daß es das nicht spielen wird. Obwohl der Gedanke, einen abgeurteilten Kerry am Strang baumeln zu sehen, durchaus seine Reize verspricht, findet wenigstens die zivilisierte Welt mittlerweile Todesurteile auch für Kriegsverbrecher nicht mehr ganz so toll. Nun ja, es würde schon ein Zeichen setzen, wenn die obgannten Herrschaften sich mit Handschellen und im Kreuzverhör vor einem internationalen Tribunal wiederfänden, selbst wenn das Urteil sich dann darauf beschränkte, sie — symbolisch —mit Katzendreck zuzuscheißen (wie es im Wiener Volksmund deftig-treffend heißt). Die beiden Kätzchen aus der New Yorker U-Bahn würden dafür freilich nicht ausreichen. Aber es wäre ein Anfang. Und wir können sicher sein: viel mehr Katzen würden begeistert mitmachen. Syrische beispielsweise …

Freitag, 30. August 2013

Na, vielleicht finden die UN-Inspektoren

... heraus, daß es auch diesmal wieder bloß Frostschutzmittel war, und kein Sarin, nachdem sich herausstellt, daß die ominöse Giftgasrakete aus einem von (von ihren westlichen Unterstützern »Rebellen« genannten) Terrorbanden kontrollierten Gebiet abgefeuert wurde. Aber das sind selbstmurmelnd sicher wieder nur Verschwörungstheorien ...

Zufällig

... sind kommenden Montag in den USA die Börsen geschlossen, wenn die UNO-Inspektoren am Wochenende der Weltöffentlichkeit mitteilen mußten, daß sie Giftgasspuren gefunden haben, und sich die US-Regierung davon überzeugt hat (oder sich wenigstens so zeigt), daß das »Assad-Regime« dafür »die Verantwortung trägt«. Es wäre daher zu überlegen, ob man nicht zufällig heute bei der Bank vorbeigehen sollte, um sein Konto leerzuräumen. Nur so als Gedankenspielerei dahingesagt ...

Donnerstag, 29. August 2013

Vor etwas über einem Jahr

... am 9. August 2012 (deutsche Übersetzung vom 15. August 2012) erschien zum Thema Syrien ein lesenswertes Interview mit Prof. Andrej Fursow, Leiter des Zentrums für Rußland-Forschung an der Moskauer Geisteswissenschaftlichen Universität:
Schlag gegen Syrien - Ziel: Russland

Warum hat es der Westen so eilig damit, die Nägel in den Sarg des Assad-Regimes zu schlagen?

Dieses nicht allzu große Land im Nahen Osten ist unerwartet zum schlimmsten neuralgischen Punkt des Planeten geworden. Ständig tagt die UNO dazu. Eine unnachgiebige Haltung nehmen dort Russland und China ein. Eine Flotte russischer Kriegsschiffe mit Marineinfanteristen hat Kurs aufs Mittelmeer gesetzt und läuft auch Syrien an. Die USA stellen den “Rebellen” weiter 15 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Riecht es hier etwa nach einem großen Krieg?

Wodurch hat denn das kleine Syrien dem mächtigen Westen die Suppe versalzen?

Krieg ums Gas
Einfach durch alles. Gehen wir der Reihe nach - vom Kleinen zum Großen, vom Regionalen zum Globalen. Bei den Konstellationen im Nahen Osten allgemein und im Kampf der Amerikaner und der sunnitischen Monarchien (Saudi-Arabien und Katar) gegen den schiitischen Iran ist dieses Land nicht einfach nur ein Verbündeter Teherans, sondern Glied einer Kette, das dieses mit den schiitischen Gruppierungen in der arabischen Welt verbindet. Ohne ein solches Verbindungsglied würde der Einfluss des Iran in der arabischen Welt wesentlich geringer sein. Ich will nicht einmal davon sprechen, dass eine Erdölpipeline aus dem Iran durch Syrien verläuft. Ohne die Lösung der syrischen Frage können die Angelsachsen, d.h. die Briten und die Amerikaner, sich nicht an den Iran wagen.

Das syrische Regime ist faktisch das einzige starke, weltliche Regime in der arabischen Welt. Dass es stark ist, stört die Atlantisten mit ihren Plänen zum Umbau des Nahen Ostens und der gesamten Welt. Dass es ein weltliches und dabei wirtschaftlich erfolgreich ist, stört die Führung Saudi-Arabiens und Katars. (Hier weiterlesen)
All das stand in einem Interview vom Sommer 2012. Nur, damit keiner sagt, das seien doch bloß locker aus dem Ärmel geschüttelte Verschwörungstheorien (wiewohl die unter dem Interview geposteten Kommentare teilweise schon hochgradig »verhaltensoriginelle« Züge aufweisen — was aber dem Interview nicht angelastet werden kann) ...

Last man standing

Interessante Meldungen aus Indien:
Gold is last man standing as rupee fuels inflation
Unprecedented outflows from Indian gold funds are set to reverse as money managers predict rupee’s slump

Mumbai: Unprecedented outflows from Indian gold funds are set to reverse as money managers predict the rupee’s slump to an all-time low and resurgent inflation will spur demand for bullion as a store of value.

Kotak Mahindra Asset Management Co. and Reliance Capital Asset Management Ltd expect investors to boost holdings after withdrawing a record Rs.310 crore in June and July. Bullion prices in the world’s biggest gold-consuming nation have surged 21.8% since 30 June, according to data compiled by Bloomberg, while indexes measuring Indian bonds fell 6.4% and stocks dropped 4.5%.

“Gold is a natural hedge on your portfolio,” Lakshmi Iyer, a Mumbai-based fund manager at Kotak Mahindra Asset, which manages Rs.37,700 crore, said in an 21 August telephone interview. “It’s the last man standing.”

Bullion has rallied at almost twice the pace of global prices this quarter as the rupee plunged, threatening to fuel inflation in a nation that imports 80% of its oil. Optimism is rising in India at a time when gold traders elsewhere are more bearish on the metal as they prepare for the Federal Reserve to end stimulus that weakened the dollar.

“Gold helps portfolio diversification, especially in an environment of rupee depreciation,” Hiren Chandaria, a Mumbai-based fund manager at Reliance Capital Asset, which oversees $15.6 billion, said in an 16 August interview. “We are likely to see a good rebound in demand before Diwali,” he said, referring to the Hindu festival that falls in November this year.
(Hier weiterlesen)
Fürwahr, wir leben in interessanten Zeiten! Wenn sich sogar Mainstream-Medien à la »Wirtschaftswoche« bemüßigt (bessergesagt, um nicht vor ihren Lesern als gekaufte Vollteppen dazustehen: gezwungen!) sehen, Artikel unter so hübschen Titelzeilen wie »Gold ist das bessere Geld«, »Gold geht nie pleite«, »Fast nur Gold als Alternative« oder »Die Bedeutung von Gold« online zu stellen, dann heißt das schon was — wo doch das Gold der natürliche Feind aller Zentralbankster ist. Und wer mit einem aus dem Macht- & Meinungskartell des ökonomisch-politisch-medialen Komplexes in Feindschaft lebt, hat sie alle zum Feind.

Ob der Bombenlärm — wie Backaroma & Co. hoffen — wirklich das immer lautere Knirschen im Gebälk unserer Schwindelgeld-Wolkenkratzer übertönen kann, wird sich noch herausstellen. Früh genug — und, für die meisten — immer zu spät ...

»Öffentlicher Friede, geheimer Krieg«

... betitelt sich ein höchst gedankenreicher Artikel (aus »Techniknörglers« Feder bzw. Tastatur) in »Zettels Raum«:
"Öffentlicher Friede", diesen Begriff kennt man in Deutschland eher aus der Rechtssprache. Ein wenig schwammig, trotzdem in zahlreichen Gesetzestexten vertreten, darunter auch dem Strafrecht. Die Polizei hat die Aufgabe, die öffentliche Ordnung zu erhalten, den "öffentlichen Frieden" zu wahren. Seinem Schutz dienen auch Tatbestände wie der Landfriedensbruch, der nicht notwendiger Weise ein unschuldiges Opfer braucht; in dessen Tatbestandsdefinition der Begriff allerdings nicht vorkommt, es wird stattdessen von öffentlicher Sicherheit geredet.

In Zukunft könnte "öffentlicher Friede" allerdings noch eine weitere Bedeutung erhalten, nämlich als scheinbar konträres Gegenstück zum "geheimen Krieg", die jedoch eine symbiotische Beziehung eingehen.
(Hier weiterlesen)
Manches, speziell in der ersten Hälfte dieses Artikels, erscheint freilich recht gutgläubig (man könnte auch »naiv« oder »selbstzensuriert« dazu sagen) »geglaubt«, was so an offizieller Darstellung auf uns aus den Medien und Verlautbarungen der Behörden darniederträuft — aber das ist auch nicht das eigentlich lesenswerte! Interessant ist v.a. der zweite Teil, die Analyse, die ab dem fettgedruckten Wort »Kommentar« anhebt, und die wirklich viele bedenkenswerte (und manch amüsante, wie z.B. den Verweis auf »Star Trek«) Überlegungen enthält, die die Problematik der derzeitigen Entwicklungen vielmacht in einem neuen, tieferen Bezugsrahmen erscheinen lassen. Leseempfehlung!

Mittwoch, 28. August 2013

Ein Kommentar

... zum diesem Artikel von Susanne Kablitz / Alphachamber aus der Feder des Posters »Kreuzweis« (der öfters auch auf diesem Blog kommentiert), ist zu trefflich, als daß er in einem Kommentar-Thread auch eines ausgezeichneten Artikels irgendwann untergeht, daher sei er hier zitiert:
Es geht hier – und es ist eigentlich unmißverständlich – um den verlogenen “Altruismus” der Herz-Jesu-Sozialisten, die sich auf anderer Leute Kosten (“Gib DU den Armen mal was!”) einen Heiligenschein aufsetzen wollen und nicht selten – soviel Verschlagenheit gönnt man sich schon – durch die edle Umverteilerei ein auskömmliches Pöstchen erhaschen.
Nietzsche hatte richtig erkannt, daß das Christentum eine Religion ist, die alles Minderwertige liebt.
Doch solange das Christentum den Mißratenen nur das Himmelreich als Trost versprach und die Wohlgeratenen zu Demut und (freiwilliger!) Caritas ermahnte, war es dem Wettbewerb der Fleißigen und der Genialen nicht allzu hinderlich. Die natürlichen Unterschiede in den Begabungen und damit im Wohlstand galten als gottgegeben und nicht als Legitimation zu Mißgunst und Klassenhetze: Jedem das Seine, nicht jedem das Gleiche!

Doch mit dem Sozialismus (= Demokrattismus) kam die Naherlösungserwartung auf die Welt – das Himmelreich schon auf Erden anzustreben – und Gott und sein Himmelreich wurde konsequenterweise überflüssig bzw. nur noch zur beliebig auslegbaren Traditionsfigur. Nun mußte man nicht mehr selbst fromme Werke zur Gewinnung des Himmelreiches vollbringen, nein man konnte es multipel-profitabel als “Recht auf …” an den Gottvater Staat delgieren. Kein geringerer als Dostojewski, der sicher kein unmoralischer Mensch war, hat es in z.B. “Die Brüder Kamarassow” vorhergesagt.
In der Form des “Herz-Jesu-Sozialismus” wurde das “Christentum” in logischer Umkehrung des Faust zu Kraft, die stets das Gute will und nur das Böse schafft.

Ein sozialistischer “Christ” ist keiner mehr, er schmückt sich nur mit den fremden Federn einer vergangenen Zeit, da er Gottes Plan, der ja Unterschiede (Diskriminierungen!) zwischen den Menschen geschaffen hat, als fehlerhaft verwirft und alles – per Zwang! – in Gleichmachrei ersticken will.
Nun bleibe einmal dahingestellt, ob die Meinung Nietzsches über das Christentum wirklich so vollständig richtig ist — etwas Wahrheit ist sicher darin! Und wie so oft ist Nietzsche hier ebenso begabter Diagnostiker wie unbrauchbarer Therapeut. Doch braucht es den Verweis auf Nietzsche für das Verdikt über den »Herz-Jesu-Sozialismus« überhaupt? Vermutlich nicht ...

Alle hundert Jahre

... juckt es offenbar unsere Welt, sich in gröbere Kriegshändel zu stürzen. Das war vor 300 Jahren so (Spanischer Erbfolgekrieg 1701-14), das war vor 200 Jahren so (Napoleonische Kriege 1800–1814), das war vor 100 Jahren so (Erster Weltkrieg 1914-18) — und jetzt fühlen sich die USA offenbar geneigt, ihre massiven Wirtschafts-, Währungs- und Budgetprobleme im nächsten Großkrieg zu versenken.

Bei der Blödheit der meisten Zeitgenossen ist es ja in der Tat eine erfolgversprechende Strategie. Nicht auf Dauer, natürlich — und nur für einen beschränkten Personenkreis Erfolg versprechend (nämlich die East Coast Bankster, die sich jetzt ganz lässig auf Patrioten schminken können, während ihre konkursreifen Bilanzen auf Steuerzahlerkosten via »politisch-industriellem Komplex« geschönt werden). Aber »wenn die Fahne fliegt, ist der Verstand in der Trompete« (wie ein russisches Sprichwort sagt), und der Durchschnittsami ist halt von naivem Patriotismus erfüllt, wenn er seine Hand zur Nationalhymne aufs Herz legen darf ...

Warum gerade jetzt also Syrien? Die vorgeschobene Begründung mit dem Giftgas ist so offensichtlich gelinkt, daß es die Spatzen bereits schamrot von den Dächern pfeifen. Mit den tatsächlichen Hintergünden beschäftigt sich ein Artikel auf SteveQuayle.com:
Sun Tzu said that "All war is deception." Syria like Iraq and Afghanistan before it is no different. Let us look at the real reason why the globalist corporations and banking interests are fixated on this nation. A fixation that started over a decade ago. A fixation that has the potential to lead to a major global war as key world powers are now involved.

If one remembers in the late 90's the ruling party in Afghanistan was the Taliban. They have rested most of the control of the nation from their Northern Alliance adversaries and were enjoying favor from Washington. Then it was discovered that this mountainous grave yard of empires can serve a purpose in running a gas as well as an oil pipeline dubbed the famous Caspian Pipeline. Ring a bell?

The objective of the pipeline was to run a natural gas pipeline from Turkmenistan through Azerbaijan, through Georgia and into to Turkey onto the destined Euro-Mediterranean markets. All the while bypassing Russia and allowing at that time the European Economic Community to be free of Russian Natural Gas and Gazprom.

In Early 2000 there was a meeting between leaders of the Taliban and Assistant Secretary of State, Political Crony and Known Leaker of the Valerie Plame CIA agent scandel, Richard Armitage. Armitage gave them an offer that they could not refuse. Run a secondary pipeline through Afghanistan as well and into Pakistan, out to the Arabian Sea. All facilitated by Unocal and their now famous or infamous,depends how you look at it employee Hamid Karzai. Unfortunately for the Taliban they refused. Armitage it was reported stated to the visiting Taliban delegation, "You can take the offer either with a carpet of Gold or a Carpet of Bombs."

Fast Forward one year and Afghanistan is invaded, the Taliban overthrown and Unocal employee Hamid Karzai is put in power as president. The shocking thing is this, If one takes the time to look at the Afghanistan map, large US military bases are on the very path of the purposed pipeline. This as well that some of the proceeds from the lucrative opium trade will find it's way back to US banks which will launder the money in order to help fund Unocal in the purposed pipe building project. Win Win.

So what does this have to do with Syria. Syria is the final chess piece of a move to cut Russia's lucrative lock in Natural Gas and Oil that it supplies to Europe. If this connection is cut in any way it will bring severe consequences to the Russian economy as well as Russia's natural gas company Gazprom. This is a move that the US stands to gain from.
(Hier weiterlesen)
Da aber Rußland und sein Präsident weder völlig lebensmüde noch verblödet sind, werden sie gegen ihre drohende Marginalisierung wohl Maßnahmen ergreifen (müssen). Was wieder nicht darauf hindeutet, daß sie in Syrien einfach die Flagge streichen. Obama, der sich kürzlich in einer Jay-Leno-Show bemüßigt fand, Putin mit Hitler zu vergleichen, könnte sich also bald in der Rolle des ebenletzteren wiederfinden. Auch Hitler meinte nach der Mißachtung der entmilitarisierten Zone im Rheinland, nach der Angliederung des Saarlandes, nach dem Einmarsch in Österreich, nach der Besetzung des Sudetenlandes und der Okkupation der Tschechei, sich auch in der Polenfrage noch einmal durchsetzen zu können. Was freilich ein Irrtum war, wie er spätestens 1945 festgestellt haben dürfte.

Die Amis sollten daher besser nicht davon ausgehen, daß sie ihren traditionellen Widersachern in Moskau beliebig lang auf den Kopf machen können. Und schon überhaupt nicht sollten sie austesten wollen, ob eine russisch-chinesische Koalition von ihnen (mit ihrer »Koalition der Willigen« — die besser als »Willfährige« bezeichnet werden sollten) ausgeschaltet werden kann, denn es könnte der letzte Test für die USA gewesen sein. Und wenn's ein bisserl blöd rennt: der letzte für die ganze Welt.

Die ollen Mayas hätten sich dann vor Jahrhunderten nur um ein vergleichsweise marginales Jährchen verrechnet ...

Vermutlich nur für Österreicher

... dürfte nachstehendes Bild erheiternd wirken (wer kennt die hantige Tusse schon in Deutschland, und beim Kanzlerdarsteller wird's kaum anders sein) — d.h.: so wirklich erheiternd auch wieder net, wenn man bedenkt, welches Wahlergebnis damit prognostiziert wird ...


Danke, Kollege Bellfrell!

Dienstag, 27. August 2013

Aller guten Dinge sind drei

... heißt es bekanntlich, und so ist nunmehr der dritte Teil der Altruismus-Dekonstruktion online gegangen. Leseempfehlung!

»Wenn der Gasmann dreimal klingelt«

... steht die Weltpolizei mit neuer Syrien-Strategie in der Tür, weiß das Gelbe Forum (und zitiert damit eine griffige Artikelüberschrift auf »qpress«). Man kann dem eigentlich nur beipflichten:
Syrien wird systematisch medial sturmreif geschrieben. Parallel dazu bahnt sich ein bewegender Strategiewechsel der Gutmenschen an. Konnte sich Assad mit Hilfe Russlands und Chinas bislang noch dem Würgegriff der Gutmenschen entziehen, gibt es jetzt viele neue gute und giftige Gründe, endlich „humanitär“ dessen Sturz von außen und mit größerer Gewalt zu bewirken. Steht er doch weit höheren Interessen im Wege, die man der Weltöffentlichkeit aber nur mit Giftgas vermitteln kann.
Da kommt Freude auf ...

»Was stimmt hier nicht?«

... fragt der verdienstvolle Kommentarblog »Die Anmerkung« und gibt uns gleich die Antwort darauf. Die stimmt. Leider.

Derzeit überzeugt sich Amerikas Regierung

... daß die Regierung Syriens ihre eigene Bevölkerung mit Giftgas umbringt. US-Außenminister Kerry ist bereits fast überzeugt (»Kaum Zweifel«), der US-»Verteidigungs«-Minister — vielleicht sollte man doch wieder zur früheren, ehrlicheren Bezeichnung »Kriegsminister« übergehen — ist es bereits seit Tagen, und es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch Präsident & FriedensKriegsnobelpreisträger Backaroma überzeugt ist.

Diese Überzeugungsarbeit wird sicherlich auch durch den US-Finanzminister beflügelt, der wieder einmal knapp unter der Staatsschuldengrenze an den Kongreß appelliert, diese hinaufzusetzen — was mit patriotischer Kriegsstimmung bekanntlich deutlich leichter ist, als ohne.

Und irgendwann, nachdem die Amis die durch Terrorbanden-Beschuß bereits ziemlich ramponierten Städte Syriens endgültig in ein Berlin (oder vielleicht ein Dresden?) 1945 verwandelt haben werden, und das pöhse Assad-»Regime« von »Democrazy Now!« (oder so) ersetzt wurde, wird man draufkommen, daß den Giftgaseinsätzen der syrischen Regierung etwa soviel Faktenlage zugrundelag, wie seinerzeit den Massenvernichtungswaffen des Irak. Großzügig geschätzt.

Montag, 26. August 2013

Pädophilie macht offenbar hochgradig vergeßlich

... denn anders ist die fast totale Amnesie, die die GrünInnen-Partei hinsichtlich ihrer Kindermißbrauchs-Vergangenheit befallen hat, kaum verständlich. Noch weniger verständlich (oder, andersrum: nur zu verständlich!) ist bloß, warum die ach so unparteiischen Medien, die sich doch — glaubt man ihnen — stets dem hehren Zeil der Wahrheitsfindung verschrieben haben, dieses in Wahlkampfzeiten höchst griffigen Themas so, sagen wir mal: zögerlich annehmen ...

 Aber, Gott sei Dank, gibt es mittlerweile dank Internet alternative Informationsquellen, sodaß das konsensuale Unter-den-Tisch-kehren linksgrüner Medienredaktionen nicht mehr flächendeckend funktioniert:
Die Parteispitzen (Özdemir, Roth) sind mittlerweile widerlegt: Es gab Opfer, grüne Funktionäre haben Kinder missbraucht, teilweise systematisch. Zwei typische Beispiele, die nur die Spitze des Eisbergs darstellen könnten:

Grüner Politiker wegen Missbrauchs verurteilt

Der Grüne Dieter F. Ullmann, Funktionär der “Grünen Alternativen Liste” in Berlin (GAL) wurde zwischen 1980 und 1996 sechsmal wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und pädophiler Akte verurteilt. Im Dezember 1988 zwang er einen Siebenjährigen zum Oralverkehr, gegen den beabsichtigten Analverkehr wehrte sich das Opfer mit dem Mut der Verzweiflung. Ullmann, heute vergessen bzw. beschwiegen, war ein politischer Gefährte Volker Becks, des ersten Parlamentarischen Geschäftsführers der Grünen. Beck, damals “schwulenpolitischer Sprecher”, weiß heute mit dem Namen des Sextäters nichts mehr anzufangen. Seltsam: Ullmann nutzte seine Freigänge von der Haft, um ungerührt die Mitgliederversammlung der GAL zu besuchen. In ihr nahm auch Renate Kühnast selbstverständlich Platz, heute eine hochrangige Grünen-Funktionärin in der Hauptstadt. 1985 – Ullmann war bereits verurteilt – wurde er “Koordinator” der berüchtigten “Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule, Päderasten und Transsexuelle” (BAG SchwuP). Heute heißt sie, sprachlicher Kosmetik unterzogen, nur noch “BAG Schwule”, ihr Chef: Volker Beck. Der Kreis schließt sich.

Grüner Kommunen-Guru zwang Kinder zu Sex

Der Grüne Hermann Meer (ab 1980 Mitglied des Landesvorstandes in Nordrhein-Westfalen) leitete die berüchtigte “Emmaus-Kommune” in Kamp-Lintfort (Dachsberg). In ihr wurden Kinder systematisch missbraucht. Übergriffe auf minderjährige Mädchen und Jungen waren unter den Gutmenschen der alternativen Szene an der Tagesordnung. Meer trug seine Pädophilie offen zur Schau, trieb seine Opfer in die Enge, zwang sie zum Sex. Waren sie 14 oder älter geworden, ignorierte er sie. Meer warf sie regelrecht weg. Mitglieder der Grünen gingen in der Kommune ein und aus, sie nutzten unter anderem die Tagungsräume. Damit begaben sie sich in bizarre Gesellschaft: Esoterische Spinner, entrückte Ur-Schrei-Anhänger und verwirrte Milieu-”Künstler” trafen sich in der Kommune Meers zu Endlos-Palavern. Das Abnorme, Abartige war “in”, der Irrsinn nistete sich ein.

Zynischer Höhepunkt grüner Pädo-Arbeit war ein “Kinder- und Jugendkongress”. Am 24. und 25. September 1983 richteten die Grünen das vom Parteivorstand finanzierte Treffen der Pädo-Lobby aus, das Thema: “Sex mit Kindern”. Man wollte gemeinsam für die Legalisierung der Pädophilie streiten. Mit dabei: Die linksextremen Mitglieder der “Indianerkommunen” (Motto: “Sex mit Papa ist herrlich”), die Parteitage der Grünen als Bühnen nutzten.
(Hier weiterlesen)
Wer solche Ansichten vertritt, der findet offenbar auch die bezughabenden Eherechts-Normen im Islam, die Mädchen (»nach dem Vorbild des Propheten«) ab dem 9. Lebensjahr für beschlafbar halten, ganz okay. Was wenigstens einen Teil der Sympathien von Claudia Roth & Co. für die Zuwanderer erklärt. Nun gilt es bloß herauszufinden, ob die deutschen Wähler das alles auch so sympathisch finden. Helfen wir den GrünInnen doch dabei ...

»Altruismus – Kult der Neurotiker? Teil Zwei«

Hier weiterlesen. Eine besondere Leseeinladung ergeht an LePenseurs religiöse, insbesondere praktizierend christliche  Leserschaft. Mir ist durchaus klar: der Artikel proviziert gerade in diesem Milieu fast zwangsläufig Widerspruch — aber dadurch werden unreflektierte Meinungen gezwungen, sich vor dem eigenen Bewußtsein zu validieren. Was m.E. stets ein Gewinn ist ...

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(Hier geht's zu Teil Eins)

222.666

... zeigt, wie ich gerade sehe, der Zugriffszähler seit 1.1.2007 (der weniger zuverlässige von Blogger steht gar schon über 400.000 — aber das glaub' ich nicht so ganz). Einmal abgesehen von der satanistischen Konnotation ;-) — die Zahl läßt sich auch zu dreimal 8 addieren, und 8 ist bekanntlich die chinesische Glückszahl ...

Selten, aber doch ...

... ist LePenseur geneigt, auf einen Artikel des linken Desinformations-Magazins »Profil« zu verlinken. Aber bei einem Kommentar von Peter-Michael Lingens kann sowas schon mal vorkommen:
Lieber Militär- als Gottesstaat

Mein politisch unkorrektes Verständnis für die aktuelle Mehrheit der Ägypter.

Wie mein Kollege Georg Hoffmann-Ostenhof gebe ich die Hoffnung auf ein demokratisches Ägypten oder Tunesien nicht völlig auf: Tunesiens islamistische Ennahda-Partei will immerhin mit der säkularen Opposition verhandeln; aber in Ägypten überbieten einander die Moslembrüder und Abdel Fattha al-Sisi in blinder Sturheit. (El-­Bara­dei anzuklagen und Mubarak zu enthaften, verrät das Fingerspitzengefühl des Generals).

Jedenfalls frage ich mich, ob ich den Sturz autoritärer, pro-westlicher Regime in islamischen Ländern wirklich weiterhin herbeihoffen soll. Denn ich fürchte, dass es den ­Tunesiern unter Ben Ali, den Libyern unter Muamar Gaddafi und den Ägyptern unter Hosni Mubarak eher besser als heute gegangen ist – ja, dass der Übergang von diesen Regimen zu lebenswerteren Verhältnissen näher war: Gaddafi mühte sich um westliche Akzeptanz und Mubarak hielt sogar so etwas wie Wahlen ab.

(Hier weiterlesen)
Besonders interessant ist der Schluß des Artikels:
Ich plädiere dafür, die Schwarz-Weiß-Unterscheidung in „autoritär“ und „demokratisch“ in Bezug auf Staaten der Dritten Welt aufzugeben und durch ein differenzierendes Bewertungssystem zu ersetzen:

Das meiste Gewicht sollte darin dem wirtschaftlichen Wohl der Bevölkerung zukommen: der Beschäftigungs­rate und der Nahrungsmittelversorgung. (Motto: Erst kommt das Fressen, dann die Moral.)

Danach käme das Ausmaß der persönlichen Freiheit der Durchschnittsbürger (vorerst noch nicht der Dissidenten oder Journalisten).

Danach das Ausmaß von Rechtssicherheit, Bürger- und Minderheitsrechten, und erst am Schluss das Ausmaß demokratischer Mit­bestimmung, auch wenn sie sicherlich Endziel der Entwicklung sein soll.

Wenn wir Staaten nach diesen Kriterien bewerten und die Fortschritte belohnen, die sie auf dieser Werteskala ­machen, werden wir seltener Fehleinschätzungen zu ­bereuen haben.
Ja, in der Tat: von so viel vernünftigem Augenmaß könnten sich die meisten Politiker — und so gut wie alle edeltönend betroffenheitsbewegte Berufsgutmenschen (jedweder Couleur) eine Scheibe abschneiden!

Sonntag, 25. August 2013

Inter arma silent leges*), oder: Wahlkampf ist!

24.08.2013 | 21:09 Uhr
POL-HB: Nr.: 0464, -- Überfall auf Wahlkampfveranstaltung --
Bremen (ots) -
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Ort: Bremen, Bürgerpark, Waldbühne
Zeit: 24.08.13, 15.30 Uhr

Heute Nachmittag fand eine Wahlkampfveranstaltung der Wählervereinigung "Alternative für Deutschland" im Bremer Bürgerpark statt. Diese Veranstaltung wurde durch mehrere Angreifer überfallartig gestürmt. Insgesamt wurden mehrere Personen leicht verletzt.

Um 15 Uhr hatte die Wahlkampfveranstaltung auf einer Freiluftbühne begonnen. Während der Rede des Vorsitzenden der "Alternative für Deutschland" wurde die Veranstaltung durch ca. 20 - 25 teilweise vermummte Personen plötzlich gestürmt. Acht Personen gelang es, auf die Bühne zu kommen.
Durch die Angreifer wurde im Bereich der Bühne Pfefferspray eingesetzt. Hierbei wurden insgesamt 16 Personen verletzt. Beim Eintreffen der Polizeikräfte flüchteten die Angreifer in den Park. Während der Verfolgung wurde ein Helfer der "Alternative für Deutschland" mit einem Messer angegriffen. Bei dessen Abwehr verletzte er sich leicht an der Hand.
Alle durch das Pfefferspray verletzten Personen erlitten Augen- und Atemwegsreizungen.
Darunter befanden sich auch zwei 7 und 11 Jahre alte Kinder sowie ein Polizeibeamter. Die Verletzten konnten alle vor Ort durch einen Rettungswagen ambulant behandelt werden.
Der verletzte Polizeibeamte setzte seinen Dienst weiter fort.

Drei Personen (22, 25 und 27 Jahre alt) wurden festgenommen. Sie können mutmaßlich dem links orientierten Spektrum zugerechnet werden. Die polizeilichen Maßnahmen dazu dauern noch an. Gegen sie wird wegen schweren Landfriedensbruchs ermittelt.

Die Veranstaltung wurde durch die "Alternative für Deutschland" weiter fortgesetzt und um 18.30 h wie geplant beendet.

Weitere mögliche Zeugen werden gebeten, sich beim Kriminaldauerdienst unter der Rufnummer (0421) 362-3888 zu melden.

ots Originaltext: Pressestelle Polizei Bremen
(Quelle)
Es ist keineswegs das erste Mal: so wurde schon am 15.7. in Nürnberg der AfD-Bundestagskanditat Marcel Claus bei einem Infostand der AfD niedergeschlagen, und mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus eingeliefert. Der Täter konnte unerkannt entkommen (Quelle).

Erzbischof Zollitsch, der bekanntlich der AfD das Scheitern bei der Bundestagswahl wünscht, findet das möglicherweise, in routiniert christlicher Milde, nicht so schlimm.

Ich schon.

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*) (lat.) wörtlich: »Unter Waffen schweigen die Gesetze«, m.a.W.: »Im Kampf gilt kein Recht«

»Die Wurzeln des Abendlands«

... betitelt sich ein lesenswerter Artikel von Adrian Lobe in der »Wiener Zeitung«. Nicht, daß LePenseur jeden Satz des Artikels genau so (unter-)schreiben würde — aber lesenswert, v.a. für die in libertären Kreisen nicht eben seltenen Vulgär-Atheisten, die beim Wort »Gott« schon nässende Hautausschläge bekommen (oder sie wenigstens zu bekommen vorgeben), ist er allemal:
Im Schatten von Staatsverschuldung, Euro-Krise und nationalen Populismen schwelt in Europa ein tiefgreifender Konflikt: Religion versus Säkularität. Europa sollte sich zu seinen religiösen Fundamenten bekennen. Ein Plädoyer.

Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg (EuGH) und der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg (EGMR) werden derzeit von einer beispiellosen Klagewelle überrollt, die die Religion und Säkularität zum Gegenstand hat. Die Sachverhalte sind grundverschieden: Darf eine Fluggesellschaft einer Flugbegleiterin das Tragen eines Kruzifixes untersagen? Können britische Standesbeamte unter Berufung auf die Religions- und Glaubensfreiheit von der Pflicht zur Trauung gleichgeschlechtlicher Paare entbunden werden?

Es geht hier zunächst im rechtstechnischen Sinne, ganz profan, um eine Güterabwägung zwischen positiver bzw. negativer Religionsfreiheit und staatlicher Neutralitätspflicht. Das medial großes Aufsehen erregende Urteil des Europäischen Gerichtshofs über die Präsenz des Kruzifixes in Klassenzimmern berührt denselben Problemkreis. Doch hinter der Judikatur geht es um etwas viel Grundsätzlicheres: Wie positioniert sich Europa, das sich gerne als Wertegemeinschaft begreift, zur Religion?

Im Jahre 1463 veröffentlichte der böhmische König Georg von Podiebrad seine Abhandlung über einen Frieden für die gesamte Christenheit (Tractatus pacis toti christianitati fiendae). Die Idee war es, die Christen des Kontinents in einer Friedensgemeinschaft zu einen. Der Föderationsplan, der die Einrichtung eines Parlaments, Gerichtshofs und einer gemeinsamen Währung vorsah, gilt als eine der ersten ideengeschichtlichen Begründungen Europas. Man staunt heute über die Aktualität des Dokuments.

(Hier weiterlesen)
Ein Aspekt — der im Artikel zwischen all den anderen Informationen leicht übersehen werden kann — ist es besonders, der aufhorchen läßt, der aber heute gerne völlig übersehen wird:
Die Scholastik war der Kristallisationspunkt des modernen europäischen Denkens. Eine Aufklärung geschah nur dort, wo es eine Scholastik gegeben hatte. Dies war weder im Islam noch im orthodoxen Christentum der Fall. Russland leidet bis heute darunter und ist wohl auch deshalb anfällig für eine verknöcherte Marxismus-Orthodoxie, die im freien Europa niemals Fuß fasste.
Nun ist die klassische Scholastik »an und für sich« — wenigstens für LePenseur — ein schwer zu ertragendes Glasperlenspiel; ein Status, in den zurückzufallen wahrhaft »mittelalterlich« (im schlimmsten Sinne des Wortes) wäre. Aber machen wir uns bewußt, daß diese Methode des ständigen Diskurses mit Plausibilitätsargumenten (also im Grund eine »juristische« Diskussionsmethode) nicht nur ziemlich einzigartig für das westliche Europa ist, sondern eben auch notwendige Voraussetzung für die Entwicklung einer Aufklärung, und damit: der für uns so selbstverständlich vorausgesetzten »freiheitlich-demokratischen Grundordnung«. Die in all jenen Kulturkreisen (auch christlichen!), in denen ersteres fehlt, auch letzteres sich als in Sand gesätes Projekt erweist, das jämmerlich vertrocknet, sobald die künstliche Bewässerung eingestellt wird.

Wer durch bewußtes Verschweigen und Geringschätzen dieser kulturgeschichtlichen Wurzeln ein lupenrein »säkulares« Europa konstruieren will, wird bei uns genau denselben Effekt erzielen, wie er beim unreflektierten »Demokratie-Export« anderswo längst unübersehbar ist: eine reine Verfahrensregel (wie z.B. die Abhaltung von geheimen Wahlen) ist zwar notwendiges, nicht aber hinreichendes Ingrediens einer zeit- und zweckgemäßen Gesellschaftsordnung! »Wahlen« in Ägypten, dem Iran, der Türkei, aber eben auch in Ost- und Südosteuropäischen Ländern (ganz zu schweigen von Ost- und Südostasien), zeigen uns mit großer Deutlichkeit: es ist eben nicht das Verfahren, sondern der dahinter stehende, unaufgeklärte Geist, der die Ergebnisse aus unserem Blickwinkel so unbefriedigend ausfallen läßt. Und wer bei uns den Geist der Aufklärung auf einen banalen Säkularismus reduziert, wird — vielleicht nicht sofort, aber in absehbarer Zeit — dasselbe »Diskursvakuum« herstellen, das andernorts immer schon herrschte, und damit früher oder später genau das vernichten, was er durch »weltanschauliche Neutralität«, »Laizismus«, »Säkularismus« (und wie die Etiketten alle lauten mögen!) erst so wirklich sicherzustellen glaubte.

Wer das übersieht, der belügt sich selbst. Was in der westlichen Welt freilich eine — aus Bequemlichkeit und/oder Feigheit — durchaus beliebte Reaktion auf Probleme darstellt ...

Samstag, 24. August 2013

Einst Kinderfi... — jetzt: Dackeltagpartei!

Haustiere sind ein Übel für unseren Planeten, sie erfüllen keinen Zweck, schädigen aber die Umwelt, indem sie gewaltige Mengen an Ressourcen verzehren. Hundehalter sind Ökotäter, denn ihre Dackel, Pinscher und Schäferhunde sind Klimakiller: Bereits ein possierlicher Cockerspaniel belastet die Umwelt doppelt so sehr wie ein Toyota Land Cruiser. Ein Schäferhund ist sogar fast dreimal so schädlich und das Reitpferd der Zahnarzttochter zerstört die Ozonschicht schneller als ein saufender Kettenraucher.

Der ökologische Fußabdruck von Milliarden unreguliert in der Nähe des Menschen lebenden Ziertieren ist es, der droht, die Welt in den Abgrund zu drücken. Normales Hundefutter etwa besteht aus Fleisch und Getreide. Ein mittelgroßer Hund wie ein Cockerspaniel frisst pro Jahr 164 Kilo Fleisch und 95 Kilo Getreide. Um die Kühe oder Puten für das Hundefutter zu züchten und das Getreide dafür anzubauen, hat der Brite Robert Vale in ausgerechnet, sind 0,84 Hektar landwirtschaftlicher Anbaufläche nötig. Wer hingegen in einem Land Cruiser mit einem 4,6-Liter-Motor 10.000 Kilometer im Jahr fährt, verbraucht nur 55,1 Gigajoule Energie im Jahr - hier reichen 0,41 Hektar Land, sie bereitzustellen.

Der ökologische Fußabdruck des Cockerspaniels ist also doppelt so groß wie der des Geländewagens, der des Dackels übertrifft ihn ums Dreifache. Bereits ein mittelgroßer Hund belastet die Umwelt stärker als ein Vietnamese oder Äthiopier. Eine Katze schadet der Umwelt so sehr wie ein VW Golf, zwei Hamster belasten das Klima im gleichen Maß wie ein Plasmafernseher.
... informiert uns der verdienstvolle Informationsblog »Politplatschquatsch«. Deshalb kann die Devise unserer UND DU?-Partei nur lauten:
Einmal in der Woche solle künftig in allen deutschen Kantinen Dackeltag sein, so die Forderung der Umweltschützer. Das Fleisch der Tiere sei vorhanden, viele seien überdies durch ihre Halter bereits küchenfertig gemästet. [...] Experten empfehlen eine Zubereitung des Hundes als lebendes Fleisch nach folgendem koreanischem Rezept: Den Hund zuerst rasieren, damit die Behaarung in der Röhre keinen unangenehmen Geruch entwickelt. Den Hund dann mit Butter bestreichen und komplett in den Ofen schieben, leicht festgebunden. Dadurch wird verhindert, dass das Fleisch stockt, weil der Hund in der Pfanne verrückt wird. Den Hund dann bei 180 Grad rund anderthalb Stunden braten lassen. Anschließend in kleine Streifen schneiden und mit chinesischem Duftreis, jungen Zwiebeln, Karotten und Zweigen vom frischen Koriander zurichten.
Das Rezept für einen gelungenen Wahlabend! Die sich geradezu aufdrängende Frage, wie groß wohl der durch Adaptierung obiger Rezeptur verhinderbare ökologische Fußabdruck von GrünInnen-PolitikerInnen sein mag, wird wohl — in Kenntnis der Rechtsfolgen — leider immer unbeantwortbar bleiben ...
;-)

(Sie wissen ja: »Vergessen Sie nicht zu zwinkern«)

Freitag, 23. August 2013

Die selbstherrliche Arroganz der warmherzigen Kreuzritter des modernen Humanismus

... prangert ein exzellenter Artikel von Susanne Kablitz auf ihrem Blog »Jenseits er Illusionsbedürftigkeit« an:
Altruismus – Kult der Neurotiker? Teil Eins

Man schreibt viel und gerne über die Freiheit und Freiheiten. Medien, Aktivisten und Blogger beklagen soziale Ungerechtigkeit, politische Skandale, Verfolgungen und Inhaftierungen von Regime-Gegnern oder Diskriminierung. Der liberale Westen pocht auf die Omnipotenz seiner demokratischen ideale. Die Demokratie sei zwar nicht perfekt, aber “besser als alles andere”. Das reicht schon um das “alles andere” zu verurteilen und zu maßregeln – bis hin zur militärischen Unterstützung der vermeintlich moralisch Gerechten in ihren souveränen Nationen.

Beispielsweise werden nach Russland vulgäre Feindseligkeiten an Präsident Putin adressiert, weil seine Regierung in der Öffentlichkeit keinen obszönen Exhibitionismus duldet.
(Hier weiterlesen)
Chapeau, Mme. Kablitz — touché! Wir warten schon ganz gespannt auf Teil Zwei bis Vier!

Donnerstag, 22. August 2013

Direktor Striese wäre stolz

... mit welcher Professionalität seine Ensemblemitglieder nahtlos von einer Schmierenkomödie zur nächsten wechseln. Erstaunt wäre er höchstens über die Größe des Ensembles — doch, nein, halt! Es ist ja vor allem auch das Publikum, das so brav mitspielt (und die Kritiker, natürlich!), und sich auch noch den größten Unsinn als dramatische Schürzung der Handlung verkaufen läßt.

So, wie aus dem »Raub der Sabinerinnen« in und aus der Not schließlich die Tugend der »Pension Schöller« gemacht wurde, so wird heute aus der Not der lahmenden Berichterstattung über die immer peinlichere NSU-Schmierenkomödie — mit ihren feuersicheren CD-Roms, die in einer Brandruine »gefunden« werden, auf denen sich bekenntnislosen Bekennervideos finden, aus denen angebliche Täter, die sich später wechselseitig in teilweise bereits totem Zustand erschossen haben müßten, für Taten erschlossen werden sollen, deren Begehung durch sie etwa so wahrscheinlich ist, wie eine Ehrenmitgliedschaft Papst Benediks XVI in der KPdSU — die Tugend eines Berichtes über den NSU-Bundestagsausschuß gemacht.

»Pension Schöller« spielt also jetzt nach dem Zwischenvorhang, nachdem unseren Machtcliquen das Weiterspielen des »Raubs der Sabinerinnen« endgültig im Chaos der Unmöglichkeiten zu versinken droht: »Pension Schöller« alias »NSU-Untersuchungsausschuß«. Und alle spielen mit, inklusive Publikum, dem eigentlich schon damals, im »Raub«, der jähe Wechsel der Epoche von der Antike zur Belle Epoque auch hätte auffallen müssen. Ach, welch ein Publikum! Nun, auch dies ist eben nicht mehr das, was es einmal war — von hunderten »Reality-Shows« im Prolo-TV gegen alles, was Realität ist, perfekt abgestumpft, läßt es sich neben »Frauentausch« und »Dschungelcamp« eben auch Neonazis, bzw. in Ermangelung realer, lebender solcher behelfsweise eine angebliche ehemalige Neonazibraut als Monstrum vorführen, oder eben ersatzweise die angeblich monströsen Versäumnisse unserer Behörden im »Kampf gegen rechts«. Muß einfach sein — wo käme sonst der Gründungsmythos Nachkriegseuropas hin ...

Und die Medienredaktionen, fest in linksgrüner Hand, spielen und klatschen brav mit, bis weit hinein in »bürgerliche« Publikationen ... sogar die »Neue Zürcher Zeitung«, die sonst nicht jeden Schwachsinn abdruckt, nickt getreulich dazu:

Wer in der NSU-Affäre Fehler machte

Tölpel und Trottel

Monströs waren die Taten der braunen Mordbande NSU, monströs waren aber auch die Anschuldigungen gegen die deutschen Inlandnachrichtendienste. Deren Mitarbeiter hatten angeblich den Rechtsextremisten bei den Verbrechen geholfen; anschliessend – so die von allen Parteien verbreitete Kolportage – verdeckten die Behörden ihr Fehlverhalten durch gezielte Löschaktionen. Unterdessen sind gut 2000 Seiten an verschiedenen Untersuchungsberichten vorgelegt worden, der letzte am Donnerstag vom Bundestag, und der Befund ist eindeutig. Der happige, das Vertrauensverhältnis zwischen Bürgern und Behörden gefährdende Vorwurf der Komplizenschaft und der grossangelegten Vertuschung hat sich nicht erhärtet. (Hier weiterlesen)
Nun: »Tölpel und Trottel« trifft's schon irgendwie! Nur sind die »Tölpel« die ungeschickten Regisseure der NSU-Klamotte in den Chefetagen der deutschen Geheimdiensten, und die »Trottel« die Medienleute, die den schmarr'n geglaubt haben und immer noch glauben.

Wenn der Ausschussvorsitzende Edathy von einem »beispiellosen Desaster« spricht, hat er natürlich völlig recht: der Rechtsstaat, die Rechtskultur in unseren Landen erleidet ein beispielloses Desaster, wenn ein Schauprozeß mit plump gefälschten Beweismitteln und nur allzu offensichtlich zusammengelogenen Zeugenaussagen abgeführt wird, um dadurch wieder einmal mit dem Popanz der »Gefahr von rechts«, der sich alle Wahlen wieder so trefflich zur Disziplinierung aufmuckender Wähler eignet, wackeln zu können.

Der höchst verdienstvolle Nachrichten- & Satireblog »Politplatschquatsch« faßte all das unfaßliche in seiner Serie »Ein Land schreibt einen Thriller« zusammen, dessen bislang letzte Klappe hier fiel. Doch wer wagt zu prognostizieren, ob das wirklich das Letzte war, das uns in dieser Causa serviert wurde? Dieses Land, oder präziser: das Machtkartell dieses Landes schreibt eben nicht nur seinen Thriller, sondern auch die Ermittlungsakten, die Dienstbeurteilung seiner ausführenden Organe und die publizierte, willl heißen: die — wenigstens in zugelassenen Medien — einzig publizierbare Kritik der Aufführung. Irgendwann werden die Machtkartellbrüder draufkommen, daß sie die Publikumsbeteiligung am Spiel nicht wirklich benötigen, denn das Spiel geht auch von alleine weiter. Alternativlos.

Und, Hand auf's Herz: wer braucht eigentlich noch Alternativen, wenn auch diese vom Kartell mühelos inszeniert werden können ...?

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»Ein Land schreibt einen Thriller« — die Reality-Serie auf PPQ:

NSU: Rufnummernmitnahme zum Tatort
NSU: Robert Redford gegen rechts
NSU: Strafe muss sein
NSU: Terror fürs Museum
NSU: Herz, Stern oder Halbmond
NSU: Schweigekomplott am Bosporus
NSU: Nazi per Nachname
NSU: Platznot auch im Alex-Prozess
NSU: Killerkatzen im Untergrund
NSU: Das weltoffene Deutschland im Visier
NSU: Liebes Terrortagebuch
NSU: Push the forearm fully forward
NSU: Heiße Spur nach Hollywood
NSU: Die Mutter von Hirn und Werkzeug
NSU: Musterstück der Selbstentlarvung
NSU: Rettung durch Rechtsrotz
NSU: Schreddern mit rechts
NSU: Softwarepanne halb so wild
NSU: Neues Opfer beim Verfassungsschutz
NSU: Im Namen der Nabe
NSU: Handy-Spur ins Rätselcamp
NSU: Brauner Pate auf freiem Fuß
NSU: Rufmord an den Opfern
NSU: Heiße Spur ins Juwelendiebmilieu
NSU: Eine Muh, eine Mäh, eine Zschäperättätä
NSU: Von der Zelle in die Zelle
NSU: Die Spur der Schweine
NSU: Gewaltbrücke zu den Sternsingern
NSU: Gebührenwahnsinn beim Meldeamt
NSU: Nun auch auf dem linken Auge blind
NSU: Die Welt ist klein
NSU: Verdacht auf Verjährung
NSU: Weniger hats schwer
NSU: Terrorwochen abgebrochen
NSU: Rechts, wo kein Herz schlägt
NSU: Was steckt dahitler?
NSU: Neue Spuren ins Nichts
NSU: Tanz den Trinitrotoluol
NSU: Der Fall Braun
NSU: Honeckers rechte Rache
NSU: Die Mundart-Mörder
NSU-Todeslisten: Sie hatten noch viel vor
NSU: Was wusste Google?
NSU: Kommando späte Reue
NSU: Die tödliche Bilanz des braunen Terrors
NSU: Mit Hasskappen gegen den Heimsieg
NSU: Mordspur nach Möhlau

»Ich bin das Gesetz und du machst jetzt was ich sage.«

Exakt das ist die Attitüde unserer Staatsverbrecher in Politik und Bürokratie. Folgender Artikel kann das auch dem gutgläubigsten Zeitgenossen vermitteln:
Wahrhaftiger Journalismus ist Terrorismus

Mittwoch, 21. August 2013 , von Freeman um 10:00

"Der beste Weg eine Diktatur zu entblößen, ist sie zu zwingen sich wie eine zu benehmen, damit es jeder sieht", hab ich schon mehrmals geschrieben. Was in London wegen des NSA-Spionageskandals in den letzten Tagen passierte, zeigt jetzt für jeden: die Briten und Amerikaner haben im "Kampf gegen den Terror" jedes Maß verloren und zeigen sich unverholen was sie sind, brutale Diktaturen, welche die Pressefreiheit unterdrücken. Wikileaks-Gründer Assange hat schon bei Beginn seiner Verfolgung durch britische und amerikanische Behörden vorausgesagt, "ihr Journalisten werdet als nächstes drankommen" und so ist es jetzt geschehen. Mit dem neun Stunden andauernden Verhör von Greenwald-Partner Miranda in Heathrow und der Festplatten-Zerstörungsaktion im Keller des Guardian hat die britische Regierung und dessen Sicherheitsapparat gezeigt, sie dulden keine Enthüllung ihrer kriminellen Taten seitens der Medien. Es geht um Abschreckung und Einschüchterung und Obama und Cameron erwarten die totale Unterwürfigkeit und Verschwiegenheit der Presse. (Hier weiterlesen)
Regelmäßige Leser dieses LePenseur-Blogs werden wohl etwas gelangweilt abwinken und sagen: »Aber das wissen wir doch längst ...« — nun, das mag schon so sein. Aber es gibt im Internet die überwältigend größere Zahl derer, die (noch) nicht Leser dieses (und vergleichbarer) Blogs und Foren sind, die aber bspw. durch eine Google-Suchabfrage eher zufällig hier landen, und sich nun vielleicht erstmals Fragen zu stellen anfangen.

Die also genau das machen, was sie nicht sollen — nämlich: beginnen, Zweifel an der offiziellen Linie zu hegen — und deshalb vielleicht genau das nicht (mehr) machen, was sie nach dem Willen unserer Machthaber unbedingt sollten — nämlich: der verbrecherischen Clique unserer Politruks und ihrer Handlanger in Staat, Wirtschaft und Medien durch demokratische Wahlfolklore das ungestörte Weitermachen zu ermöglichen.

Das ist ein Prozeß, der seine Zeit braucht, um in Gang zu kommen, und bei dem es sicherlich ein Wettlauf mit der Zeit wird, wer schneller am Ziel ist: die Politgangster mit ihren administrativen, judiziellen sowie staatlich korrumpierten ökonomischen und medialen Machtapparaten, die uns knebeln und abzocken wollen, oder die sich formierende Bürgerbewegung, die genau das alles nicht hinnehmen will. Die Aussichten, daß die ersteren obsiegen werden, wachsen freilich mit jedem Tag, den sie unangefochten ihre Strategie aus psychologisch ausgetüftelter Panikmache (»Kampf gegen Terror« & Co.), Volksverblödung (»Energiewende«, »Global Warming« & Co.) und beinharter Einschüchterung (Verhaftungen und Hausdurchsuchungen nach dem »Patriot Act«, Internet-Spionage & Co.) und Liquidierung ihrer »Feinde« (z.B. durch »Drohnenangriffe« — recte: die völker- und kriesrechtswidrige Ermordung von Zivilisten im Ausland unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung, und selbstredend ohne jeden anderen Nachweis als unüberprüfbarer Behauptungen der US-Geheimdienste) weiterführen können, und mit jeder Regierung, die sie zur Beteiligung an ihrer Front gegen die Freiheit überreden, bestechen oder erpressen können.

Doch ist der Kampf erst verloren, wenn man ihn verloren gibt! Und den so wichtigen — ja letztlich: einzig wichtigen! — Kampf gegen die Machtarroganz, die uns durch den Polizei- und/oder Söldner-Stiefel im Genick sagen will, daß sie das Gesetz ist und sonst keiner, sollte man nicht vorschnell aufgeben. Repression ist nicht ein Zeichen von Stärke, sondern von Schwäche eines Systems. Und je omnipotenter und omnipräsenter so ein Repressionssystem wird, desto wahrscheinlicher sind innere Probleme (wie z.B. das sogenannte »byzantinische Generalsproblem«) die zu einem Kollaps des Gesamtsystems führen.

Autoritäre Regimes sind letztlich planwirtschaftliche Systeme — nicht notwendigerweise auf wirtschaftlichem Gebiet, aber eben, quasi per analogiam, »machtpolitische Planwirtschaften«. Und Planwirtschaften, so zeigt uns die Geschichte mit hinreichender Wiederholungsfrequenz, degenerierten stets schneller (und stärker) als kompetitive, nicht-planwirtschaftliche Systeme. Das ist die Hoffnung, die uns bleibt ...

Mittwoch, 21. August 2013

Kein Gewissen ist ein gutes Ruhekissen

Das ist jedenfalls die Devise unserer Politmafiosi und ihrer folgsam desinformativen Lakaien in der Systempresse. Während Kollege Laurentius Rhenanius in seinem Blog — trotz, oder vielmehr wegen seines ungleich besseren Gewissens — schlaflos ist:
Jeden Morgen, wenn ich neben den nichtssagenden Erzeugnissen der hiesigen Zeitungsmacher auch die ungezähmten "Klartextschreiber" im Weltnetz aufsuche, so frage ich mich am Ende des Frühstücks immer häufiger, in welchem Zustand dieses Land ist.
Die Bundestagswahl steht vor der Tür und der Wahlkampf tobt ... nicht!
Bis auf die saisonale Laternendekoration mit grinsenden Menschen oder wirklichkeitsverweigernden Spontisprüchen herrscht politische Nachtruhe! Derweil schleichen die Nachtwächter auf Zehenspitzen durch den Schlafsaal BRD und versuchen, möglichst unauffällig die nächste Runde zu beginnen. Nur Mutti hat zwischendurch leise geflüstert: "Keine Sorge! Ich mache weiter! Schön weiterschlafen!"
Damit das bis zum Montag nach der Wahl auch so bleibt, werden alle störenden Nebengeräusche ferngehalten. Es gibt keine lautstarken Kontroversen.
Die Kwalitätsmedien schirmen das Terrain um den Schlafsaal großräumig ab. Die taz zensuriert sich in guter sozialistischer Tradition selbst. Während sie beim sogenannten Mißbrauchsskandal in der Kirche mit Wut und Verve auf "das System Kirche" herumgedroschen hat, das solche Mißstände angeblich erst ermöglichte (Wir wissen, daß das genaue Gegenteil der Wahrheit entspricht!), breitet sie nun ihr dröhnendes Schweigen über jene Partei, die das so Verdammungswürdige in die allgemeine Legalität hieven wollte. Ich denke dann immer an den Berliner Künstler, der von einem deutschen Gericht für seine unverschämte Bezeichnung für die Kirche einen Freifahrschein bekommen hat. Was würde wohl passieren, wenn man "berechtigterweise" nun die Gutmenschenpartei auf ähnliche Weise adressierte? Oh,oh!!!
(Hier weiterlesen)
Kollege Laurentius Rhenanius denkt an Heine. Das ist durchaus berechtigt. Doch ist es langsam an der Zeit, endlich an Theodor Körner zu denken ...

»Der drohende Zugriff auf unsere Konten«

... betitelt sich ein Artikel aus der Feder des Altmeisters des deutschen Wirtschaftsjournalismus', Klaus Peter Krause:
Mit der Rettungspolitik für überschuldete Staaten und marode Banken steuert die Merkel-Regierung samt den Altparteien CDU, CSU, FDP, SPD und Grüne auf einen großen finanziellen Kollaps zu. Sie alle retten, retten, retten, obwohl Deutschland selbst überschuldet ist. Der bei weitem größte Teil dieser deutschen Staatsschuld ist versteckt (implizite Staatsschulden) und beläuft sich auf mehrere Billionen Euro, nur der kleinere Teil, aber auch der viel zu groß, ist offen ausgewiesen (explizite Staatsschulden) und beträgt etwas über 2 Billionen Euro. Es ist eine Politik, die Deutschland, seine Bürger, seine Wirtschaft in den Ruin führt, verstärkt noch durch die groteske „Energiewende“ und den irren „Klimaschutz“.

Der Ökonom und Buchautor Roland Baader hat den Satz geprägt „Je höher die Staatsschuld, desto größer die künftige Enteignung der Sparer und privaten Vermögensbesitzer“. Diese Enteignung findet längst statt. Noch zu wenige ahnen oder können sich vorstellen, wie der Kollaps mit seinen Folgen aussieht und was passieren kann. Der österreichische Finanzexperte Roland Fressl schildert es sehr drastisch und alarmistisch. Mag es auch heißen „Alles Verschwörungstheorie“, ich zitiere Auszüge daraus; auch über „Verschwörungstheorien“ sollte man informiert sein. Wer sie nicht mag, nehme und verharmlose sie als amüsante Plauderei.
Hier weiterlesen, es lohnt sich — leider! ... ... denn es ist nicht schön, was uns da als Perspektive geboten wird. Aber, wenn man die gewissenlose, hoch kriminelle Energie unsere Politruks, ihrer Machtkartellbrüder in Hochfinanz, Staatsbürokratie und staatsverflochtenen Industriekonzernen, und natürlich ihrer verlogenen Schalmeienbläser in den Systemmedien berücksichtigt, eine durchaus nur zu realistische.

Es soll nachher keiner sagen, er hätte es nicht ahnen können! Wissen — nein: wissen kann man's nie, denn die Zukunft ist ein offenes Spiel und schlägt oft unvermutete Volten. Aber ahnen kann man die Entwicklungen sehr wohl, die auf uns zukommen, und das nicht ohne Grund und politisches Wollen. Und es ist alternativlos — es sei denn

DAS VOLK STEHT AUF, DER STURM BRICHT LOS

Psssst, Achtung! Das darf man doch nicht zitieren, das ist doch — na, Sie wissen schon ... ... N.A.Z.I. ...  der Sportpalast ... VERBOTEN!

Nö, ist es nicht! Das ist das Originalzitat eines Gedichtes von Theodor Körner und richtete sich gegen den aberwitzigen Versuch Napoleons, Europa in einen einheitlichen Machtkoloß unter seinem Diktat zu verwandeln. Goebbels hat dieses Zitat im Sportpalast bloß paraphrasierend umgedreht: Körners Ruf nach Freiheit wurde von ihm in eine Aufforderung zu blindem Kadavergehorsam gegenüber »dem Führer« pervertiert. Genau so, wie heute unsere Machthaber den Kadavergehorsam zum »Europäischen Friedensprojekt« einfordern, und jeden Dissidenten zum Outcast stempeln — mit hinterhältigen Methoden, die nur einem Mielke zuzutrauen gewesen wären. Nein, Korrektur: nicht einmal einem Mielke — denn der wäre im Vergleich zu einer IM Erika, die für ihre Wiederwahl und ihr Verbleiben am Futtertrog der Macht bereitwillig das Geld der Deutschen verzockt, zu diesem widerlichen Rollstuhlfahrer (heute wackerer Fiskalfaschist, einst jedoch Schwarzgeld-Kofferträger großen Stils, dafür geringen Erinnerungsvermögens), zu diesem angeblichen konservativen Kommissionspräsidenten (mit trotzkistischen Wurzeln), und all den anderen Banditen und ebenso gesinnungs- wie ahnungslosen Schießbudenfiguren, die bei uns die Politik beherrschen, fast noch ein geradliniger  Biedermann zu nennen!

LePenseur hätte sich in jüngeren Jahren nicht ausgemalt, daß er dereinst durch die dreisten Aktionen dieses Geschmeißes um seine Altervorsorge gebracht zu werden droht! Das ist zu hart ausgedrückt, meinen Sie? Ach nein: jeder Kaufmann (der sich nicht erstklassiger politischer Protektion erfreut, also in dem kriminellen Kartell drinnnensteckt!), der auch nur einen minimalen Bruchteil dessen beginge, was unsere Politruks tagtäglich, Jahr für Jahr begehen, indem sie zu bereits unbezahlbaren Schulden neue aufhäufen, und ungedeckte Schecks auf die Zukunft ausstellen, der landet wegen Kreditbetrugs auf viele Jahre im Knast! Und unsere Staatsverbrecher — quer durch alle Parteien? Die sollen für ihre Milliarden, ach, was heißt!, ihre Billionen-Malversationen auf Kosten der Steuerzahler nicht geradestehen müssen? Wäre Europa nicht so alt und verweichlicht, es hätte diese kriminelle Bande längst zum Teufel gejagt, vor ein Nürnberger Tribunal gestellt, ihnen jeden Groschen ihrer ergaunerten Pfründen weggenommen und sie lebenslänglich hinter Gitter gebracht.

Oder glaubt einer noch an Gerechtigkeit, wenn ein vergleichsweise mickriger Madoff für seine paar Milliarden 150 Jahre lang für sein geplatztes Schneeballsystem hinter Gitter muß, aber die Erzgauner, die in der EZB, in der EU-Kommission, in der Bundesregierung, in Landesregierungen und Staatsbanken, die die Billionen ehrlicher Sparer und Steuerzahler verzocken, nur damit sie ihr machtverfilztes »Euro-System«, ihr »Europaprojekt« ein paar Jahre, Monate oder auch nur Wochen weiterbetreiben können, straffrei bleiben?

Karl Kraus hat es seinerzeit mit seiner Schrift »Hinaus aus Wien mit dem Schuft!« geschafft, einen damals über-, ja geradezu allmächtig scheinenden Skandaljournalisten und Erpresser namens Békessy aus Wien zu vertreiben ... nun: LePenseur maßt sich nicht an, durch seine Artikel mit dem ungleich mächtigeren Filz unserer Machthaberer aufzuräumen. Aber es sei eben (s)ein kleiner Beitrag zu einer grass-root-Bewegung, die durch das Internet und seine vielfältigen Publikationsmöglichkeiten unsere Kleptokraten-Kaste delegitimiert. Alle Leser und Blog-Kollegen sind herzlich aufgefordert, sich daran meinungsbildend und -multiplizierend zu beteiligen!

Dienstag, 20. August 2013

Die Kinderfickerpartei

Nach einer Entscheidung eines Berliner Gerichtes darf man Katholiken straflos als »Mitglieder einer Kinderfickersekte« bezeichnen. Nun, in Berlin, wo ein Bürgermeisterkandidat mit dem Slogan »Ich bin schwul, und das ist gut so!« hausieren ging und gewählt wurde, braucht man sich über nichts zu wundern. »Wie der Herr, so das G'scher«, und wie der Bürgermeister, so eben auch die Gesinnung seiner Justiz (deren Karrieren schließlich nicht zuletzt auch von ihm abhängen ..)

Mit weitaus größerer Berechtigung müßte man allerdings die Grünen als Kinderfickerpartei bezeichen. Wie in »Zettels Kleinem Zimmer« völlig richtig argumentiert wird:
Der Unterschied zwischen (a) katholischer Kirche und (b) dem Milieu "68er Grüne / Odenwaldschule" ist folgender:

Beide haben Kinder mißbraucht.

Bei (a) war dies allerdings NICHT offizielle Linie. Es war natürlich immer Sünde, d.h. unmoralisch. Es gab allerdings eine zu verurteilende Tendenz, begangene Verbrechen unter den Teppich zu kehren. Das ändert aber nichts daran, dass allen Beteiligten klar war, dass es sich um Verbrechen handelte - sowohl im strafrechtlichen als auch im moralischen bzw. im theologischen Sinne.

Bei (b) gab es hingegen kein Unrechtsbewusstsein. Im Gegenteil: Pädophilie war ausdrücklich das Ziel.

Bei der katholischen Kirche waren es somit Verbrechen einzelner ENTGEGEN der Organisationslinie. Bei den Grünen waren es Verbrechen ENTSPRECHEND der Organisationslinie.

Die Bezeichnung "Kinderfickersekte" finde ich daher viel unpassender als die Bezeichnung "Kinderfickerpartei".
Und daß es da nicht bloß um irgendwelche verblasene Hirngespinste am Schreibtisch, also um bloße Gedankenspiele einer etwas fehlgeleiteten Vorstellung über eine »sexuell nichtrepressive Gesellschaft«, ging, sondern um waschechten Mißbrauch kann man bspw. hier nachlesen:
Der alltägliche Missbrauch in einer grünen Kommune

Matthias Griese wuchs in den 80er-Jahren in einer Wohngemeinschaft auf, wo Sex mit Kindern zum Alltag gehörte. Der Chef dieser Kommune war Mitglied im NRW-Landesvorstand der Grünen.

Er habe schon als Zwölfjähriger ein Gesicht gehabt, das Pädophile mochten, sagt Matthias Griese*. "Kleiner Mund, trauriger Blick." Wie der heute 46-Jährige am Lenkrad eines Lieferwagens sitzt, erinnert er an Marius Müller-Westernhagen als Fernfahrer in "Theo gegen den Rest der Welt".

Grieses Kampf hat ihm Furchen ins Gesicht gegraben, die Backenknochen treten weit aus seinem mageren Hals hervor, seine Statur aber ist die eines Heranwachsenden, Jockey könnte er sein. Den Lieferwagen leiht Griese sich aus, wenn er Elektronikschrott entsorgt und damit seinen Hartz-IV-Satz aufbessert.

Er steuert den Wagen auf einen Parkplatz und zieht die Handbremse. Seit er ausgezogen ist vor 29 Jahren, ist er nicht mehr hier gewesen, auf dem Dachsberg in Kamp-Lintfort, einem Städtchen am Niederrhein nahe der holländischen Grenze. Wenn er anfängt, von damals zu erzählen, muss er eine seiner Selbstgedrehten rauchen, "Schwarzer Krauser", eine von 30 am Tag, sagt er, das sei seit seinem 13. Geburtstag konstant geblieben.

"So sah ich aus, als ich befummelt wurde", sagt Griese und schlägt ein Fotoalbum auf, das auf dem Beifahrersitz liegt, die Seiten sind schon etwas vergilbt. Eine Aufnahme zeigt ihn auf dem Vorhof eines großen Anwesens, des ehemaligen Landschulheims auf dem Dachsberg.

(Hier weiterlesen)
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* Die Namen wurden von der Redaktion geändert
Für die Bundestagswahl affichieren die GrünInnen derzeit eine Reihe eher dümmlicher Plakate ohne allzuviel Aussagekraft, wie beispielsweise:


Nun, man kann das angesichts von Volker Beck, Cohn-Bendit & Consorten auch anders sehen, nämlich nicht andersrum sondern sehr direkt:


Es liegt an den Wählern — pardon, natürlich: WählerInnen (bzw. Wähler_innen) — zu entscheiden, ob sie die grüne Freiheit, Kinder zu ficken und dafür an Veggie-Days mit Tofuburgern zwangsbeglückt zu werden, zu schätzen wissen. Angesichts einer immer wahrscheinlicheren schwarzgrünen Koalition — oder alternativ, nachem sie Merkel alternativ los sind, einer rotrotgrünen Volksfront — tun sich Schnittmengen auf, die einen schwindeln lassen können ...

Anklänge ans Wagner-Jahr, oder: Die häßlichen Alberiche am Limmatstrand

Unter dem Titel: »Ist die Schweiz rassistisch? Adolf Muschgs Diagnose«, veröffentlicht die »Neue Zürcher Zeitung« heute einen trefflichen Artikel über die gutmenschelnde Befindlichkeit von berufsmäßig-berufenen Rassismus-Spürhunden — wie eben z.B. Adolf Muschg. Dieser ist ja ein durchaus schätzenswerter Schriftsteller — nur eben ein von des Gedankens Blässe linker Tugendboldigkeit angekränkelter, über die Martin Meyer die treffenden Worte findet:
Dem Herzen nach liebenswürdig und auf Versöhnung der Gegensätze gestimmt, tritt Muschg coram publico in der Regel so auf, dass er als linker Intellektueller seine eigenen Erwartungen in die Rolle erfüllt und damit stabile Gefolgschaften sicherstellt. 1997 sinnierte er darüber, was wäre, wenn Auschwitz auch in der Schweiz läge. Nicht nur den Opfern des real existiert habenden Holocausts war dies blanker Unverstand und eine böse Verharmlosung der Tragödie. Und vor ein paar Tagen gab er in einem Interview bekannt, unser Land sei wieder einmal unterwegs zu einem hässlichen Riesenzwerg. Wörtlich: «Aus dem sicheren Wert ist wieder einmal ein hässlicher Riesenzwerg geworden, der in der Ecke auf seinem Schatz sitzt, nur unter grösstem Druck das Kleinstmögliche herausgibt, kein Herz zeigt im Umgang mit Leuten, die nichts bringen. Man kann nicht beides haben: sich gegen die Welt gewinnbringend neutralisieren und geliebt werden.»
(Hier der ganze Artikel)
Ein häßlicher Alberich tummelt sich also am Limmatstrand, der seine abstoßende Fratze in Zürcher Handtaschen-Nobelboutiquen ebenso erhebt, wie an den Badefazilitäten des idyllischen Städtchens Bremgarten im Aargau. Wer so sehr auf die Aufspürung selbst homöopathischer Rassismus-Dosen sensibilisiert ist, wie offenbar Adolf Muschg — wie schmerzlich muß er wohl unter dem Umstand leiden, gerade diesen Vornamen (und das noch dazu in einem Geburtsjahrgang 1934!) erhalten zu haben. Eine Sensibilität, die Muschg in anderem Zusammenhang freilich nicht ebenso glaubwürdig zu vermitteln verstand. Aber dort ging es schließlich nur um solch Petitessen wie durch den Schulleiter der Odenwaldschule seinen Schülern anbefohlene schwule Sexdienste für Freunde der Direktion, und nicht um die wirklich menschenverachtenden Probleme unserer Gesellschaft — als da sind: ein Badeverbot im Bremgarten, oder ein gescheiterter Kauf einer Krokotasche in Zürich ...

Montag, 19. August 2013

»... widerstand ich ihm ins Angesicht, denn er war im Unrecht« (Gal. 2, 11)

Bisweilen brauchen Bischöfe (als ex definitione Apostelnachfolger) sowas. Nun ist schon klar, daß Frau von Storch kein Apostel Paulus ist (doch dafür fehlt auch bei Erzbischof Zollitsch auch einiges zur Statur eines Petrus — also gleicht sich's wieder aus), aber ihr offener Brief ist dennoch überaus lesenswert:
Sehr geehrter Herr Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz,

von Ihnen hätten die deutschen Bürger eine Verteidigung christlicher Werte erwartet. Nun sehen sie mit Erstaunen einen katholischen Bischof, der das Einführen eines Machtstrukturprojektes dem Schutz christlicher Werte vorzieht. Sie warnen vor der Wahl der Alternative für Deutschland (AfD), nicht vor der der Piraten oder der Grünen, die – anders als die AfD – klar unchristliche Werte vertreten.

Herr Erzbischof Zollitsch, was vertritt die AfD, daß Sie so unkontrolliert gegen sie vorgehen? Für die AfD ist z.B. Familie die Keimzelle der Gesellschaft, also Vater, Mutter Kind. Die Piraten werben mit „Vater, Vater, Kind“- und Sie wollen – als katholischer Bischof – daß wir scheitern? Sie missbrauchen Ihr Amt, um vor uns zu warnen?

Die Grünen wollen die Homo-Ehe. Und Sie warnen – als katholischer Bischof – nicht vor den Grünen, sondern der AfD? Was ist Ihre Aufgabe?

Die deutsche Verfassung bezieht sich auf Gott. Das dahinterstehende Menschenbild ist ein jüdisch-christliches. Die europäische Verfassung kennt keinen Gott. Das Menschenbild ist ein utilitaristisches, das den Nutzen in den Vordergrund stellt, nicht Werte. Und da sehen Sie – als katholischer Bischof – unsere Zukunft? Wo stehen Sie?

Der Euro spaltet Europa. Er bringt die Bürger und Völker gegeneinander auf. Er schafft von Tag zu Tag mehr Armut und Verzweiflung bei den Menschen. Er macht aus Nachbarn Schuldner und Gläubiger. Das ist, was Sie wollen?

Durch die sog. Euro-Rettungspolitik werden Menschen nicht gerettet. Das Gegenteil ist der Fall. Banken und Spekulanten, die Staaten erpressen und sich auf Kosten der Bürger bereichern, wird geholfen. Den Menschen im Süden geht es jeden Tag schlechter. Dem reden Sie das Wort?

Sie sagen „Unsere Zukunft liegt in Europa und nicht in der Rückkehr zu den Nationalstaaten“. „Rückkehr zu den Nationalstaaten“? Sind die denn schon abgeschafft? Von wem? Die Souveränität zur Abschaffung Deutschlands liegt ausschließlich beim deutschen Volk, nicht bei den Abgeordneten. Die Abgeordneten haben unsere Souveränität nur auf vier Jahre verliehen bekommen. Nach den vier Jahren fällt die Souveränität an den Bürger zurück. Und in der Zwischenzeit kann kein Politiker diese Souveränität an Dritte abgegeben. Das garantiert uns unsere Verfassung. Die AfD steht zu dieser Verfassung. Und Sie warnen vor uns?

Sie nennen uns „ein paar Nostalgiker”, die an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern sollten.

Erzbischof Zollitsch, nur noch ein paar Träumer, aber vor allem die Spekulanten, Bänker, Politiker und Lobbyisten verschließen ihre Augen vor der Realität. Sie nennen uns Nostalgiker? In der Tat: wir sehnen uns nach Anständigkeit, Redlichkeit und Ehrlichkeit gegenüber den Bürgern. Wir wollen, daß die Regierungen sich an die EU-Verfassung halten. Wir wollen nicht mehr, daß Macht vor Recht geht. Wir wollen nicht, daß die Bürger und ganze Völker durch die Verschuldung in die Knechtschaft gebracht werden. Das ist Fakt in Griechenland und Zypern, Portugal und anderen Ländern. Machen Sie die Augen auf, sehen Sie die Realität an.

Sie meinen, wir brauchen den Euro, “denn der (Euro) zwingt uns, weiter zusammenzukommen.“ Der Mammon als identitätsstiftendes Bindeglied für Europa, statt gemeinsamer Werte? Europa ist nicht eine Währungseinheit durch Zwang, sondern eine Wertegemeinschaft in Freiheit, die sich auf der Identität des christlichen Abendlandes begründet. Sehen Sie das anders?

Herr Erzbischof, ist es nicht Ihre Aufgabe, sich für den Schutz christlicher Werte einzusetzen und sich um die Armen und Schwachen zu kümmern, statt sich auf die Seite von Macht und Geld zu schlagen? Bitte stellen Sie unverzüglich klar, daß Sie von den deutschen Bischöfen kein Mandat haben, öffentlich gegen die AfD Stellung zu beziehen. Gerne erwarte ich Ihre Antwort.

Die Bürger sind müde ob der Lügen, des Betruges und des Machtmissbrauches der Politik zu Lasten ihrer Freiheit und ihrer Ersparnisse. Wir, die Alternative für Deutschland, treten am 22. September 2013 dagegen zur Wahl an. Sie wollen, daß wir scheitern?

Erzbischof Zollitsch — wir werden Sie enttäuschen.

Mit freundlichen Grüßen,

Beatrix von Storch
Na bum, das sitzt! Und jedes Wort ist wahr — mit Ausnahme der »freundlichen Grüße« zum Schluß. Aber selbst die sind moraltheologisch mit ein bisserl reservatio mentalis recht unbedenklich zu erklären. Oder, wie Nietzsche es ausdrückte: »Die Lüge ist die Amme der Güte.«

Du meine Güte! Wäre der Herr StaatsratsBischofskonferenzvorsitzende nur halb so gütig zur AfD, wie Frau von Storch es zu ihm ist ... ...

Freitag, 16. August 2013

Am 16. August 1863 …

…wurde ich in Großenborau, Regierungsbezierk Liegnitz, geboren. Mein Vater, der nach etwa fünfjähriger Dienstzeit im 6. Kürassierregiment und dem Regiment der Gardesdukorps seinen Abschied genommen und Fräulein Agnes von Rohr-Dannenwalde geheiratet hatte, widmete sich zu dieser Zeit ausschließlich der Bewirtschaftung des ihm von meinem Großvater gekauften Grundbesitzes Großenborau.

Mit diesen beschaulichen Worten beginnt Graf Robert von Zedlitz-Trützschler — der heute vor exakt 150 Jahren das Licht der Welt erblickte — seine überaus lesenswerten Aufzeichnungen, die unter dem Titel »Zwölf Jahre am deutschen Kaiserhof« ab ihrem erstmaligen Erscheinen im Jahre 1923 skandalumwittert Furore machten.

Wer bzw. was war nun dieser Graf Zedlitz-Trützschler? Zunächst einmal ein Glied einer in Schlesien, der Lausitz und in Sachsen alteingesessenen, überaus weitverzweigten und bedeutenden Adelsfamilie. Sein Vater, dessen er zu Beginn seiner Aufzeichnungen gedenkt, war unter Bismarck kurzzeitig Kultusminister, davor und danach in hohen Staatsfunktionen, als Regierungspräsident in Oppeln, dann als Oberpräsident (d.h. Provinzgouverneur) von Posen, und — nach seiner Zeit als Minister — als Oberpräsident von Hessen-Nassau und schließlich von Schlesien. Mit solch einem Vater (und aus solch einer Familie) war eine Karriere im damaligen Königreich Preußen quasi schon »auf Schienen«, und so verwundert es nicht, daß der junge Graf Zedlitz pünktlich mit achtzehn sein Leutnantspatent, und zwar im 1. Garde-Regiment zu Fuß, erhielt, einige Jahre darauf, an die deutsche Botschaft in Rom attachiert, Italien bereiste, dann in Deutschland die übliche Offizierslaufbahn fortsetzte, und ab 1898 persönlicher Adjutant (und de facto Hofmeister) des Prinzen Joachim Albrecht von Preußen (1876-1939) wurde. So weit, so gut — und kaum besonders interessant.

Im Frühjahr 1903 kam für ihn jedoch — völlig überraschend, wie er schreibt — die Ernennung zum Hofmarschall Kaiser Wilhelms II:
Am 11. März 1903 ritt ich wie gewöhnlich morgens meine Pferde auf dem Reitplatz des Kriegsministeriums an der Prinz-Albrecht-Straße, als mir plötzlich ein Hausdiener aus dem Palais Prinz Albrecht die telephonische Anfrage Seiner Exzellenz des Oberhof- und Hausmarschalls Grafen zu Eulenburg überbrachte, ob ich mich zwischen 11 und 1 Uhr zu einer Besprechung im Königlichen Schlosse einfinden könne. — Auf meiner Fahrt nach dem Schloß überlegte ich mir, was für Angelegenheiten meines Prinzen wohl eine mündliche Aussprache erforderten, und mehr oder minder unbehagliche Erwartungen bedrückten mich. Der Gedanke, daß es sich um meine eigene Person handeln könne, kam mir nicht. Völlig sprachlos vor Erstaunen war ich daher, als Graf zu Eulenburg mir sagt: »Wir haben einen Wechsel im Hofmarschallamt — Herr v. Trotha soll Hofmarschall des Kronprinzen werden. Wir haben verschiedene Persönlichkeiten im Auge gehabt, die für den Posten als Hofmarschall Seiner Majestät des Kaisers in Frage kommen. In der engeren Wahl sind wir bei Ihnen stehengeblieben. Seine Majestät der König und Kaiser lassen Sie fragen, ob Sie bereit wären, den Posten als Hofmarschall zu übernehmen.« (Zedlitz, a.a.O. S. 33)
Was, so werden sich die geneigten Leser dieses Blogs fragen, soll eigentlich ein Artikel über einen Hofschranzen Kaiser Wilhelms? Nun, wie immer hier in den »historischen« Artikeln geht es nicht so sehr um Historiographie, um möglichst ausführliche Darlegung eines Lebensbildes, sondern um Herausarbeitung einer Problemstellung anhand einer historischen Persönlichkeit — und wäre sie eben ein Hofmarschall! Und: was für ein Hofmarschall dieser Graf Zedlitz doch war! Nicht so sehr in dem Sinne, daß er eine politisch (oder familiär-dynastisch) eminente Rolle gespielt hätte, das keineswegs. Aber wer seine »Aufzeichnungen« liest, wird einen ungemein gedankenvollen Beobachter und Beurteiler (!) der Zeit Wilhelms II finden, der in seinem Buch — das auf, leider fragmentarischen, Tagebuchaufzeichnungen aus seiner Tätigkeitszeit beruht — ungemein klarsichtig jene Probleme behandelt, die sich aus der Verfassungskonstruktion des Deutschen Reichs (und Preußens) ergaben, einer Konstruktion, die wohl ideal zugeschnitten war auf ein Gespann wie Wilhelm I und Bismarck (in dem der Kaiser und König die letztverbindliche, aber quasi »passiv-autoritative« Basis für den aktiven Staatsmann Bismarck bildete, auf deren Grundlage dieser seine Tagespolitik ebenso betreiben konnte, wie seine langfristigen Ziele verfolgen), aber unter dem sprunghaften, oft von Eitelkeiten und Prestigegedanken geleiteten Regierungsstil Wilhelms II im Verein mit, gelinde gesagt, weniger »staatsmännischen« Reichskanzlern teils desaströse Folgen zeitigte. Zedlitz erkannte das bereits nach kurzer Zeit, wie seine erste Charakterisierung des Reichskanzlers (damals: Graf, später Fürst) Bülow aus dem Herbst 1903 beweist:
Häufig hatte ich Gelegenheit, den Reichskanzler Grafen Bülow im allerkleinsten Kreise, besonders im Neuen Palais zu beobachten. Mit großer persönlicher Liebenswürdigkeit, Sicherheit und Geschmeidigkeit verbindet er das Talent eines der gewandtesten Causeurs, die ich je gesehen habe. Eigentümlich aber war es, daß, trotz dieser fesselnden und häufig geradezu hinreißenden Begabung, bei der man das Gefühl haben konnte, »endlich einmal ein Mann, der über der Schwüle und dem Druck der Atmosphäre steht«, Augenblicke kamen, in denen das Vertrauen in die Sicherheit seiner Persönlichkeit völlig zerstört wurde. — Die unendlich geschickte Art, von einer ausgesprochenen Ansicht, die nicht ganz den Beifall des Kaisers fand — der weniger aufmerksame Beobachter hätte dies kaum wahrgenommen —, zu der Auffassung von Seiner Majestät hinüberzugleiten, konnte Bewunderung, aber auch Mißtrauen erregen. (a.a.O. S. 36 f)
Das vielzitierte »persönliche Regiment« Kaiser Wilhelms II, das nach dem Ersten Weltkrieg gerne als die Hauptursache der Niederlage herangezogen wurde, hätte nicht — oder wenigstens nicht so stark — funktioniert, wären nicht die vielen willfährigen Exekutoren desselben am Werke gewesen. Wobei nicht zu verhehlen ist, daß durch die (im Wesen einer konstitutionellen, anders als einer parlamentarischen Monarchie liegende!) »Personalhoheit« des Monarchen hinsichtlich der Auswahl seiner Minister natürlich die Berufung willfähriger Werkzeuge begünstigt wurde.

Bereits in seinem ersten Jahr als Hofmarschall erkannte Zedlitz-Trützschler die Gefahren dieses Systems überaus klar, und artikuliert dies in seinen Tagebuchaufzeichnungen aus dem Herbst 1903 folgendermaßen:
Ein schreckliches Gefühl beschlich mich nach dieser Richtung in dem Anfang September bei Merseburg stattfindenden Kaisermanöver. Wie soll es im Ernstfall werden, wenn der Chef des Generalstabes der Armee, ein Mann wie Graf Schlieffen, keine Ansicht mehr äußert, von einer Überzeugung ganz zu schweigen. Stumm, ernst und ausdruckslos beteiligt er sich, indem er die Befehle von Allerhöchster Stelle ausführt. »Zu Befehl, Eure Majestät!« das ist seine stereotype Antwort. Unwillkürlich mußte ich immer an das bekannte »Archiprêt« des Marschall Leboeuf denken. Der Marschall hatte sich gewiß seit langer Zeit daran gewöhnt, alles »archiprêt« zu melden, und so tat er es natürlich auch damals, als es für Frankreich so üble Folgen haben mußte. Bei uns ist das »zu Befehl, Eure Majestät« gleich unheilvoll oder kann es jedenfalls werden.

[...]

Durch dieses absolute Schweigen und unbedingte Eingehen auf alle Wünsche und Befehle kommt es auch zu direkten Täuschungen. Bei dem Kavallerieexerzieren in Alten-Grabow hatten die Züge durchschnittlich 13 Pferde [...] Zu den Paradeaufstellungen und zu den Parademärschen verstärke man sie in sehr geschickter und unauffälliger Weise durch Leute, die man in der Nähe gedeckt halten ließ. Der Kaiser muß dabei unwillkürlich die Überzeugung bekommen, mit dieser Kavalleriemasse ungeheure Anforderungen tagelang hintereinander erfüllen zu können.

In der Armee hat das rücksichtslose Verabschiedungssystem die Macht der Vorgesetzten ins Ungemessene gesteigert. Nebenbei arbeitet man mit Gunstbezeugungen aller Art, und schließlich hat man durch Konkurrenzkampf auf den verschiedenartigsten Gebieten due Charaktere arg in Versuchung gebracht. Je höher nach oben, um so ärger natürlich auch die Streberei und Untewürfigkeit, denn diese Menschen haben am meisten zu hoffen und zu fürchten. In unmittelbarer Nähe des Kaisers hat man alle in Frage kommenden Persönlichkeiten im Grunde genommen zu Sklaven gemacht. Wird man nicht einst sehr erschüttert und enttäuscht sein, wenn sie sich in schweren Zeiten mehr oder weniger auch als Sklaven zeigen?

Alles dies überträgt sich entsprechend in unsere diplomatischen und administrativen Verhältnisse, es bleibt aber nicht nur bei den Beamten stehen, sondern greift in das gesamte Staats-, ja Selbstverwaltungs-, besonders auch Künstlerleben ein und wird in späterer Zeit für die Erklärung und das Verständnis sonst ganz unbegreiflicher entwicklungen einer der wichtigsten Schlüssel sein [...] Bei der Besichtigung des Domes machte der betreffende Führer darauf aufmerksam, daß ein sehr schönes Mosaik nicht den Beifall des Kaisers gefunden habe. »Was werden Sie tun?« war unwillkürlich meine Frage. »Selbstverständlich beseitigen wir dies wieder und fertigen ein neues an.« — »Was wird das kosten?« — »Ungefähr 40.000 Mark, aber das spielt keine Rolle, denn die Hauptsache ist, daß es dem Kaiser gefällt«
(a.a.O. S. 42 ff)
(Als kleine Notiz sei dazu bemerkt, daß »40.000 Mark« damals so etwa vier Jahresgehältern eines Beamten entsprachen ...)

Zedlitz urteilt jedoch keineswegs einseitig und voreingenommen — in vielen Stellen einer Aufzeichnungen bringt er klar zum Ausdruck, daß Wilhelm II keineswegs der lächerliche Popanz war, als welcher er heute vorzugsweise dargestellt wird! So beschreibt er anschaulich zu den Feiern der Einweihung des Berliner Domes (27.2.1905) den Empfang der Gratulationsdelegationen:
Der Kaiser hatte für alle Vertreter, besonders die ausländischen (nichtdeutschen), eine bezaubernde Freundlichkeit. Durch die Mannigfaltigkeit seiner Äußerungen und Fragen zeigte er sich, wie so häufig, als ungewöhnlich begabte Persönlichkeit, deren fähigkeiten durch vortreffliche Lehrer für praktische Nutzanwendung hervorragend ausgebildet sind. Nur wer ihn sehr genau kennt, konnte zwischendurch wahrnehmen, daß er, der sich mit sehr vielen Gebieten befaßt, alles spielend abzumachen liebt, mit einem Wort, an der Oberfläche bleibt und nicht tief zu denken oder wikrlich zu arbeiten liebt. (a.a.O. S. 115)
Speziell die »konservativen« Leser dieses Blogs, welche (wie mir aus Stellungnahmen in der Vergangenheit mehrfach ersichtlich) häufig monarchistischen Gedanken nachhängen — und, Hand aufs Herz: ist dies angesichts der Malaise unserer heutigen Politruks nicht nur zu verständlich?! —, sollten dieses Buch, welches inzwischen neu aufgelegt wurde, unbedingt lesen, denn es läßt berechtigte Zweifel an den Vorteilen einer monarchischen Regierungsform, wenigstens in der traditionellen Form, entstehen — und nur solche konstruktive Zweifel können allzu optimistische Fehleinschätzungen und daraus folgende Katastrophen vermeiden helfen.

Ein auf Gottesgnadentum und »Amts-Charisma« basierendes monarchisches System wird demnach kaum wiederzubeleben sein, und das wäre so wohl auch nicht wünschenswert. Damit ist nicht das Wort geredet den lächerlichen Galionsfigur-»Herrschern«, die in den heutigen Monarchien Europas den Grußaugust spielen und höchstens seichten Illustriertenklatsch provozieren dürfen! Diese unterscheiden sich bestenfalls in den routinierteren Tischmanieren von irgendwelchen in repräsentative Präsidentenämter hochgeschwemmten Parteifunktionären, nicht aber in ihrer politischen Bedeutungslosigkeit. Eine sinnvolle (und in der Tat wünschenwerte!) Neubelebung monarchischer Verfassungsformen müßte vielmehr von einer nüchternen Analyse sowohl der historischen — meist nicht eben vielversprechenden — Verfassungsvorbilder, wie auch der gegenwärtigen Probleme unserer derzeit existierenden, meist republikanischen oder (bestenfalls: pseudo-)monarchischen Realverfassungen (sic!) ausgehen.

Hier ist die Deformierung der Gewaltenteilung mit ihrer mittlerweile völlige Unterwanderung durch Parteiapparate und andere Lobbies wohl ebenso als ein Krebsübel zu benennen, wie das Aufkommen des »Berufspolitikertums«, das nichts anderes ist als das von Michael Voslensky ebenso treffend wie bitter charakterisierte »Nomenklatura-System« der Sowjetunion. Hier wäre nun tatsächlich ein monarchischer Bestandteil (sic!) einer Gesamtverfassung ein wünschenswerter Ausgleich und Stolperstein für allzu ambitiöse Parteisekretariate! Ein solches »monarchisches System« könnte, ja sollte dabei durchaus mit den traditionellen repräsentativen Funktionen eines solchen Amtes verbunden bleiben, nur müßten eben die für konstitutionelle Monarchien charakteristischen Prärogativen hinsichtlich der Regierungsbildung entfallen — denn sonst landet man wieder bei einem »persönlichen Regiment« eines Monarchen, mit den möglichen guten, doch weitaus wahrscheinlicher schlechten Folgen eines solchen.

Wie könnten also die Umrisse eines solchen »neuen monarchischen Systems« aussehen? Muß hier »ein Rad neu erfunden werden«, oder gibt es Vorbilder, auf die man zurückgreifen kann? Nun, die gibt es in der Tat: es ist einerseits das altbekannte, jedoch mittlerweile (außer im Vatikan, aber das ist ein Spezialfall!) faktisch ausgestorbene System der Wahlmonarchie, andererseits das ebenso altbekannte »gemischte System«, welches nach den Vorstellungen von Montesquieu die ideale Regierungsform darstellt. Beide Vorbilder haben natürlich ihre Schwächen, geben uns aber auch manch wertvollen Hinweis, was gegenüber einer traditionellen »konstitutionellen Monarchie« zu ändern wäre.

Zuförderst sicherlich ist jede entscheidende Funktion des Monarchen — also der essenzielle Unterschied zwischen konstitutioneller und parlamentarischer Monarchie! — bei der Regierungsbildung entweder bloße Chimäre oder aber berechtigtes Ärgernis! Einem durch die Zufälle von Allerhöchsten Zeugungsvorgängen und Todesfällen in seine Monarchenwürde gelangten Monarchen die entscheidendste Weichenstellung der Politik, nämlich die Ernennung des Regierungschefs, zu überlassen, wäre ebenso latent unverantwortlich, wie explizit ärgerniserregend! Das Rad der Geschichte kann eben nicht zurückgedreht, oder auch nur angehalten werden — oder, wie es der deutsche Philosoph Paul Mongré in einem witzigen Aphorismus formulierte: »Auch das perpetuum immobile ist noch nicht erfunden, meine Herren!«

Das »Alleinstehungsmerkmal« des konstitutionell-monarchischen Systems, die letztlich alleinige Verantwortlichkeit des Monarchen für die Bestellung (sic! Denn Stürze von mißliebigen Regierungen durch das Parlament, die Presse, oder durch Volksunruhen hat es selbstverständlich immer gegeben, auch wenn sie »verfassungsrechtlich« erst durch die Annahme der Demission durch den Monarchen vollzogen waren!) kann (und soll!) also nicht wiederbelebt werden. Ob nun diese Bestellung der politischen Exekutivgewalt durch eine direkte Volkswahl des Regierungschefs (wie sie z.B. Israel neuerdings kennt) erfolgt, oder (für die effektive Gewaltentrennung problematischer) durch eine Parlamentsmehrheit, bleibe dahingestellt — nur sicherlich nicht durch den Monarchen. Eine solche Rolle sänke nämlich entweder zur leeren Formalität herab, indem der Monarch eben immer den Mehrheitsführer des Parlamentes »ernennt«, und nur bei disparaten Fraktionsverhältnissen ausnahmsweise eine — immer mißtrauisch beäugte und in ihrer Unparteilichkeit, zum Schaden des monarchischen Amtes, bezweifelte — echte Funktion hätte, oder zöge eben bei regelmäßiger echter Übung den Monarchen in den Parteien- und Meinungsstreit hinein, was die Würde des Amtes jedenfalls dauerhaft zu schädigen geeignet ist.

Was wäre also die wertvolle Rolle eines Monarchen in unserer Zeit? Sicherlich die Funktion eines Garanten der (Partei-)Unabhängigkeit der Verwaltung und Justiz! Denn durch die Überwucherung und Deformierung unserer Staatssysteme durch Parteiapparate (die natürlich Einfluß nehmen auf die Beförderung von Parteigängern in Spitzenpositionen der Verwaltung und Gerichtsbarkeit!) ist längst der Grundsatz des Legalitätsprinzips, also daß die Verwaltung und Gerichtsbarkeit sich ausschließlich an der Verfassung und den Gesetzen zu orientieren haben, und nicht an politischen Machtverhältnissen, weitgehend ausgehöhlt. Es müßte also zur Wiederherstellung der Gewaltentrennung zunächst einmal zu einer Trennung der »Personalhoheit« kommen: die — notwendige und unverzichtbare! — »politische« Exekutive in Form der Regierungsmitglieder samt ihren Kabinetten und Stäben, die natürlich von den jeweiligen Funktionsträgern bestimmt werden müßten, einerseits, jedoch andererseits der »eigentliche« Beamten- und Justizapparat, der durch drakonische Unvereinbarkeitsregeln möglichst immunisiert werden müßte, und dessen Bestellung zwar nicht ausschließlich, aber doch mitverantwortlich in den Händen eines Monarchen zu liegen hätte.

Man könnte sich das beispielsweise so vorstellen, daß neben dem Minister und seinen (partei-)politischen Kabinettsminarbeitern ein (beamteter) Staatssekretär als höchste administrative Spitze des Ressorts steht, der keiner politischen, wohl aber staatsrechtlichen Verantwortung unterworfen ist — m.a.W.: nicht durch ein Mißtrauensvotum des Parlaments gestürzt, wohl aber für seine notwendige (!) Gegenzeichnung aller sein Ressort betreffenden Akte des Monarchen staats- und strafrechtlich alleinverantwortlich wäre (wie es im konstitutionellen System eben auf die Minister zutraf). In der Justiz wäre darüberhinaus durch eine geschickte Kombination von Kooptations-, anonymen Prüfungs- und Zufallsauswahl-Systemen zu gewährleisten, daß der Monarch zwar die Letztentscheidung über Richterbestellungen innehat, nicht jedoch die freie Auswahl der Kandidaten.

Doch kehren wir nochmals zum »Jubilar« dieses Artikels, zum Grafen von Zedlitz-Trützschler, zurück. Sein Buch über die Zeit als Hofmarschall schlug seinerzeit beim Erscheinen »wie eine Bombe« ein und führte zu lebhaften Kontroversen. Die einen erklärten sein Erscheinen als »zu verfrüht«, was Zedlitz wohl prinzipiell konzediert, indem er darauf verweist, daß er ursprünglich zwar den Plan hatte, sein Manuskript mit der Aufschrift »Nicht vor dem Jahre 1970 zu öffnen« versiegelt zu hinterlassen, sich jedoch durch die publizierten »Erinnerungen« Wilhelms II und zahlreicher Staatsmänner und Militärs verpflichtet gefühlt hätte, »... jene Publikationen ergänzenden oder widerlegenden Aufzeichnungen, die auf genauen und mit eigenen Augen gemachten Beobachtungen beruhen, nicht länger zu sekretieren« (wie er 1924 im Vorwort zur 5. Auflage schrieb).


Andere griffen Zedlitz für seine offene Darstellung der Verhältnisse am Hofe Wilhelms II massiv und mit persönlichen Unterstellungen an. Bücher wie z.B. »Mein Kaiser!« aus der Feder des Grafen von Pfeil und Klein-Ellguth lassen die Erbitterung spüren, mit der nationale und monarchistische Kreise auf die Aufzeichnungen Zedlitz-Trützschlers reagierten. Von linker Seite erhielt er auch wenig Unterstützung — ein Hocharistokrat und ehemaliger Hofmarschall, der längst von der Welt zurückgezogen auf und von seinen Gütern lebte, war eben nicht nach dem Geschmack der »fortschrittlichen« Kreise, und schon gar, weil er sich weigerte, in blindem Haß ein einseitiges Bild Wilhelms II zu zeichnen ...

Interessant — und damit sei dieser Artikel beschlossen — das familiäre Umfeld dieses Grafen Zedlitz. Seine Schwester war die Mutter jenes Generals Henning von Tresckow, der bereits im Artikel zum Gedenken an Feldmarschall von Manstein als wohl entscheidendster Kopf der Verschwörer des 20. Juli 1944 genannt wurde. Graf Zedlitz starb im Jahr 1942 in Berlin, und entging so den Weiterungen des Bombenkrieges gegen Deutschland ebenso, wie einer Vertreibung von seinen schlesischen Gütern.