Unter dem Titel: »Ist die Schweiz rassistisch? Adolf Muschgs Diagnose«, veröffentlicht die »Neue Zürcher Zeitung« heute einen trefflichen Artikel über die gutmenschelnde Befindlichkeit von berufsmäßig-berufenen Rassismus-Spürhunden — wie eben z.B. Adolf Muschg. Dieser ist ja ein durchaus schätzenswerter Schriftsteller — nur eben ein von des Gedankens Blässe linker Tugendboldigkeit angekränkelter, über die Martin Meyer die treffenden Worte findet:
Dem Herzen nach liebenswürdig und auf Versöhnung der Gegensätze gestimmt, tritt Muschg coram publico in der Regel so auf, dass er als linker Intellektueller seine eigenen Erwartungen in die Rolle erfüllt und damit stabile Gefolgschaften sicherstellt. 1997 sinnierte er darüber, was wäre, wenn Auschwitz auch in der Schweiz läge. Nicht nur den Opfern des real existiert habenden Holocausts war dies blanker Unverstand und eine böse Verharmlosung der Tragödie. Und vor ein paar Tagen gab er in einem Interview bekannt, unser Land sei wieder einmal unterwegs zu einem hässlichen Riesenzwerg. Wörtlich: «Aus dem sicheren Wert ist wieder einmal ein hässlicher Riesenzwerg geworden, der in der Ecke auf seinem Schatz sitzt, nur unter grösstem Druck das Kleinstmögliche herausgibt, kein Herz zeigt im Umgang mit Leuten, die nichts bringen. Man kann nicht beides haben: sich gegen die Welt gewinnbringend neutralisieren und geliebt werden.»Ein häßlicher Alberich tummelt sich also am Limmatstrand, der seine abstoßende Fratze in Zürcher Handtaschen-Nobelboutiquen ebenso erhebt, wie an den Badefazilitäten des idyllischen Städtchens Bremgarten im Aargau. Wer so sehr auf die Aufspürung selbst homöopathischer Rassismus-Dosen sensibilisiert ist, wie offenbar Adolf Muschg — wie schmerzlich muß er wohl unter dem Umstand leiden, gerade diesen Vornamen (und das noch dazu in einem Geburtsjahrgang 1934!) erhalten zu haben. Eine Sensibilität, die Muschg in anderem Zusammenhang freilich nicht ebenso glaubwürdig zu vermitteln verstand. Aber dort ging es schließlich nur um solch Petitessen wie durch den Schulleiter der Odenwaldschule seinen Schülern anbefohlene schwule Sexdienste für Freunde der Direktion, und nicht um die wirklich menschenverachtenden Probleme unserer Gesellschaft — als da sind: ein Badeverbot im Bremgarten, oder ein gescheiterter Kauf einer Krokotasche in Zürich ...
(Hier der ganze Artikel)
1 Kommentar:
Der Hohle Graus ist dennoch nicht unumstritten, und, daß bei der Anzweifelung desselben vorm Kadi nicht nur Sachargumente verboten sind, sondern sich auch der Strafverteidiger, wenn er mehr tut, als um eigentlich unverdiente Gnade für seinen Mandanten zu betteln (wie bei Ketzer-und Hexenprozessen), also seine Tätigkeit ernst nimmt, sich erstaunlich das Knie dick machen kann (Medizinerjargon für juristische Gegebenheiten), sollte zu denken geben. Das war jetzt aber ein langer Satz.
Dr.Alopecius---
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