Dienstag, 1. April 2025

Gespräche über Donald Trump (Schluß)

Eine Doppelconference 
 


Adversarius: Trumps Bestrebungen, die NATO aufzulösen, werden von Ihnen ja offenbar nicht kritisch gesehen?

Advocatus: Natürlich nicht! Was für eine Frage! Ich hoffe doch sehr, wir ziehen da am selben Strang??

Adversarius: Ich neige da, wie in anderen Dingen auch, zu einer mehr differenzierenden Betrachtung...

Advocatus: Sie haben hier nicht zu differenzieren, sondern klipp und klar vorzuwerfen. Also, wie lautet Ihre Anschuldigung?

Adversarius: Bitte sehr, gerne: Trump will US-Rüstungskosten auf Europa abwälzen und dadurch die europäischen Volkswirtschaften bis zu deren Zusammenbruch überlasten.

Advocatus: Das ist nur teilweise richtig, nämlich dahingehend, dass ein europäischer Zusammenbruch sich tatsächlich abzeichnet, was durch das geplante wahnwitzige Aufrüsten mit Sicherheit unausweichlich wird. Allerdings ist das auf die Politik der EU-Staaten  und nicht der Trump-Administration zurückzuführen. 

Adversarius: Ach nein? Warum verlangt dann Trump seit Jahr und Tag eine Erhöhung des europäischen Wehretats auf etwa 5% des BIPs?

Advocatus: Hat er gar nicht verlangt, und dies würde ihm auch gar nicht zustehen. 

Adversarius: Er hat lediglich angekündigt, dass sich die USA für den Fall, dass die europäischen NATO-Staaten dieser freundlichen Aufforderung nicht nachkommen würden, militärisch aus der NATO zurückziehen würden.

Advocatus: Was nichts anderes als das gute Recht der USA ist. 

Adversarius: Was allerdings auf Seiten der EU-Staaten weniger gute Pflichten oder Notwendigkeiten schafft, also ein Problem auf den Rücken eines anderen abwälzt. Nutznießer ist wieder einmal der militärisch-wirtschaftliche Komplex in den USA, bei dem die Europäer einkaufen. 

Advocatus: Keiner zwingt die Europäer dazu. 

Adversarius: Es konnte für Trump kein Zweifel bestehen, dass es letztlich auf ein massives europäisches Aufrüsten hinauslaufen wird.

Advocatus: Angesichts der moralischen und geistigen Verfassung der EU-Eliten mag das zutreffen. Die hier maßgebliche Frage jedoch ist: Wieso um alles in der Welt ist Trump daran schuld?

Adversarius: Also bitte! Ursache - Wirkung, und letztere wie gesagt durchaus vorhersehbar. 

Advocatus: Aha... War es nicht Vizepräsident Vance, der anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz klipp und klar gesagt hat, dass Russland nicht der Feind der Europäer ist. Propaganda für die eigene Kriegswirtschaft sieht anders aus... 

Adversarius: Daraus ist nur die grundsätzliche Inkonsistenz der Trump-Administration zu erkennen.

Advocatus: Daran ist nur der grundsätzliche Wille zu Frieden und Abrüstung zu erkennen. Trump will Frieden zwischen der EU und Russland. Trump hat die enorme Gefahr erkannt, die von der NATO für den Weltfrieden ausgeht, zumal kleine und unbedeutende europäische Staaten angesichts der erwarteten Rückendeckung gegenüber Russland ungemein aggressiv gerieren. Musterbeispiel sind die baltischen Zwerge, die sich innerhalb der NATO als militärische Riesen wähnen. Besonders bedenklich erscheint, dass dieser Wahn zuletzt auf die größeren EU-Staaten wie Frankreich, England und, in deren scheinbar sicheren Gefolge, nunmehr auch Merzens Deutschland überschwappt. Angesichts dieser irrsinnigen Politik muss Trump alles tun, um nicht über diesen Umweg in einen Konflikt mit Russland verwickelt zu werden. Dies ist nichts anderes als folgerichtig und auch in hohem Maße ethisch.

Adversarius: Wie gut es Ihr Trump mit uns Europäern meint... Sicher werden Sie auch für die Zölle anerkennende Worte finden...

Advocatus: Die EU ist derzeit der erbittertste Gegner Trump, dies vor allem aus politisch weltanschaulichen Gründen. Alles, was Trump und Musk politisch gesellschaftlich hassen, wird in der EU förmlich geheiligt (bekanntlich ist eine Tochter Musks dem Transgender-Wahn zum Opfer gefallen). Der britische Geheimdienst stellt im möglichen Zusammenwirken mit Trumps innenpolitischen Feinden ein gewaltiges Gefahrenpotential dar, das schon in der Vergangenheit, Stichwort Russia-Gate seine Zähne gezeigt hat. Die sich bis ins Persönliche erstreckende Feindseligkeit wird seitens der EU-Politiker bzw europäischen Staatenlenker nicht einmal verhehlt. Für unsere EU-Bonzen ist Trump schlicht und einfach unerträglich, da gibt es nichts zu kitten und zu glätten.

Im Extremfall führt das dazu, dass ein solcher Bonze nach dem Anhören der erwähnten JD Vance-Rede vor laufender Kamera in Tränen ausbricht. Angesichts dieser Umstände sind die Zölle ein höchst angemessenes politisches Mittel. Darüber hinaus verhält es sich so, dass wir Trumps Zölle gar nicht benötigen - schon die europäische Politik als solche, und zwar sowohl auf Unions- als auch staatlicher Ebene stellt eine Garantie für den unvermeidlichen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, kulturellen, moralischen, ethischen und sonstigen Verfall dar. Wir sollten Trump dafür dankbar sein, dass er mit seinen Zöllen und mit anderen geeigneten Maßnahmen immerhin auch den politischen Verfall befeuert, der mit dem wirtschaftlichen Scheitern der EU unweigerlich einhergehen dürfte.

Ich denke, dass Trump dies sogar von Trump intendiert wird. Er liebt Europa, ist sich seiner deutschen Wurzeln bewusst und will mit Sicherheit für die europäischen Völker nichts Schlechtes. Seine Gegnerschaft zu EU und NATO ist ein Indiz für eine hohe Moralität, wie es überhaupt scheinen will, dass er durch das auf ihn verübte Attentat stark geläutert worden ist und sich als Gottes Werkzeug begreift, wie es selbst wiederholt gesagt hat...

Adversarius: Hört sich schon ein bisschen nach Schlussplädoyer an... 

Advocatus: Sie brauchen gar nicht so mit den Augen zu rollen oder in einen süffisanten Ton zu verfallen, es ist mir ernst. Nennen Sie mir einen, wenigstens einen führenden EU-Politiker westlich einer fiktiven March-Leitha-Linie, der sich noch zum christlichen Gott bekennt und solcher Gedanken überhaupt fähig wäre, und kommen Sie mir dabei nicht mit Bergoglio...

Adversarius: Keine Angst... 

Advocatus: Es liegt nicht in Ihrer Ingerenz, dass Ihnen kein Name einfällt...

Adversarius: Verbindlichsten Dank für diese Klarstellung, wenn mir diese kurze Unterbrechung Ihres Schlusswortes erlaubt ist...

Advocatus: Meinerseits verbindlichsten Dank, dass Sie mein Recht als Verteidiger auf ein solches in Ehren halten...

Adversarius: ... darf ich dennoch sozusagen als Erwiderung oder vielmehr Fortspinnung Ihres Gedankens hinsichtlich Trumps Gottesgnadentum (oder wie man es nennen mag) einen Satz einflechten, den der auch von Ihnen geschätzte Autor Joachim Fernau in seinem Buch "Halleluja - Die Geschichte der USA" über den US-Präsidenten Andrew Jackson vulgo Old Hickory geäußert hat? Bitte!

Advocatus: Nun denn, es sei...

Adversarius: "Was dem Lieben Gott so alles gefällt ... darüber kann man nur staunen."

Advocatus: Es will mir scheinen, dass Sie Trump ähnlich verkennen, wie Fernau Old Hickory verkannt haben dürfte. Um zu einem Schluss zu kommen: Wir werden nie ermessen können, welch Segen Trumps Wiederwahl für die Welt bedeutet hat, da der Geschichtsverlauf nicht so etwas wie Doppelstudien zulässt. Aber ich bin froh und dankbar, nicht in einem Paralleluniversum leben zu müssen, in welchem eine Figur wie Kamala Harris zum gegenwärtigen Zeitpunkt das mächtigste Amt der Welt innehat. Und allein das ist genug. 

 

 - Finis -


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