Donnerstag, 15. Januar 2015

Zu gut, als daß es in einem OO-Kommentar-Thread untergehen sollte

... ist ein Posting von »Leitwolf« zu einem etwas merkwürdigen Artikel von Christian Ortner, in dem dieser die vorzügliche Effektivität von Waterboarding und NSA anpreist (wenn er das analog auf KZs und Gestapo täte, dann hätte er ein Problem mit dem Staatsanwalt — aber das ist hier nicht Thema), und Snowden (von Ortner »Snowdon« geschrieben) als »vielleicht doch kein Held« bezeichnet. Nun gut ... 

Die meisten Kommentare sehen das freilich anders, besonders bemerkenswert fand ich jedoch das Posting von besagtem »Leitwolf«, das ich daher in extenso zitieren möchte, um zur Diskussion darüber anzuregen:
Snowdon(sic!) ist ein Held. Punkt. Nämlich schon allein deshalb, weil er die E*** besaß selbstständig zu denken und zu handeln – in einer Welt in der sonst nichts ohne Bürokratrie und Businesspläne geschieht. Vor allem aber deshalb, weil man Lügen nicht durch Gegenlügen bekämpfen kann. So konsequent wie Propaganda und Desinformation in den letzten Jahrzehnten umgesetzt wurden, ist der Anspruch auf Demokratie längst zu einem Treppenwitz der Geschichte verkommen. Es wird noch etliche Snowdens brauchen um uns aus dem neuen Mittelalter herauszuführen. Und geneigte Sympathisanten der Aufklärung täten gut daran, nicht nach ideologischer Treue zu fragen.

In einer Welt in der die Türme des WTC kollabieren können, sollten wir zumindest lernen in größeren Dimensionen zu denken. Weil nach wie vor gilt: um so größer die Lüge, desto mehr Leute folgen ihr. Auch ich mag den Islam nicht. Ich könnte ihn mit zahlreichen Worten umschreiben und bezeichnen, die geeignet wären rechtliche Nebenwirkungen zu entfalten. Dennoch halte ich die Menschen die Islam haben nicht für das relevante Problem.

Denn die Entscheidung Europa zu islamisieren ist eben in Europa, bzw. zumindest von Europäern gefällt worden, nicht aber in der islamischen Welt. Letztere war zu keiner Zeit in der Lage Europa eben dies aufzuzwingen. Allenfalls sind von dort verzückte Stimmen darüber zu hören, dass der Islam Europa bald übernommen haben werde. Aus deren Sicht vermutlich weil es Gottes Wille ist, selbstkritisch und reflektierend wie Muslime halt sind.

Die die aber noch Verstand besitzen, müssen sich einer Frage stellen: cui bono? Warum kotzt eine Merkel “der Islam gehört zu Deutschland”? Welchen Nutzen kann man daraus ziehen Ängste, Unfrieden, Chaos und Terror zu schüren? Und, um ein konkretes Beispiel zu nennen, wie wurde denn die Vorratsdatenspeicherung genutzt? Zur Terrorbekämpfung, oder um die einfachen Bürger zu überwachen und etwa copy right Verstößen nachzugehen?

Es ist so offensichtlich, dass es schon pathetisch wirkt es konkret zu nennen. Orwell hat es uns längst ins kollektive Bewusstsein gebrannt, auch wenn das wohl gern wieder verdrängt wird. Eine Bedrohung ebnet den Weg in den Totalitärismus. Konrekt: warum sind wohl jene die uns die brennenden Probleme aufs Aug drücken (Islamisierung, Klimawandel…) zugleich jene, die uns die Medizin dagegen äußerst teuer verkaufen wollen? Schilling*) gefallen??? 
Mit der Feststellung »die Entscheidung Europa zu islamisieren ist eben in Europa, bzw. zumindest von Europäern gefällt worden, nicht aber in der islamischen Welt« gehe ich insoferne konform, als die Entscheidung nicht in der islamischen Welt gefallen ist — daß sie »in Europa« gefallen wäre, halte ich aber angesichts der transatlantischen Seilschaften, in denen Europa spätestens seit 1945 (eigentlich schon seit 1918) hängt, für ein Gerücht. Vielleichts sollte man zutreffender sagen: »Die Entscheidung ist vom Westen gefällt worden«. Dessen Zentrum, wie wir wissen, an der East-Coast liegt ...

Noch ein Wort zu »Leitwolfs« Schlußabsatz — und seinem Verweis auf George Orwell: ein Artikel auf »ScienceFiles« hat jüngst den Totalitarismus, welcher uns zunehmend lähmt und entmündigt, mit dem treffenden Ausdruck »Phobokratie« umschrieben. Enough said ...


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*) Für Piefkes: »Groschen gefallen???«

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Geschätzter Ostmärker!
Es wären noch andere Ereignisse der jüngeren Geschichte des Erwähnens wert, welche auch nicht ganz unumstritten sind.
Siehe, unter den sogenannten Revisionisten, bei Schwachsinnigen auch "Aufschlitz-Leugner" genannt, gibt es so gut wie keine "Nazis".
Dein Landsmann Gert Honsik höchtens, aber der Mann ist sehr in Ordnung.
P.S. Schmähungen sind das Gegenteil von Argumenten.

Le Penseur hat gesagt…

(Eigentlich bei solchen Postings nicht so sehr) geschätzter Anonymus,

Ihre sicherlich gutgemeinten Wortmeldungen sind in diesem Thread einigermaßen off-topic. Und sie beschäftigen sich mit einem Thema, zu dem ich mich zwar schon mehrfach geäußert habe, das mich aber nicht so sehr interessiert, daß ich es als Sauce über alle Gerichte gießen müßte.

Wenn Sie daher die Güte hätten, in Kommentaren wenigstens ansatzweise auf das Thema des Threads zu achten, wäre ich Ihnen sehr verbunden.

P.S.: Ihr »P.S.« ist mir schlicht unverständlich. Ich möchte das nur feststellen und lege auf nähere Erläuterung, was Sie damit genau meinten, endenwollenden Wert.

P.P.S.: »Ostmärker« ist vermutlich (ja: hoffentlich!) die Retourkutsche zu dem auf diesem Blog öfters verwendeten »für Piefkes ...« etc.

Sollte es in politischer Absicht, nämlich im Sinne eines gewünschten Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich (oder so) gemeint gewesen, nehmen Sie bitte zur Kenntnis, daß Sie sich (nicht: mich) damit in Kalamitäten bringen können, und des weiteren, daß mein Interesse an einem Anschluß an die Piefkes ausgesprochen unausgeprägt ist. Um nicht zu sagen: da friert eher die Hölle zu ...

Ich fühle mich der deutschen Kultur zugehörig, ich wünsche mir freundschaftliche Beziehungen zwischen Deutschen und Österreichern — aber politisch nach der Pfeife Berlins tanzen zu müssen, ist schon für einen Bayern schwer zu ertragen, für einen Österreicher jedoch schlicht ein Zumutung.

Und nach den Wiener Pfeifen ;-) werden die Piefkes nicht tanzen wollen ...