Jetzt ist er ihnen doch glatt ins Jenseits ausgebüchst, der Rochus Misch, von dem »Die Presse« unter der Schlagzeile
"Der letzte Zeuge": Hitlers Leibwächter ist toteher belanglose Textbausteine zum intendierten Erschauern ihrer Leser häckselt:
Der ehemalige Leibwächter von Adolf Hitler, Rochus Misch, ist nach längerer Krankheit in Berlin gestorben. Das gab sein Sprecher, Burkhard Nachtigall, am Freitag bekannt. Der 96-jährige Misch galt als letzter noch lebender Zeuge, der das Ende von Adolf Hitler im "Führerbunker" in Berlin miterlebt hat.Schon allein für diesen letzten Satz wäre es natürlich nur gerecht gewesen, in der Aktion »Operation Last Chance« diesen Unhold, der Hitler nicht als Monster bezeichnet, wegen ... na, wegen ... na, wegen irgendwas halt ... lebenslänglich einzubuchten! Und jetzt? Jetzt schauen der Staatsanwalt und die Wiesenthal-Centristen etwas belämmert aus der Wäsche. Wenigstens bis zu € 25.000,00 an »Belohnung für wertvolle Hinweise« gespart, nach dem Motto: Nix Böses ohne was Gutes ...
Im Bunker arbeitete der langjährige Leibwächter des Diktators, den er stets als "Chef" bezeichnete, auch als Telefonist. Auf die Frage, wie er dazu gekommen sei, meinte er in einem Gespräch mit dem "Spiegel" im Jahr 2004: "Ich war gar nichts, nur Soldat wie viele Millionen andere auch. Aber ich war Waise, und die warben mit der Aussicht, Beamter zu werden. Und da dachte ich, warum soll ich nicht in den Staatsdienst gehen. So kam ich zur SS-'Leibstandarte Adolf Hitler'."
Hitler selbst sei nicht brutal gewesen, erzählte Misch ein Jahr darauf der Nachrichtenagentur "AP", sondern ein "ganz normaler Mann". "Er war kein Monster. Er war kein Supermann", wurde er zitiert. (Hier weiterlesen)
Rochus Misch hatte nach dem Zweiten Weltkrieg eine jüdische Frau und mit ihr eine Tochter, die eine Zeit lang in einem Kibbuz lebte, schreibt ein Poster, der's aus einer Dokumentation weiß. Ein anderer Poster entrüstet sich: »Ein Mensch, der Millionen Leute umbringt und den größten Krieg der Welt
anzettelt galt für Misch als "normal". Wie krank geht's noch?« — und wieder einer mutmaßt: »Also wurde der Herr in Deutschland nie angeklagt?! Oh, oh, das kostet wieder zwei U-Boote der neuesten Generation.« Beide Postings unter lebhafter Zustimmung und Ablehnung der p.t. »Presse«-Leser ...
Mischs SS-Karriere endete in der schwindelerregend hohen Position eines Oberscharführers, was also im deutschen Heer einem Feldwebel (Österreich: Wachtmeister) entsprach. Er versuchte aus dem Führerbunker am 2. Mai 1945 (zwei Tage davor hatte sich Hitler erschossen) zu flüchten. Dabei wurde er von den Sowjets aufgegriffen und
verbrachte mehrere Jahre in Gefangenschaft. Zurück in West-Berlin machte
er sich mit einem Malerbetrieb selbstständig. Ein SS-Mann als Maler ...? Ist das nicht bereits eine Form von Wiederbetätigung? Nun, wir wissen's nicht, und Tote können nicht einmal vor der »Operation Last Chance« vor Gericht gestellt werden, sodaß wir darüber wohl nie ein rechtsgültiges Urteil vernehmen werden. Rochus Misch ist tot, der »letzte Zeuge« wurde Geschichte — jetzt gibt's keine Zeugen mehr, da kann man sagen, was man will, das kann man finden, wie man will ... ... bessergesagt: da kann man finden, was man will!
Seit 5. September 2013 wird zurückerfunden.
Seit 5. September 2013 wird zurückerfunden.
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