Nachdem sich dieösterreichischen Meinungsforscher mit ihren letzten Wahlprognosen doch ein wenig blamiert haben (wobei die Blamage weniger die, zugegeben schwierige, Einschätzung des Abschneidens von Team Stronach, BZÖ und NEOS betrifft, als vielmehr die altbekannte Überschätzung der GrünInnen und die ebenso altbekannte Unterschätzung der FPÖ!), läd »Die Presse« zur Kommentierung des Wahlergebnisses eine Philosophen, nämlich Konrad Paul Liessmann, ein.
Das hätte sie freilich besser lassen sollen — denn das belanglose Geschwätz aus professoralem Philosophenmund wäre als reine Zeitverschwendung anzusehen, gäbe es nicht einen getreuen, wenngleich erschreckenden Einblick in die Innenansicht jenes Elfenbeinturms, in welchem sich die staatsalimentierten Vertreter der »scientific community« komfortabel eingerichtet hat.
Hier besser nicht mehr weiterlesen, denn angesichts einer sich in allen, aber schon wirklich allen Fragen in lähmender Weise selbst und gegenseitig blockierenden Koalition, deren einziger Zweck die Pfründenerhaltung ihrer beteiligten Funktionäre war und ist, ein »Zaudern« und »Verzögern« uns noch als Vorteil verkaufen zu wollen, ist schlichtweg Chuzpe!
Fazit: Meinungs»forscher«, die durch ihre Prognosen Parteien hinaus- und hinunterschreiben wollen, sind ein Übel. Aber Philosophen im Staatsdienst, die im Nachhinein rechtfertigendes Bla-Bla zugunsten ihrer Machthaberer absondern, sind's noch mehr!
Das hätte sie freilich besser lassen sollen — denn das belanglose Geschwätz aus professoralem Philosophenmund wäre als reine Zeitverschwendung anzusehen, gäbe es nicht einen getreuen, wenngleich erschreckenden Einblick in die Innenansicht jenes Elfenbeinturms, in welchem sich die staatsalimentierten Vertreter der »scientific community« komfortabel eingerichtet hat.
Die Presse: Was sagen Sie zu dem Ergebnis?
Konrad Paul Liessmann: Es ist ein Ergebnis, das zu erwarten war, mit kleinen Überraschungen: Der Absturz der ÖVP ist doch etwas drastisch, der Erfolg von Frank sehr mager, die Gewinne der FPÖ sind eigentlich unerwartet.
Hat die Öffentlichkeit, Stronach überschätzt – und dabei Strache und die FPÖ aus den Augen verloren?
Stronach hat sich sicher durch seine Auftritte und Sager und die Bedeutungslosigkeit seiner Kandidaten selbst geschadet. Auch in der Öffentlichkeit war man zuletzt doch eher zurückhaltend, hat aber, wie so oft, das Potenzial der FPÖ unterschätzt.
Was sagt es, dass die Neos doch überraschend deutlich ins Parlament einziehen werden?
4,6 Prozent nach der ersten Hochrechnung empfinde ich eher als knappes Überspringen der Vier-Prozent-Hürde, aber immerhin signalisiert dies Chancen für eine liberale Politik zwischen ÖVP und SPÖ. Fazit: Die Unzufriedenheit mit den ehemaligen Großparteien und ihrer Politik ist wieder ein bisschen gewachsen, aber es zeichnet sich – noch – keine wirkliche Alternative ab.
Sie sehen Stillstand nicht per se als etwas Schlechtes? Heißt das, Sie wären einer Fortsetzung der Großen Koalition nicht abgeneigt?
Was immer fortgesetzt wird, ist keine Große Koalition, sondern eine knappe Koalition. Die Rede vom Stillstand ist natürlich ein Mythos. Kein Land, in dem es wirklich Stillstand gäbe, hätte die letzten Krisenjahre so überstanden wie Österreich. Und manchmal kann zaudern und verhandeln und Rücksicht nehmen und verzögern auch ein Vorteil sein.
Hier besser nicht mehr weiterlesen, denn angesichts einer sich in allen, aber schon wirklich allen Fragen in lähmender Weise selbst und gegenseitig blockierenden Koalition, deren einziger Zweck die Pfründenerhaltung ihrer beteiligten Funktionäre war und ist, ein »Zaudern« und »Verzögern« uns noch als Vorteil verkaufen zu wollen, ist schlichtweg Chuzpe!
Fazit: Meinungs»forscher«, die durch ihre Prognosen Parteien hinaus- und hinunterschreiben wollen, sind ein Übel. Aber Philosophen im Staatsdienst, die im Nachhinein rechtfertigendes Bla-Bla zugunsten ihrer Machthaberer absondern, sind's noch mehr!
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