Mittwoch, 30. November 2011

»Prepare for riots in euro collapse, Foreign Office warns«

Unter dieser nicht gerade beruhigenden Headline brachte der »Daily Telegraph« vor einigen Tagen einen Artikel von James Kirkup, dem stellvertretenden Ressorleiter Politik. Interessant zu lesen. Aber vermutlich nicht die ganze Geschichte. Den »riots« gibt es auch anderswo, z.B. in Teheran, wo zufälligerweise britische Botschaftsgebäude angegriffen wurden. Was wieder zur Ausweisung iranischer Diplomaten aus Großbritannien führte, nachdem das Vereinigten Königreich seine diplomatischen Vertretungen im Iran geschlossen hat.

Mit einem Wort: Abbruch der diplomatischen Beziehungen — also eine Fußbreite vor einem Krieg. Den wir — nein, eigentlich nicht wir, sondern vielmehr die Profiteure unseres politisch-medial-ökonomischen Machtkartells — dringend brauchen können. Weil das die Leute von der Verantwortung dieser Gauner an den derzeitigen Zuständen ablenkt. Weil damit wieder ein Scheinboom durch ungehemmtes Gelddrucken angefacht werden kann (und sich dann noch die Ölquellen des Iran unter den Nagel zu reißen ist ja auch keine so üble Aussicht) ...

Es wird pünktlich zum ominösen Jahr 2012 spannend. »Advent« heißt übersetzt soviel wie »Ankunft«. Alljährlich wird im Advent bekanntlich des Ankommens eines gewissen Jesus gedacht (und zwar als Baby). »Friede den Menschen« lautet dazu die passende Devise. Ist es zu pessimistisch gedacht, wenn das, was da jetzt bald ankommen dürfte, wohl nicht gerade Friede sein dürfte ...?

Eine »Antwort auf die Frage, was übrigbleibt ...

... von einer Demokratie, die seit Jahrzehnten auf Wählerbestechung baut«

gibt Cora Stephan in ihrem neuesten Blog-Artikel. Wie immer lesenswert. Nur bei ihrer Anmerkung, Botho Strauß und Peter Sloterdijk hätten »Kluges zu sagen«, kann ich mir die kleine Malice nicht verkneifen, hinzuzusetzen: »Ja, das stimmt. Sie hätten Kluges zu sagen. Nur: wann tun sie's schon ...«

Dienstag, 29. November 2011

»Muslimbrüder nicht so schlimm, wie ihr glaubt«

... titelt »Die Presse« heute. Hoffentlich lesen möglichst viele Kopten »Die Presse«! Ich habe nämlich gehört, von denen beginnen sich einige schon ziemliche Sorgen zu machen. GottAllah sei Dank, völlig grundlos offenbar ...

Montag, 28. November 2011

Es besteht der Verdacht, ...

»... dass die NSU seit Jahren ein Sprengstofflager betreibt, das über keine Lagergenehmigung nach § 17 Sprengstoffgesetz verfügt.«

Berichtet uns der einzigartige, unvergleichliche Satireinformationskanal »Politplatschquatsch« in seinem neuesten Artikel. Lesen. Lachen. Erkennen, daß die Realität heute Satire ist — oder bessergesagt: die Satire Realität. Bittere Realität, sogar ...

Sonntag, 27. November 2011

»Die Banker waren's! Tatsächlich?«

»Die Presse« hat seit dem Abgang von Thomas Chorherr (und nochmals nach dem Abgang von Andreas Unterberger) viel von ihrem einstigen Nimbus einer, nein: der Qualitätszeitung Österreichs eingebüßt. Die Redaktion wurde mit teilweise weniger befähigten Kräften bestückt, die dafür biegsamer schreiben konnten. Dennoch: ein paar Lichtblicke gibt es auch noch heute. Einer von ihnen: Franz Schellhorn in der Wirtschaftsredaktion. Dem wir den folgenden Artikel verdanken:
Ohne die Finanzkrise gäbe es keine Staatsschuldenkrise: eine Behauptung, die ziemlich plausibel klingt. Und trotzdem nicht stimmt.

Zum Glück gibt es in diesen Tagen voll der hochkomplexen Sachverhalte noch ein paar Dinge, die so richtig schön einfach sind. Erklärungsmuster zum Beispiel. Österreich, so ist neuerdings aus der von den Ratingagenturen schwer gestressten Politik zu vernehmen, sei zwar wirklich ein bisschen sanierungsbedürftig. Das aber nur, weil der in Wirtschaftskreisen lange lächerlich gemachte Staat vor Kurzem den Banken zu Hilfe eilen musste, um die Leuchttürme des modernen Kapitalismus mit milliardenschweren Stützungen vor ihrem Niedergang zu bewahren. Hätte es also die von der Finanzbranche ausgelöste Wirtschaftskrise nicht gegeben, wäre alles in Butter, und niemand müsste sich in Europa heute vor überschießenden Staatsschulden und einem Zerfall der Währungsunion fürchten.
(Hier weiterlesen)
Sein Hinweis, daß das im Zug der Bankenkrise diesen gegebene Partizipationskapital von ca. 5,8 Mrd. Euro etwa dieselbe Summe ausmacht, wie die alljährlichen (!) Subventionen an die Bauern und die Österreichischen Bundesbahnen*), ist ebenso richtig wie unwillkommen. Denn damit greift er zwei Heilige Kühe an, und zwar unklugerweise eine »rote« und eine »schwarze« gleichzeitig. Es wäre nicht verwunderlich, wenn Schellhorns Karriere ab jetzt einen nachhaltigen Knick erlebt. Denn die Wahrheit durfte hierzulande selten ungestraft ausgesprochen werden ...

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*) wobei die Agrarsubventionen und die ÖBB-Defizitdeckung einfach »à fonds perdu« sind, das Partizipationskapital hingegen zumindest theoretisch noch zurückgezahlt werden könnte, und wenigstens Zinsen trägt.

Samstag, 26. November 2011

Zu Guttenbergs Frisur

... erregt die Aufmerksamkeit Zettels. Und wird vom Herrn Professor emeritus erregt wie folgt kommentiert:
So kennen wir ihn: Den distinguierte Freiherrn, every inch a gentleman, das gegelte dunkle Haar zurückgekämmt, mit der seriösen Brille und der dezenten Krawatte.

Und nun sehen Sie sich bitte dieses Foto Guttenbergs an, das vor wenigen Tagen auf einer Sicherheitskonferenz im kanadischen Halifax aufgenommen wurde. Ein flotter junger Mann, brillenlos, das braune Haar keck nach vorn frisiert, die sportliche Tasche um die Schulter geworfen.

Als ich das gesehen habe, hatte ich die Assoziation "Hochstapler". Von Hochstaplern kennt man diese Bilder, auf denen sie einmal so und einmal so aussehen; mit den Alias-Namen darunter, unter denen sie jeweils aufgetreten sind.
Nun, mir ist es eigentlich piepegal, ob Guttenberg die gegelten Haare nach hinten kämmt und damit wie der eitle Laffe, der er ist, aussieht, oder auf »dicklicher Lothar Matthäus« — wie »Die Welt« süffisant lästert — unterwegs ist. Mich würde höchstens interessieren, ob die freiherrliche Dame an seiner Seite (oder muß man da »freidämlich« sagen? Germanisten bitte vor!) auch ihre Haartracht geändert hat. Wäre doch irgendwie schade — ich fand sie damals eigentlich sehr schnuckelig und war dafür sogar bereit, Freiherrn zu Plagiberg im Gegenzug einiges zu verzeihen. Aber nicht alle sind so großzügig zu Ehemännern fescher Blondinen ... Zettel z.B. nicht, denn er erbost sich wie folgt:
Was denkt dieser Mann sich? Glaubt er, daß Chuzpe schließlich siegt? Daß die Leute, wenn er seine Story nur eisern wiederholt, irgendwann zu glauben beginnen, sie sei wahr?
Gute Frage. Aber, sehen Sie, verehrter Herr Professor »Zettel«: der Mann ist Politiker — und alle (oder doch: fast alle) Politiker glauben, wenn sie eine Story nur eisern wiederholen, die Leute sie irgendwann zu glauben beginnen! Und sie glauben das, weil sie wissen, daß es so ist.

Weshalb sonst wiederholen sie diesen Schwachsinn von angeblichen Braunen-Armee-Fraktionen & Co. und lassen ihn von allen Systemmedien wiederkäuen — doch nur deshalb, weil irgendwann jeder eben »weiß«, daß es die Gefahr »von Rechts« droht ... wie damals in diesem Schwimmbad, na wie hieß das Kaff denn noch, na, also diese Neonazis, die damals den armen Ausländerjungen ersäuft haben ...

Denn was glauben Sie, warum IM Erika noch immer den Euro verteidigt? Oder Politiker unsere Pensionen als sicher bezeichnen? Oder die anatolische Zuwanderung in unsere Sozialsysteme als Bereicherung. Oder ...

Weil sie ganz genau wissen, daß die Mehrheit der Bevölkerung nach genügend langer Berieselung einfach alles glaubt. Und von der Minderheit an Geistesbegabteren auch irgendwann die meisten unter der chinesischen Wasserfolter immer gleich auf sie niederträufelnder Nachrichtensätzchen zusammenbrechen und ihren unverbrüchlichen Glauben an die jeweils gewünschte »Wahrheit« geloben, wenn man sie im Gegenzug mit diesem Schmus nur endlich in Ruhe läßt!

So funktioniert unsere Demokratie. Oder vielmehr: nicht. Leider.

Freitag, 25. November 2011

Quemadmodum desiderat cervus ad fontes aquarum ...

Man soll mit dem Tod keine Scherze treiben, und so sind eigentlich auch Wortspiele mit dem Namen eines Toten unangebracht, ich weiß ...

Dennoch: der Beginn des 41. Psalms ging mir unwillkürlich durch den Kopf, als ich gestern vor dem Schlafengehen noch kurz auf ORF-Teletext das Wetter für heute nachsehen wollte, und auf der Startseite die knappe Mitteilung las: »Ludwig Hirsch (65) in Wiener Spital verstorben«.

Ob er im Augenblick des Sprunges noch dachte: »ita desiderat anima mea ad te, Deus«? Wir wissen es nicht. Er wird es wissen. Das ist genug.

Mittwoch, 23. November 2011

In memoriam Georg Kreisler

Gestern ist Georg Kreisler im neunzigsten Lebenjahr verstorben. Geboren am 18. Juli 1922 in Wien, besuchte er das dortige Konservatorium, um Dirigent zu werden. Nach der Besetzung Österreichs durch NS-Deutschland emigrierte er 1938 mit seinen Eltern nach Hollywood, wo er weiter Musik studierte. Im amerikanischen Exil arbeitete er als Arrangeur, Pianist und Dirigent bei Film und Musicals, für Soldaten als Truppenbetreuer in Shows und Revueprogrammen.

Kreisler war zeitlebens ein »Linker«. Wenngleich ich politischen Linksdrall eher als psycho-pathologisches Phänomen ansehe, will ich doch Künstlern hierin eine gewisse Narrenfreiheit zugestehen — wer sich vor Publikum auf eine Bühne stellt, braucht offenbar privat einen Ausgleich zum Wahnsinn, den er beruflich darstellen muß.

Kreisler war mit seinen schwarzhumorigen Liedern für viele einfach ein übellauniger alter Mann. Ich erinnere mich an eine Fernsehshow, in der ein völlig verunsicherter Moderator nach Kreislers genial deprimierendem Lied »Dreh das Fernsehn ab, Mutter, es zieht!« ganz hilflos ein paar Worte Überleitung zu stammeln versuchte. Auch das Publikum applaudierte, gelinde gesagt, verhalten.

Dennoch: der Mann war (was immer man ihm an »Leihgaben« anderer Künstler vorrechnen will — ich denke z.B. an Tom Lehrer) ein begnadeter Zeit- und Gesellschaftskritiker! Und oft mit einem ungeahnt sensiblen Sinn für menschliche Zwischentöne begnadet, so z.B. in einem seiner weniger berühmten Lieder: »Es wird alles wieder gut, Herr Professor!«. So typisch österreichisch in seiner ständigen Wiederholung des Professorentitels. Man hat so richtig ein treusorgendes Faktotum vor Augen, das rührend seinem verehrten »Herrn Professor« über einen Schicksalsschlag hinweghelfen —»Aspirin, Herr Professor? Disziplin, Herr Professor!«, einfach genial mit einer leichten Schattierung im Stimmtimbre! — will:



Georg Kreisler wurde von der Republik Österreich kein Professorentitel verliehen (diese Ehre wurde m.W. dem großen alten Karl Farkas als erstem und einzigem Kabarettisten zuteil). Er hätte ihn wohl verdient — denn »professio«, Bekenntnis, war sein Leben genug. Ein vom Publikum, das seine »Hits« bevorzugte, meist überhörtes Bekenntnis, freilich ...

Dienstag, 22. November 2011

Die gute Nachricht: der Totalcrash kommt bestimmt! Und die schlechte?

Naja .... das wäre dann all das, was uns auf dem Weg dorthin demnächst blühen wird — und das ist eine ganze Menge ...

Peter Boehringer hat es vor ein paar Tagen in einen kompetent-prägnanten Artikel verpackt, bei dessen Lektüre man unwillkürlich Geheimrat von Goethe zitieren will (nein, nicht das allseits bekannte Zitat des Ritters mit der eisernen Hand, sondern) »... zum Augenblicke sagen: Verweile doch! Du bist so schön!« — denn all das, was uns dort angekündigt wird, ist viel weniger schön als das, was wir jetzt (noch) haben, und wär's bloß Hartz4 ...

Lesen. Weinen.

Dehydrierung per Werbeverbot?

Der Daily Telegraph bringt wieder einmal eine Nachricht aus der Hauptstadt von Absurdistan — aus Brüssel, natürlich ...


Aha. Dazu kann man eigentlich nur dasselbe sagen wie Paul Nuttall, Abgeordneter der UKIP im Europäischen Parlament:
I had to read this four or five times before I believed it. It is a perfect example of what Brussels does best. Spend three years, with 20 separate pieces of correspondence before summoning 21 professors to Parma where they decide with great solemnity that drinking water cannot be sold as a way to combat dehydration.

Then they make this judgment law and make it clear that if anybody dares sell water claiming that it is effective against dehydration they could get into serious legal bother ... the ruling made the “bendy banana law” look “positively sane”.
Oder sich dem Statement des konservativen britischen Europaabgeordneten Roger Helmer anschließen:
This is stupidity writ large. The euro is burning, the EU is falling apart and yet here they are: highly-paid, highly-pensioned officials worrying about the obvious qualities of water and trying to deny us the right to say what is patently true. If ever there were an episode which demonstrates the folly of the great European project then this is it.

Demokratie per Parteienverbot?

Kollege Morgenländer bringt in einem Artikel seine überaus zutreffenden Argumente gegen ein NPD-Verbot vor. Man kann nun zu dieser NPD stehen, wie man will (und daß ich als libertärer Konservativer einem nationalistisch-etatistischen Prolotrupp nicht freundlich gegenüberstehe, liegt wohl auf der Hand): daß sie jedoch irgendeine Chance hätte, in Deutschland an die Macht zu kommen (»legal, illegal, scheißegal!« — wie unsere lieben Freunde von den Alt68er-Fraktionen zu sagen pflegten ...), ist wohl noch unwahrscheinlicher als die Konversion von Ayatollah Khamenei zum Katholizismus.

Weshalb also eine Partei verbieten, die man zwar als und demokratiepolitisch unerwünscht ansieht, die aber ohnehin keine Aussicht auf eine Machtübernahme hat? Das macht nur Sinn, wenn man dadurch bestimmte Teilnehmer am politischen Machtkartell bevorteilen will. Nun, es ist ganz klar: wer eine Rechtsopposition einfach verbietet (und dadurch aus den Parlamenten ausschließt), der verschiebt damit das politische Spektrum nach links — eine für die durch die Institutionen marschierten und jetzt dort fix etablierten Alt68er bestechende Aussicht: ihr Deutungsmonopol bleibt unangetastet, und getreu nach Stalins Devise »Ermorde einen — und versetze damit tausende in Schrecken!« kann man die ohnehin schon windelweich geklopften »Bürgerlichen« der CDU und FDP dazu bringen, jeden linken Schwachsinn widerstandslos hinzunehmen, nur um nicht auch aus dem Diskurs ausgegrenzt und irgendwann mal verboten zu werden ...

Dennoch: ich glaube nicht, daß es wirklich zu einem NPD-Verbot kommt. Ist diese »Partei« doch viel zu nützlich, als vom Verfassungsschutz*) gesteuerte Politpopanz zur Stabilisierung des Machtkartells unserer Systemparteien beizutragen! Wann immer man eine unerwünschte Diskussion abwürgen will — welch unverfänglichere Möglichkeit böte sich, als sie von der NPD aufgreifen zu lassen? Nein: die NPD wird wohl erst dann verboten, sobald sie sich von ihrer Geheimdienststeuerung befreien würde. Was freilich angesichts eines vermuteten V-Mann-Durchdringungsgrades von über einem Drittel der Funktionäre etwa so wahrscheinlich ist wie die Konversion von Ayatollah Khamenei ...

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*) Ist wirklich noch niemandem aufgefallen, daß diese Bezeichnung eine deutliche Ähnlichkeit mit Orwells »Wahrheitsministerium« hat?

Montag, 21. November 2011

Ist's Rührei — oder doch was anderes?

Der US-Ökonom Joseph Stiglitz (der sich in der F.A.Z. gar als »New Yorker Starökonom« komplimentiert sieht) meinte in ebendieser Postille: »Mit dem Euro ist es wie mit Eiern: Es ist ziemlich schwer, aus einem Rührei wieder die einzelnen Eier herauszuholen.« Dieses griffige Bonmot wird auf »BankhausRott & Frank Meyer« etwas umfunktioniert in die Frage, wie wohl ein Zerfall des Euro ablaufen könnte. Der Artikel ist durchaus lesenswert. Der RottMeyer'sche, natürlich — denn was der Stiglitz so pfeift, ist ja eher zu vergessen.

Angesichts seiner Titel-Ansage »Deutschland muss mehr Schulden machen« ist er wohl weniger ein Experte in Sachen Rührei, sondern eher einer der Sorte »gequirlte Scheiße« — was aber auch keine wirkliche Neuigkeit wäre. Allein schon seine flotte Lippe zur Staatsschuldenproblematik
Betrachten Sie es wie im Unternehmen. Keine Firma verordnet sich eine Schuldenbremse. Wenn die Zinsen niedrig sind, nimmt man eben Kredite auf. Und Deutschlands Zinsen sind gerade niedrig.
... disqualifiziert ihn nicht bloß als Ökonom, sondern läßt sogar berechtigte Zweifel an weit fundamentaleren Verstandeskräften aufkommen. Keine Firma der Welt würde so arbeiten wie die öffentlichen Haushalte: wenn alles paletti geht, wird Geld vernichtet auf Teufel-komm-raus, wenn es kriselt, dann mach'ma halt Schulden!

In all der auf uns demnächst zukommenden Scheiße gibt es fürwahr nur wenig, worauf man sich freuen kann! Aber eines von dem wenigen wird hoffentlich sein, daß dann endlich öffentlich finanziertem Dummschwatz à la Stiglitz schlicht und einfach der Geldhahn abgedreht wird ...

Samstag, 19. November 2011

»Nach Neonazi-Mordserie keine Verbindung zum Fall Mannichl«

... titelt die Süddeutsche. Wer hätte das gedacht?!

Ich, beispielsweise .... Lassen wir es uns mal so ausdrücken: zwei virtuelle Geschichten können miteinander eigentlich in keinem realen Zusammenhang stehen — beispielsweise konnte die Tante Berta, die ich nie hatte, den Onkel Egon, den ich gleichfalls nicht hatte, nicht geheiratet haben. Das alles kann man mit etwas Formallogik und semiotisch aufgemotzt natürlich viel schöner und imposanter darstellen. Es ergeht die Einladung an alle, die das machen wollen, die Kommentarfunktion zu benutzen. Sonst bitte ich, sich Kommentare zu sparen. Die ganze Geschichte ist mittlerweile so peinlich, daß sie nicht einmal mehr einen Kommentar verdient ...

Donnerstag, 17. November 2011

Ein Spiegel-Bild des Wissens

... entrollt der überaus verdienstvolle, stets aufklärerisch tätige Blog »Politplatschquatsch« vor unseren staunenden Augen:
Wären doch nur alle so aufmerksam gewesen wie die Kriminalabteilung des Aufklärungsmagazins „Der Spiegel“! Nie und nimmer hätte den Behörden und der Öffentlichkeit entgehen können, dass es sich bei der Döner-Mordserie, die Deutschland über zehn Jahre in Atem hielt, um das Werk einer rechtsterroristischen Rebellenarmee aus drei durchgeknallten Thüringern handelt. (Hier weiterlesen)
Politplatschquatsch stellt zum Schluß die allerdings nur auf den ersten Blick nicht unberechtigt erscheinende Frage:
Und wieso weiß der „Spiegel“ heute nicht mehr, dass er das vor drei Monaten noch genau wusste? Warum weiß er es heute ganz anders genau? Und warum sollen alle anderen es schon vor drei Monaten nicht genau so gewusst haben, wie es der „Spiegel“ damals wusste. Sondern so, wie es der „Spiegel“ heute weiß?
Die Antwort ist einfach: der Spiegel spiegelt immer die Aktualität — nie die Historie, nie die Potentialität! Was da is, is da, was wech is, is wech: so einfach ist das beim Spiegel — und all das auch noch immer unter konsequenter Vertauschung von links und rechts ...

Mittwoch, 16. November 2011

Sorry Deutschland

»History has conspired against you, again. You must sign away €2 trillion, and debauch your central bank, and accept 5pc inflation, or be blamed for Götterdämmerung. It is not fair but that is what monetary union always meant. Didn't they tell you?«
»Die Geschichte hat sich wieder einmal gegen euch verschworen. Ihr müßt zwei Billionen Euro rüberschieben, eure Zentralbank korrumpieren und 5% Inflation akzeptieren, oder ihr werdet für die Götterdämmerung verantwortlich gemacht. Das ist nicht fair, aber es ist da, was Währungsunion immer bedeutet hat. Haben sie euch das nicht gesagt?«
(Daily Telegraph, 27.09.11)
... meint, schnoddrig wie immer, Ambrose Evans-Pritchard, Kolumnist des Daily Telegraph und Sprachrohr der Londoner Börsenjobber. Nun, es mag in der Tat auf sowas hinauslaufen: ein zweites Versailles ohne vorherigen Weltkrieg, wie es schon genannt wurde. Daß ein Brite in alter Churchill-Tradition seine Haß-Häme gegenüber Deutschland zelebriert, wäre ja nicht neu.

Neu wäre allerdings, daß das, was dieser famose Mr. Evans-Pritchard in seinem Artikel in den Himmel lobte, nämlich der sogen. Geithner-Plan, als »letzte Chance, ein globale Katastrophe zu vermeiden« anzusehen wäre. Es wäre in der Tat eine für die Finanzoligarchie der City & East Coast höchst angenehme Verlagerung der hemmungslosen Gelddruckpolitik, die nach dem Dollar nun auch das Pfund zu ruinieren beginnt, nach Kontinentaleuropa — frei nach dem Motto: geteiltes Leid ist halbes Leid.

Bibelzitate haben es leider an sich: sie stimmen eben nur unter bestimmten Umständen. Wenn ich bespielsweise mit jemandem eine HIV-Infektion dadurch »teile«, daß ich ihn anstecke, glaube ich nicht so wirklich, daß das Leid dadurch halbiert würde — ich würde es eher als verdoppelt betrachten! Wer freilich die ideologische Verblendung besitzt, das herankommende Ende des in Europa ausufernden Sozialstaates bzw. der von den USA angemaßten Weltpolizistenrolle — alle beide durch hemmungslose Staatsverschuldung zu Lasten künftiger Generationen finanziert! — als »endangering the benign but fragile order that has taken shape over the last three decades« zu bezeichnen, könnte auch anderer Meinung sein.

Ich habe aber auch nie angenommen, daß durchgeknallte Zyniker einen realitätsnahen Blick auf die Welt vermitteln ...

Montag, 14. November 2011

Herzliche Gratulation!

So wächst zusammen, was zusammengehört (naja ... »zusammenwachsen« — über das Alter sind sie wohl schon hinaus ...)

Immerhin: die rassige Schwarze (rein haarmäßig, versteht sich!) ist älter als die Drittfrau eines anderen Sozen, der dafür damals schon älter war. Und Lafos Zahnprotese ist dafür unauffälliger. Er hört offensichtlich halt schon schlecht. Macht nix — so bekommt er vielleicht nicht mit, was sie manchmal so daherredet.

Trotzdem: herzliche Gratulation! Beide bekommen, was sie verdienen — oder, um's mit Marx zu sagen: »Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen« ...

Rechtsterroristen

Wie präzise doch die deutsche Sprache ist! Ein »Flugzeugterrorist« beispielsweise ist einer, der in, an und mit Flugzeugen seine dunklen Terrorakte vollbringt. Und welche Bezeichnung wäre für V-Leute des Verfassungsschutzes, die also von Rechts wegen Terrorakte vollbringen, besser geeignet als »Rechtsterrorist«?

Naja, »Verfassungsterroristen« wäre ja auch noch eine Option — aber dann könnte man sie mit unseren Politikern verwechseln, die, wie die ständige Aufhebung verfassungswidriger Gesetze beweist, die Verfassung geradezu gewerbsmäßig terrorisieren ... sh*t ...

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P.S.: wer mehr über besagte Rechtsterroristen erfahren möchte, als er sich je zu fragen getraute, wird hier — wie gewohnt — bestens bedient. Ach ja, und Kollege Morgenländer hat auch eine interessante Façette zu diesem Fall zu berichten. Wie sagt der Berliner (der ich nicht bin) so treffend: »Nachtigall, ick hör dir trapsen« ...

Was ist konservativ?

Ein nachträglicher Kommentar vom Kollegen Friedrich zu diesem Artikel veranlaßt mich, obige Frage nochmals aufzuwerfen.
Friedrich hat gesagt…
Ich weiß, es ist ein alter Thread nur habe ich heute eben einen Kommentar zu konservativ gefunden:
Dr. Christoph Sprich: »Sozialdemokratisierung und warum auch ich kein Konservativer bin«
Das entspricht wohl eher meinem Bild von konservativ....

14. November 2011 08:51
Nun, ich dachte mir schon sowas ähnliches angesichts der im seinerzeitigen Artikel geführten Argumentation Friedrichs. Ich glaube allerdings, daß damit "konservativ" unrichtigerweise von "Konserve" abgeleitet wird, sozusagen ... und das ist nicht der wahre Bedeutungsinhalt von »konservativ«.

Hayek (und dem sich auf ihn beziehenden Artikelautor) ist in vielem seines Befundes durchaus zuzustimmen — doch in diesem einen Punkt melde ich den Dissens an: »konservativ« ist nicht bloße Verzögerung, sondern vielmehr der Skeptizismus gegenüber dem »Gemachten« (als Gegensatz zum »Gewordenen«), die Ablehnung, alles als (nahezu) beliebig »konstruierbar« anzusehen. Und insoferne ist der Konservative gegenüber dem Liberalen/Libertären zweifellos die wichtige, ja notwendige Ergänzung, ohne die Liberalismus zur »von des Gedankens Blässe angekränkelten« Doktrik erstarrt.

Samstag, 12. November 2011

Die Basis ist aufgewacht

... nur Guido schläft (noch). So wie Rösler. Oder sind die bereits im Stadium der Totenstarre, wie seinerzeit die Apparatschiks der Blockparteien, die den 40. Jahrestag feierten, als gäbe es kein Morgen? Ach so: es gab dann ja auch bald kein Morgen mehr, wenigstens nicht im selben System ...



Freitag, 11. November 2011

Nachrichten aus Zettels Paralleluniversum

Ein durchaus lesenswerter, aber manchmal hart an der Grenze der Realsatire schrammener Artikel auf Zettels Raum: »Europas Krise (4): Der Niedergang des Abendlandes. Ende einer Epoche. Und jetzt?«.

Vorab: in vielem, sogar dem meisten ist Zettel durchaus zuzustimmen. Ja, das abendländische Europa steigt ab, weil es einfach zu saturiert und faul geworden ist, und weil immer mehr nichtabendländische Bevölkerungsteile es (zunächst) langsam, aber sicher (immer schneller) umvolken werden: zu einem üblen Gemisch aus wohlstandsverwahrlosten Eingeborenen und sozialschmarotzenden Zuwanderern. Bis es irgendwann in Armut versinkt und dann halt doch untergeht wie die Titanic. Langsamer, zugegeben — aber nicht angenehmer ...

Doch ein paar Dinge sind einfach fast bis zur Absurdität verzeichnet — etwa, wenn Zettel schreibt:
Eine deutsche Kanzlerin, welche die Interessen Europas über diejenigen Deutschlands stellen würde, müßte sich fragen lassen, wie sie es denn mit ihrem Amtseid hält.
Sie »müßte« nicht, sie muß es! Denn sie stellt Europas Interessen — oder, präziser gesagt: die Interessen der EUdSSR-Nomenklatura — über diejenigen Deutschlands. Seit Jahr und Tag, und, wie sie so gerne sagt: alternativlos!

Ebenso liegt Zettel völlig daneben, wenn er das offensichtliche Scheitern der europäischen »Integration« (welch Euphemismus für Brüsseler Regulierungswut und Bürokratenherrschaft!) mit angeblichen historischen Vorbildern vergleicht:
Ein europäischer Staat aus 27 (bald vielleicht noch ein paar mehr; Serbien beispielsweise scharrt mit den Hufen) Bundesstaaten wäre ein Monstrum geworden. Nicht fähig zum Überleben; erstickend an einer Bürokratie, die aber andererseits allein in der Lage gewesen wäre, dieses Wahnsinnsgebilde zusammenzuhalten. So, wie das Zarenreich, das Habsburger Reich, das Reich der Ottomanen, allein durch Bürokraten und Militärs zusammengehalten wurden
Nein, alle drei wurden zwar auch, aber eben bei weitem nicht allein durch Bürokraten und Militärs zusammengehalten!

Bei den Ottomanen und im Zarenreich war es mindestens ebenso das religiöse Selbstverständnis einer Staatsreligion — der Großsultan war eben gleichzeit auch der Kalif, der Zar aller Reußen Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche. Im (weitgehend katholischen) Habsburgerreich war dieser Gedanke durch die prinzipielle Überstaatlichkeit der Römisch-Katholischen Kirche sicherlich nur gebremst wirksam (wiewohl die staatskirchlichen Traditionen des Josephinismus' durchaus in dieselbe Richtung gingen). Andererseits war dem Zaren- wie dem Habsburgerreich eine starke, fast »zivilreligiöse« dynastische Bindung der Bevölkerung an ihr Herrscherhaus eigen. In meiner Jugend war mir aus dem Mund älterer Menschen die Bezugnahme auf »den Kaiser« (gemeint stets: Kaiser Franz Joseph) absolut vertraut — und da waren damals doch schon einige Jahrzehnte inklusive zweier Weltkriege dazwischen ...

All dies fehlt im heutigen Europa. Angesichts der chaotischen, von gierigen Lobbyisten und skrupellosen Verbänden (Gewerkschaften, Konzernvertretern & Co.) völlig, geradezu planmäßig deformierten Rechtsordnung dieses Staatenbund-Bundesstaat-Wechselbalges »EU« ist sogar so etwas wie ein »Verfassungspatriotismus« (und das wäre ja nun schon die schwächste Form eines ideellen Zusammenhalts!) völlig unmöglich. Worauf sollte man angesichts dieses Misthaufens denn stolz sein?!

Daß die EU in der heutigen Form inzwischen ein Auslaufmodell ist, liegt an der mittlerweile offenkundigen Unfinanzierbarkeit ihrer Utopien. Und daran, daß Bürokratie allein noch kein Gebilde auf Dauer zusammenhalten konnte. Es werden freilich noch einige harte Jahre (wenn wir Pech haben: Jahrzehnte) ins Land ziehen, bevor das Brüsseler Bürokratiemonster endlich erschlagen ist — denn Bürokratien haben ein zähes Leben, wenn nicht gar, wie die Katzen, neun ...

Der Krugman geht so lang zum Brunnen

... bis der Euro bricht. Anders als bei Politikern, bei denen der Straßburger Gerichtshof die Titulierung als »Trottel« als Ausfluß des Grundrechts auf Freiheit der Meinungsäußerung für zulässig erachtet, steht ein diesbezügliches Judikat für Nobelpreisträger noch aus. LePenseur hält sich daher in Kenntnis möglicher Rechtsfolgen vornehm zurück auszusprechen, was er von diesem Herrn Krugman hält. Möge sich doch jeder zu dessen originellen Vorschlägen selbst sein Bild machen ...
Wirtschafts-Nobelpreisträger Paul Krugman rät den Europäern, für die Euro-Rettung die Notenpresse der Europäischen Zentralbank anzuwerfen und so viele Italien-Anleihen wie nötig zu kaufen. "Am Ende wird die EZB in den Abgrund blicken und sagen: Vergessen wir alle Regeln, wir müssen die Anleihen kaufen", sagt Krugman dem "Handelsblatt". Der Preis eines Auseinanderbrechens des Euros sei zu hoch.

Krugman sprach sich in dem Interview für eine kompromisslose Politik aus: "Die EZB muss klar machen: Wir kaufen so viel wie eben nötig ist", sagte er. Die inflationären Gefahren einer solchen Politik hält Krugman für beherrschbar, er glaubt nicht an eine drastische Inflation: "Wir stehen nicht vor dem deutschen Hyperinflationsjahr 1923."
Und die Erde ist eine Scheibe. Und niemand dachte einst daran, eine Mauer zu bauen — »Yes, and the Pope is jewish«, wie der Engländer zu derlei Zumutungen an den Hausverstand zu sagen pflegt ...

Zu Professor Krugmans Verteidigung sei freilich angeführt, daß der mit einem Nobelpreis »Ausgezeichnete« ja nichts für die Zuerkennung kann. Vielleicht sollte man daher — von allen strafrechtlichen Erwägungen einmal ganz abgesehen — nicht Krugman, sondern die unbedachten Preisverleiher als »Trottel« bezeichnen. So rein hypothetisch mal angedacht ...

Donnerstag, 10. November 2011

Schuldensozialismus: wohin der Hase läuft

Ein instruktiver Artikel in der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« verheißt für Europas Bürger wenig Erfreuliches:
Die Geschichte der europäischen Integration lässt sich als ein beständiges Ringen zwischen zwei Richtungen lesen: einer liberalen und einer sozialistischen Vision Europas. Je nach Kräfteverhältnis neigt die Entwicklung mehr in die eine oder in die andere Richtung. Die liberale Seite hält für ein friedliches und blühendes Europa nur eines erforderlich: Freiheit. Waren, Dienstleistungen, Kapital und Menschen sollen ungehindert Grenzen überqueren dürfen. Private Eigentumsrechte sind geschützt. [...]

Die sozialistische Vision hingegen will Europa als Festung ausbauen; protektionistisch nach außen und interventionistisch nach innen. Ihr Ziel ist ein europäischer Zentralstaat, der die Interventionsziele verwirklichen kann. Die Integration erfolgt von oben durch die Vereinheitlichung von Regeln und durch Umverteilung. [...]
Der Artikel ist in seiner manchmal beklemmenden Nüchternheit der Analyse lesenswert bis zum Schluß, der da lautet:
Die Einrichtung einer Wirtschaftsregierung ist absehbar. Diese wird Steuern harmonisieren und damit den Steuerwettbewerb, einen entscheidenden Widerstand gegen allzu großes Staatswachstum, durchbrechen. Auch wenn einige Medien derzeit von einer deutschen Dominanz in Europa fabulieren: Betrachtet man die Geschichte, so zeigt sich der rationalistisch-französische Ursprung dieser Ideen. Der steuernde, dirigistische EU-Zentralstaat rückt näher.
Keine schönen Aussichten für Freiheitsfreunde. Nein: keine schönen Aussichten für jedermann, soferne er nicht als Systemparasit vom stetigen Bürokratieaufbau profitiert, oder als etatistisch-korporatistischer Konzernunternehmer auf Augenhöhe mit der Politnomenklatura kungeln kann — zu Lasten der mittelständischen Steuerzahler. Aber das ist ohnedies so selbstverständlich, daß sich jede Erwähnung dieses Umstandes erübrigt ...

The Empire Strikes Back

Der Druck auf den Präsidenten des Bauernbundes wurde offenbar zu groß. Grillitsch war in Verruf gekommen als er den umstrittenen Autor Thilo Sarrazin nach Graz einlud.

Fritz Grillitsch legt seine Funktion als Bauernbund-Präsident sowie als Vizeklubchef der ÖVP im Parlament zurück. Dies erklärte er am Donnerstag in einer Aussendung. Sein Nationalratsmandat wird Grillitsch bis zum Auslaufen der Legislaturperiode 2013 behalten. Die Übergabe der Ämter werde am Freitag zügig und geordnet erfolgen.
... erzählt uns »Die Presse«. Wer gedacht hatte, mit dem deftig in die Hose gegangenen Versuch, Sarrazin zur Unperson zu erklären, sei gegen den Würgegriff der PC-Diktatur bereits der Krieg gewonnen, war naiv. Unsere Systemparteien und ihre medialen Handlanger rüsten schon wieder auf, nachdem sie zähneknirschend einige Monate lang der Empörung der Bevölkerung nachgeben mußten. Sarrazin war für sie bloß die verlorene Schlacht im Zermürbungskrieg, den unsere parasitäre Nomenklatura aus Politkommissaren und Systemmedien gegen die Bevölkerung führt. Da ist jeder Überläufer natürlich besonders unwillkommen. »Keine Fehlerdiskussion« war immer schon die Devise volksfeindlicher Regierungen und ihrer Apparate.

Die DDRisierung der europäischen Staaten ist im Lauf. Und weder Ochs noch Esel gedenken sie aufzuhalten — bis der Karren wieder an die Wand fährt. Das Blöde dabei: es gibt keinen reichen Onkel aus dem Westen, der dann versuchen könnte, mit Soli & Co. die Scherben zu flicken ...

Mittwoch, 9. November 2011

Wir bitten um Entschuldigung

Verschwörungstheorie - leicht gemacht

... titelte »Die Anmerkung« gestern. Verschwörungstheorie? Warum »Verschwörungstheorie«? Das ist doch schlicht und einfach die unverfälschte Realität in unserer gesteuerten »Demokratie«.

O schmölze doch ...

Die Rendite für zehnjährige italienische Staatsanleihen ist erstmals seit der Euro-Einführung über die kritische Marke von sieben Prozent gestiegen.

Die Ankündigung, dass der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi sein Amt in Kürze zurücklegen werde, konnte die Finanzmärkte nur kurz beruhigen. Die erhoffte Entspannung blieb aus. Im Gegenteil: Die Lage am italienischen Anleihemarkt wird immer dramatischer. Mittwochmittag stieg die Rendite für richtungsweisende Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren erstmals seit der Euro-Einführung über die Marke von sieben Prozent. In der Spitze rentierten zehnjährige Papiere mit 7,35 Prozent.
(Hier weiterlesen)
Nun, die Herbst/Winter-Saison verspricht heiß zu werden! Zwar beruhigt uns Tante »Presse« postwendend:
Bei diesen Renditeniveaus mussten die Euro-Länder Griechenland, Irland und Portugal gerettet werden. Ein Automatismus leitet sich daraus aber nicht ab.
... aber das klingt halt eher nach lautem (und immer mißtönenderem) Pfeifen im dunklen Wald. Nicht nur Schiller, sondern auch Shakespeare hat für alles ein passendes Zitat bereit. Unser ClubMed liegt zwar nicht in Dänemark, doch — oder gerade deshalb — lassen wir Hamlet, dem Zauderer, der paradigmatisch für unsere ratlosen »Eliten« stehen könnte (wenngleich die ihm vom Niveau kaum an die Schuhsohlenoberkante reichen), das Wort:
Wie ekel, schal und flach und unersprießlich
Scheint mir das ganze Treiben dieser Welt!
Pfui! pfui darüber! 's ist ein wüster Garten,
Der auf in Samen schießt; verworfnes Unkraut
Erfüllt ihn gänzlich. Dazu mußt' es kommen!
Ein berechtigtes Wort. Nur leider eines, das nicht bloß nicht die Lippen, nein, nicht einmal die Gedanken unserer EUdSSR-Kommissare und regionaler Satrapen kräuseln würde ...

Dienstag, 8. November 2011

Das Gift der frühen Jahre

... wird gemäß dem Vortragstitel der feministischen protestantischen Theologin Dr. Eske Wollrad offenbar aus Kinderbüchern gesogen:
Dr. Eske Wollrad ist evangelische feministische Theologin und arbeitet als Mitarbeiterin der „Ombudsstelle Antirassismus“ und des Zentrums für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Sie promovierte zu afrikanisch amerikanischer feministischer Theorie und Theolo­gie, forscht zu Rassismus, den Critical Whiteness Studies, Weißsein und Postkolonialismus und hielt zahlreiche Vorträge in Europa und den Americas. Ihr Buch „Weißsein im Widerspruch. Feministische Perspektiven auf Rassismus, Kultur und Religion“ erschien im Frühjahr 2005. Ihr derzeitiges Forschungsprojekt behandelt Rassismus und Konstruktionen von Weißsein in Kinderbüchern.
... werden wir von der »pokuBi Landesarbeitsgemeinschaft politisch-kulturelle Bildung Sachsen e.V. — Neonazismus und Rassismus — Interventionsmöglichkeiten durch das Training für demokratische Kompetenzen« belehrt. Ach Gottchen, wofür nicht alles Geld verbrannt wird in unseren Landen! Und da regt sich noch irgendeiner über die staatliche Mitfinanzierung von Papstbesuchen auf ...?

Nun könnte man diesen gutmenschlich-abstrusen Schmus ja achselzuckend übergehen als typische Hirnblähung einer degenerierten Betroffenheitsgesellschaft, aber — einem mysteriösen Hinweis des Hochwürdigen Herrn Alipius folgend — geriet ich auf einen überaus trefflichen Blog-Artikel, in dem diese Frau Dr. Wollrad mit elegantem Blattschuß erledigt wird:
... Tja, und da hat Frau Dr. Wollrad doch rausgefunden, dass Pippi Langstrumpf eine Rassistin ist! Wegen Taka-Tuka-Land und so, und das Wort "Negerkönig" geht ja mal gar nicht. Und Pippi ist wahrlich nicht die Einzige. Das riecht nach Verschwörung. In all diesen Büchern unserer Jugend (die sie laut Vortragstitel als "Gift der frühen Jahre" bezeichnet) nur weiße Kinder! Kein einziger Mohr, kein Sarazene. Und das, so Frau Wollrad, entspräche ja nicht der Lebenswelt unserer Kinder. Mag sein, Frau Wollrad. Aber ebensowenig entsprach es wohl der Lebenswelt einer Enid Blyton, aus ihren Kindergruppen fröhliche Multikulti-Gangs zu stricken. Dass eine Frau Lindgren oder eine Frau Blyton in den 1940er bis 1960er Jahren in schwedischen und englischen ländlichen Gegenden weiße Kinder umherspringen lassen entspricht kulturhistorisch betrachtet deren anthropologischer Lebenswelt. Es gibt nämlich hier auf Erden nicht nur eine synchrone Realität, sonder auch eine diachrone, eine durch die Zeiten. Und die Indizien dieser diachronen Realität sind eben nicht nur romanische Kirchen und Burgruinen, sondern auch Kinderbücher aus dem vergangenen Jahrhundert. Was kommt denn als nächstes? Nimmt sich Wollrad Gemälde vor? Der Mona Lisa wird ein Piercing ins Gesicht gepinselt, damit sie nicht mehr so patriachal untergebuttert rüberkommt? La Guernica wird mit einer Blümchentapete übermalt, wegen der Gewalt?
Diese gar köstliche Demolierung feministisch-politkorrekter Elfenbeintürme wollte ich meinen geneigten Lesern zu Kenntnis und Belustigung weiterleiten. Man gönnt sich doch sonst nix ...

Montag, 7. November 2011

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte


... und dieses gehört in jene Kategorie, die man auch gerne als »ein Bild für Götter« bezeichnet: der schwitzende Wehrdienstverweigerer Darabos als Verteidigungsminister neben seinem (rechtswidrig) gefeuerten und jetzt durch den Entscheid der Personaloberkommission beim Bundeskanzleramt wiedereingesetzten Generalstabschef Entacher.

Ich gebe zu, daß bei allem Zauber der Montur (der mir an sich immer schon eher suspekt war) das Bild eines Generals Entacher mit dem der schönen Vanessa Hessler (siehe weiter unten) nicht konkurrieren kann — aber das Thema ist durchaus verwandt: auch hier wurde jemand gefeuert, weil er mit seiner Meinung einem (vermeintlich) Mächtigeren lästig war. Nun hat Darabos, der Entacher seinerzeit auf Zuruf der Kronen-Zeitung absägte, wie man in Wien so schön sagt, »den Scher'm auf«*) ...
Dem Minister und dessen Plänen zur Abschaffung der Wehrpflicht kommt die Sache jedenfalls alles andere als gelegen. Immerhin hatte Darabos den General abgesetzt, weil dieser die Umstellung auf ein Berufsheer kritisiert hatte. Entsprechend ließ Darabos am Montag wissen, dass für ihn "die Notwendigkeit der Reform des Bundesheeres außer Diskussion" stehe und er sich "durch eine dienstrechtliche Entscheidung" davon nicht abbringen lasse.

Entacher war im Jänner von Darabos abberufen worden, nachdem er die Plänen des Ministers, die Wehrpflicht abzuschaffen, kritisiert und u.a. gemeint hatte: "Warum soll ich ein neues System einführen, das voller Risiken steckt und bei dem es kein Zurück mehr gibt? Kein vernünftiger Mensch würde das tun." Darabos erklärte darauf, dass er kein Vertrauen mehr zum General habe. Für besondere Empörung sorgte dabei der Umstand, dass die "Kronen"-Zeitung Entachers Kopf gefordert hatte, kurz bevor Darabos den General absetzte.
weiß GMX zu berichten. Tiefempfundenes Mitleid ist unserem Zivi-Kriegsminister sicher ...


*) für Piefkes: »Scher'm« kann (als plur. fem.) einerseits ganz neutral hochdeutsche »Scherben« bedeuten (etwas geht bspw. »in Scher'm«), meint aber hier (als sing. masc.) ein Keramikgefäß, das — in den Schlafzimmern unserer Voreltern im Nachtkästchen aufbewahrt — auf Französisch den eleganten Namen »vase de nuit« führt. Das als Kopfbedeckung aufzuhaben ist doch ziemlich genant.

Wer kennt sie nicht, die Schöne ...


... mit dem Namen “Alice” aus der Reklame? Wohl nahezu jeder kennt das Gesicht von Vanessa Hessler im Auftrag für Telefonanschlüsse und das Internet.

So beginnt ein Artikel im »Deutschlandecho«. Ein lesenswerter Artikel. Mancher meiner Leser wird mich nun einer — wie ich finde: verzeihlichen — Voreingenommenheit für das Schicksal einer überaus hübschen Blondine zeihen. Mag sein. Doch darum geht es letztlich nicht. Vanessa Hessler ist nur das wahrlich »plakative« Symbol unserer Zeit, die von Unvoreingenommenheit und Menschenrechten faselt, und dann nicht einmal aushält, wenn jemand einen, der medial zur Unperson erklärt wurde, nicht postwendend fallenläßt wie die sprichwörtliche heiße Kartoffel. Kurz: sich ebenso schäbig benimmt, wie uns unsere Eltern einst gelehrt haben, daß man sich eben nicht zu benehmen hat.

Und dieser Artikel bringt auch ganz klar auf den Punkt, was daran die eigentliche Gefahr ist. Nicht, daß sich jetzt ein hübsches Photomodel um neue Jobs umsehen muß (das kann jedem passieren), sondern vielmehr:
Die Werbefigur “Alice” verkörpert durch Vanessa Hessler gibt es seit 2004. Nun wurde Hessler nach offenbar jahrelanger zufriedenstellender Arbeit gefeuert. Nicht mehr Eignung sondern Meinung zählt bei der Beschäftigung von Menschen. Das Merkmal einer Diktatur.
Und man muß nicht unbedingt ein Freund hübscher Blondinen mit Traumfigur sein, um dem nicht zu applaudieren.

Freitag, 4. November 2011

Hatsch'ma halt!

Nicht »Theo, wir fahr'n nach Lodsch« — der Connaisseur der polnischen Zunge schreibt dies natürlich politisch korrekt »Łódź« — lautet seit heute die Devise, sondern »Ali, wir fahr'n auf Hadsch«! Nun, was weiß uns »Die Presse« dazu zu berichten?
2,5 Millionen muslimische Pilger sind nach Mekka gepilgert, um den Teufel mit Kieselsteinen zu bewerfen...
Also, bittschön! Einen Artikel über die größte Pilgerfahrt der Welt so zu beginnen, grenzt doch schon an Blasphemie, oder nicht? ... Ach so, die machen das ja tatsächlich! Na, dann ...
Auf dem Weg nach Mina soll der Muslim 49 bzw. 70 Kieselsteine sammeln, um sieben davon auf eine der drei verschieden großen Steinsäulen in Mina zu werfen. Wie Abraham den Teufel durch Steinwürfe in die Flucht vertrieben haben soll, ist das "Steinewerfen" Ausdruck der Distanzierung des Gläubigen vom Bösen.
Ich fände es ja irgendwie passender, unsere Muselmanen würden sich beispielsweise durch Unterlassung von Ehrenmorden, Selbstmordattentaten, oder Anschlägen auf koptische Kirchen vom Bösen distanzieren, aber Steinewerfen ist halt leichter — und im Steinewerfen haben sie ja auch bei Ehebrecherinnen (inkl. solchen, von denen es behauptet wird) einige Übung.

Weiter geht's mit Hammelschlachten und ähnlichem Brauchtum; dann wird mal gelaufen, und wieder mit Steinchen geworfen.

Jedenfalls widmet »Die Presse« den nach Mekka Hatschenden eine unterwürfig lobhudelnde Bilderstrecke voll Poesie und Zuckerwatte, wie sie ihr aus Anlaß einer päpstlichen Lourdesfahrt wohl eher nicht so devot gelingen würde. Auch das kennen wir bereits: beim letzten Ramadan — dem, der passenderweise mit einem Freudenfest am 11.9. endete — konnte sich »Die Presse« wochenlang garnicht einkriegen, voll Takt und Feingefühl darüber zu berichten, wie spirituell bereichernd und vorbildlich es doch sei, wochenlang untertags zu fasten und sich dafür in der Nacht vollzufressen!

Nun, die Redaktion will sich offenbar rechtzeitig einschleimen bei ihren neuen Herren — naja, typisch Journaille halt ...

Donnerstag, 3. November 2011

Wir leben in einem Zeitalter der Demokratie und der Menschenrechte

... und so ist es nicht verwunderlich, daß der kurze Ausritt des griechischen EU-Satrapen in die Gefilde der direkten Demokratie endete, bevor er noch begonnen hatte. Denn wozu das Volk befragen, wenn es doch eine Expertenregierung viel besser weiß, das hat EU-FührerIn Merkozy dem alten Griechen schnell klargemacht. Und da dieser nicht wie ein kürzlich beerdigter (müßte man nicht eher sagen: »versandeter«?) Staatsmann des Mittelmeerraumes enden will, hat Papa verstanden und läßt sein Volk einfach Volk sein: immer brav und unterwürfig für die von oben regnenden Segnungen dankend. So soll Politik doch sein ...

Es wäre ja auch irgendwie blöd gewesen, jetzt, wo man sich endlich unter dem neuen EZBankster aus Mafiosistan, dessen Name allein schon einen veritablen Paten verheißt, entschlossen hat zu klotzen, nicht zu kleckern: der Zinssatz wurde zum Einstieg gleich abgesenkt, und zum Helikopter-Ben in Amerika gesellt sich damit offenbar ein gleichgestimmter Heli-Mario in Europa ... fehlt noch ein Dritter (der sich sicher finden wird), und — tres faciunt collegium — der Gründung einer Helis'-Angels-Gang steht nichts mehr im Wege.

Übrigens, weil wir gerade so nett von einem versandeten Staatsmann plauderten: einer der, so wie er mittlerweile toten, Söhne ebendesselben hatte eine blonde Freundin (die da nämlich ▼),


... die sich erfrechte, Unerwünschtes zu äußern:
Auf den ersten Blick eine Geschichte wie aus einem Märchen. Doch die Romanze des Topmodels Vanessa Hessler hat einen Schönheitsfehler - ihr Geliebter Mutassim war einer der Söhne des getöteten libyschen Ex-Diktators Muammar al Gaddafi. „Das war eine leidenschaftliche Geschichte“, offenbarte Hessler wenige Tage nach dem Tod ihres Liebhabers bei den letzten Kämpfen des Bürgerkrieges in einer italienischen Zeitschrift. Das Interview wurde ihr nun zum Verhängnis: Seit Montag ist die 23-Jährige ihren Vertrag als Werbefigur für die Telefonanbieter „Alice“ und O2 los.

„Sie wird ab sofort nicht mehr unsere Werbefigur sein“, sagte der Sprecher des Mutterkonzerns Telefonica, Albert Fetsch, am Montag der Nachrichtenagentur dpa in München. Anstoß nahm das Unternehmen an Hesslers Äußerungen über Libyen und die politischen Umstände in dem vom Bürgerkrieg gezeichneten Land. Diese vertrügen sich nicht mit den Werten und Vorstellungen von Telefonica, begründete Fetsch. Besonders pikant: Hessler hatte dem Blatt erklärt, sie habe die Gaddafi-Familie als normale Menschen kennengelernt. „Wir – Frankreich und Großbritannien – haben die Rebellen finanziert. Die Leute wissen nicht, was sie tun.“ Außerdem müsse man nicht alles glauben, was so gesagt werde. Solche politischen Äußerungen sind wohl ein Image-Gau für die werbende Firma – es musste die Reißleine gezogen werden.
... weiß das »Hamberger Abendblatt zu berichten. Mußte die Reißleine wirklich gezogen werden? Och, die hätten sie ja sooooo gerne behalten und wegen ihrer mutigen Aussagen gelobt, aber leider, leider, leider, wissen Se, de Umstände, die sind halt nich so ...
Hessler zeigte sich schockiert von der Entscheidung: „In einem Augenblick einer besonderen und starken Emotion habe ich einige Aussagen der Presse gegenüber gemacht, an die ich mich nicht vollkommen erinnern kann“, gab sie am Montag über ihr Management in Rom bekannt. Dabei sprach sie von Manipulation und distanzierte sich von jeder Art „von Tyrannei, Gewalt und Unterdrückung“.
Hilft nix: »Da rast der See, er will sein Opfer haben«, wußte schon Schiller (was Zitierbares wußte der eigentlich nicht?), und so half ihr auch kein politkorrekter Distanzierungs-Kotau ...

Was, wird sich der geneigte Leser fragen, haben diese Dinge eigentlich miteinander zu tun? Nun, ganz einfach: sie verraten, wie weit die Verrottung dieser unserer angeblich so wichtigen »Werte« bereits gediehen ist. Ein Politiker darf nicht mehr sein Volk über eine fundamentale Entscheidung zur Politik der kommenden Generationen befragen, wenn die Machtkartelle in Brüssel sich bereits entschieden haben. Demokratie? Eine Farce!

Ein Mensch darf gegenüber einem aus einer in Ungnade gefallenen Gruppe keine menschliche Gefühle wie Liebe oder Trauer zeigen, wenn die Losung an die Systemmedien einmal lautet: »als Unperson behandeln«.

In einem Forum meinte ein Poster »Land unter« dazu treffend:
Das hab ich schon geahnt, als ich schon so Sachen las, wie "das liebestrunkene Model" und "sie denkt nur an die Gaddafis und nicht an das libysche Volk". Da war die Stoßrichtung schon klar, dass hier eine mediale Hinrichtung und die Aufforderung nach Entlassung durchgebüxt werden sollte.

Die Beziehungen waren übrigens schon lange vorher bekannt (weil einer dieser Schmieranten geschrieben hat, sie hätte das jetzt "offenbart"). Nur, dass ja jetzt das berühmte Fähnchen anders weht.

Hut ab jedenfalls vor dieser Frau. Besser als Nelly Furtado, die zwar zunächst wie viele andere kein Problem damit hatte, vor dem Gaddafi-Clan aufzutreten und sich dafür hoch bezahlen zu lassen, dann aber mit Ausbruch des Kriegs sich beeilte, die Gage flugs zu spenden.

Schön, dass es da noch solche Frauen wie Hessler gibt. Das läßt einem ja doch noch Hoffnung hinsichtlich des weiblichen Geschlechts.
Wie wahr! Ob freilich auch noch Hoffnung für unsere System-Mediokraten, unsere staatsnahen Konzernmanager und unsere Polit-Nomenklatura besteht, ist freilich mehr als zweifelhaft ...

Mittwoch, 2. November 2011

Ist's auch Wahnsinn auch, so hat es doch Methode ...

Also auch in China.

Charia Hebdo

Die französische Satirezeitschrift »Charlie Hebdo«, welche sich aus Anlaß des Islamisten-Wahlsieges in Tunesien kurzfristig in »Charia Hebdo« umbenamst hat, war offenbar zu kühn. Oder zu naiv. Was weiß uns Spiegel Online dazu zu berichten?
Das Cover der Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo": "100 Peitschenhiebe, wenn Sie sich nicht totgelacht haben", sagt der Prophet Mohammed auf der Titelseite. Die Redaktion wurde jetzt Ziel eines Anschlags mit einem Molotow-Cocktail, bei dem die Einrichtung massiv beschädigt wurde.
Und so sieht es nach dem Brand und den Löscharbeiten vor dem Büro des Magazins jetzt aus:


Doch lesen wir weiter:
Der satirische Ansatz ging manchen offenbar zu weit: Unbekannte schleuderten in der Nacht zu Mittwoch gegen ein Uhr einen Molotow-Cocktail in die Pariser Redaktion des Magazins auf dem Boulevard Davout im 20. Arrondissement.
Unbekannte? Ach, wirklich? Könnten ja die Klingonen gewesen sein, oder pyromanische Hopi-Indianer. Ich kann mir nicht helfen — die Formulierung »Unbekannte« finde ich irgendwie putzig ...

Dienstag, 1. November 2011

Kurz angeschnitten

... hat, dem Vernehmen nach, unser allseits geschätzter und stets verbindlicher HeiFisch, gegenüber dem chinesischen Staatspräsidenten ... ... na was wohl? Aber ja, natürlich: »die Menschenrechtsfrage«. Bingo!

»Die Presse« titelt dazu:
Besuch aus China: Fischer streift Menschenrechtsfrage

Staatschef Hu versichert in der Hofburg: China und Europa sind "strategische Partner". Auch sonst werden Höflichkeiten ausgetauscht.
Die Formulierung »auch sonst« läßt vermuten, daß die Frage nach den Menschenrechten von unserem verehrten Herrn Bundespräsidenten gleichfalls nur aus Höflichkeit gestellt wurde, so à la: »Wie geht's der Frau Gemahlin? Eh gut? Bitte meine besten Empfehlungen ausrichten zu wollen ...« bzw.: »San de Lamas und Uiguren eh brav? Nur, daß ma's halt ansprechen ... Sie wissen ja, wegen der Presse ...«

Ich stelle mir einmal vor, wie so ein grundsatztreuer Politiker der Sorte HeiFisch in den Jahren 1933 ff. agiert hätte, wenn er beispielsweise gegenüber dem Führer (oder dem großen Stalin, ganz egal) »die Menschenrechtsfrage« gestreift bzw. kurz angeschnitten hätte. Ebenso nachdrücklich wie heute gegenüber den Chinesen? So, wie er doch immer so mutig und mit erhobener Stimme sein »Nie wieder!« Jahr für Jahr bei allen möglichen Gedenktagen in Mauthausen und sonstwo erschallen läßt? ... wie also dürfen wir uns das vorstellen ...?

Wie so oft haben die Leserkommentare gegenüber dem publizierten Artikel den Vorteil größerer Glaubwürdigkeit und Realitätsnähe. Poster »Imperator« gibt uns daher ein wohl recht plausibles Bild, wie sich die bezüglich China gestreiften Menschenrechte wohl abgespielt haben dürften:
Fischer: ... und jetzt die Menschenrechte ..."

Hu: "Kusch!"

Fischer: "Also, wir waren beim Technologietransfer ..."
So (oder wenigstens so ähnlich) wird's wohl gewesen sein. Denn wir wissen: auf unseren HeiFisch ist Verlaß. Ein echter Kämpfer für Demokratie und Menschenrechte, wie er im roten Parteibuch steht ...

Halloween forever!

Die Halloweenparties sind zwar vorbei. Ein schaler Nachgemack im Mund bezeugt, daß man sich doch einiges zuviel gegönnt hat. Ein Symbol für unsere Zeit? Hier ein paar Graphiken für Leute, die glauben, daß mit dem »EU-Gipfelsieg« von letzter Woche jetzt alles paletti sei:




Gegenüber dem Spiegel meinte der Datenhehler im Rollstuhl unlängst angeblich: »Wir wollen nicht herrschen«. Das wäre angesichts dieser Zahlen auch höchstens in dem übertragenen Sinne möglich, daß unter Blinden ein Einäugiger König sei. Um es präziser zu formulieren: ein kurzsichtiger, astigmatischer, schielender, farbenblinder Einäugiger.

Naja, »herrschen« sieht anders aus ...