Zuviel Symbolik, zu viel Anreißen der Geschichte, zu viel Mythologisiererei, zu viel Innehalten und viel zu wenig Substanz. Barack Obama ist bisher nur ein schöner Schein und sehr wenig Sein. Und das obwohl er zwei Jahre Vollzeitbeschäftigung Wahlkampf hinter sich gebracht hat. Er hat seine Wähler jetzt zum kollektiven Glückstaumeln veranlasst und sehr viel Geld dafür eingesammelt und ausgegeben. Aus dem Spruch: Yes, we can ist bisher nichts anderes geworden, als dass seine vielen gläubigen Anhänger ihm andichten: He can. Kann er es?
News, das österreichische Referenzmedium für Schulabbrecher und Möchtegern-Durchblicker, verstieg sich in seiner Begeisterung sogar zum Covertitel: »Die Hoffnung der Welt«. Derlei Titulaturen war ich bislang nur aus etwas altmodisch gestrickten Papstpredigten gewohnt (dort bezogen sie sich allerdings auf jemand anderen), bei News umrahmten sie den frischgewählten Heiland der Entrechteten & Enterbten, sowie seine Ehefrau (ob sie auch »die Hoffnung« oder aber in dieser ist, entzieht sich meiner Kenntnis — doch wer will das schon wirklich wissen ...)
Andererseits hat dieser Hype auch was Gutes: wer so hinaufgelobt wird, kann tief fallen — und nach den Erfahrungen der Geschichte wird er es auch. Mein Mitleid hielte sich in Grenzen.
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