von LePenseur
... starb einer der einflußreichsten und sicherlich der international bekannteste unter den Philosophen Spaniens:
José Ortega y Gasset
dem unser Blog vor zehn Jahren folgenden Artikel widmete:
Ortega y Gasset ist den meisten Lesern des LePenseur-Blogs wohl kein Unbekannter.
Der spanische Kulturphilosoph und Soziologe, dessen Hauptwerk »
Der Aufstand der Massen«
wohl nur zu prophetisch die Fortentwicklung (oder: den Niedergang) des
abendländischen Europa im 20. Jahrhundert schon zu Ende der
Zwanzigerjahre voraussah, ist jedem, der diesen Entwicklungstendenzen
kritisch gegenübersteht, wohl längst irgendwann durch Zitate begegnet.
Und derer gibt's von
José Ortega y Gasset ja nun genügend ...
Daß Philosophen oft Aphoristiker sind — nur die penibel-gelehrten
Tüftler vom Schlage eines Kant, oder Satzband-wurmerzeuger wie Hegel
entziehen sich dieser Gefahr, weil erstere die notwendige
Unvollständigkeit des Aphorismus’ nicht ertragen, letztere selbst eine
Nebenbemerkung mehr als drei Buchseiten (oder doch, wenigstens, drei
Fußnoten!) kostet — ist aus der Geschichte der Philosophie wohlbe-kannt.
Nietzsche hat diesen Stil (nach Ansätzen Schopenhauers) in die deutsche
Philosophie wieder eingebracht, und viele seiner Jünger und Nacheiferer
übernahmen ihn getreulich.
Der damalige Gedenkartikel über den großen Philosophen schloß bereits mit folgenden resignativen Worten:
Es ist bedrückend zu sehen, daß seitdem »Verständnislosigkeit, Dummheit
und Gemeinheit« ins Kraut geschossen sind, und den Acker überwuchern,
den er in so eigenwilligen Linien gepflügt hat …
Frage an unsere Leser: ist es seit 2015 besser geworden? Ach, ich weiß schon, welche Antwort zu erwarten steht: »Die Frage zu stellen, heißt ....«
Wer Ortega gelesen hat, hat eines für sein Leben gelernt: Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen. Denn sie ist Ochlokratie, Herrschaft des Pöbels. Den Beweis hat uns das spätestens das 21. Jahrhundert mit der Herrschaft des ochlokratischen Westens erbracht.
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