Eduard Stucken, dessen auf diesem Blog aus Anlaß der 150. Wiederkehr seines Geburtstages gedacht wurde, war nicht nur Romancier — er hat auch eine Reihe von Gedichten voll Gedankenreichtum und sprachlicher Schönheit geschaffen! Eines davon besonders geeignet für den heutigen Allerseelentag:
Garben auf dem Feld
Feldwegs, Äckern nah,
trabt der junge Ritter;
Garben binden da
Schnitterin und Schnitter.
Finster blickt die Magd
auf den schönen Ritter.
Doch zum Mädchen sagt
nachdenksam der Schnitter:
Sieh, das Land trägt Korn,
Bauern trägt’s und Ritter,
Stahl zu Schwert und Sporn,
Sicheln auch für Schnitter.
Erde bringt hervor
Golderz, Schönheit, Ritter;
Schollen wie zuvor
lichtet stets der Schnitter.
Herde oder Hirt,
Bauer, Maid und Ritter —
wieder Erde wird
Garbe sowie Schnitter!
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