Mittwoch, 15. Juni 2011

Lehrfreiheit — wozu brauchen wir denn das?

In »Zettels Raum« wird ein Aufruf vom 9.5.2011 der Studentenvertretung (AStA) an der TU Darmstadt zitiert:
An der TU Darmstadt findet im Sommersemester Freitags um 9.50 Uhr eine Vorlesung "pro Kernkraft" des Betriebsleiters des Atomkraftwerks Biblis statt. Diese Veranstaltung ist fester Bestandteil der Lehre und wird vor allem von Maschinenbaustudent*innen besucht. "Die vergangenen Vorlesungen und insbesondere die erste Veranstaltung des Sommersemester 2011 lassen keinen Zweifel daran, dass diese Veranstaltung an keiner ernsthaften kritischen Auseinandersetzung mit Kernkraft interessiert ist" Giulietta Bender (Referentin für Gleichstellung und Feminismus, AStA TU Darmstadt).

Der AStA TU Darmstadt verurteilt diese Lobbyveranstaltung als Teil der Lehre an der TU Darmstadt und fordert den Dozierenden Lauer und den Vizepräsident Motzko auf, die Veranstaltung mit sofortiger Wirkung abzusetzen.
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Zettel entschuldigt sich in seinem »Kleinen Zimmer« fast dafür, daß er dieses Verhalten mit dem des NS-Studentenbundes vergleichbar empfindet. Doch er hat völlig recht. Der neue Nazismus ist längst im Wachsen, und der behauptet bekanntlich — nach dem oft zitierten Satz Silones (oder François Bondys) — von sich, der Antifaschismus zu sein.

Cora Stephan hat über den schon nicht mehr latenten, sondern ungeniert manifesten Hang zum Totalitarismus bei Grün=Links die treffenden Worte gefunden:
Denn sie glauben, sich von all den anderen Machtpolitikern noch immer zu unterscheiden durch ihre moralische Überlegenheit, die sie in jeder Krise penetrant zur Schau stellen. Und in der Tat hat sich die Partei nie auf jene Legitimität beschränkt, die sich von Wählerstimmen herleitet. Ihren Auftrag bezog sie höheren Orts: von der Natur. Von den Frauen. Vom Friedensgebot. Von der Gattung - also von allen Instanzen, die einem Parteienstreit enthoben sind. Wer will sich schon an der Natur versündigen? Gegen die Frauen sein? Den Frieden stören? Oder gar außerhalb der Gattung stehen? Eben.
Brecht hat ungewollt Recht behalten mit seinen Zeilen aus der Ode »An die Nachgeborenen«: Was sind das für Zeiten, wo / Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist / Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!

Das Schweigen über die Untaten der links-grünen Gesellschaftsveränderer — die Einschränkung der persönlichen Freiheit aller Andersdenkenden, die gezielte drastische Absenkung des Lebensstandards unserer Bevölkerung, die Gängelung der Bürger in allen Lebensbereichen nach den Vorstellungen dieser Tugendterroristen — wird durch multimediales 24/7-Gelaber über »ökologischen Fußabdruck«, »Nachhaltigkeit« und »Klimaschutz« zugedeckt: vorgeschobene Diskurse einer vorgeblich »kritischen Zivilgesellschaft«, für die die Bezeichnung »bedenkenlose Sozialschmarotzer« noch zu milde ist.

2 Kommentare:

Der Herr Alipius hat gesagt…

"Der neue Nazismus ist längst im Wachsen, und der behauptet bekanntlich — nach dem oft zitierten Satz Silones (oder François Bondys) — von sich, der Antifaschismus zu sein."

Was mich nur immer wieder wundert, ist, daß die Leute sich von den Bongospielern, Baumumarmern, Weltverbesserern, Neidhammeln, Nörgelnasen und Hippies immer noch gängeln lassen und niemand das Spiel durchschaut.

Bellfrell hat gesagt…

Dazu gibt es heute auch einen interessanten Artikel auf science blogs:

http://www.scienceblogs.de/primaklima/2011/06/ist-atomkraft-die-energie-totalitarer-staaten.php