Aber nicht, wenn sie Anlaß werden zu gutmenschelndem Schwachsinn und PC-Terror. Da spricht eine deutsche Sportreporterin den scherzhaften Satz:
»Müller-Hohenstein spricht von "Reichsparteitag«, titelt (!) Die Welt und weiß darob erschauernd zu berichten:
Bislang dachte ich immer, daß man Leute, die sich erregen, umgangssprachlich als Wichser bezeichnet, nicht als »Fan«. Und das scheint mir den Sachverhalt auch bedeutend besser zu charakterisieren ...
»Das ist für Miro Klose doch ein innerer Reichsparteitag, jetzt mal ganz im Ernst, daß der heute hier trifft.«Und sofort bricht mediale Erregung flächendeckend aus. Und worüber erregen sich sich denn die Leutchen?
»Müller-Hohenstein spricht von "Reichsparteitag«, titelt (!) Die Welt und weiß darob erschauernd zu berichten:
Der Fehltritt geriet so folgenschwer, dass viele Fans sich in der zweiten Halbzeit schon vor den Computer setzten, statt sich ganz den zweiten 45 Minuten von Deutschlands erstem WM-Auftritt in Südafrika zu widmen. Es wurde gewettert, getwittert und in sozialen Netzwerken online diskutiert, was von der Kommentierung Katrin Müller-Hohensteins in der Pause zu halten sei.Moment mal: das sollen Fußballfans gewesen sein, die sich, statt ein dem Vernehmen nach spannendes Match anzusehen, per Handarbeit an der Tastatur erregen?
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Reichsparteitage beziehen sich auf die Veranstaltungen, bei denen Adolf Hitlers NSDAP besonders ab 1933 ihre verhängnisvolle, menschenverachtende Propaganda im großen Stil ausbreitete.
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Dementsprechend erschrocken reagierte das Publikum. Zynisch kommentierte ein Zuschauer im Internet: „Hurra, die deutsche Wochenschau berichtet live aus den deutschen Kolonien in Afrika.“ Ein anderer bangte angesichts der rhetorischen Geschmacklosigkeit: „Demnächst spielen die Gegner noch ‚bis zur Vergasung’ bei ‚Bombenwetter’.“
Bislang dachte ich immer, daß man Leute, die sich erregen, umgangssprachlich als Wichser bezeichnet, nicht als »Fan«. Und das scheint mir den Sachverhalt auch bedeutend besser zu charakterisieren ...
1 Kommentar:
Es ging uns ähnlich: Der innere Reichsparteitag hatte bislang mehr Unterhaltungswert als die gesamte WM.
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