Freitag, 13. Juli 2012

Hutzlipochtlianer aller Länder, vereinigt euch!

Manche Völker lernen nie aus der Geschichte. Beispielsweise das deutsche (bzw. was davon noch übrig ist). Man hätte es doch wissen können — nein: müssen! — das kann nicht gut gehen:
Nach dem in Köln geurteilt wurde, Menschen die Herzen herauszureissen und ihre toten Körper im Namen der Religion die Treppe hinunterzuwerfen, ist nicht nur unhygienisch, sondern würde auch nicht zu einer deutschen Kultur passen, die bis 1968 von Herder, Goethe, Brahms oder Schiller geprägt wurde und sei deshalb verboten, haben sich Hutzlipochtlianhänger in aller Welt empört. Nicht nur in Deutschland.

Vermögende Anhänger der Hutzlipochtlikultur sammeln infolgedessen Geld, um gegen ein deutsches Gericht und sein Urteil vorzugehen. Obwohl dieses Gesetz nur für das Staatsterritorium der Bundesrepublik Deutschland gilt. Im Ausland lebende Azteken sind nicht davon betroffen. [...]

Ob dazu zuerst die Richter beseitigt werden müssen, das Land, das solche Richter beherbergt, mit einer Lügenkampagne diffamiert werden muß, um es dann mit einer Flugverbotszone belegen zu können, mit nachfolgender Einführung der Demokratie, das lies Herr Gast noch offen. Solidarität, zitiert der Blogwart gerne, ist eben die Zärtlichkeit der Azteken untereinander und er lobt Herrn Gast, denn 10 Mio € mal soeben von Haustür zu Haustür zusammenzusammeln, um den bedrängten VolksReligionsgenossen im Ausland zu helfen, das ist kein Pappenstil. Feine Sache. Herr Gast.

Es wird aber nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Wie Außenminister Westerwelle beruhigte: *Es muss klar bleiben, dass in Deutschland die freie Religionsausübung geschützt ist. Dazu zählt auch der Respekt religiöser Traditionen.* Und wenn dazu gehört, daß Feinden die Brust geöffnet wird, um ihre zuckenden Herzen den versammelten Anhängern von Hutzlipochtli zu zeigen, dann ist das schon in Ordnung. Es hat ja im Grunde auch niemand etwas dagegen, Ehebrecherinnen totzuschiessen, wenn es die Tradition verlangt, hauptsache, die Sicherheits- und Hygienevorschriften werden gewahrt und es ist ein Arzt anwesend, der ordnungsgemäß den Tod des Opfers bestätigt.
(Hier weiterlesen)
Danke, Karl Eduard, für diese Klarstellung! Es stand ja schon zu befürchten, daß diese schöne Sitte des Herzrausschneidens (mit Obsidian-Messern noch dazu! — zergeht nicht allein dies Wort in seinem edlen Wohllaut auf der Zunge?) aussterben könnte. Was doch irgendwie schade wäre. Herzzerreißend schade, sogar!

Nun, zurück zu den Azteken: manche sehen das natürlich anders. Weniger aztekisch halt. Wieder manche sehen es wie LePenseur. Die Wahrheit wird, wie so oft im Leben, vermutlich in der Mitte liegen. Ein Vorschlag zur Güte: wenn man bedenkt, welche große Auswahl an Herzreißen den Azteken und dem Überleben ihrer Religion allein die zahllosen Angehörigen der Berufspolitikerkaste eröffnen würden, oder auch Unzahl steuerzahler-subventionierter Bankmanager — ach ... die haben alle kein Herz? Weil sie es schon vor Jahren meistbietend an Meinungsforschungsinstitute, Parteisekretariate und für Managerbonus-Verträge verkauften, sozusagen als Vorlaß ihres Lebenswerkes? Denn mit ihrem Nachlaß dürfte ja kaum Staat zu machen sein. Wer wäre schon an stromlinienförmiger Scheiße interessiert ...?

Da ist guter Rat teuer. Man erkennt: auch das Leben in einem Friedensprojekt wie der EU ist voller Fährnisse und Ungewißheiten. Besonders, wenn man in Deutschland lebt und für alles zahlen soll.

Schuld an allem sein, sowieso ...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Lieber Penseur, falls es gefällt, hier eine kleine Satire von mir. Ansonsten kann der Kommentar aber auch gelöscht werden.

Joachim

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Neujahrsgrüße aus Brüssel zum 1.1.2014

Liebe BevölkerungInnen,

auch im neuen Jahr sorgt sich Eure EU-Kommission um die weitere Vertiefung der Solidarität und nachhaltigen Gerechtigkeit. Hier einige wichtige Neuerungen:

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Liebe Deutsche, ab Jahresbeginn ist die persönliche Organspendenummer gut sichtbar auf der Bekleidung zu tragen. Die farblich fantasievoll gestalteten Aufnäher bekommen Sie im örtlichen Parteibüro der Grünen Khmer.

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Liebe Kakanier, das Emirat Bosnien-Kosovaria freut sich auf die diesjährigen Olympischen Winterspiele. Die Bauarbeiten im Tal von Kaprun und im Zillertal sind plangemäß fertiggestellt. Zur Eröffnungsfeier erstrahlt das erste Mal der 150-Meter Halbmond auf dem Großglocknovic.

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Liebe Abiturienten und Maturanten! HipHop ist dieses Jahr erstes Prüfungsfach. Fachkräfte für Kiezdeutsch erwarten Euch nach Einbruch der Dunkelheit in allen U-Bahnhöfen!

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Der Preis des Wettbewerbes „Jugend forscht“ 2013 geht an den Bushido-Bildungscampus in Neukölln für bahnbrechende Erkenntnisse im Bereich Sexualkunde und Linguistik.

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Liebe Stiftung Preussischer Kulturbesitz. Die Wohltätigkeitsorganisation Sotheby's steht derzeit noch in Rückgabeverhandlungen mit den Zentralräten der Azteken und Bonobo-Schimpansen. Im Laufe des Jahres wird dann die König-Fahd-Akademie eine neue Zweigniederlassung in den leerstehenden Museumsgebäuden einrichten. Anmeldungen für das neue Schuljahr werden bereits entgegengenommen.

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Liebe Kinder! Auch dieses Jahr stehen am 3. Oktober wieder alle Moscheen für Spiel und Spaß offen. Bitte denkt dran, Essensmarken für die Halal-Schulkantinen gibt’s nur auf Vorlage der Teilnahmebescheinigung des zuständigen Imams.

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Liebe Kölner! Die engelsgleiche Geduld der türkischen Kolonialverwaltung hat irgendwann ein Ende. Ab Jahreswechsel heißt die türkische Schutzzone am Rhein Al-Cölünya. Ausweichquartiere findet ihr in der syrischen Wüste.

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Liebe Juden! …. hallo, noch wer da? …. tätä tätä tätä – seit Mahmud Ahmadinedschad auf Lebenszeit Karnevalsprinz in Düsseldorf ist, müssen wir den Scherz bringen, tut uns leid.

Wir versprechen Euch herrliche Zeiten auch 2014.

Gezeichnet
H. van Rompuy
M. Barroso
das Königshaus Al-Saud