Samstag, 31. März 2012

In eigener Sache

Mit dem morgigen 1. April (kein Scherz!) tritt in Österreich ein Gesetz in Kraft, welches die Speicherung sämtlicher Telefon- und Internetkontaktdaten für die Dauer von sechs Monaten vorsieht. Da LePenseur dieses Gesetz als Menetekel künftig unbegrenzter Speicherungsgelüste unserer Staatskriminellen ansieht (und damit wohl so falsch nicht liegen dürfte), verabschiedet sich dieser Blog in eine Nachdenkpause, ob es unter diesen Gesichtspunkten überhaupt noch möglich ist, eine kritische Betrachtung des Geschehens um uns ohne drohende Strafsanktionen seitens unserer Machtkartelle zu betreiben.

LePenseur dankt daher den Lesern, die diesem Blog in den letzten Jahren doch über 120.000 Zugriffe bescherten, und wird sich gegebenenfalls nach einer Nachdenkpause, wie mit dieser neuen Rechtslage Zweckmäßig umzugehen ist, wieder melden. Wie schon 007 alias James Bond einst sagte:

Never Say Never Again ...

Wer will schon Marokkaner stehlen?

Nebensächlichkeiten wie bspw. die Aufblähung des »Eurorettungsschirms« auf 800 Milliarden und dergleichen mehr verblassen in unseren Medien angesichts der wahren Probleme, die uns in Österreich bedrücken. Da findet in Tirols Landeshauptstadt Innsbruck, einem Städtchen, das es gerade mal über die Hunderttausender-Grenze schafft, Gemeinderatswahlen statt. Und deshalb wird plakatiert, was das Zeug hält. Die Innsbrucker FPÖ hat dabei wieder einmal einen ihrer gereimten (offenbar nach dem alten Motto: »Reim' dich, oder ich freß' dich!«) Slogans affichiert:

Heimatliebe statt Marokkaner-Diebe

Nun wird niemand vermuten, daß dieser Reim in die engere oder selbst weitere Auswahl für Literaturnobel-, Büchner-, Kleist- oder Ingeborg-Bachmann-Preise und dergleichen kommen wird. Hingegen sorgt er — aus schwer nachvollziehbaren Gründen — nicht nur für diplomatische Verwicklungen zwischen Marokko und Österreich (eine Konsequenz, die man vermutlich mit ebenjener Fassung tragen kann, die Österreichs Botschafter in Rabat wohl bewies, als er ins dortige Außenministerium zitiert wurde), sondern auch für Erhebungen der Innsbrucker Staatsanwaltschaft, inwieweit der Tatbestand der »Verhetzung« erfüllt sei.

Nun, wie das?

Nach den der deutschen Sprache immanenten Gesetzen für zusammengesetzte Wörter ist es eigentlich ziemlich klar, daß die Wortschöpfung »Marrokanerdieb« (ob nun mit oder ohne Bindestrich geschrieben) jemanden bezeichnet, der entweder Marokkaner stehlen möchte, oder sie doch wenigstens bestehlen. Ein Hendldieb (wobei »Hendl« das österreichische Äquivalent zum piefkonischen »Hähnchen« ist) stiehlt Hendeln, ein Autodieb Autos. Ein Tagedieb dem lieben Gott den lieben Tag, ein Taschendieb spezialisiert sich auf (vorzugsweise Brief-)Taschen ... Nie käme man auf die Idee, daß mit »Hendldieb« auf kriminelle Abwege geratenes Geflügel gemeint wäre!

Ich finde es nun höchst unedel, wenn jemand beabsichtigt Marokkaner zu stehlen (wie muselmanische Sklavenjäger des Kabylengebirges es bisweilen einst getan haben mögen), und auch bestohlene Marrokaner sind durchaus geeignet, mein tiefempfundenes Mitleid zu erregen! Wem — wie mir — auch nur einmal eine Brieftasche gestohlen wurde, wird das verstehen. Und so kann ich beim besten Willen nicht erkennen, was unter welchen Gesichtspunkten auch immer am Slogan »Heimatliebe statt Marrokaner-Diebe« so verwerflich sein soll, daß deshalb Botschafter mit Demarchen und Staatsanwälte mit Anzeigen überhäuft werden. Ist denn Heimatliebe nicht in der Tat besser, als das (Be-)Stehlen von Marrokanern?

An die Adresse der Innsbrucker FPÖ hätte ich freilich eine dringliche Bitte: sie möge doch die interessierte Öffentlichkeit aufklären über die bislang völlig ungeklärte Frage:

Wer stiehlt in Innsbruck Marokkaner?

Freitag, 30. März 2012

Kurze Statistik-Info – die Zweite

Ein genialer Artikel auf »Politplatschquatsch«, auf den ich natürlich nur verlinke, um nicht in den Verdacht des urheberrechtswidrigen Datenklaus zu geraten, inspirierte mich zu einem Ausflug auf eine ebenso interessante wie desillusionierende Website mit dem schönen Namen »Was war wann?«. Dort finden sich jede Menge statistischer Informationen, die man größtenteils garnicht wissen will, weil sie sonst aufs Gemüt schlagen ...

Wußten Sie, daß im Jahre 1992, also vor 20 Jahren 0,5 l Bier (»ein Krügerl«, wie wir in Österreich sagen) den stolzen Preis von 1,08 kostete? DM allerdings — das sind nunmehr 0,55 €. 2012 beläuft sich das auf statistische 2,85 €. Der heutige Preis ist also mal schlappe 5,18 mal so viel, weshalb von ernstlicher Inflation natürlich keine Rede sein kann! Insbesondere das Gerede, daß durch die Einführung des Euro die Preise gestiegen wären, werden durch die Gegenüberstellung der Preise von 1999 (d.i. 1,24 DM = 0,63 €) und 2003 (d.i. 2,20 €) vollkommen ad absurdum geführt. Alles nur gefühlte Inflation. Interessant, daß die zwanzig Jahre von 1972 bis 1992, die ja nicht eben für niedrige Inflationsraten bekannt waren, den Preis von 0,74 DM auf 1,08 DM explodieren ließen, wogegen die Preisstabilität des Euro nie schlagender unter Beweis gestellt wurde als eben in der die Verfünffachung nur unwesentlich überschreitenden Preissteigerungen der letzten zwanzig Jahre.

Bekanntlich lebt der Mensch nicht vom Bier allein, was liegt also näher, als der Entwicklung des Brotpreises nachzugehen. Hier zeigt sich klar die preisstabilisierende Wirkung der Euro-Einführung. Während der Preis von 1992 gegenüber 1972 von 1,55 DM auf 3,60 DM anstieg (also das 2,32-fache), konnte er sich von 1987 bis 2007 (aktuellere Daten sind leider nicht angegeben, weshalb zum 20-Jahres-Vergleich 1987 gewählt wurde) von 3,06 DM, bzw. 1,56 €, nur ums 2,18-fache auf 3,40 € erhöhen.

Die Tariflöhne, aus denen das zu berappen war, stiegen von 1972 bis 1992 von 482 € auf 1.337 € (also aufs 2,77-fache), wogegen der 20-Jahres-Vergleich 1988 auf 2008 (auch hier keine aktuelleren Daten angegeben) mit seiner Steigerung von 1.093 € auf 2.008 € uns sicher macht: die Inflation ist mit einer Steigerung aufs bloß 1,84-fache deutlich zurückgegangen. Wenigstens, was die Steigerung der Einkommen betrifft. Die Ausgaben hingegen, wie das Bier beweist ...

Prost!

Kurze Statistik-Info

Das silikonierte TV-Sternchen mit türkischem Migrationshintergrund hat zugriffsmäßig mit Seiner Hochwohlgeboren, dem (zu) frei zitierenden Herrn von und zu Gut..., per momentanem Stand gleichgezogen: beide haben derzeit 1.186 Zugriffe zu verzeichnen.

Ab heute, 9 Uhr morgens, wird zu- bzw. zurückgegriffen, oder so ...

Donnerstag, 29. März 2012

Zur Abwechslung einmal weder Wirtschaft, noch Zivilisationskritik ...

... sondern — aber Moment mal: ist denn der Artikel, auf den ich hier hinweisen möchte, nicht auch (ja sogar: massivst!) »Zivilisationskritik«?

Es geht um Gedanken über das Organspenden — und die Weigerung, es zu tun. Die Bloggerin »Kalliopevorleserin« hat dazu berührende, einfühlsame Überlegungen geschrieben, die man im allgegenwärtigen Druck unserer auf Effizienz getrimmten Gesellschaft selten vernimmt. Weil die, welche sie etwa äußern wollten, durch soziale Mechanismen dezent (aber effizient!) abgehalten werden, das zu tun. Wie man so etwas anstellt? Ganz einfach: indem man geschickt einen Rechtfertigungsdruck aufbaut: »Was, Sie sind so einer, der lieber völlig nutzlos stirbt und verwest, als einem armen Kind oder einer jungen Mutter durch eine Organspende das Leben zu retten? Nein, wie asozial!«

Es ist natürlich immer das »arme Kind« oder die »junge Mutter«, die da gerettet werden sollen — nicht etwa der verfettete Kotzbrocken von Berufspolitiker oder Immobilienhai, den mitten in seiner letzten fiesen Intrige fast der Herzschlag von der Bühne hätte abtreten lassen, und der jetzt — gut verdienend und daher gut versichert — darauf wartet, daß er ein neues Herz bekommt. Um dann endlich kürzer zu treten. Aber Sie wissen ja, der Job ... ach ja, und die Berufsgutmenschen, welche mir gleich mit erhobenem Zeigefinger beweisen wollen, daß auch ein Berufspolitiker oder Immobilienhai doch sein legitimes Recht auf eine Organspende habe — geschenkt! Theoretisch alles richtig oder falsch, wie man es gerade argumentieren will. Und vorallem: für die vorliegende Fragestellung völlig irrelevant.

Denn »Kalliopevorleserin« erzählt in ihren Betrachtungen auch, daß es für einen Sterbenden wichtiger sein mag, daß seine Angehörigen in den letzten Minuten des verlöschenden Lebens bei ihm sind, seine Hände halten, ihm versuchen, die lähmende Angst zu nehmen. Ihn gehen lassen, und ihn doch dabei begleiten, bis sie eben zurückbleiben müssen. Mit Trauer und Schmerz, ja, aber auch mit dem Gefühl, ihn nicht vorzeitig verlassen zu haben.

Wer seinen Tod verdrängt, und dazu zweckmäßigerweise gleich mit dem Verdrängen des Todes seiner Angehörigen anfängt, der wird nicht wissen, nicht einmal wissen wollen, worum es da geht. Der Prozeß des Sterbens ist (von den wenigen, viel zu wenigen Fällen des »sanften Einschlafens« einmal abgesehen — das wünschen sich alle, aber leider meist vergebens) ist nicht nur für den Sterbenden (das extrapoliere ich mal so, mangels eigener Erfahrung), sondern auch für seine Angehörigen »existenziell erschütternd«. Nie fühlte ich mich hilfloser, als an einem Sterbebett. Aber nie wußte ich auch intuitiv klarer, daß es für den Sterbenden durch mein Weglaufen und Allein-lassen mit Sicherheit nicht leichter würde. Und so blieb ich.

Gott (oder das Schicksal, wenn's jemand lieber so will) hat es mit mir »gut« gemeint: die meisten Todesfälle naher Angehöriger habe ich bisher nicht unmittelbar miterlebt, da sie für uns völlig unvorhergesehen eintraten — aber einer dafür hatte durchaus die Qualität eines »traumatischen Erlebnisses« ... und dennoch: wenn ich damals mit meiner Begleitung auf diesem letzten Weg irgendwie helfen konnte, dann hatte es einen Sinn. Auch für mich.

Doch genug der Vorbemerkungen — hier der Artikel »Warum ich keine Organe spende«.

Wer will schon magere Zeiten!

Es ist nicht verwunderlich, daß Andreas Tögel mit seinem om »eigentümlich frei« veröffentlichten Artikel »Weltwirtschaft: Magere Zeiten voraus« auf schaumgebremste Begeisterung aller stoßen wird — denn wer will schon magere Zeiten?

Dennoch: in diesem Artikel entlarvt Andreas Tögel in allgemeinverständlicher Darstellung den wirklichen Grund unserer Krise (an deren baldiges Abflauen nur blauäugige Naivlinge glauben können!) — nämlich die Fehllenkung unserer Wirtschaft durch eine Politik des billigen Geldes. Und er erklärt auch dem ökonomischen Laien die Zusammenhänge mit jener Klarheit und Einfachheit, die nur die selbstverständliche Beherrschung dieses komplexen Themas ermöglicht:
Dem Publizisten Kurt Tucholsky verdanken wir das Bonmot „Nationalökonomie ist, wenn die Leute sich wundern, warum sie kein Geld haben.“ Josef Schumpeter qualifizierte die Nationalökonomie als „beobachtende und deutende Wissenschaft.“ Jedenfalls bedarf es, um die Ursachen der von der Politik offensichtlich nicht beherrschbaren wirtschaftlichen Fehlentwicklungen zu verstehen, der Einsicht in grundlegende ökonomische Zusammenhänge. US-Ökonom Thomas Sowell: „Die erste Lektion der Ökonomie ist die Knappheit: Es gibt niemals genug von irgendetwas, um alle befriedigen zu können, die es haben wollen.“ Die erste Lektion der Politik ist die Nichtbeachtung der ersten Lektion der Ökonomie.
LESEN!

Mittwoch, 28. März 2012

So, jetzt schaun'ma mal

... ob mich der Herrn Ortner ebenso, wie der Professore Zettel die »Blaue Narzisse«, verbal abwatscht, wenn ich einen Artikel von seiner Online-Plattform reinstelle:
Die Armee der Einzeltäter
28. März 2012 Autor: Fremde Federn

Der Serienmörder von Toulouse hat offenbar eine Terrorausbildung in Pakistan absolviert. Hunderte von jungen Männern aus Europa lassen sich dort in Bombenbau, Schiessen, Taktik und Konspiration ausbilden. Aufschlussreiche Reportage in der NZZ.
(Quelle: http://www.ortneronline.at/?p=16565)
Und jetzt warte ich, daß Christian Ortner einen geharnischten Kommentar mit Aufforderung, sein geistiges Eigentum unverzüglich von meinem Blog zu entfernen, schickt ...

Net bös sein, liebe Zettel-Fans — aber der gute Professore Zettel lebt IMHO etwas hinter den sprichwörtlichen sieben Bergen! Mag schon sein, daß er nach einem reichlich unzeitgemäßen Copyright-Begriff sein »geistige Eigentum« gefährdet sieht. Ich frage mich nur: und was hat er von diesem »geistigen Eigentum«, wenn's ihm von der Blauen Narzisse nicht »geklaut« worden wäre?

Denkmögliche Varianten:

1. jemand liest den Artikel auf der »Blauen Narzisse«, der den Artikel in »Zettels Raum« nicht kannte, weil er
1.1. »Zettels Raum« entweder nicht kennt, oder
1.2. »Zettels Raum« kennt, und ihn genau deshalb freiwillig nicht lesen würde, oder
1.3. »Zettels Raum« kennt, aber diesen Artikel zufällig noch nicht gelesen hat.;

2. jemand las den Artikel schon auf »Zettels Raum« und findet ihn jetzt auch auf der »Blauen Narzisse«;

3. jemand las den Artikel auf der »Blauen Narzisse« und liest ihn deshalb jetzt nochmals in »Zettels Raum«.

Fällte jemandem noch eine Variante ein? Mir nicht. Aber falls — bitte melden.

Wo, bitteschön, ist hier ein Schaden eingetreten? Der kann ja wohl nur in irgendwie entgehenden Klicks von »Zettels Raum« (auf die er offenbar großen Wert legt) bestehen. Nur — bleibt von diesem Vorwurf denn irgendwas bei näherer Betrachtung über? Ich denke: nein.

Im Fall 1.1. bekommt die »Blaue Narzisse« irgendwelche Klicks, die »Zettels Raum« ohnehin mangels Kenntnis seiner Existenz nie bekommen hätte. Auch ich begebe mich nicht auf Recherche, ob irgendwo in der weiten Welt des Internet ein Blog, sagen wir mal, unter dem Namen »Zottls Ruhm« oder »Rettels Zaum« tiefgründige Analysen zum Weltgeschehen abliefert. Worin liegt also der Schaden, wenn ich in einem mir bereits bekannten Blog auf einen Artikel klicke, der von dem mir bis dato unbekannten »Zottels Ruhm« oder »Rettels Zaum« abgekupfert wurde? Ist darin nicht viel eher eine kostenlose Werbung für meine Website zu erblicken?

Im Fall 1.2. gilt dsasselbe. Wenn jemand nässende Hautausschläge an den Fingern bekommt, wenn er bloß den Namen »Zettels Raum« tippen soll, dann wird das Unterjubeln eines Artikels aus diesem Blog durch einen anderen solchen entweder an seiner negativen Einstellung nichts ändern (wodurch Zettel nicht schlechter gestellt ist als zuvor), oder aber seine Einstellung und seine Abneigung, auf »Zettels Raum« zu klicken, ändern. Das ist ja nur positiv für »Zettels Raum«! Wo, bitteschön, ist also der Schaden?

Im Fall 1.3. ist es ja nur Zufall, ob jemand den Artikel früher hier oder dort gelesen hat. Aber die Annahme, daß das Lesen eines Zettel-Artikels in einem anderen Blog jemanden dann in Zukunft davon abhalten könnte, wieder bei Zettel selbst zu lesen, ist offenkundig absurd. Also nochmals: wo ist also der Schaden?

Im Fall 2. hat Zettel seinen Klick schon bekommen. Glaubt er tatsächlich, daß irgendeiner seiner Leser, der den Artikel nochmals lesen will (da soll ja vorkommen), dann nicht gleich nochmals auf seinen Artikel klickt, sondern — um seinen Klick nicht »hergeben« zu müssen — auf Suche nach anderen Blogs geht, die diesen Artikel möglicherweise abgekupfert hätten? Das wird ja schön langsam lächerlich

Im Fall 3. gilt dasselbe. Wie ich's drehe und wende — mir fällt kein Schaden ein, der »Zettels Raum« durch entgehende Klicks entstehen könnte.

Oder meint Zettel, daß er im Blog »Blaue Narzisse« nicht mit einem seiner Artikel gefunden werden will. Nun, dann könnte er, ohne sich hier mit viel Brimborium über »Dreistigkeit« und »geistiges Eigentum« zu verbreitern, einfach an die Blaue Narzisse schreiben, daß er seinen Artikel in diesem Blog nicht veröffentlicht sehen will. Ich wäre ja auch nicht erbaut, käme irgendein Blog eines Grün-Abgeordneten auf die Idee, einen Artikel von mir zu veröffentlichen. Ich würde allerdings deshalb nicht zu hyperventilieren anfangen ...

Wenn Kollege Zettel mit der freiwilligen — und wohlgemerkt: intendiert kostenlos zugänglichen! — Veröffentlichung im Internet zu erkennen gibt, daß er an seinen Artikeln keine finanziellen Verkaufsinteressen hat, dann halte ich den galligen Vorwurf der »Dreistigkeit« für, gelinde gesagt, übertrieben.

Ich bin wahrlich kein Fan der Piratenpartei, weil ich sie für ein Sammelbecken pubertierender bzw. über das Pubertätsalter mental kaum hinausgeratener »wise guys« halte — die sich von den »Wise Guys« allerdings ebenso durch ihre mangelnden Sangeskünste wie auch den geringen Unterhaltungswert ihrer Darbietungen negativ abheben. Aber auch bei diesem Chaostrüppchen linker Realitätsverweigerer der »Generation Nerd« ist zwar das allermeiste, aber eben nicht alles falsch, was sie sich so wünschen. Dem Wunsch, Internet-Gratisangebote (die »Zettels Raum« durch einen gebührenpflichtigen Zugang zu seinen Artikeln ja jederzeit verhindern könnte) eben auch gratis verbreiten zu dürfen, ist wohl schon mit ein bisserl gesundem Hausverstand wenig Verwerflichkeit nachzusagen.

Das ist alles natürlich was anderes, wenn beispielsweise Nicht-Gratis-Webangebote von Hackern gegen den Willen des Urhebers veröffentlicht werden — das ist schlicht eine Rechtsverletzung. Eine solche läge auch vor, wenn man einen Artikel verfälscht, oder zu Unrecht als eigenen ausgibt — aber all das ist hier nicht der Fall, soweit ich erkennen kann.

Ich erlaube mir, über ein weiteres Kapitel von »Zettels Merkwürdigkeiten« etwas amüsiert den Kopf zu schütteln und zu murmeln: »Tant de bruit pour une omelette« ...

Monti:

Ursprung von Krise in Deutschland und Frankreich

... titelt »Die Presse«
Deutschland und Frankreich haben zu Beginn der Währungszone die Regeln verletzt. "Warum sollte sich Griechenland daran halten", fragt Monti.

Der italienische Ministerpräsident Mario Monti sieht den Ursprung der Eurokrise in einer expansiven Verschuldungspolitik Deutschlands und Frankreichs zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts. "Wenn der Vater und die Mutter der Eurozone die Regeln verletzen, kann man natürlich nicht erwarten, dass sich Griechenland daran hält", sagte Monti am Mittwoch in der japanischen Hauptstadt Tokio mit Blick auf die Anfangsphase der Währungsunion. Die Regierungen der Währungsunion hätten Berlin und Paris seinerzeit entgegen allen Empfehlungen überhöhte Haushaltsdefizite durchgehen lassen.
(Hier weiterlesen)
Nun, wie sag ich's meinem Monti — im Prinzip hat er ja irgendwie recht, und doch ...

Also, versuchen's wir mit einem Vergelich: wenn der Taxifahrer Müllermayer, seit Jahrzehnten im Personenbeförderungsgewerbe tätig, irgendwann mal ein zwei, drei Gläser Wein trinkt, und dann ins Auto steigt, dann ist das zwar nicht eben vorbildlich, aber bei seiner Fahrpraxis und insgesamt besonnenen Gemütsart doch überschaubar gefährlich. Auch die soignierte alte Madame Dupont, die mit einem leichten Vermouth-Spitz von der nachmittäglichen Klatschrunde heimwärts tuckert, ist nicht die größte Bedrohung im täglichen Sstraßenverkehr.

Der junge Studiosus Papadiotikos, der, mit 10 Dioptrien kurzsichtig, sturzbesoffen in den geliehenen Porsche steigt, ist demgegenüber wohl ein bisserl anders zu qualifizieren ...

»Rußland will Osteuropa militärisch bedrohen«

... fragt (ohne Fragezeichen) Blog-Kollege Karl Eduard unter Bezug auf einen »Artikel bei Zettels Raum«. Beide Artikel sind lesenswert. Zettels — wie üblich — wegen seiner intellektuellen Durchdringung des Themas (lassen wir mal beiseite, ob diese Durchdringung dann auch von der Realität gedeckte Ergebnisse zu Tage fördert), Karl Eduards — wie üblich — wegen seiner zynischen Süffisanz. Einfach lesenswert.

Dienstag, 27. März 2012

»The Empire Of Liberty: Thomas Jefferson, Ron Paul And The Sacred Fire Of Freedom«

... ist ein Artikel auf »Intellectual Conservative« übertitelt, der einen recht treffenden Vergleich zwischen den Ansichten von Thomas Jefferson und Ron Paul zieht.
Who stands in opposition to “the [central] bank of the United States, public debt, a navy, a standing army, American manufacturing, federally funded improvement of the interior, the role of a world power, military glory, an extensive foreign ministry, loose construction of the Constitution, and subordination of the states to the federal government”? Hint, these words were not written about Rep. Ron Paul.

This is Garry Wills’s description of Thomas Jefferson. The elite political class looked with disdain, and now looks with a certain measure of bemusement, upon Dr. Paul. Paul represents the re-emergence of a great American tradition. That tradition reawakens in the person of Ron Paul, who has a fair claim to be our era’s Thomas Jefferson.

(Hier weiterlesen)
Auf »Intellectual Conservative« erschien in der Vergangenheit schon mancher Artikel, der Ron Paul kritische Distanz bis offenkundige Feindschaft entgegenbrachte. Nun, es ist sicher auch ihm glasklar bewußt, daß seine Botschaft nicht von allen in der GOP gerne vernommen wird. Das ändert ebensowenig an ihrer inhaltlichen Richtigkeit, wie umgekehrt auch richtige Positionen durch ihre kritische Hinterfragung nur gewinnen können. Recht haben und Kritiker überzeugen sind eben zwei Paar Schuhe. Und auch wenn Ron Paul, wie es derzeit aussieht, bei diesem Vorwahlkampf noch nicht genügend Kritiker überzeugen konnte — eines ist sicher: seiner Grassroot-Bewegung hat dieser Kontakt mit anderen Meinungen und Vorstellungen wohl nicht geschadet ...

Man wird prominent

Bis jetzt mußte ich mich mit den E-Mails vergleichsweiser Nobodies auseinandersetzen. Ein Wambo Lumumba von der »First Bank of Lagos«, der einem von irgendwo auf einem Konto übriggebliebenen 100 Millionen US-Dollar ein Viertel zukommen lassen will, wenn man ihm nur Name, Anschrift und Kontonummer mailt — das kennt man ja alles. Aber nun hat Le Penseur offenbar die höheren Weihen der Prominenz erreicht, und wird von biologischen Töchtern großer Männer angeschrieben:
Assalaimalikum!

This email message should not come as a surprise if you have been following current event in the international media with reference to the recent revolution in my country, LIBYA. I am AISHA GADDAFI, the biological daughter of slain Ex-Libyan President, Col. Maummar GADDAFI. I am seeking your assistance / partnership in receiving a huge un-claimed fund deposited by my late. Father (May his soul rest in perfect peace).

Now, for us to successfully commence this mutual business, I will want to inform you that I am ready to compensate you immensely if you can assist me in this endeavor. I need someone that is trustworthy and honest and has the capability to handle the large sum involved and as such, I would like you to provide me with a brief resume of yourself.

Once I have had this response from you, I will feel a lot safer to divulge vital aspects of this fund (location and how to lay claim to it) as the case maybe. Kindly forward your full contact details in your response. Both parties will sign a draft agreement prepared by my lawyer which will specify your percentage for your assistance.

I wait to hear from you ASAP.

Yours Sincerely,

Ms. Aisha GADDAFI
Klingt interessant, obwohl Höhe, Fundort und Anteil dieses sicherlich mehrere Fantastillionen ausmachenden Schatzes noch im Ungewissen bleiben. Ich gebe freilich zu, daß angesichts meiner Skepsis, was das Gute betrifft, welche von südlich des Mittelmeers kommen soll, vielleicht nicht der rechte Adressat bin. Wenn also einer der Leser hier vielleicht einspringen und sein Glück machen will ...?

Montag, 26. März 2012

Bad Lippspringer Vergnügungen

Vor knapp zwei Wochen ging es auf diesem Blog hoch her: »Buntes aus Worms« erregte die Gemüter. Und nun stoße ich beim Surfen auf einen recht ähnlichen, und von den Medien mit ganz ähnlicher Nonchalance togeschwiegenen Fall:
Ausschließlich die Regionalpresse berichtete dieser Tage über die Verurteilung von vier jungen Ausländern im Alter von 16, 17, 18 und 20 Jahren, die sich für eine mehrfache Vergewaltigung verantworten mußten. Die aus dem Kosovo und Syrien stammenden Jugendlichen vergewaltigten zwei 13-jährige Mädchen und erhielten dafür nun Bewährungsstrafen zwischen sechs und 18 Monaten. Vor der Jugendkammer des Landgerichts Paderborn legten die jungen Männer Geständnisse ab und nahmen das Urteil auch an.

Die Jugendlichen – allesamt ohne Arbeit und Schulabschluß – lockten zwei 13-jährige Mädchen in eine Wohnung nach Bad Lippspringe. Dort sei zunächst Alkohol geflossen. Danach wurden die Mädchen zum Oral-, Anal und Vaginalverkehr gezwungen. Alle vier Täter beteiligten sich direkt an der Vergewaltigung. Danach drohte der jüngste Täter, er werde die Mädchen umbringen, wenn sie eine Anzeige erstatten würden.

Der heute 16-Jährige ist kein unbeschriebenes Blatt: Bereits 2009 vergewaltigte der Jugendliche aus dem Kosovo ein zwölfjähriges Mädchen. Er kam damals straffrei davon, weil er noch strafunmündig war. In den letzten Jahren fiel er mehrmals durch sexuelle Belästigungen auf dem Schulhof auf und wurde deshalb von mehreren Schulen geschmissen. Trotz der Bewährungsstrafe sitzt er weiterhin in Untersuchungshaft, weil ihm noch bewaffnete Raubüberfälle vorgeworfen werden.
(Quelle)
Ich versuche zu extrapolieren, welche Medienreaktionen und welche Strafausmaße es gegeben hätte, wäre das nicht von kosovarischen bzw. syrischen, sondern von deutschen Jugendlichen an zwei Mädchen mit MiHiGru begangen worden. Naja, wie ich zu sagen pflege: »die Frage zu stellen, heißt sie zu verneinen«.

Bedingte Freiheitsstrafen für Reihenvergewaltigung plus Morddrohung wären auch perfekt geeignet für einen Artikel »Birgit Woitas & ihre Kollegen, oder: Deutschlands Justiz schafft sich ab«. Denn Ehre, wem Ehre gebührt: Frau Richter Woitas ersann für derlei Urteile eine geradezu vollendet klassische Formulierung: »Der Ausgang ist auch für die Kammer höchst unbefriedigend«. In der Tat, wer könnte ihr da widersprechen ...?

»Was uns an Gaucks Antrittsrede missfällt«

... lautet der Titel eines Artikels auf »Politically Incorrect«, den ich all jenen, die bei der bloßen Erwähnung des Kürzels »PI« bereits nässende Hautausschläge bekommen, dennoch zur Lektüre wärmstens empfehlen kann. Denn die Autorin, Felizitas Küble, Vorsitzende des Christoferuswerks in Münster, einer »Aktionsgemeinschaft katholischer und evangelischer Christen«, analysiert überaus sachlich und mit guten Argumenten, was ihr an Gaucks Antrittsrede mißfällt, und kommt zum Schluß:
Insgesamt ist die Antrittsrede von Joachim Gauck aus meiner Sicht zwar kein Reinfall, aber auch kein Ruhmesblatt; ich halte die halbstündige Ansprache für eher mittelmäßig und weitgehend am Mainstream der „veröffentlichten“ Meinung orientiert. Alles in allem kein sonderlich großer Lichtblick.
Es ist das alles, wie so oft im Leben, eine Frage der Betrachtung. Das halbvolle Glas kann ebenso als halbleer empfunden werden. Aber auch wenn man Felizitas Kübles Meinung nicht teilt, Gesten und Worte Gaucks anders interpretiert und/oder gewichtet — es ist jedoch immer ein Gewinn, auch andere Argumente zu kennen.

Namen, die man sich merken sollte – II

Generalbundesanwalt Harald Range ist zweifellos ein wichtiger Mann in der Hierarchie öffentlicher Ankläger der Buntenrepubilk Deutschland. Nach Lektüre seines Interviews in der FAZ unter dem hübschen Titel »Die NSU-Morde sind unser 11. September« fragt man sich zwar warum — aber Personalpolitik ist oft unergründlich, und warum sollten die Karrieren von Staatsanwälten, ja sogar Generalbundesanwälten nicht ebenso kraus mäandern wie die anderer Beamten anderer Ministerien.

Jedenfalls ist Generalbundesanwalt Harald Range ein Name, den man sich merken sollte. Der versdienstvolle Politikinformationsblog »Politplatschquatsch« sagt uns, warum:
Die Großdichter sind weitergeeilt, die Schlagzeilen werden woanders gemacht, der Strom der irrelevanten Könntesein-Nachrichten tröpfelt nur noch und womöglich geht die große, geheimnisvolle Staatsaffäre in ein paar Jahren aus wie ein stilvolles Fünf-Sterne-Dinner: Kaum ist alles drin, ist schon wieder alles draußen. Und schlauer ist man auch nicht geworden.

Wenigstens Generalbundesanwalt Harald Range aber will nicht aufgeben. Wenn diese ganze leidige NSU-Geschichte schon zu nichts anderem gut ist, dann doch vielleicht wenigstens dazu, seiner Behörde mehr Kompetenzen zu verschaffen. Im Moment sei Strafverfolgung Ländersache, klagt Range in der FAZ, und der Bundesgerichtshof lege die Regelung „sehr restriktiv aus“.

Klare Sache also, aber nicht für Range, der gerade die klaren Regelungen nicht hilfreich findet: „Ich halte eine Präzisierung unserer Zuständigkeit für bedenkenswert“, sagt Range, der damit meint, dass er gern eine Ausweitung seiner Zuständigkeit hätte. Und am liebsten eine, bei der die Generalbundesanwaltschaft selbst entscheidet, ob sie zuständig ist oder nicht. „Wir brauche mehr Initiativrechte, um in der Lage zu sein, selbst zu prüfen und zu bewerten, ob wir in einem konkreten Fall zuständig sind.“
Im weiteren Verlauf gerät das Interview zur Realsatire:
„Wie sehr werden die Ermittlungen dadurch erschwert, dass die beiden Haupttäter tot sind?“, reißt der Fragesteller von der FAZ einen echten Irrwitz. Range aber nimmt den Ball auf: „Wenn wir alle drei mutmaßlichen Terroristen hätten, wäre die Chance ungleich größer, dass irgendwann einer von ihnen redet“, rechnet er korrekt vor. Nun aber „bleibt uns nur Frau Zschäpe. Man kann aber nicht damit rechnen, dass sie aussagen wird“.

Den obersten Fahnder der Republik ficht das nicht an. „Wir werden auch ohne ihr Geständnis auskommen“, sagt er. Müssen, klingt lautlos nach. „Aber werden Sie Frau Zschäpe dennoch eine Tatbeteiligung nachweisen können?“, kommt der FAZ-Mann wieder ins Spiel. Kein Ja. Kein Nein. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, ihr eine Beteiligung an den Morden der NSU nachzuweisen“, sagt Range, ehe er seine größte Pointe abschießt: „Wir haben viele Beweismittel, die belegen, dass sie sehr genau wusste, was in den Köpfen von Mundlos und Böhnhardt vorgegangen ist“.
»Lieb Vaterland, magst ruhig sein / dich seifen Staatsanwälte ein«, möchte man singen, und denkt daran, daß es doch gar keiner Richter vom Schlage einer Birgit Woitas bedarf, um im Bürger das Gefühl zu wecken, aus einem Rechtsstaat tief ins wildeste Absurdistan versetzt worden zu sein ...

Sonntag, 25. März 2012

Die Welt geht auf die Barrikaden

»Die Welt« natürlich, indem sie unter den Titel »Mitten ins Herz – Amerika geht auf die Barrikaden« über einem sympathieträchtigen Bild eines lächelnden Negerburschen mit Baby am Arm als griffigen Teaser setzt:
In Florida erschießt ein weißer Nachbarschaftsschützer den schwarzen Jungen Trayvon Martin – grundlos. Aber niemand verhaftet den Mann. Amerika ist empört.
Aha. Grundlos. Woher weiß das »Die Welt« eigentlich? Denn der Schütze gibt an, in Notwehr gehandelt zu haben. Nun, das kann richtig sein, oder eine Lüge — aber mit dem »grundlos« sagt »Die Welt« ganz eindeutig: »Der Schütze lügt«. Was angesichts der Pingeligkeit, mit der dieses selbsternannte Qualitätsmedium die Unschuldsvermutung sonst oft aufrechterhält, etwas befremdet.

Und in dieser Tonart geht es weiter. Da ist bspw. die Rede von »George Zimmerman, einem selbsternannten Bürgerwehrler« (no na! Bürgerwehren sind nun mal Privatinitiativen und werden nicht »ernannt«), und »... belasten viele Indizien den Mann, der von der Polizei als „Weißer“ und von seiner Familie wegen seiner peruanischen Mutter als „Hispanic“ bezeichnet wird« — hoppala, wie ist das doch geschwind mit S.E. Barak Obama? Der doch als »erster schwarzer Präsident« gefeiert wird, obwohl seine Mutter eine Weiße war? Gilt das jeweils nach Erwünschtheit? Ein Mischling, den unsere Presse mag, weil er in Amerika den Sozialstaat einführen will, ist schwarz — ein »Bürgerwehrler« (noch dazu: selbsternannt!), den man so schön als Retourkutsche für den leider-doch-nicht-Nazi-sondern-Moslem von Toulouse verwenden kann, ist natürlich ein Weißer, m.a.W.: einer von diesen typischen Südstaaten-Nazis, wie nicht ungeschickt insinuiert wird ...

Irgendwann läßt allerdings die Aufmerksamkeit des Redakteurs nach und dieser etwas patschert die Katze aus dem Sack:
Die Tragödie wird in Zusammenhang gebracht mit dem „Stand-your-ground-Law“, einem Gesetz, das in 22 US-Staaten den Griff zur Waffe zulässt, wenn man sich und sein Hab und Gut bedroht sieht. In Florida geht dieses Gesetz besonders weit: Schützen dürfen sich nicht nur auf dem eigenen Grund und Boden darauf berufen, sondern auch auf öffentlichen Plätzen.
Aber natürlich! Entwaffnen wir doch die Leute, dann haben wir keine Verbrechen mehr! Und keine pöhsen »selbsternannten Bürgerwehrler«, die brave Negerjungen erschießen. Daß wir dafür (und die Bundesstaaten, in denen der private legale Waffenbesitz weitgehend verboten ist, beweisen es mit jeder Jahresstatistik aufs Neue!) dann überproportional »nicht-weiße« Verbrecher haben, die unbewaffnete, und daher wehrlose Opfer überfallen, ausplündern etc. — naja, das muß als Kollateralschaden offenbar in Kauf genommen werden.

Beim letzten Absatz dieses Artikels bin ich mir inzwischen nicht sicher, ob hier eine Rettungsleine für den Fall, daß das alles doch ganz anders gewesen sein sollte, vorbreitet wird, oder ob die Redaktion vermeint, nach dem Motto »Frechheit siegt« einen Artikel mit anderen Fakten enden zu lassen, als er begonnen hatte, im Vertrauen darauf, daß ein über viele Absätze aufgebautes Bild sich ohnehin schon hinreichend verfestigt haben wird, sodaß die Leser den Schluß überhaupt nicht mehr recht mitbekommen:
Und ein Anwalt, den Zimmerman am Wochenende hinzuzog, setzt offenkundig gar nicht auf dieses Gesetz, sondern auf den puren Tatbestand der Selbstverteidigung. Die Polizei gibt an, dass Zimmerman am Tatort aus der Nase und am Hinterkopf geblutet hat.
Das muß man sich schon auf der Zunge zergehen lassen. Da schreibt »Die Welt« natürlich — man will dem Gerichtsverfahren ja nicht vorgreifen! — nicht, daß Zimmermann aus der Nase und am Hinterkopf geblutet hat, sondern in subtiler Unterscheidung bloß: »Die Polizei gibt an ...«.

Was aber — auch wir wollen doch der gerichtlichen Klärung selbstredend nicht vorgreifen! — an dem doch etwas befremdlichen Faktum nichts ändert: wer mit einer Pistole bewaffnet aus Jux, Tollerei und Rassismus einen Menschen niederknallt, hat eigentlich keine Verletzungen am Hinterkopf und eine blutende Nase — außer ... er wurde vorher angegriffen. Und konnte sich mittels seiner Pistole verteidigen.

Nun, das werden weitere Ermittlungen hoffentlich klären — und, wie gesagt: wir waren alle nicht dabei. Auch »Die Welt« nicht. Und das ist es eigentlich nur, was ich ihr vorwerfe: sie tut aber so, als wäre sie dabeigewesen. Um damit Stimmung zu machen. Qualitätsjournalismus sieht anders aus. Aber hätte ich je behauptet, »Die Welt« hätte mit Qualitätsjournalismus was am Hut ...?

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P.S.: es wäre freilich ungerecht, jetzt nur »Die Welt« zu schelten, ohne die mediale Einäugigkeit im allgemeinen, und die Verlogenheit von Politikern wie Backaroma im besonderen zu erwähnen. Besagter »erster schwarzer US-Präsident« äußerte in geradezu unappetitlicher Weise einen ungeklärten Todesfall als Wahlkampfagenda nutzend: »Hätte ich einen Sohn, sähe er aus wie Trayvon Martin«. Nun, wer so offensichtlich auf der medialen Mitleidswelle reiten möchte, verdient es nicht besser, als mutatis mutandis seine Worte wieder ins Gesicht geklatscht zu bekommen: »If Obama Had a Son, Would He Look Like Tyrone Woodfork?«

Interessanterweise liest man über diesen Fall in den Medien praktisch garnichts. Woran das bloß liegen mag ...?

»Mediensensible Meinungsfreiheit«

... ist in Zettels KZ die genial-sarkastische Anmerkung eines Posters »C.« zu einem trefflichen Kommentar von »Thanatos«, den ich wegen seiner Richtigkeit und Wichtigkeit zitieren möchte:
Die DDR-Sozialisierten freuen sich, daß Herr Gauck in seiner ansonsten mainstream-konformen Rede (ja - mit Lob überhäuft von S. Gabriel und mit Befriedigung wahrgenommen von G. Gysi) einige - wenn auch verschlüsselte - Nonkonformitäten untergebracht hat. Es erfolgt der Einwand "wir sind aber nicht mehr in der DDR!", was ja vordergründig plausibel erscheint.

Dann fragt sich allerdings, vor wem oder was Gauck solche Angst hat, daß er seine (bis dato durchaus un-zeitgeistigen) Ansichten oder Meinungen so weichgespült hat.

Vor dem Volk muß er sicher keine Angst haben: es konnte ihn nicht wählen, es kann ihn nicht abwählen, und es ist nimmt auch sicher keinen Anstoß an Gaucks Ansichten zu "occupy" und anderen Dingen.

Allerdings dürfte er keine Illusionen hegen, von wem seine positive Rezeption entscheidend abhängt: von der Haltung der medialen Klasse. Nach mehreren Runden Talkshow-Karussell und nach den Interviews in ARD und ZDF am Wahlabend weiß er, welches Fegefeuer an "loaded questions" um ihn prasselt. Es gilt also zuerst, diesem Kanon der Fangfragen auszuweichen. Auf gar keinen Fall irgendwo festlegen, alle früheren (konkreteren) Aussagen relativieren - und das tut Gauck sehr geschickt. Er ist permanent am Zurückrudern.

Darin besteht die Enttäuschung für einige Leser von ZR, denke ich. Denn hier kann man Klartext sprechen, hier wird nicht dem Mainstream gehuldigt, sondern hier wird anhand von Fakten diskutiert.

Eine derartige Offenheit ist natürlich zuviel verlangt von Herrn Gauck. Ganz privat würde er wohl zu 80 oder 90 Prozent den hier herausgearbeiteten Ansichten zustimmen - dies in öffentlicher Rede zu formulieren, verbietet sich ganz klar. Ich erwarte zukünftig nichts anderes als weitere Reden in diesem Stil, eventuell mal mit der ein oder anderen "gewagten" Anspielung, für die, die zwischen den Zeilen lesen können.

Wir sind ein Land, in dem die Politik von den Leitmedien vor sich hergetrieben wird. Dem kann sich ein Gauck nicht entziehen, und er hat ja frisch vor Augen, was Ungnade bei der BILD bedeutet. Man landet im Kloster.

Ein Präsident Wulff hätte sich unsterbliche Verdienste erworben, wenn er die unterirdischen Methoden, die Ausforschung der Privatsphäre, die bewußten Lügen, Heucheleien und Durchstechereien von BILD, Spiegel und dem Rest offensiv angegriffen hätte. Es hätte eine Diskussion werden können, ob wir eine Demokratie von Augsteins oder Schaustens Gnaden sein wollen. Wulff hätte niemals aufgrund einer solch unterirdischen Kampagne zurücktreten dürfen. Jetzt ist er weg, und die Rollen im Staate sind wieder klar verteilt, die Machtmittel fest in einer Hand.

Arme Demokratie, arme Meinungsfreiheit.
Dem ist vollinhaltlich zuzustimmen. Und dies mit nur zwei Wörtern — nämlich: »mediensensible Meinungsfreiheit« — zu entlarven, ist eine aphoristische Leistung der Extraklasse ...

Samstag, 24. März 2012

Seit ein paar Tagen

... beobachtete ich ein rätselhaftes Phänomen: der seit einem Jahr an zweiter Stelle der Zugriffe deutlich hinter dem über einen im Zitieren zu freien Herrn Ex-Promoventen und Ex-Minister rangierende Artikel »Der Freiheit eine Bresche«, welcher — in züchtig zensurierter Form, natürlich! — die Silikonhuette eines türkischen TV-Sternchens sehen ließ, das sich letztes Jahr für Playboy entblätterte, holt Tag für Tag auf. Während Guttenberg trotz Photo von fescher Frau mit Knackpo auf der Stelle tritt, kommt ihm Silli Sahin immer näher. Warum? Mal ehrlich: ganz fesch ist sie ja, aber so umwerfend sieht sie nun doch auch wieder nicht aus ...

Nun, des Rätsels Lösung ist recht einfach. Schon wieder traut sich eine Türkenmaid, sich für Playboy auszuziehen, um Männer anzuziehen: die Kleine heißt Aylin Alp und sorgt vermutlich für manches Druckgefühl bei Männern, nur sicher nicht für Alpdrücke. Und offenbar wollen die Leser die Neue mit der Vorgängerin vergleichen — und so googeln sie und landen (vermutlich nicht zu ihrer vollen Befriedigung, wenn man so sagen darf) auf diesem Blog. Nun — ihr Pech ...

Falls Sie noch nicht wissen sollten, um welch fragwürdige Lektüre es sich beim Playboy handelt — sehen Sie hier dies schmutzige Bild zu Warnung:

Wem das noch nicht reicht, der kann sich hier einen ... netten Abend machen. Oder so. Und befriedigt feststellen, daß nicht alles, was aus Kleinasien importiert wird, in die Kategorien »Sultaninen« bzw. »Kopftuch« einzuordnen ist. Und verglichen mit Mohammed (dem aus Toulouse, natürlich — den anderen zu vergleichen verbietet schon jetzt die Judikatur meines Heimatlandes) kann ich nur sagen: beides gesehen — kein Vergleich!

Freitag, 23. März 2012

In memoriam F.A. v. Hayek

... und aus Anlaß der zwanzigsten Wiederkehr seines Todestages findet sich in »Zettels Raum« ein lesenswerter Artikel über diesen großen Wissenschaftler und Denker.

Für jene, die Friedrich August von Hayek noch nicht kennen — auf Youtube finden sich eine granze Reihe von Interviews, in denen er in charmant altösterreichisch timbriertem Englisch seine einfachen, und doch tiefschürfenden Gedanken vorträgt. Nun, wir wissen: das Genie ist einfach — nur die Figuren der zweiten und dritten Reihe brauchen kompliziertes Brimborium zur Verunklärung ihrer Gedanken ...

»The Levin interviews - Friedrich Hayek«



»Friedrich von Hayek: His Life and Thought«



»F. A. Hayek on Social Evolution and the Origins of Tradition«



Drei faszinierende Video-Dokumente (zusammen etwas über zweieinhalb Stunden lang), die über die Weite seines Denkens Aufschluß geben — mit welchen er fürwahr »exegit monumentum ære perennius« ...

Jetzt wissen wir's!

Der Anwalt Christian Etelin, der Mohamed Merah mehrmals wegen kleinerer Vergehen vor Gericht verteidigt hatte, nannte den Tod seines ehemaligen Mandanten „ein logisches Resultat der Polizeistrategie“. „Die haben ihn immer radikaler in seinem Autismus eingeschlossen, nichts wurde getan, um einen Dialog mit ihm herzustellen“, sagte Etelin.
Also zum Mitschreiben: wenn die Polizei auf den muselmanischen Serienmörder mit Ausbildung in Terroristencamps Afghanistans und Pakistans einfach mit mehr Dialogbereitschaft zugegangen wäre, dann hätte das alles sicher nicht so traurig geendet!

Aber wenigstens hat Frankreichs Präsident Sarkozy die Zeichen der Zeit erkannt! Er befürchtet »Anfeindungen gegen muslimische Mitbürger – dabei hätten sie mit den Morden nichts zu tun«, weiß »Die Welt« zu berichten. Na klar: hinter dem ganzen steht wahrscheinlich der Mossad, der seinerseits nur die Terra-Zentrale der Klingonen ist ...

Sarkozy's Logik ist bestechend:
Unsere muslimischen Mitbürger haben nichts zu tun mit den Taten eines Verrückten. Bevor er auf jüdische Kinder schoss, hat er muslimische Soldaten der französischen Armee erschossen
Da bekanntlich kein Moslem jemals einen anderen Moslem töten würde (außer er ist verrückt), ist damit nachgewiesen, daß es sich bei diesem Moslem vor allem um einen Verrückten, und nicht um einen richtigen Moslem handelt. Vermutlich war er bloß ein Taufscheinmoslem.

Womit ein Generalverdacht gegen andere Moslems, die weder verrückt sind, noch — aber, bitteschön, durch rechtskräftiges Gerichtsurteil festgestellt! — jüdische Schulkinder abgeknallt haben, nicht statthaft sei. Leider vergaß Sarkozy zu erwähnen, daß »dieser Verrückte« die muslimischen Soldaten der französischen Armee deshalb erschossen hat, weil er sie für den Tod seiner »Brüder« in Afghanistan verantwortlich machte. Nun, auch ein Präsident kann nicht an alles denken ...

Aber keine Bange! Sarkozy denkt doch an alles:
Zugleich kündigte er neue Sicherheitsmaßnahmen an: Künftig sollen Leute, die terroristische Propaganda-Seiten nutzen, bestraft werden können. Auch Personen, die nach Afghanistan und Pakistan reisen „um sich dort indoktrinieren zu lassen“, sollen künftig schneller bestraft werden.
Da sind wir aber gleich ganz beruhigt! Jetzt kann nach menschlichem Ermessen eigentlich nichts mehr passieren:

1. wer terroristische Propaganda-Seiten nutzt, wird dank ständiger und flächendeckender Vorratsdatenspeicherung sofort — doch selbstmurmelnd mit der gebotenen Dialogbereitschaft! — bestraft.

2. Im Gefängnis, wo er sich dann so wie Mohammed Merah radikalisieren kann, wird ihm klargemacht, daß er, falls er nach Afghanistan und Pakistan reist, um sich dort indoktrinieren zu lassen, künftighin schneller bestraft wird. Das wird ihn sicherlich abhalten, derlei strafrechtlich sanktionierte Pläne in die Tat umzusetzen!

3. Sollte er wider Erwarten doch zwecks Indoktrination nach Afghanistan und Pakistan reisen, wird er natürlich nicht menschenrechtswidrig an der Reise, oder an der Wiedereinreise nach Frankreich (möglicher-, ja wahrscheinlicherweise dem Lande seiner Staatsbürgerschaft), gehindert, sondern ... man wartet einmal ab, ob er wirklich indoktriniert wurde, denn es ist ja nicht auszuschließen, daß er diese beiden Länder wegen des gesundheitsfördernden Reizklimas, ihrer islamischen Kulturdenkmäler (Buddhastatuen und solches Zeugs gibt's dank Taliban dort ja keine mehr), oder ihrer landschaftlichen Schönheit besucht hat.

4. kann man doch in einem Rechtsstaat nicht von einem Generalverdacht ausgehen, daß etwaige Besucher afghanischer Terrorcamps ihr dort erworbenes Wissen auch in die Tat umsetzen.
Der Inlandsgeheimdienst habe keinen Grund gehabt, Merah nach einer Befragung Ende 2011 zu seinen Afghanistan-Reisen zu observieren, sagte er. Es habe keinerlei Indizien gegeben, dass Merah terroristische Pläne habe.
... sagt Frankreichs Innenminister Guéant völlig zutreffend. Schließlich war ja nur sein inzwischen festgenommener (warum eigentlich? Der hat doch noch keinen erschossen!) Bruder Abdelkader im Zusammenhang mit der Rekrutierung von Kämpfern aktenkundig. Ja, mein Gott (respektive: mein Allah)! Brüder kann man sich doch net aussuchen ...

5. Sollte der Betreffende sich dann — trotz fehlender vorheriger Indizien, und daher ganz überraschend! — entschließen, französische Soldaten moslemischen, oder französische Schulkinder jüdischen Bekenntnisses (oder sonst wen aus der Schar der »Affen und Schweine«, vgl. 7. Sure, Verse 163-166) abzuknallen, dann wird künftighin natürlich alles getan, um einen Dialog mit ihm herzustellen. Man will schließlich solche Tragödien wie bei Mohammed Merah verhindern, der um sich schließend leider durch eine Kugel getroffen und so an der Wahrnehmung seines Menschenrechts auf einen fairen Prozeß vor dem zuständigen Richter unter Beistellung eines geeigneten Verteidigers gebracht wurde. Für dieses Ziel sind vier abgeknallte Schulkinder ein zwar hoher, doch nicht zu hoher Preis ...

Alles klar?

»Glücklich ist, wer vergißt, was nicht mehr zu ändern ist«

... singt man in der »Fledermaus«, und wir singen mit, und denken bei dieser genialen Wiener Operetten-Gaukelei zwischen Scherz, Satire, Ironie und tieferer Bedeutung dann gleich an ... tja, woran wohl ...?

An Gaucks Antrittsrede, die bereits vom Bundespräsidialamt online gestellt wurde, und Kollegen Zettel zur Einschätzung bewegte: »Gaucks Rede. Vergessen wir sie«.

Nicht, daß man ihm da gänzlich widersprechen könnte — obwohl: in mancher Nuance ist die Rede erfrischend »unangepaßt«, so beispielsweise in häufig vorkommenden Formulierungen wie »der Durchschnittsbürger« oder »unsere Kinder und Enkel«, ohne gleich in vertrotteltem Feministen-Neusprech »... und -bürgerinnen« oder » ... und Enkelinnen« — »Kinderinnen« läßt die deutsche Sprache ja leider nicht zu! — nachzuschieben. Von feinem Taktgefühl zeugte auch der Hinweis ganz zu Beginn: »Herr Bundesratspräsident, Sie haben Worte gefunden, die bei mir und sicher auch bei Herrn Bundespräsidenten Wulff ein tiefes und nachhaltiges Echo hinterlassen haben« — den Vorgänger solcherart unter Titelnennung einzubeziehen, ohne ein irgendwie pejoratives »ehemalig« oder »früher« anzufügen, konterkariert die intensiven Bemühungen um eine eilige damnatio memoriæ Wulffs, wie sie von fast allen Seiten jetzt versucht wird.

Inhaltlich freilich war die Rede, sagen wir es offen, ein wenig ... leichtgewichtig. Oder in Zettels Worten ausgedrückt:
Es war die Standardrede, die so ähnlich jeder gewählte Bundespräsident hätte halten können; ein tour d'horizon durch die deutschen Themen und die mit ihnen offiziell zu verbindenden Wünsche und Erwartungen.

Diese Rede glich der Pizza "nach Art des Hauses", auf die der Pizzabäcker alles packt, was er an guten Belägen auf seiner Theke stehen hat. Gauck hat auf sie noch ein paar kleine Stücklein seiner eigenen Zutat "Freiheit" draufgelegt.

Ich bin also enttäuscht. Vermutlich zu Unrecht.
Wobei Zettel mit dieser Vermutung durchaus rechthaben dürfte. Sicher hätte man sich in dieser Rede ein deutlicheres Akzentuieren gewünscht — aber Wünsche erfüllt das Christkind, solange man noch klein ist, und später niemand mehr. Gauck ist eben kein — zwar freundlicher, aber kämpferischer — Ron Paul, sondern ein über die Bürgerrechtsbewegung in die Politik geratener Ex-Pastor.

Dennoch: wenn Gauck in künftigen Reden das eine oder andere aus dieser Antrittsrede stärker herausarbeitet (und vielleicht auch das eine oder andere mehr in den Hintergrund treten läßt, was er jetzt zur allgemeinen Kalmierung noch ansprach — oder besser wohl: ansprechen mußte, wollte er nicht gleich von den PC-Hyänen angefallen werden!) dann ist mir um seine Amtsführung nicht bange. Dann könnte er wirklich — im doch begrenzten Rahmen seines Amtes — einige positive Akzente setzen.

Wenn er freilich nur auf dem Unverbindlichkeitsniveau dieser Rede stehenbliebe, dann wäre es weniger ein Fall von »Gaucks Rede. Vergessen wir sie«, sondern von »Gauck. Vergessen wir ihn«. Doch besteht das anzunehmen schon nach dieser Rede ernstlich Anlaß? Ich denke: nein.

Das Ende seiner Rede möchte ich in extenso zitieren, da ich es wirklich gelungen finde. Denn hier spricht nicht bloß eine worthülsendrechselnde Polit-Attrappe, sondern ein Mensch:
Zum Schluss erlaube ich mir, Sie alle um ein Geschenk zu bitten: um Vertrauen. Zuletzt bitte ich Sie um Vertrauen in meine Person. Davor aber bitte ich Sie um Vertrauen zu denen, die in unserem Land Verantwortung tragen, wie ich diese um Vertrauen zu all den Bewohnern dieses wiedervereinigten und erwachsen gewordenen Landes bitte. Und davor wiederum bitte ich Sie alle, mutig und immer wieder damit zu beginnen, Vertrauen in sich selbst zu setzen. Nach einem Wort Gandhis kann nur ein Mensch mit Selbstvertrauen Fortschritte machen und Erfolge haben. Dies gilt für einen Menschen wie für ein Land, so Gandhi.

Ob wir den Kindern und Enkeln dieses Landes Geld oder Gut vererben werden, das wissen wir nicht. Aber dass es möglich ist, nicht den Ängsten zu folgen, sondern den Mut zu wählen, davon haben wir nicht nur geträumt, sondern das haben wir gelebt und gezeigt. Gott und den Menschen sei Dank: Dieses Erbe dürfen sie erwarten.
Ist das wirklich bloß »zum Vergessen«? Oder ist's nicht vielmehr das, was auch jedem Libertären und jedem wahrhaft Konservativen am Herzen liegt?





UPDATE

Und was schreibt »Die Welt« als Titel über die Berichterstattung zur Antrittsrede? Man möchte seinen Augen nicht trauen ...

Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er dazu auch den Verstand, heißt es bekanntlich. Doch bei Zeitungsredakteuren dürfte es umgekehrt laufen: er wird ihnen genommen ...

Den Blick auf die Rituale unserer Systemmedien

... schärft ein kurzer, aber treffender Artikel auf MediaScan: »Rituale«. Absolut lesenswert!

Donnerstag, 22. März 2012

Mehr Licht

Bekanntlich starb Johann Wolfgang von Goethe heute vor hundertachtzig Jahren. Am gleichen Tage übrigens vor siebenhundert Jahren, also am 22. März 1312, hob Papst Clemens V auf dem Konzil von Vienne den Templerorden auf. Nun also wird dieser Tag auch noch zum Todestag eines Mörders (pardon, natürlich nur »mutmaßlichen Mörders«, denn eine gerichtliche Verurteilung hat ja nicht stattgefunden) in Toulouse.

Goethe wünschte in seinen letzten Augenblicken bekanntlich »mehr Licht« — und wir können davon ausgehen, daß es ihm zuteil wurde. Was sich Mohammed Merah zuletzt wünschte, ist nicht bekannt. Zweiundsiebzig Jungfrauen vielleicht? Nicht, daß es besonders interessieren würde ...

»Mehr Licht« auch in den jüngsten Ereignissen ist freilich ein Wunsch, der nicht unberechtigt wäre. Doch wie schon am 22. März 1312 werden wohl die üblichen Verdächtigen zwar nicht verhaftet, so doch beschuldigt werden: z.B. die »diskriminierende Fremdenfeindlichkeit«, die es den zugewanderten Muselmanen Nordafrikas einfach unmöglich macht, in Frankreich (oder gleich: Europa?) anders als durch Schießereien auf Soldaten außer Dienst und auf Schulkinder zu Erfolgserlebnissen zu kommen. Und was dergleichen Phrasen mehr sind, wenn nicht der Mörder, sondern die Ermordeten schuldig sein sollen.

Mehr Licht? Wohl nicht bei unseren Medien, unserer »Zivilgesellschaft«, unseren Politikern ...

Namen, die man sich merken sollte

Das Internet vergißt nichts, nur unsere Systempresse neigt dazu, real vorgefallene Ereignisse, die nicht in ihr links-gutmenschliches Weltbild passen, blitzartig zu vergessen. An Breivik werden uns die Lohnschreiberlinge ohnehin erinnern, den kann man also garnicht vergessen — was aber wurde z.B. aus

Nordine Amrani? Sagt uns der Name noch was? Nada. Totale Fehlanzeige.

Nun, das war dieser »Belgier«, der um sich schießend 125 Menschen verletzte und fünf tötete (also fast soviel, wie der jetzige »mutmaßliche« Terrorkiller in Frankreich, Mohammed Mehra, der uns als »französischer Serienmörder« verkauft wird). Das mit Amrani muß ja schon endlos lang her sein, da sich die Medien so überhaupt nicht daran erinnern können, oder ...?

Es war am 13. Dezember 2011 ... also vor exakt hundert Tagen. Und was bleibt im Gedächtnis? Nichts. Da der Täter Sohn marokkanischer Angehöriger der Religion des Friedens war, war's nur ein bedauerlicher »Amoklauf« eines »Waffennarren«. Und, wie »Wikipedia« nicht vergißt, sofort hinzuzufügen: »Nach Angaben seines Anwalts konnte Amrani weder Arabisch noch war er Muslim.« Alles klar — es gibt ja keinen glaubwürdigeren Beweis als die Angaben des Anwalts eines Angeklagten.

Und auf zur nächsten Mediensau, die man durch den Blätterwald treiben kann. Sofern sie von rechts kommt. Oder als von rechts kommend dargestellt werden kann. Oder man wenigstens so tun kann, als wäre es nicht ausgeschlossen, daß sie von rechts gekommen wäre. Oder so halt.

»Das Feindbild ist der Staat, nicht das Judentum«

... titelt diese unsägliche PC-Kloake, die unter dem Namen »Süddeutsche Zeitung« verbreitet wird, auf die ich mich zu verlinken weigere. Wen der Artikel interessiert, der kann ihn sich ja selber googeln.

Nur ganz kurz ein Wort an diesen Rudolph Chimelli, der diesen widerlichen Erguß produziert hat: Na klar! Was läge denn näher, als daß man aus Frust über den pöhsen französischen Staat jüdische Schulkinder abknallt wie die Hasen. Denn Volksschüler, insbesondere jüdische, haben bekanntlich jede Menge Einfluß darauf, was der pöhse Staat so tut bzw. nicht tut. Genau so, wie seinerzeit die Nazis Juden vermutlich nur vergast haben, um die durch die Zunahme der jüdischen Bevölkerung in ihrer Existenz bedrohten Lebensräume der Ostgalizischen Haselmaus zu schützen. Oder so ähnlich. Das meinen Sie doch wohl, oder sollte ich da was mißverstanden haben?

Nein, Herr Chimelli, ich tue Ihnen nicht den Gefallen, Sie jetzt für derlei Textabsonderungen zu beleidigen — mal abgesehen davon, daß nach den Denkgesetzen eine Beleidigung eines Journalisten eigentlich nicht möglich ist, könnte es mich doch in einen lästigen Prozeß verwickeln, den man nach derzeitiger Rechtslage gegen ein Mitglied Ihrer Berufsgruppe schwerlich gewinnt.

Doch eines ist mir nicht verboten: ich lasse Sie darüber rätseln, was ich mir von Ihnen denke ...

Mittwoch, 21. März 2012

Die bekannte Antirassismusprophetin Schnarrenheusser

... weiß natürlich, daß der selbstmurmelnd nur »mutmaßliche« Serienmörder Mohammed Merah (und sein ebenso »mutmaßlich« waffenstarrendes Bruderherz) garnicht das wirkliche Problem sind, sondern vielmehr das folgende:
Pressemitteilung vom 21.03.2012 10:21
Bundesministerium der Justiz (BMJ)

Rassismus aus der Mitte der Gesellschaft bekämpfen

Anlässlich des Internationalen Tag zur Überwindung von Rassendiskriminierung der Vereinten Nationen erklärt Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger:

Rassismus darf nicht gesellschaftsfähig werden. Ich warne davor, Probleme von Ausgrenzung und Diskriminierung ausschließlich an den Rändern der Gesellschaft zu verorten. Wer meint, das Risiko eines NPD-Verbots eingehen zu wollen, darf nicht vergessen, dass der Rassismus leider tiefere Wurzeln hat. Mordende Nazis wie die Täter des Nationalsozialistischen Untergrunds sind genauso wie es der möglicherweise rassistisch motivierte Attentäter in Toulouse/Frankreich ist oder Anders Breivik in Norwegen war, die sichtbare Spitze eines Eisbergs. Extremistische Täter handeln zwar allein, werden aber durch ein weit größeres rassistisch denkendes Umfeld motiviert.

Studien zeigen: Fremdenfeindlichkeit und Ressentiments kommen in allen Bevölkerungsschichten vor. Deutschland ist aber ein pluralistisches Land, in dem Menschen ganz unterschiedlicher Religionen und Ethnien verbunden durch das Grundgesetz miteinander leben. Die Menschen in unserem Land werden durch für alle geltende Rechte und Pflichten miteinander verbunden. Deswegen war der Satz, der Islam gehört zu Deutschland, richtig.


Herausgegeben vom Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des
Bundesministeriums der Justiz
Verantwortlich: Anders Mertzlufft; Redaktion: Mareke Aden, Wolf Albin, Dr. Thorsten Bauer, Anne Zimmermann
Mohrenstr. 37, 10117 Berlin
Dazu drängen sich zwei Fragen auf:

1. (um ein Diktum von Christian Ortner wiederzuverwenden): »Was bitte raucht diese Dame?« — wobei die zum Wort »Dame« bereits geäußerten Überlegungen vollinhaltlich analog angewendet werden dürfen.

2. Wie kann es sein, daß das »Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums der Justiz« in Zeiten wie diesen, in denen der Rassismus doch bekanntlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, noch in der Mohrenstraße lociert ist? Ein himmelschreiender Skandal, der alle Bemühungen der Bundesantirassismusprophetin ad absurdum führt! Oder hat sie etwa noch nicht zur Kenntnis genommen (nehmen wollen?), daß die bekannte Wiener Dessertspezialität »Mohr im Hemd« längst als rassistisches Hetzvokabel enttarnt wurde?

Also, Frau Schnarrenheusser: erkennen Sie endlich die wahren Probleme unserer Zeit! Setzen Sie doch endlich wirkliche Zeichen, welche eine Genesung unserer spätestens seit Thilo S.' überhaupt nicht hilfreicher fremdenfeindlicher Propagandahetzschrift bis in ihre Mitte hin verdorbenen Gesellschaft einleiten könnten:

1. stellen Sie unverzüglich den Verbotsantrag bezüglich der NDP! Die Frage der anderwärtigen Weiterbeschäftigung bzw. Pensionsberechtigung der vom Verfassungsschutz gestellten Funktionäre wird doch mit etwas gutem Willen zugunsten dieses edlen Zieles lösbar sein!

2. veranlassen Sie unverzüglich die Übersiedlung Ihrer Pressestelle an eine nicht übelste rassistische Vorurteile schürende Adresse!

Nur so können Sie drohendes Unheil von der Buntenrepublik Deutschland vielleicht noch abwenden ...

Ach ja — ein Frage noch: warum müssen solche ... *hüstel* ... »Damen« eigentlich so aussehen?

Die EU-Kriminellen

Die EU arbeitet an einer Änderung des Lissabon-Vertrages, um die dort verankerte No-Bailout-Klausel auszuhebeln. Die Änderung wird parallel zum ESM verhandelt, beschlossen sollen beide gleichzeitig werden – möglichst ohne erneute Volksabstimmungen in einzelnen EU-Staaten.

Hier weiterlesen. Und über die Unverfrorenheit dieser Polit-Kriminellen staunen. Das heißt — staunen kann man da eigentlich nicht mehr, denn von diesen Gangstern ist nichts anderes zu erwarten. Daß die UdSSR-Nomenklatura bis zuletzt ihr Regime aufrechterhielt, um von den Futtertrögen nicht vertrieben zu werden, ist ja bekannt. Warum sollte sich also die EUdSSR-Nomenklatura anders verhalten?

ÉCRASEZ L'INFÂME!

Und, nein: anders als bei Voltaire ist dieses Mal definitiv nicht die Katholische Kirche damit gemeint ...

Über das Schweigen

»Schweigen ist Gold«. Weiß man ja. Doch ... ist es nicht manchmal, insbesondere in vorschnell ausgerufenen »Schweigeminuten«, »Schweigemärschen« (und was dergleichen sonst gerade in Mode ist) eher bloß wertlose Scheidemünze, sprich — Blech?

Sollte es nicht vielmehr heißen: »Mutmaßen ist Silber, Nachfragen ist Gold« ...? Denn Schweigen ist nicht Schweigen. War das recht weitgehende Schweigen — ein höchst beredtes Schweigen übrigens, das Geplapper über Nebensächlichkeiten nicht ausschloß — seitens der Alliierten Regierungen und ihrer Presse bspw. über Judenverfolgungen der Nazis wirklich »Gold«? Wäre umgekehrt das Reden über Kriegsverbrechen, und zwar egal aus welcher Epoche und von welcher Seite, bloß »Silber« — weil es das goldene Schweigen über das Unrecht, das die Sieger nach dem Motto »væ victis!« an den Besiegten zu üben pflegen, stören könnte?

Ach, breiten wir doch besser den barmherzigen Mantel des Schweigens über das ostentative Schweigen unserer Tage — jene zeitgeistige Betroffenheitsattitüde, die ihre platten zivilreligiösen Rituale in der »psychologischen Betreuung der Betroffenen«, in »Lichterketten« und in »Schweigemärschen« inszeniert ...

So ein Pech!

Der Verdächtige habe in Verhandlungen mit den Polizisten erklärt, er gehöre zu Al Kaida. Guéant, der am Ort des Geschehens ist, teilte mit, der Mann sei in der Vergangenheit in die Unruhegebiete an der pakistanisch-afghanischen Grenze gereist. Er habe "palästinensische Kinder rächen" und die französische Armee angreifen wollen. Der Verdächtige habe Verbindungen zu Salafisten- und Dschihadisten-Gruppen.
... berichtet »Die Tagesschau« mit erkennbarem Bedauern. Es wär' doch so klaß gewesen, wenn man einen »Neonazi« als Täter hätte servieren können — am besten den Stiefzwilling von Marine LePen ...

Tja, herbe Enttäuschung! Wie schon in den letzten Jahrzehnten werden Juden in Frankreich nicht von pöhsen »Neonazis«, sondern vorzugsweise von Muselmanen (bzw. diesen nahestehenden Personen) umgebracht. Und der sofort kolportierte »antisemitische Hintergrund« — na, da gehört nicht viel Intelligenz dazu, das zu erkennen! Nur wäre es halt schön, wenn auch die p.t. Systempresse endlich mal zur Kenntnis nehmen wollte, daß Antisemitismus im muselmanischen »Kultur«kreis weitaus verbreiteter ist — und sich weitaus rabiater artikuliert! — als in unserer abendländischen Gesellschaft. In der wird man zwar auch noch auf gewisse antisemitische Stereotypen stoßen (Juden sind raffgierig, verschlagen etc.), aber über die Grenze eines »Mit-denen-will-ich-möglichst-wenig-zu-tun-haben« gehen die Emotionen wohl kaum hinaus. Ein fanatischer Judenhaß — wie er sich mühelos aus dem Koran und den Hadithen speist — jedoch, der dann zu Gewalttaten bis hin zu Serienmorden führt, ist in Europa schon seit Jahrzehnten faktisch ausgestorben. Europa täte gut daran, das auch nicht dadurch zu ändern, daß es Judenhaß importiert ...

Dienstag, 20. März 2012

»Wenn wir daran denken, was heute in Toulouse passiert ist ...

... erinnern wir uns daran, was letztes Jahr in Norwegen passiert ist, wir wissen was momentan in Syrien passiert und wir sehen, was in Gaza und an anderen Orten passiert, wir denken an junge Menschen und Kinder, die ihr Leben verloren haben.«

Meinte wenigstens EU-Aussenbeauftragte »Lady« Catherine Ashton bei einem Treffen mit palästinensischen Jugendlichen. Christian Ortner stellt dazu die einzig richtige Frage:


Welcher Frage bis auf ein leichtes Befremden, so jemand als »Dame« zu bezeichnen (läge da nicht ein Wort näher, welches auf »..ampel« endet?), eigentlich nichts hinzuzufügen ist ...

= = = = = = = = = = U P D A T E ( 1 8 : 3 0 ) = = = = = = = = = =

Soeben entdecke ich, daß dem doch was hinzuzufügen ist — und »Karl Eduards Kanal« bringt's wie gewohnt auf den Punkt:
... der Frau sollte man nicht vorwerfen was sie ist oder was sie tut oder gar Entschuldigungen von ihr verlangen. Das würde ihre beschränkten Gaben komplett überfordern. Seien wir alle froh, daß sie dort gut versorgt wird in Brüssel und hier niemand anruft, der ihre mundgemalten Grußkarten verkaufen will.
Touché! Chapeau!

Montag, 19. März 2012

Da stürmen sie ...

... geführt von einer schönen Frau, einer besseren Zukunft entgegen. Es war dann nicht die letzte Schlacht, nicht einmal die vorletzte, aber das tat der Kampfeslust keinen Abbruch.
Mit diesen Worten leitet Kollege »Morgenländer« einen höchst lesenswerten Artikel über die Kollateralschäden entlang des Weges in eine glanzvolle Zukunft der Menschheit ein.
Für eine bessere Zukunft - für die Freiheit oder für den Sozialismus - müssen Opfer gebracht werden; es muss gestorben werden; die Menschheit klettert über Leichenberge auf den Gipfel irdischer Vollkommenheit.
Dem ist bis auf eine kleine, mir notwendig scheinende Präzisierung vollinhaltlich zuzustimmen: unter der »Freiheit«, für die Opfer gebracht werden müssen, für die sogar zu sterben ist, ist nicht die individuelle Freiheit gemeint, sondern irgend ein kollektivistischer Freiheits-Popanz, der eine Freiheit »der Nation«, »des Volkes«, »der Klasse« etc. beschwört.

Was alles wunderbar kompatibel ist mit der weitgehenden Unfreiheit des Einzelnen. Denn für die wahre, nämlich die individuelle Freiheit muß der Einzelne zwar manchmal sterben (weil man ihn Frechling deshalb einfach umbringt), er will es manchmal sogar (weil er ohne Freiheit einfach keinen Sinn in seinem Leben sieht), aber sie kann den Einzelnen nie dazu verpflichten, in den Tod zu gehen: über die innere Unlogik, für die Freiheit sein Leben opfern zu »müssen«, hilft eben nur die Begriffs-Eskamotage, die aus der individuellen Freiheit kollektive »Freiheiten« zaubert, hinweg.

Doch von dieser kleinen Präzisierung abgesehen: Morgenländer liefert eine bedenkenswerte Betrachtung jener aufklärerischen Illusion, die sich seit einem runden Vierteljahrtausend trotz regelmäßig erfolgter historischer Widerlegung mit der Hartnäckigkeit eines Aberglaubens in den Hirnen und Herzen der Menschen hält. Und es glaube keiner, daß davon die Libertären nicht betroffen wären: ein kurzer Blick reicht z.B. in die welterlösungsoptimistischen Werke eines Hans Hermann Hoppe, die die Rosenfinger künftiger Paradiesesgärten am Horizont blühen sehen — wenn nur, ja wenn endlich Rechtsagenturen und private Sicherheitsunternehmen von den pöhsen Staaten die Macht übernähmen ...

»Der Preis der Freiheit ist stetige Wachsamkeit«, schrieb Jefferson einmal. Das klingt nicht wirklich sexy und ist für chiliastische Visionen nicht der geeignete Pflanzboden. Aber nur auf diesem Boden gedeihen jene unprätentiösen Güter individueller Lebensführung, die ich für die strahlendsten Luftschlösser irgendwelcher »Brüder zur Sonne zur Freiheit« nicht eintauschen möchte ...

Über magische Dreiecke und ausgestreckte Mittelfinger – Europas Köpersprache

Manche lernen's eben nur auf die harte Tour: indem sie mit der Nase kräftig in die Schei*e gestoßen werden. Was man mit jungen Katzen zwecks Sauberkeitserziehung nie machen sollte, funktioniert offensichtlich bei Zeitungs-Schreiberlingen nur so:
Ob sie mit ihren Fingern das allbekannte magische Dreieck formte, weiß ich nicht mehr. Anzunehmen ist es aber. Denn das ist das Markenzeichen der Kanzlerin. Doch Angela Merkels Worte klingen mir noch genau im Ohr: Sie lasse es nicht zu, dass der Euro destabilisiert werde. Die Maßnahmen seien ein Zeichen der Solidarität. Diese Solidarität und die Stabilität des Euro seien zwei Seiten einer Medaille. Dabei blickte sie ernst und entschlossen.

Es war Ende März 2010. In den Wochen zuvor hatte Griechenland die Schlagzeilen erobert. Die Budgets der vergangenen Jahre waren gefälscht, wie sich herausgestellt hatte. Die Verschuldung lag weit höher als angenommen. Das Land bekam nur noch unter Mühen Geld an den Kreditmärkten, und Europa hatte ein Problem. Auf dem EU-Gipfel in Brüssel am 26. März war nun ein Notfallplan beschlossen worden, der Griechenland Kredite der Euro-Partner sowie vonseiten des Internationalen Währungsfonds zusicherte, sollte es diese benötigen. Solidarität für Stabilität eben.

Für mich war dies ein Zeichen. Denn lange hatte es so ausgesehen, dass Frau Merkel nicht nur die Probleme leugnete, sondern auch jegliche Hilfe für die verschuldeten Hellenen ablehnte. Das entsprach meiner Einschätzung der ostdeutschen Pfarrerstochter - die Europäische Union, so schien mir, war für sie vor allem ein institutionelles Gebilde. Emotionen verband sie damit nicht.

Ganz anders bei mir. Ich war aufgewachsen im deutschen Südwesten, unweit der französischen Grenze, geprägt von europabegeisterten Lehrern und einem Zeitgeist, der in den 70er- und 80er-Jahren die EU als Endziel deutscher Geschichte sah. Als die Einführung des Euro beschlossen worden war, war ich glücklich, über alle medialen Panikattacken ("Man nimmt uns unsere Mark!") hinweg. Europa ist mir ein Herzensanliegen.

Und nun diese Wende von Merkel. Sie weckte in mir die Hoffnung, dass die europäische Integration doch eine Zukunft hat, dass der Euro eben nicht beim ersten Problem geopfert wird. In mir reifte der Entschluss, meinen Beitrag zu leisten, so weit es mir möglich war. Ich beschloss, griechische Staatsanleihen zu kaufen.
((Hier weiterlesen)
Der »Welt«-Schreiber Frank Stocker hat mittlerweile herausbekommen, daß dies vielleicht das nicht gaaanz so tolle Investment war, und betitelt seine θρηνοι demgemäß: »Die griechische Lektion – entrechtet und enteignet«. Es liegt mir fern, über ihn und seinesgleichen billige Häme zu vergießen, zumal auch ich (wenngleich höchst unfreiwillig) zu den Geschädigten gehöre — berufsrechtlich vorgeschriebene »Wohlfahrtsfonds« etc. veranlagen, ganz gesetzeskonform, ihre Beitragsgelder in derlei Schei*papierl'n. Jetzt ist die Marie also größtenteils futsch, und die Klage der Gelackmeierten heftig. Sie wird noch heftiger werden, wenn auch der Rest demnächst den Bach runtergeht.

Wann endlich begreifen die Leute, daß man unseren Polit-Kleptokraten keinen Fingerbreit trauen darf. Und daß die einzige Möglichkeit, sie unschädlich zu machen, ziviler Ungehorsam bei Wahlen ist: keine Stimme mehr für die Parteien des »Demokratischen Blocks«. Solange bei uns noch das Wählen in verschlossenen Wahlzellen üblich ist, sollte man wenigstens diese kleine Chance nutzen ...

Sonntag, 18. März 2012

Hoffentlich kein Gaukler ...

... der da heute gewählt wurde. Denn rhetorische Brillanz — die Gauck zweifellos zu attestieren ist — verbürgt noch nicht Standpunktfestigkeit und politisches Können. Den Lesern dieses Blogs wird nicht entgangen sein, daß Le Penseur dem so überraschend von der FDP zum Kandidaten der Nationalen Front (okay, ohne die SED-Fraktion, ich weiß ...) vorgeschlagenen Gauck mit leichter Reserve gegenübersteht. Manch aufklärungswürdiger Sachverhalt aus DDR-Zeiten bleibt in Erinnerung, und wird sich hoffentlich nicht als Stolperstein oder gar als Erpressungsgrund erweisen. Dies wäre für Deutschland und seine Verfassungsordnung nämlich höchst fatal.

Heute las ich eben in der Biographie der Gattin des ersten Bundespräsidenten, Elly Heuss-Knapp, »Bürgerin zweier Welten« einen Satz aus einem Brief, den sie anläßlich der Wahl Hindenburgs 1925 mahnend an ihren Sohn richtete (bei dem sie offenbar jugendliche »Dummheiten« befürchtete): »Wenn wir ihn auch nicht gewählt haben, so wollen wir ihn doch ehren.«

Nun: Le Penseur als Nicht-Deutscher hat Gauck nicht einmal indirekt über die Wahlmänner der Bundesversammlung gewählt ... und dennoch: bei aller Skepsis, die gegenüber Staatsrepräsentanten aus libertärer Sicht stets vorsorglich entgegenzubringen ist — der nun Gewählte ist zweifellos in vielerlei Hinsicht »ganz anders als die anderen«. Und so wollen wir ihm einen ganz vorsichtigen Vertrauensvorschuß nicht gleich vorenthalten. Vielleicht entpuppt er sich ja noch als Mann von der Integrität und Standfestigkeit eines Dr. Ron Paul. Wenn man den Tag zwar nach einem alten Sprichwort nicht vor dem Abend loben soll, so gibt es umgekehrt auch keinen Grund, ihn schon am frühen Morgen zu verdammen.

In diesem Sinne also auch aus Österreich:

Herzlichsten Glückwunsch, Ew. Exzellenz!

Einen herzlicheren jedenfalls, als den hier abgebildeten ...

Vor einigen Tagen

... ging es auf meinem Blog hoch her, als ich einen Aufruf, ein haarsträubendes Verbrechen durch die Medien nicht sang- und klaglos begraben zu lassen, durch Verlinkung auf einenArtikel des Ostseestadion-Blogs unterstützte. Ein von mir wegen seiner Bildung und sachlichen Diskussionsweise sehr geschätzter Kommentator schwang sich im Kommentar-Verlauf zu einer Verteidigung des hierzulande angeblich real existierenden Rechtsstaates auf, die ich — alterprobter Österreicher der ich bin — mit deutlichem Sarkasmus zur Kenntnis nahm.

Nun, wie dem in Deutschland auch sein mag (Kommentator »Volker« brachte einige durchaus erschütternde Belege, daß es mit dem Funktionieren des Rechtsstaats wohl nicht so weit her sein dürfte), in Österreich sind wir jedenfalls in der Verrottung unseres Staatswesens, insbesondere der Justiz, schon ein paar entscheidende Schritte weiter. Meine aber nicht bloß ich, sondern auch der durchaus besonnen und zurückhaltend agierende Andreas Unterberger in seinem Artikel »Krieg der Staatsgewalten«, den ich allerdings nicht direkt von seinem Tagebuch verlinke (wo er in einigen Tagen für Nicht-Mitglieder nicht mehr aufrufbar sein wird), sondern über Ortner Online, wo er noch länger zu lesen sein sollte.

Ich weiß nicht, ob die Verhältnisse in Deutschland wirklich so viel besser sind, wie uns der geschätzte Kollege »Morgenländer« zu vermitteln versuchte — ich hoffe es zwar für Deutschland, allein, mir fehlt der Glaube ...

Wer jedenfalls wissen will, wie untergraben die Fundamente rechtstaatlichen Vorgehens in Österreich bereits sind, der lese den Unterberger-Artikel. Und extrapoliere danach, bis wann es denn wohl in seiner Heimat ähnlich zugehen wird.

Freitag, 16. März 2012

»Unter dem Lindner«

... ja, da soll offenbar die FDP in Nordrhein-Westfalen zu neuer Kraft ersprießen. Tandaradei, wie poetisch ...
Under der linden an der heide,
dâ unser zweier bette was,
dâ mugt ir vinden
schône beide gebrochen bluomen unde gras.
vor dem walde in einem tal -
tandaradei!
schöne sanc die nachtigal.


(Unter der Linde auf der Heide,
wo unser gemeinsames Bett war,
könnt ihr es noch sehen:
gebrochene Blumen und gedrücktes Gras
vor dem Wald in einem Tal -
Tandaradei -
wie schön hat die Nachtigall gesungen)
Nun, daß wir bald »gebrochene Blumen« finden werden, davon kann man schon ausgehen, nach diesem Wahlkampf. Manche Organisationen weigern sich einfach, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Es mangelt der FDP nämlich nicht deshalb an Wählern, weil sie nicht genug smart lächelnde Phrasendrescher aufs Publikum loslassen könnte, sondern sie hat all ihren Wählern durch ihr Verhalten nach der letzten Bundestagswahl zu verstehen gegeben, daß sie nicht nur mit der CDU/CSU regieren will, sondern es dabei auch gleich mit Adenauer hält: »Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern«. Der Wähler ist gewohnt, etwas für blüd verkauft zu werden — nur: zu sehr für blöd verkauft zu werden, vergrämt dann doch viele. Zu viele.

Ein neuer Schwätzer wird das Problem nicht lösen. Und wir werden demnächst eine Rot/Grüne Mehrheitsregierung in Nordrhein-Westfalen antreffen.

Und die FDP in der außerparlamentarischen Opposition. Die Nachtigall hebt schon zum Schlußtriller an ...

Was die Leute aufregt — und was nicht

... bekam ich in den letzten beiden Tagen drastisch vor Augen geführt: Das Posting »Buntes aus Worms« hatte seit Mittwoch am Abend vierhundertundsechs (!) gezielte Seitenaufrufe, und verzeichnete bis dato neunundachtzig Kommentare.

Das Posting »Brauchen die Wiener Sozen etwa Geld?« brachte es demgegenüber auf ganze fünfunddreißig gezielte Seitenaufrufe mit exakt null Kommentaren. Es geht dabei ja bloß um einen der mutmaßlich größten Korruptionsskandale im roten Wien der letzten Jahrzehnte. In Worms hingegen ging es um die — für mich eigentlich selbstverständlich mit »ja« zu beantwortende — Frage, ob Medien über einen bestialischen Vergewaltigungsfall berichten dürfen und sollen, auch wenn die Täter türkischen »Migrationshintergrund« haben, oder ob man das zur Vermeidung von »Vorurteilen« besser gleich nachrichtenlos in die Rundablage entsorgt.

Einerseits finde ich es gut und richtig, daß die Frage der Freiheit der Meinungsäußerung (und darum ging es mir ja!) auch bei »heiklen« Themen wichtiger genommen wird, als die pekuniäre Betroffenheit über eine dreiste Korruptionsaffaire. Andererseits sollte uns aber auch klar sein: genau diese unverfrorene Korruption in linke Taschen verschafft der Linken erst die finanziellen Mittel, ihre ideologische Knebelung der Bürger ins Werk zu setzen. Denn »wo ka Göd, do ka Músi«*), wie wir wissen. Denn Propaganda kostet Geld, sogar viel Geld — und umso mehr Geld, je abstrusere Inhalte die durch die Propaganda bewirkte Gehirnwäsche vermitteln soll. Propaganda für ein kühles Bier im Juli — das geht ganz einfach! Propaganda, daß der Islam zu Deutschland gehöre, daß Schwulsein ganz normal sei, oder daß Deutsche für die Korruption und Raffgier griechischer Politiker solidarisch zu sein haben (um nur ein paar beliebte τόποι gutmenschlicher Gesellschaftsveränderung anzuführen), ist demgegenüber nicht zum Nulltarif zu bekommen.

Und so freue ich mich über die rege (und trotz manch »harter Bandage« durchaus qualitätsvolle) Diskussion über Worms — und hätte mir doch auch ein bisserl mehr Interesse für die Wiener Korruption gewünscht. Na, vielleicht das nächste Mal ...

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*) Für Piefkes: »Wo keine Knete, da keine Musik«

Donnerstag, 15. März 2012

Brauchen die Wiener Sozen etwa Geld?

»Erstaunlicher Zufall bei einem 100-Millionen Euro-Projekt« betitelt sich ein Artikel über eine geplante Auftragsvergabe für den Bau eines Pflegewohnhauses in Wien-Rudolfstadt. Denn als Vertragspartner erkor die Stadt Wien ausgerechnet die SPÖ-nahe Baufirma GESIBA. Na geh!

Abgeordnete der Opposition, die diese seltsame Auftragsvergabe (es gab bei dem Projekt nämlich nur einen Anbieter bis zum Schluß) untersuchen wollten, wurden mit »Datenschutzgründen« abgewimmelt.

Nun wurde seitens der FPÖ das »Kontrollamt der Stadt Wien« (also quasi der »Rechnungshof« der Gemeinde) zwecks Überprüfung dieser Vorgänge angerufen.
Bei den Unternehmen, die aus vorerst unerfindlichen Gründen aus dem Bieterprozess ausgeschieden sind, handelt es sich unter anderem um die ARWAG Holding AG, eine ihrer Töchterfirmen und die Kabelwerk Bauträger GmbH. Diese Kabelwerk Bauträger GmbH hat bereits etwa das Wohn- und Pflegehaus Meidling gebaut.

Wenn man sich GESIBA, ARWAG und Kabelwerk Bauträger anschaut, bemerkt man - das
ist praktisch ein und dasselbe. Da sitzt der Vorstand von dem einen Unternehmen im Aufsichtsrat des anderen und umgekehrt. Darüber hinaus bekleiden in diesem roten Kuddelmuddel viele Vorstände, Aufsichtsräte und Geschäftsführer firmenrechtliche Positionen bei weiteren stadtnahen Unternehmen. Es ergibt sich das optische Bild einer in sich geschlossenen, kartellrechtlichen Verflechtung.
... berichtet »erstaunlich.at« weiter. Nun, da die nächsten Wahlgänge für die SPÖ vermutlich kein besonders erbauliches Ergebnis erwarten lassen, müssen offenbar rechtzeitig Finanzquellen erschlossen werden, um wahlschlappenmäßig ausscheidende Politiker zu versorgen und wankende Parteifinanzen geradezurücken.

Wie halt sozialistische Mißwirtschaft immer funktioniert. Seltsam bloß, daß von dieser 100-Millionen-Euro-Petitesse so gut wie nichts in den Systemmedien unserer Alpenrepublik zu lesen und zu hören ist. Wohl aber hört und sieht man eine ORF-Großberichterstattung wegen eines Telekom-Druckkostenbeitrages von 10.000 Euro, dessentwegen die knallrot eingefürbte Staatsanwaltschaft Wien einen lästigen (weil nicht roten, sondern schwarzen) Vorsitzenden eines Untersuchungsausschusses wegen des »Verdachts der Geldwäsche« (sic!) anklagen möchte. Oder wenigstens zur Einvernahme seine parlamentarische Immunität aufheben lassen will. Hauptsache: weg mit ihm. Semper aliquid hæret ...

Wie es halt so läuft, in einer »Demokratie« à l'Autriche ...

Mittwoch, 14. März 2012

Buntes aus Worms

Der Blog »Ostseestadion« bringt folgenden Vorfall, geschehen vor einigen Wochen in der bunten Stadt Worms, gelegen inmitten der Bunten Republik Deutschland, und seither von unseren Systemmedien mit donnerndem Stillschweigen übergangen, zu unserer Kenntnis:
In der Nacht zum Donnerstag wurde ein 16-jähriges Mädchen Opfer eines Sexualtäters.
Gegen 23:30 Uhr wurde der Polizei in Worms eine verletzte Frau im Parkhaus Friedrichstraße in Worms gemeldet.
Die eintreffenden Polizeibeamten fanden die 16-Jährige im Bereich des Treppenhauses unbekleidet vor. Sie wies starke Verletzungen im Genitalbereich auf und war nicht ansprechbar.
Die junge Frau wurde sofort ins Krankenhaus gebracht und notoperiert. Nach aktueller Auskunft der behandelnden Ärzte besteht keine Lebensgefahr mehr, sie war bis Samstag aber noch nicht vernehmungsfähig. Bei der 16-Jährigen handelt es sich um ein Mädchen aus Worms.

Nach dem bisherigen Ergebnis der Ermittlungen richtet sich ein Tatverdacht gegen zwei 17-jährige und einen 19-jährigen Täter mit türkischem Migrationshintergrund, die sehr schnell ermittelt wurden. Gegen zwei von ihnen – die als Haupttäter angesehen werden – erging auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mainz Haftbefehl. Bei dem dritten Tatverdächtigen, der nach derzeitigem Kenntnisstand an der Tat aktiv nicht beteiligt war, handelt es sich um einen Jugendlichen, der wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Alle drei haben sich zur Sache eingelassen. Die weiteren Ermittlungen, zu denen auch kriminaltechnische Untersuchungen zählen, dauern an.

Worms, den 15.02.2012 um 23.30

Dies ist ein Appell an alle!

Bitte versucht diesen Fall an die Öffentlichkeit zu bringen.
Die BRD Presse hat nach §12.1 ihres Kodex ein Berichterstattungsboykott verhängt. Dies gilt es zu brechen.

Ein junges Mädchen (16 Jahre) wurde von 3 Türken (2×17 und 19 Jahre) brutal misshandelt.

Die beiden Haupttäter haben unter Aufsicht des anderen das Mädchen zuerst brutal vergewaltigt. Als ihnen das nicht langte, benutzten sie eine Glasflasche um weiter zu machen. Noch nicht grausam genug zerbrachen sie den Flaschenhals und setzten ihr unmenschliches Handeln fort.

Das Mädchen wurde ohne Bewusstsein, halb verblutet aufgefunden und durch eine Notoperation gerettet. Ihr Darm und ihre Gebärmutter werden für immer zerstört sein.
Sie war 4 Tage nicht ansprechbar und steht unter Selbstmordverdacht.

Für die Blinden und die Tauben, noch ein allerletztes Mal:

IHR KÖNNT ALLE GEHN!

Und vergesst Euer schutzgeldzahlungsunfähiges Drogenverteilergesindel nicht. So, ich geh jetzt erbrechen.
Ich darf mich dem Kotzen anschließen — und zwar im Hinblick darauf, daß angesichts der Charakterlosigkeit und Verkommenheit weiter Teile der deutschen Strafjustiz die beiden Kültürbereicherer vermutlich mit Bagatellstrafen davonkommen werden. So echt kultursensibel halt ...

Blödmösen vor!

Die Auswertung des EMS-Tests für das Medizinstudium erfolgt in Wien heuer genderspezifisch. Das dürfte die Frauen begünstigen.

Jedes Jahr bewerben sich mehr Frauen als Männer für ein Medizinstudium – nach dem EMS-Aufnahmetest geht trotzdem stets die Mehrzahl der Plätze an die männlichen Kollegen. Im Vorjahr waren an der Med-Uni Wien 56 Prozent der Bewerber Frauen, sie ergatterten 43 Prozent der Plätze - immerhin geringfügig mehr als im Jahr davor. Künftig sollen es Bewerberinnen in Wien leichter haben: Wie DiePresse.com erfuhr, wird der Bewertungsschlüssel adaptiert. Die Auswertung des Tests, der Anfang Juli stattfindet, wird heuer genderspezifisch erfolgen.

Soll heißen: Anstatt wie bisher alle Ergebnisse, egal welchen Geschlechts, in einen Topf zu werfen und daraus die Rangliste zu machen, die über die Vergabe der Studienplätze entscheidet, wird nun differenziert: Aus den beim Test erzielten Punkten wird jeweils ein Mittelwert für Frauen und für Männer errechnet. Anhand dessen werden die Ergebnisse angepasst. Vereinfacht gesagt: Jene Gruppe, die im Schnitt schlechter ist, wird besser beurteilt.
... weiß »Die Presse« zu berichten. Die Meldung ist zweifellos geeignet, unsere Meinung über die Qualifikation künftiger Ärztinnen zu beeinflussen. Da wir nunmehr wissen, daß diese zwar in den letzten Jahren zu einem statistisch nicht unerheblichen Ausmaß unterqualifiziert waren (wenn eine Kandidatengruppe von 56% der Gesamtheit bei einem anonymen Test nur 43% der Plätze erzielt, wird der Durchschnittswert bei dieser Gruppe folglich um rund 23 % unterschritten), diese minderqualifizierte Gruppe jedoch durch erleichterte Aufnahmekriterien trotzdem zum Studium zugelassen wird, kann einem Mißtrauen gegenüber der Qualifikation künftiger Ärztinnen die inhaltliche Berechtigung nicht abgesprochen werden.

War es das, was unsere eifrigen GendermainstreamerInnen erreichen wollten? Offenbar ja. Denn ein paar Kunstfehler mehr sind halt einfach jene Kollateralschäden, die zur Erzielung von mehr »Gendergerechtigkeit« in Kauf zu nehmen sind. Quasi frei nach dem Motto:

BLÖDMÖSEN VOR !

Vom Dach der Welt

... kommen die profitabelsten Geschäftsideen:
Dear Sir.

Pardon my intrusion; my name is Lieutenant Andrew Ferrara, presently I'm on active duty in Afghanistan. Please, I have an obscured business proposal that will be of mutual benefit to both of us.
»Obscured«
trifft die Sache in der Tat (bzw. »indeed«, wie der gelernte Angelsachse sagen würde ...)
On Saturday 10th of March, my colleagues and I intercepted a radical Taliban courier transporting huge amounts of funds and on this unfortunate incident, we rounded up a total of US$15,9 Million United States Dollars.
»It's an ill wind that blows nobody any good«, kennen wir, so ist das Leben bzw. »such is life« ...
After detailed discussion with my platoon, we came to a conclusion that if the funds are handed over to the Afghan Police, there is the possibility that the funds will be confiscated for their personal consumption. Therefore, it was my duty to find a partner whom will receive this fund for the benefit of us all.
Geniale Idee — warum einen Fund an öffentlich-rechtliche Gauner abgeben, wenn man ihn als privater Gauner auch einstecken kann ...
With all due humility, I want you to be our partner in receiving this funds. The funds will be moved out of this country through an air cargo transport means and all you are required to do is receive the funds confidentially for our mutual benefit.

Be assured that this fund has been carefully contained and there is no need to worry about the source as we will not do anything that will bring problems to you or traced back to us.

For your honest participation in this deal, we are ready to split it into three equal parts and you keep one part for your self and the rest you send to where I will instruct you.
Das alles kennen wir bereits von Mr. Obobo Wumumba (et al.), Director of the »International Credit Bank of Lagos, Nigeria«. Aber jetzt wird's originell, weil moralisch:
Sir, please this is not about the money, but it is the fact if this funds is returned it will probably be used to buy more weapons and cause more killing here. I come from a generation of military personels and I know that my word is my life but this is getting out of hand here and I just have to do this, so please if you are not willing to work with us, I can understand.
Na, da sind wir aber froh, daß er Verständnis hat, wenn ich nicht mit ihm zusammenarbeiten will. Zum Drüberstreuen noch ein paar Infos:
See link to learn more about my family;
http://www.huffingtonpost.com/2011/11/10/andrew-ferrara-soldier_n_1086991.html?icid=maing-grid7%7Cmain5%7Cdl1%7Csec1_lnk2%7C111643

If you are willing, please send me an email A.S.A.P. with your contact telephone and address to this email address: andrewf@rocketmail.com.

Best regards,

Lieutenant Andrew Ferrara
andrewf@rocketmail.com
Die Benutzung einer Email-Adresse von »rocketmail.com« finde ich irgendwie putzig. Wirkt so authentisch. Also: wer will, kann diese Information gerne nutzbringend verwenden. Sobald das versprochene Drittel am Konto gelandet ist, ersuchen wir um kurze Mitteilung an diesen Blog, um Ihnen gebührend gratulieren zu können. Und um Bekanntgabe einer Kontonummer für unsere Kranzspende. Soviel Pietät muß sein ...