Sonntag, 31. Juli 2011

»The Essential Rules of Tyranny«

... betitelt Brandon Smith seinen Artikel auf alt-market.com — den er mit folgenden Sätzen beschließt:
All tyrannical systems depend on the apathy and moral relativism of the inhabitants within their borders. Without the cooperation of the public, these systems cannot function. The real question is, how many of the above steps will be taken before we finally refuse to conform? At what point will each man and woman decide to break free from the dark path blazed before us and take measures to ensure their independence? Who will have the courage to develop their own communities, their own alternative economies, their own organizations for mutual defense outside of establishment constructs, and who will break under the pressure to bow like cowards? How many will hold the line, and how many will flee?

For every American, for every human being across the planet who chooses to stand immovable in the face of the very worst in mankind, we come that much closer to breathing life once again into the very best in us all.

LESEN! Und darüber nachdenken, wo wir in Europa derzeit halten. Auch wenn das Ergebnis dieses Nachdenkens wenig erfreulich ausfällt.

Samstag, 30. Juli 2011

Als die Gewalt einbrach

... in jenes Jugendcamp (wenn alles so ist, wie es uns offiziell vorgestellt wird), da war das eigentlich kein Jugendcamp, wie man sich halt sowas mit Lagerfeuern, Blödsinn treiben, zweideutigen Sprüchen und Blicken und was auch immer vorstellt (das vielleicht alles auch), aber es war z.B. ein Jugendcamp, dessen Insassen am Vortag den zu einer Diskussion ankommenden Außenminister Norwegens mit einem Transparent, auf dem »Boykottiert Israel!« stand, empfingen. Es war also in Wahrheit ein Gehirnwäschecamp, ein Ashram der political correctness, ein Lager der SJ, der Stoltenberg-Jugend (wie Breivik spöttisch gelästert hätte), die dort auf linken Kurs gebracht werden sollte.

Das ist — wenn die Jugendlichen freiwillig und im Konsens mit allfällig Erziehungsberechtigten daran teilnehme — völlig legitim: man darf dazu aufrufen, Israel zu boykottieren. Und dieser Polit-Charakter erklärt auch, weshalb viele Jugendliche zunächst fälschlich davon ausgingen, die Schießerei wäre eigentlich nur eine Theaternummer, um handgreiflich zu zeigen, wie grausam die Israelis die Palästinenser unterdrücken. Nun, auch solche Theaternummern sind legitim in einem Land mit Meinungsfreiheit.

Nur sollte all dies in den Medien dann auch so transportiert werden. Wurde es aber nicht. Es wurde die süße Illusion eines Jugendcamps geweckt, in dem »Kinder« aus aller Herren Länder beisammenwaren, bis die Gewalt einbrach und dieses Idyll störte. Nun werden vermutlich ein paar Flachköpfe sich bemüßigt fühlen, darauf hinzuweisen, daß ein Boykott-Transparent und die ideologische Ausrichtung des Jugendcamps doch keineswegs eine Entschuldigung für ... ... geschenkt! Das behauptet auch niemand (meines Wissens nicht mal Herr Breivik). Aber es geht um Hintergründe einer ansonsten einfach unbegreiflichen Handlung. Es ist — um es mit einem Vergleich zu sagen — wie wenn ich in Indonesien Zeuge eines Flugzeugabsturzes werde und die Untersuchungen schließlich ergeben, daß dies mit Gasen im Zusammenhang stand, die sich über Vulkanen in der Atmosphäre befinden können. Das macht die Toten nicht lebendig und den Absturz um nichts weniger tragisch — aber es gibt Anhaltspunkte für die Zukunft, wie derlei vermieden werden kann. Einfach ein generelles Flugverbot auszusprechen wäre demgegenüber wohl nicht zielführend.

In der Berichterstattung der letzten Tage fallen v.a. zwei Tendenzen auf:
1. die von den systemkonformen, also tendenziell bis explizit linken Medien sofort erhobene Schuldzuweisung: »Da sieht man, wohin Rechtspopulismus führt!«, und
2. die tränendrückende Schilderung des Grauens, verbunden mit dem Achselzucken: ein Verrückter, dessen Handlungen keiner Erklärung, sondern höchstens einer psychiatrische Diagnose bedürfen.

Beides greift deutlich zu kurz. Und beides hilft für die Zukunft nicht weiter (in Muttis Diktion könnte man es also als »wenig hilfreich« bezeichnen). Nun — ist es wirklich so, daß eine andere Herangehensweise als die vorgenannten beiden nicht denkbar wäre? Doch, da bin ich mir ganz sicher! Statt hier das Rad neu zu erfinden, verweise ich auf zwei Blog-Artikel, die in höchst unterschiedlicher Weise versuchen, Interpretationen zu liefern. Interpretationen, die nicht allen gefallen werden (und insbesondere nicht Linken). Aber das soll uns nie abhalten, solche Interpretationen zu wagen. In jener Freiheit, von der der große alte Friedrich August von Hayek einmal sagte: »Freiheit, die nur gewährt wird, wenn im voraus bekannt ist, daß ihre Folgen günstig sein werden, ist nicht Freiheit. Wenn wir wüßten, wie Freiheit gebraucht werden wird, würde sie in weitem Maße ihre Rechtfertigung verlieren. Wir werden die Vorteile der Freiheit nie genießen, nie jene unvorhersehbaren Entwicklungen erreichten, für die sie die Gelegenheit bietet, wenn sie nicht auch dort gewährt ist, wo der Gebrauch, den manche von ihr machen, nicht wünschenswert erscheint.«

MediaScan: »Sozialdemokratie und Gewalt«

Hadmut Danisch: »Tabuisierung als Auslöser des Attentats in Norwegen?«

Freitag, 29. Juli 2011

Nach den schrecklichen Ereignissen gehört am dringendsten verboten

(in alphabetischer Reihenfolge — bitte Ankreuzen, Mehrfachauswahl zulässig)
  • Alles, was böse ist. Aktuelle Listen werden von allen maßgeblichen Redaktionen Deutschland — z.B. »Zeit«, »Spiegel«, »Stern«, »SZ«, »taz«, »Frankfurter Rundschau«, »Neues Deutschland« — gerne zur Verfügung gestellt. Abo genügt!
  • Biobauern
  • Christen (insbesondere christliche Fundamentalisten)
  • Düngemittel
  • EU-Kritik
  • Freimaurer (außer, sie sind zugleich Sozialisten, dann sind sie gute Freimaurer!)
  • Gewehre
  • Handfeuerwaffen
  • Islamkritik
  • Judenfreunde
  • Klimaleugner
  • Liberalismus (insbes. kalter Raubtierliberalismus & Neoliberalismus, kalter Liberalismus überhaupt. Nur warmer und/oder linker Liberalismus könnte u.U. toleriert werden)
  • Mitte der Gesellschaft
  • Norweger (sofern rechts von Links stehend)
  • Osloer (sofern rechts von Links stehend)
  • Patrioten
  • Querulanten
  • Rechte (beispielsweise — aber nicht nur! — Bürger-Rechte, Freiheits-Rechte. Es darf nur mehr Linke geben)
  • Sozialismuskritik
  • Terroristen (außer durch ihren Kampf für die Befreiung der Arbeiterklasse gerechtfertige Terroristen — aber diese sind eigentlich gar keine!)
  • Ultrarechte (beispielsweise — aber nicht nur! — alles was rechts von Angela Merkel steht)
  • Verschwörungstheoretiker
  • Waffenbesitz
  • Xenophobie
  • Y-Chromosomen (denn alles Böse kommt bekanntlich vom Mann)
  • Zensurverbote: ohne Zensur kann man der Gefahr von Rechts nicht mehr HerrIn werden!

Bitte helfen Sie jetzt, rechte Verbote zu ermitteln — Ihre Stimmung ist uns wichtig!

Donnerstag, 28. Juli 2011

Wo Klaus recht hat

... har er eben recht. Und mit seiner Feststellung, daß der Klimaschwindel und seine Instrumentalisierung durch angebliche »Umweltorganisationen« eine Gefahr für Demokratie und Freiheit darstellen, trifft er leider exakt ins Schwarze. Wie unlängst in einem Vortrag in Australien:
Twenty years ago we still felt threatened by the remnants of communism. This is really over, I feel threatened now, not by global warming -- I don't see any -- (but) by the global warming doctrine, which I consider a new dangerous attempt to control and mastermind my life and our lives, in the name of controlling the climate or temperature. (»Herald Sun«)
Fast zeitgleich kündigte Australiens Grüne Senatorin Christine Milne in einer ABC-Show unter dem lebhaften Applaus ihrer Fans an, daß die Regierung eine Untersuchung gegen jene Medien einleiten werde, welche — ihrer Meinung nach — »große Vorurteile« gegenüber der »Action on Climate Change« (alias Klimawandelsbetrug) hätten. Und sie verglich Demonstranten gegen die CO2-Steuer mit Breiviks Aktionen in Norwegen. Wirklich nett — und ganz mit jener Arroganz der Linken, die die Weisheit stets mit dem supergroßen Löffel gefressen zu haben glauben. Tschechiens Präsident Klaus hatte völlig recht, als er in seinem Vortrag meinte:
Our main ambition during the dark communist days was to change that and create an autonomous society and autonomous economic system with only a marginal role played by politics ... I am sorry to discover now politics dictates the economics again. And the global warming debate is the same story in which politicians dictate the issue.
Linke Illusionssysteme können eben nur mit Gewalt aufrechterhalten werden, das war schon immer so. Sobald liberale Grundsätze von beiderseitiger Freiwilligkeit und Einverständlichkeit von Transaktionen auf sie angewandt werden, stürzen sie wie Kartenhäuser in sich zusammen. Und mit ihnen die tollen Karrieren, die sich die Parasiten etatistisch-kollektivistischer Politik erhoffen — nein: als selbstverständlichen Lohn für ihren idealistischen »Kampf für eine bessere Welt« erwarten. Wir brauchen uns also über die aggressive Verbissenheit, mit der die Profiteure linker Ideologien jede Konkurrenz verleumden und bekämpfen, nicht zu wundern. Wer will eine macht- und prestigeträchtige Sinekuse schon für die Mühen ehrlicher Arbeit aufgeben müssen ...

Die Treibjagd hat schon angefangen

Manfred meinte auf seinem Blog gestern »Das Erdbeben findet nicht statt«. Sein Wort in Gottes Ohr — aber leider kann ich das nicht ganz nachvollziehen.
Sarrazins Bestseller „Deutschland schafft sich ab“ trägt im Titel, was Breivik in seinem 1516-seitigen Manifest des Wahnsinns extremistisch untermauert. Was bei Sarrazin unter den Labels „Das wird man doch noch sagen dürfen!?“ und „Endlich sagt es mal einer!“ verkauft wurde, trägt auch einen Teil Breivik in sich und Breivik ein Teil von dem.

Nicht nur der feige Mordanschlag Breiviks, sondern auch diese menschenverachtenden Theorien sind direkte Angriffe auf die Idee eines geeinten, friedlichen Europas, auf offene Gesellschaften und auf Wertegemeinschaften, die sich aus Toleranz und Freiheit errichten.

Sie sind auch ein direkter Angriff auf Grundpfeiler der sozialdemokratischen Europapolitik. Sie stehen gegen alles, worauf Sozialdemokraten wie Willy Brandt, Olof Palme und Bruno Kreisky ihre Visionen für ein geeintes Europa gründeten.

[...]

Europa muss die manifestierte Realität von Toleranz, Offenheit und Solidarität werden. Europa muss sich solidarisch mit den Verfolgten und Unterdrückten dieser Welt erklären und ihnen Zuflucht bieten. Europa muss den Pluralismus zum Wesen, ja zum Streben seiner Existenz erklären.
...schrieb Mathias Richel gestern in »The European«. Mit einem Wort: die Morde von Oslo werden nicht etwa zum Anlaß genommen, die bisherige Wahnwitzpolitik der ungehemmten Zuwanderung und gezielten Überfremdung, der Islamisierung, der zentral gelenkten großen europäischen Vermantschung, der Diktatur der Political Correctness, die jede Auseinandersetzung mit den Problemen sofort mit der ganz großen FASCHISMUS-Keule niederprügelt, zu überdenken — sondern ganz im Gegenteil: das alles soll noch verstärkt werden, jede Gegnerschaft dazu völlig ausgeschaltet.

Sarrazin mit seinem, die derzeitige Situation in Europa nüchtern und unpolemisch beim Namen nennenden Buch wird auf einmal zum »Teil« Breiviks stilisiert. Die penible Analyse von Statistiken über Bildungsdefizite, Integrationsverweigerung, demographischem Selbstmord, Fehlernährung und anderem wäre »Teil« eines Sprengstoffanschlags und Massenmordes? Eine sozio-ökonomische Diagnose quasi in die Mittäterschaft mit einem Mörder umgelogen? Danke, Herr Richel! Aber leider sind Sie siebzig Jahre zu spät auf der Welt (oder vielleicht doch nicht?) — unter Goebbels hätten Sie eine blendende Karriere gemacht, als Edelfeder des Völkischen Beobachters, wortgewandt erklärend, warum die Kritik am Ermächtigungsgesetz dazu führen muß, die Politik der NSDAP nur umso entschlossener fortzusetzen.

Und, Herr Richel, auch in der SED hätten Sie Karriere machen können, z.B. in der Hatz auf Wolf Biermann hätten Sie sicher gewußt, das rechte — will sagen: systemkonform linke — Wort zu finden, um ihn als »Aufwiegler« und »Anstifter« zu entlarven, so, wie Sie jetzt Sarrazin entlarven — und sich doch mit Ihrem Gerede nur die Larve vom eigenen Gesicht reißen. Hinter der jene widerliche linke Anmaßung der Alleindeutungshoheit der Realität, die seit den krausen Thesen von Karl Marx und dem Gobbledygook des »wissenschaftlichen Sozialismus« im Hirn jedes Linken fixverdrahtet zu sein scheint, zutage tritt. Und sich in jenen kollektivistischen Wahnideen kondensiert, die ein Sigmar Gabriel gegenüber Focus in folgende Worte kleidet:
„Es gibt in der Gesellschaft ein tiefes Gefühl dafür, dass das Pendel hin zum Individualismus zu weit ausgeschlagen ist“, sagte Gabriel. Nun komme eine Phase, in der dieses Missverhältnis wieder deutlich werde.
Nicht ohne vorher anzumerken:
Rechtsradikalismus, Rechtspopulismus und deren Gewalttaten sind aus Sicht des SPD-Chefs kein Problem der Ränder der Gesellschaft, sondern stünden in deren Mitte. Um dem künftig den Nährboden zu entziehen, brauche es einen Gesinnungswandel
Mit einem Wort: wer nicht stramm auf der Seite der Linken steht, ist ein Problem. Und Probleme kann man lösen, als »wissenschaftlicher Sozialist« doch gar keine Frage!

Ein Verrückter in Oslo hat kürzlich versucht seine »Probleme zu lösen«, mit fatalem Ergebnis, wie wir wissen — aber es war nur zum Glück nur ein Einzelner. Wenn die vielen Linken in Politik und Medien versuchen ihre »Probleme zu lösen«, dann können sich jene, denen in unserer staatlich gegängelten, medial bevormundeten Gesellschaft keineswegs das »Pendel zum Individualismus zu weit ausgeschlagen ist«, noch auf einiges gefaßt machen ...

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P.s.: ein Zuckerl zum Schmunzeln (wem das Lachen nicht längst vergangen ist): in Österreichs gutmenschlicher Postille »Der Standard« durfte Eric Frey vorgestern unter dem Titel »Rechtsradikalismus anderer Art« gegen US-Republikaner hetzen, die das Budget durch Einsparungen sanieren wollen, statt einer weiteren Erhöhung der Staatsquote das Wort zu reden ...

Mittwoch, 27. Juli 2011

»Bis jetzt ist es eigentlich ganz gut gegangen«

... wenn man dieses Balkendiagramm in der gewohnten Leserichtung liest ... und nicht auf den Text achtet ... sieht man einen schönen Aufwärtstrend:


Wer freilich auf den Text schaut, dem wird etwas blümerant zumute! Kurz gesagt: Griechenland + Portugal + Irland (also die drei, die schon in der Intensivstation gelandet sind) machen gerade mal ein Spanien aus. Zweimal Spanien plus Griechenland+Portugal+Irland zusammen machen ein Italien. Und Deutschland toppt sogar Italien.

Nun ist schon klar: Deutschland ist größer und wirtschaftskräftiger als der ClubMed. Aber die Vorstellung, daß es für die Schulden der anderen auch noch die Haftung übernehmen kann, ohne restlos pleite zu sein, erinnert eher an folgendes Bild:


Ach ja, die Überschrift sollte ich noch erklären: Sie kennen doch den alten Witz mit den zwei Männern, die von der Aussichtsterrasse des Empire State Building abstürzen, und beim Vorbeifliegen am 22. Stockwerk zueinander meinen: »Bis jetzt ...«

Schönen Abend noch.

Sag, wo die Millionen sind, wo sind sie geblieben ...

... möchte man einen traurig-schmalzigen Song der Hippie-Generation umformulieren, wenn man das Debakel der Gemeinde Wien mit ihrer »AVZ-Stiftung« (Kürzel steht für »Anteilsverwaltung Zentralsparkasse«, der frühere Haupteigentümer dieser Sparkasse war die Gemeinde Wien) sieht. Vor zehn Jahren wurden die Wiener Anteile an der BankAustria (zu der die Zentralsparkasse mutierte) an die bayrische Hypo-Vereinsbank (HVB) um 1,7 Milliarden Euro verscherbelt — die aber nicht bezahlt, sondern in Aktien abgegolten wurden. Die inzwischen gerade mal ein Zehntel davon wert sind.

Die Opposition im Wiener Rathaus steigt nun auf die Barrikaden, denn der Wertverlust von ca. 1,5 Milliarden Euro macht etwa die Hälfte des aktuellen Schuldenstandes der Gemeinde Wien (rund 3 Milliarden) aus ...
Das Büro von Vizebürgermeisterin Brauner weist die Vorwürfe zurück. Denn mit den Erträgen von der AVZ-Stiftung werde der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds gespeist. Pro Jahr erhält der Fonds von der Stiftung sieben bis zehn Mio. Euro. Laut der Homepage des Fonds, dessen Präsident Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) ist, seien von 2003 bis 2010 rund 54 Mio. Euro an Fördermitteln zur Verfügung gestanden.

Zudem heißt es im Büro von Vizebürgermeisterin Brauner, dass die Stadt Wien weder an der AVZ-Stiftung beteiligt, noch in deren Organen vertreten ist. „Die Privatstiftung zur Verwaltung von Anteilsrechten ist, wie der Name schon sagt, eine Privatstiftung und somit eine selbstständige juristische Person.“
(Die Presse)
Toll! Selbst bei einer Rendite von 7-10 Mio. jährlich entspräche das also ca. 0,4-0,6% Dividende pro Jahr. Das hätte die Gemeinde Wien die 1,7 Milliarden gleich auf einem Sparbuch bei der Postsparkassa anlegen können. Nur mit dem Unterschied, daß sie dann immer noch 1,7 Milliarden an Kapital hätte.

Erhellend ist, welche Kapazunder sich in den Gremien der ach so unanbhängigen »Privatstiftung« herumtreiben:
Im Vorstand der AVZ-Stiftung sitzen laut Firmenbuch eine ganze Reihe früherer Bank- Austria-Vorstände wie Gerhard Randa, Karl Samstag, Franz Zwickl und Friedrich Kadrnoska. Auch die frühere Bank-Austria-Betriebsratschefin Hedwig Fuhrmann ist in dem Gremium vertreten. (Die Presse)
Und als Geschäftsführer fungiert ein gewisser Alexander Wolfgring, u.a. Autor eines sicher interessanten Buches: »Risikomanagement für Finanz- und Kapitalmärkte«.

Vielleicht hätte er es nicht nur schreiben, sondern auch lesen sollen.

Difficile est, satiram non scribere


Nach den blutigen Anschlägen in Norwegen lassen deutsche Kriminalbeamte mit der Forderung nach einem "Internet-Alarmknopf" für PCs aufhorchen. Wenn ein Nutzer im Internet rechtsradikale Inhalte, islamistisches Gedankengut oder Hinweise auf einen Amoklauf entdecke, müsse er die Seite "einfrieren" und unmittelbar an eine Alarmzentrale weiterleiten können, sagte der Chef des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Klaus Jansen, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Ihre Idee haben die Polizisten bereits an die EU-Kommission herangetragen.

... steht in Österreichs größter Boulevardblättchen (man könnte auch »BILD für Alm-Öhis« dazu sagen), der »Kronen-Zeitung«.

Ein Leserkommentar dazu: »Die Meinungsfreiheit der Zukunft ist die Freiheit, zu sagen was ERLAUBT ist.

Genau dafür ist »Oslo« der ideale Ausgangspunkt. Extremistisches Gedankengut, wie z.B. die Forderung, kein weiteres Geld in Griechenland & im übrigen ClubMed zu versenken, oder den Zuzug von integrationsunwilligen Analphabeten zu reduzieren, wird dadurch unterbunden. Endlich!

Es wird ein besseres, ein sichereres Europa sein! Wenigstens für Systempolitiker.

Die Reaktionen sind's, die die Geschichte gestalten...

... und der Gesellschaft ihren Stempel aufdrücken, die Aktionen hingegen ebnen immer nur den Weg für die sodann auf die Aktion 100% gegenteilig wirkenden geschichtemachenden und damit entscheidenden Reaktionen. Kluger Satz, den ich eben im »Gelben Forum« las. Und welche Reaktionen das sind, können wir z.B. hier sehen:

Handelsblatt:»Friedrich warnt vor rechten Autonomen«
Zwar nehme die Zahl der Mitglieder rechtsextremer Gruppierungen ab, sagte der Minister der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“. Dafür steige die Zahl der gewaltbereiten Rechtsextremisten. „Sorgen machen mir insbesondere die sogenannten „nationalen Autonomen“, die sich zunehmend nach dem Beispiel der Linksautonomen formieren.“ Eine rechtsextremistisch motivierte Tat in Deutschland nach dem Osloer Muster lasse sich nie ausschließen, sagte Friedrich.
Ach, wie richtig — wir können nie und nirgends nix ausschließen! Der Neptun könnte aus grünem Käse bestehen, Bundesinnenminister Friedrich könnte ein Alien sein, oder ein Maulwurf der uigurischen Talibanbewegung — kann's wer wissen?

Wer aber doch was wissen will, wird schnell mundtot gemacht. Mit dem beliebten, gaaanz großen Vorschlaghammer: »Das ist doch bloß eine Verschwörungstheorie«!

Ist es nicht irgendwie seltsam, daß alle unsere Medien ganz brav auch den schwachsinnigsten Gedankenspagat aller Zeit mitmachen, nämlich den, zu glauben, daß ein seiner Sinne mächtiger Überzeugungstäter (gleichwelcher Überzeugung auch immer) Taten begeht, von denen bereits ein mittelmäßig begabter Grundschüler ermessen kann, daß sie sich für seine Überzeugungen äußerst schädlich auswirken werden!

Nun, wird einem natürlich sofort entgegengehalten: der Täter war eben verrückt, und hatte aus diesem Grunde eine verzerrte Realitätswahrnehmung. Mag ja sein — nur warum verlangen dann »Sicherheitspolitiker« sofort präventive Stasi-Kompetenzen? Es sollte eigentlich klar sein, daß geistesgestörte Täter dadurch nie verhindert werden können — wenigstens solange der Chip im Hirn, der Gedanken lesen kann, nicht erfunden ist. Und auf den werden wir noch einige Zeit warten können ...

Entweder war der Täter vernünftig — dann hat seine Tat notwendigerweise andere Hintergründe als die, die man uns jetzt zu glauben nötigen will. Und dann stellt sich doch die Frage: warum sollen wir denn partout etwas Falsches glauben?

Oder er war verrückt — dann stellt sich die Frage: warum sollen diesfalls unser aller Freiheiten durch Dauerbespitzelung und Zensur geknebelt werden, wenn dadurch die Verbrechen von Geisteskranken ohnehin nicht verhindert werden können?

Und wenn für uns unbeteiligten Zeitzeugen sogar diese beiden naheliegenden Fragestellungen als Verschwörungstheorien dem legitimen Diskurs entzogen werden sollen — wundert sich dann noch jemand, wenn diesem Diskursverbot mit großer Skepsis begegnet wird?

Dienstag, 26. Juli 2011

Was derzeit völlig untergeht

... (und wohl zur großen Erleichterung der Schuldigen), in berechtigter Trauer und Betroffenheit ebenso, wie in politisch inszenierter Pose, allem und jedem rechts von der Mitte den stinkenden Fisch umzuhängen, ein potenzieller Massenmörder bzw. Sympatisant eines solchen zu sein, ist die


G R I E C H E N P L E I T E


an welche Frank Schäffler (FDP) auf »Antibürokratieteam« dankenswerterweise erinnert. Was er schreibt, ist freilich so unglaublich wie die wildesten Verschwörungstheorien — nur stimmt nachprüfbar jedes Wort, jede Zahl in seinem Artikel:

Die Absicherung der Staatsschulden Griechenlands, Irlands und Portugals ist letztendlich eine Perversion der Marktwirtschaft. Wenn Staaten am Finanzmarkt kritisch betrachtet werden, müssen sie die Zinsen ihrer Anleihen erhöhen um schwindendes Vertrauen der Investoren auszugleichen. Im Normalfall rechtfertigen selbst die fantastischsten Zinssätze nicht mehr die immer riskanteren Einlagen und ein Staat wird schrittweise immer größere Probleme haben, Anleihen an den Markt zu bringen. Wenn diese Rückkopplung gegeben ist und kein wohltätiger Dritter zum Bailout bereitsteht, geben die Signale der Finanzmärkte eine Chance, den Staatshaushalt zu sanieren bevor es zu spät ist. [...]

Wäre im Mai 2010 kein Rettungsschirm verabschiedet worden, hätte Griechenland sicher harte Zeiten erlebt. Das Land hätte keine neuen Kredite aufnehmen können um die laufenden zu bedienen und hätte Zahlungsunfähigkeit erklären müssen. Investoren, die nicht rechtzeitig die Krise erkannt hatten, wären – wie es sich in einer Marktwirtschaft gehört – auf Verlusten sitzen geblieben. In diesem Fall wäre Griechenland lange für Anleihenkäufer unattraktiv. Aber nach einer Sanierungs- und Erholungsphase hätte das Land die Chance sich ganz neu aufzustellen. Dies ist das Szenario des Endes mit Schrecken. Die Banken und Regierungen der Euro-Staaten werben für den Schrecken ohne Ende.

Mit dem 110 Milliarden Euro umfassenden Rettungsschirm verlängerten die Geberstaaten Griechenlands Zahlungsfähigkeit um etwa ein Jahr, wie wir heute wissen. An den strukturellen Problemen hat sich indes kaum etwas geändert. Mit dem Wissen, dass Griechenland Schulden bedienen konnte solange der Rettungsschirm wirkte kamen Banken auf ein Geschäftsmodell, das zu gut klingt um wahr zu sein. Mit Geld, das sie sich von der Europäischen Zentralbank zu 1,25 % liehen, erwarben diese Banken griechische Staatsanleihen mit 18 % Rendite. Nach aller Erfahrung mit Bailouts und Rettungsschirmen in der jüngsten Vergangenheit durften die Banken erwarten, dass sie die Zinsen einer theoretisch hochriskanten Anlage ohne praktisches Risiko einnehmen konnten.

Aber wohin konnten sie diese langfristig unsicheren Wertpapiere verkaufen? Wer würde ernsthaft langfristig Anleihen eines Staates halten wollen, dessen Zahlungsfähigkeit allein von der Großzügigkeit Dritter abhängig ist? Die Europäische Zentralbank.

Die EZB begann am 10. Mai 2010 damit, Staatsanleihen zu kaufen. [...]

Inzwischen hat die EZB 75 Milliarden Euro an Staatsanleihen aufgekauft. Zusätzlich hat die EZB es Banken gestattet, Staatsanleihen als Sicherheit für frisches Scheingeld zu hinterlegen. In den Büchern der Europäischen Zentralbank, die die Sicherheit und Stabilität unseres Geldes garantieren soll, liegen so inzwischen 140 Milliarden Euro griechischer Staatsanleihen. Mit Staatsanleihen aus Griechenland, Portugal, Irland, Italien und Spanien haben die Banken ein Gesamtrisiko von 443 Milliarden Euro auf die EZB abgewälzt.

Würde auch nur eines dieser Länder bei einem Schuldenschnitt auch nur einen Teil dieser Staatsanleihen nicht mehr bedienen, wäre die EZB mit ihren 11 Milliarden Euro Eigenkapital (das entspricht 2,5 % der unsicheren Papiere in den Büchern!) selbst ein Fall für den Rettungsschirm. Eine Zentralbank, die vom Wohlwollen der Politiker abhängig ist, ist deren Begehrlichkeiten ausgeliefert.
Im täglichen Leben wird einem Installateur, der sich bei einem Großauftrag verkalkulierte, dem dann ein paar Aufträge von gewieften und/oder risikofreudigeren Konkurrenten weggeschnappt wurden, der dann vielleicht noch den Konkurs eines wichtigen Kunden erleben mußte, und der schließlich in die Insolvenz schlittert, vor Gericht der Vorwurf der Konkursverschleppung gemacht. Da wird mit Gutachtern penibel geprüft, ab wann denn eine Insolvenz »bei gehöriger kaufmännischer Vorsicht« erkennbar gewesen wäre (nun, im nachhinein ist das meist ohne Probleme möglich, vor allem, wenn der Gutachter nicht befürchten muß, durch einen anderen Gutachter widerlegt zu werden — wie sollte sich denn ein Pleitier den leisten können). So ein biederer Handwerksmeister kann von Glück reden, wenn bloß seine Firma weg ist, und er wenigstens ohne Vorstrafe versuchen kann, einen Job zu bekommen um kein Fall für die Sozialhilfe zu werden.

Was aber geschieht mit den EZB-Bossen, die sehenden Auges seit Jahren den Totalbankrott verschleiern? Die als willfährige Diener einer ebenso gewissenlosen wie eigennützigen Politik bei Spielchen mitmachen, die Otto Normalverbraucher als »Wechselreiterei«, »Kreditbetrug« und dergl. von Staatsanwalt um die Ohren gehaut bekommt, daß ihm Hören und Sehen vergeht!

Sind nicht unsere p.t. Politiker und Zentralbanker, die medienwirksam von »Rettungsschirmen« und »Bailouts« daherschwadronieren, in Wahrheit die weitaus kapitaleren Verbrecher, die nur ihre Position und ihre Beziehungen davor retten, nach einem Gerichtsverfahren lebenslang im Knast Tüten zu drehen? Und diese Politkriminellen, die fast die ganze Politikerriege auf nationaler und europäischer Ebene bevölkern (von wenigen rühmlichen Ausnahmen wie Frank Schäffler einmal abgesehen), wollen uns Bürgern erklären, wie unsere Gesellschaft doch gefälligst zu funktionieren hat? Und sind verschnupft, wenn sie von den Leuten als das angesehen werden, was sie sind: als Gauner, die statt Volksvertreter zu sein, längst Volksverräter zugunsten ihrer Partei- und Lobbyinteressen wurden!

Und die jetzt, im Windschatten der Empörung über einen verrückten Mörder, klammheimlich darangehen, ihre Position durch Ausbau von Meinungsdelikten, Zensur und »präventive« Kontrolle aller Kommunikationsmittel so unangreifbar zu machen, wie es seinerzeit die SED mit ihrem »Schild und Schwert der Partei«, dem Stasi-Ministerium, nicht geschafft hatte. Man muß kein Prophet sein, um zu erkennen, daß dieses Bemühen zwar großes Leid über viele Bürger bringen wird, aber letztlich — und sei es erst nach Jahren — nicht Bestand haben kann. Denn so wie ihre Genossen in Osteuropa seinerzeit verdrängen auch die meisten Berufspolitiker unserer Gesellschaft, daß ökonomische Gesetze wirken, ob man sie nun mag oder nicht. Und daß eine Pleite verschleppt und beschönigt werden kann — aber sich nicht — simsalabim! — durch weiteres Schuldenmachen in ein lukratives Geschäft verwandelt. Oder, wie ein waschechter Wiener zu mir über einen solchen Fall einmal sagte: »An toten Esel druckt kaaner mehr an Schaaß auße!«

Wie es unseren Politruks ergehen wird, wenn das unwiderruflich zu Tage kommt, kann man sich etwa ausmalen. Und nein — das ist eine schlichte Tatsachenfeststellung, kein Aufruf zu Gewalt und kein Gutheißen einer Straftat. Bei welch letzterem Delikt sich unsere Politiker angesichts der von ihnen gutgeheißenen »Rettungspakete« eigentlich schon beim Strafrichter anstellen müßten. Denn daß sie's nicht gewußt hätten — das sollen sie doch der Tante Jolesch erzählen ...

Der christlich-konservative Freimaurer

... (also eine Menschenkreation ähnlicher Originalität wie ein neonazistischer Rabbiner) hat seinen Nach- respektive Vorahmungstäter gefunden, nämlich den grünen Bundestagsabgeordneten Till Seiler, der in einem Interview für eine Abiturientenzeitung erklärt hatte, die beste Methode, mit nervigen Schülern fertig zu werden, sei »... erschießen (eignet sich auch für nervige Kollegen, Eltern, Schulleiter etc.)«.

Wer hätte sich so etwas aus dem Munde eines GRÜNEN, also eines GUTEN, der sich dann auch noch als »Pazifist« bezeichnet, jemals gedacht? Schulleiter, KollegInnen und ElternvertreterInnen sind entsetzt — insbesondere nach den Ereignissen der jüngsten Tage (zuvor waren sie wegen der Ereignisse von Winnenden entsetzt gewesen). Da kann der grün-pazifistische Gutmensch mit Hang zur Begatellisierung von Kapitalverbrechen unschuldig in die Kamera zu lächeln versuchen — man nimmt es ihm einfach nicht ab!

Wenigstens sollten seitens der GrünInnen-Bundestagsfraktion gezielte Ermittlungen hinsichtlich der Tatmotive aller Tötungsdelikte, die weltweit seit dem Erscheinen der Abiturientenzeitung begangen wurden, aufgenommen werden, da nicht auszuschließen ist, daß diese durch die unverantwortlichen Worte Till Seilers inspiriert worden sind. Denn daß Grünpopulismus die Hemmschwelle für Massenmord senkt, ist nicht nur nicht auszuschließen, sondern unter dem Vorbehalt, daß alles auch ganz anders sein könnte — aber ist dem nicht immer so? — , sogar zu vermuten. Oder wenigstens zu mutmaßen. Oder so ...

Deutschland, dessen öffentlich-rechtlicher Sender ARD schon vor über einem Jahr die exakte Vorlage, ja geradezu Regieanweisung für die schrecklichen Ereignisse in Norwegen, die uns alle (außer schießwütigen Pazifisten wie den obigen, vermutlich!) betroffen machen, in der bewußt verharmlosenden Form eines Wallander-Krimis (danke, PPQ, für den bislang unter den Teppich gekehrten Hinweis!) geliefert hat, wird sich der Frage stellen müssen: wie lange noch sollen Attentäter in aller Welt und aus allen Religionen (ähm, also meistens ... aber lassen wir das mal beiseite ...) durch derartige negative Vorbildswirkungen zu Taten veranlaßt werden, die sie ohne diese Inspiration nicht begangen hätten, und die — alternativlos, würde Mutti sagen — einfach nicht vereinbar sind mit dem, was uns »heute bewegt und was uns auch in der Zukunft leiten sollte«.

Wir dürfen nicht zulassen, daß durch irgendwelche christlich-konservative, von schießwütig-grünen Pazifisten inspirierte und radikalisierte Freimaurer die Welt unsicherer gemacht wird, als sie ohne diese wäre. Denn sie ist eigentlich durch die Terroranschläge demokratie-, juden- und christenfeindlicher Djihadisten schon unsicher genug. Irgendwie.

Die Fähigkeit zur Ferndiagnose

... scheint mit räumlicher wie zeitlicher Entfernung vom Geschehen im Quadrat zuzunehmen. Nicht nur österreichische Gerichtspsychiater sind dazu fähig, nein, auch amerikanische Ärzte vollbringen in dieser Disziplin beachtliche Leistungen.

Schwer zu entscheiden, welcher von beiden Ferndiagnostikern nun rechter hat (um einmal einen sprachlich nicht ganz astreinen Komparativ einzuführen). An Originalität der Sprachschöpfung mangelt es jedenfalls beiden nicht. Prof. Haller kreiert den Begriff »Massakrist«, Dr. Bergeron den der »letalen Triade«, wobei er sich nicht auf das oft lebensverkürzende Wirken der gleichnamigen chinesischen Mafiaorganisation bezieht, sondern auf eine »traumainduzierte Koagulopathie« — also darauf, daß man beim Verbluten in kalter Umgebung schnell sterben kann. Nein, wer hätte das gedacht!

Wie auch immer: es ist faszinierend zu lesen, was man, ohne eine Ahnung von den tatsächlichen Verhältnissen zu haben, als Fachmann nicht alles diagnostizieren kann! Besonders, wenn davon auszugehen ist, daß die damit bedruckte Zeitung für gewöhnlich schon am nächsten Tag in der Altpapiertonne landet (wichtig! Müll immer trennen!) ...

Eines bestürzt mich bei Prof. Haller's Ferndiagnose allerdings: er führt aus, es handle sich bei den Massakristen »... durchweg um Männer, die nicht mehr ganz jung sind«. Wenn er bereits den mittlerweile zur Berühmtheit der Woche aufgestiegenen 32-jährigen Herrn B. darunter zählt — wohin würde er dann Angehörige der Generation 50+ rechnen? Und erst sich selbst?

Christlich? Konservativ?

Im Blog »Unzeitgemäße Betrachtungen« wird über die in den Medien (wohl nicht ohne lebhaftes Interesse an der Diffamierung dieser Begriffe) vorgenommene Etikettierung von A.B. Breivik als »christlich« und »konservativ« nachgedacht:
Der norwegische Attentäter Anders Breivik hat sich als konservativ und christlich dargestellt. Seine angeblich christliche Haltung dürfte er durch seine Taten widerlegt haben. Hier besteht kein Klärungsbedarf.

Etwas anderes bezüglich des Attributes: "konservativ". Daher eine kurze Darlegung zum Konservatismus von Günter Rohrmoser. Es geht dabei besonders um das Verhältnis von Konservatismus und Liberalismus (oder "Konservativismus", wie Rohrmoser selbst ihn nennt).

Die einzige Alternative zu dieser Entwicklung, in der eine zunehmend von Krisen geschwächter Liberalismus alleine den wachsenden neuen totalitären Gefahren gegenübersteht, ist, daß wir imstande sein müssen, einen modernen, über sich selbst aufgeklärten und mit sich selbst kritisch umgehenden Konservativismus hervorzubringen. Entwicklen wir diese konservative Kraft nicht, bleibt in der gegenwärtigen Lage als Alternative zur liberalen Ideologie nur eine neue Rechte [*g*] und möglicherweise ein neuer Faschismus übrig. Wer diese Entwicklung nicht will, muß eigentlich für einen solchen erneuerungsfähigen, über sich selbst aufgeklärten, selbstkritischen und den geschichtlichen Herausforderungen angemessenen Konservativismus eintreten.
Dazu nur zwei Anmerkungen:

1. Natürlich heißt es »Konservativismus«, denn man ist schließlich »konservativ« und nicht »konservat« (sonst müßte man ja analog auch »Liberismus« sagen). Aber das nur als kleine Randbemerkung ...

2. Rohrmoser verwendet den Begriff »libertär« in späterer Folge des Zitates offenbar etwas abweichend von der mir geläufigen Bedeutung, also gerade nicht als Bezeichnung dessen, was man früher auch als »altliberal«, »klassisch liberal«, »rechtsliberal« oder »liberal i.S.d. 19. Jh.« bezeichnete, und wodurch man sich von der heutigen Begriffspervertierung von »liberal« i.S.d. »Linksliberalen«, den man besser als zynisch-hedonistischen Sozi ohne Verantwortungsgefühl« beschreiben sollte, abzugrenzen versucht, sondern meint damit eine zur Marotte gewordene ÜBersteigerung des Liberalismus-Begriffes, der auf alles und jedes Anwendung finden soll.

Letzteres ist abzulehen: ein Liberalismus, der von einer Verfahrensanweisung zu einer Ideologie umgewandelt werden soll, ist ähnlich verhängnisvoll wie ein Konservativismus, der von einer Lebenseinstellung zu einem Verfahrensprinzip gemacht wird.


Hier geht's weiter zum zweiten Teil des Rohrmoser-Artikels

Der Fußball ist die kleine Welt ...

... in der die große ihre Probe hält — wenigstens in Österreich. Und kam es zwar, wie das verdienstvolle E-Mail-Portal »gmx« gestern unter dem wirklich originellen Startseiten-Kurztitel »Bullen als "Neger" beschimpft?« zu berichten wußte, fast zu Handgreiflichkeiten nach dem Spiel, welche sich jedoch inzwischen kalmierten und in allgemeiner Versöhnung sacht schlossen wie eine Rokokospieldose ...


Als des Fußballs nicht wirklich Interessierter war ich bislang eigentlich der Meinung, der Zweck des Männerfußballs wäre es, möglichst oft den schwarz-weißen Ball ins Tor auf der anderen Seite des Spielfeldes zu bugsieren — wogegen Damenfußball durchaus auch in ein Gezicke à la »Frau Schiedsrichterin, die Liesi hat mich vorhin ganz böse angeschaut!« ausarten könne — doch, wie man sieht, hat auch der Männerfußball diesbezüglich aufgeholt, wie der gmx-Artikel hinlänglich beweist:
Die Nerven lagen wegen angeblicher Rassismus-Vorwürfe gegen "Bullen"-Akteure blank, die Trainer, Walter Kogler von den Hausherren und Ricardo Moniz, versuchten zu kalmieren. In den Katakomben flogen während des Abgangs fast die Fäuste: Im Mittelpunkt der Salzburger Attacken stand Tirols Verteidiger Georg Harding. Dieser habe während des Spiels Salzburgs Brasilianer Leonardo als "Neger" bezeichnet.

Salzburgs farbiger Torhüter Eddie Gustafsson sagte im ORF-Interview: "Harding hat zu 'Leo' Neger gesagt. Das hat im Fußball nichts zu suchen. Denn wir sind Vorbilder für die Jugend." Der angesprochene Verteidiger wollte dies jedoch nicht auf sich sitzen lassen. Es sei alles erstunken und erlogen, beteuerte Harding.

Gustafsson nahm den Vorwurf am Montag wieder zurück. Der Schwede will sich zudem bei Harding entschuldigen. "Sobald sich Edward Gustafsson bei mir entschuldigen wird, ist dieses Thema für mich erledigt. Wie ich auch schon nach dem Spiel gesagt habe, verurteile ich Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zutiefst", wird Harding in der Club-Mitteilung zitiert.
Der farbige Schwede Gustafsson — sozusagen der sprichwörtliche Südschwede, dieser Eddie, der alte Schwede! — hat also gelogen (sonst täte er's ja nicht zurücknehmen), dennoch lautet die Schlagzeile nicht: »Salzburgs Südschwede verleumdet Tirols Verteidiger durch Rassismus-Vorwurf«, was faktisch richtig, aber vielleicht politisch nicht ganz korrekt gewesen wäre, sondern: »Bullen als "Neger" beschimpft?« — naja, in der Kürze liegt die Würze, dachte sich der Online-Redakteur vermutlich (sofern er dachte), da kann auf die inhaltliche Richtigkeit nicht immer geachtet werden.

Und schon steht ein unschöner — zwar in Anführungszeichen gesetzter und mit Fragezeichen hinterfragter — Rassismusverdacht gegen das schöne Alpenland Tirol im Raum. So schnell kann's gehen ...

Montag, 25. Juli 2011

Auf den Punkt gebracht

.. wird die derzeitige Breivik-»Berichterstattung« des politisch-medialen Komplexes vom Blog »Politplatschquatsch«, der seinen Artikel wie folgt abschließt:

Auch über die Wortwolken aus Berlin hinaus ist die mediale Widerspiegelung des Falles Anders Breivik ein Lehrbeispiel dafür, wie ähnliche Umstände völlig gegensätzlich interpretiert werden können, wenn nur der Wille da ist. Gipfelt die Nachbereitung eines jeden islamistischen Anschlages darin, die Täter aus der Menge der Gleichgläubigen herauszunehmen und ihren ideologischen Motiven ein Moment des Wahnsinns unter Hinnahme eines Verstoßes gegen die von allen korrekt Gläubigen akzeptierten Werte der eigenen Religion zuzuschreiben, läuft es hier nun andersherum. Breivik, zweifellos ein nicht nur ein wenig Wahnsinniger, wird zur Speerspitze einer weltumspannenden Bewegung fremdenfeindlicher Gewalt geschrieben: Sein Gedankengut enthält, die Wortwahl ist kein Zufall, die "kruden Thesen", die zuletzt Sarrazin zur Last gelegt wurden. Seine Brüder im Geiste sind "Hassblogger", sein Abschied aus der norwegischen Rechtspartei fällt unter den Tisch, mitgeteilt wird viel lieber seine frühere Mitgliedschaft dort.

Ein Bild wie das Negativ des Panoramas, das nach den Anschlägen von London und Madrid, ja selbst nach denen von New York gezeigt wurde. So wie den in Gruppen organisierten Tätern damals, hinter denen Unterstützer und Sympathisanten standen, trotz planmäßigem Handeln Verwirrung über die Grundsätze des grundsätzlich friedlichen Islam zugutegehalten wurde, unter denen keinesfalls alle, ja nicht einmal viele und bestimmt nicht die meisten Muslime litten, wird Breivik offenkundige geistige Verwirrtheit ausgeblendet und er zum rational handelnden Aktivisten einer latent mordlüsternen Angst vor Ausländern gemacht. Ein Bild von ihm, ein Bild von Geert Wilders, ein Blick auf sein "Manifest", ein Zitat von Broder. Virtuell wird der Einzeltäter zum Werkzeug einer Gruppe, die sein Handeln quasi vorab durch verbale Äußerungen gebilligt hat. Der Täter ist schon nach zwei Tagen nicht mehr Christ, nicht mehr Biobauer, nicht mehr Absolvent einer Handelsschule, nicht mehr Bodybuilder, Geisteskranker oder zorniger Sohn. Sondern nur noch ein Mann, der "Kontakte in die rechtsextreme Szene hatte" und damit genau dort steht, wo er für die unweigerlich folgende "Debatte über Sicherheitspolitik" (n-tv) am nützlichsten ist.
Touché! Treffender kann man's eigentlich kaum ausdrücken. Nur kotzen ...

In Zettels kleinem Zimmer

... findet sich zum Fall Breivik ein exzellenter Kommentar eines gewissen »Michael B.«, der es verdient, sorgfältig gelesen zu werden:
Was das "politische Spektrum" sagt und tut sind oft zwei Dinge. Wenn es zutreffen sollte, daß Breivik einer losen Organisation, dieser Ritterschaft, angehört, aus der weitere Anschläge zu erwarten sind (es ist viel von Giftgas und kostspieliger Sabotage die Rede), und wenn diese Anschläge sich auch erfolgreich einstellen (sogar ganz unabhängig von der ursprünglichen Wahrheit der Existenz dieser Gruppe), dann hat das politische Spektrum ein Problem, das durch Bekundungen allein nicht zu lösen ist. Terrorismus funktioniert oft, das ist kein Geheimnis: Die Palästinenser genießen eine ihrer zahlenmäßigen Wichtigkeit völlig unangemessenene Aufmerksamkeit, mit viel Goodwill und Finanzhilfe; die Tschetschenen haben ihr islamisches Emirat bekommen und eine viertelmillion russische Zivilisten vertrieben; die IRA hat Irland die Unabhängigkeit gebracht und die Besetzung Nordirlands beendet, eine Eingliederung ist für die Zukunft abzusehen.

Breiviks Hauptanliegen ist ja keineswegs völlig unerhört oder utopisch, die CDU der 80er-Jahre, um nur ein Beispiel zu nennen, hatte das in getragenerer Formulierung alles noch im Programm. 1948 war der Kaiser 30 Jahre aus dem Amt, nächstes Jahr ist der 30. Jahrestag des Beginns der Ära Kohl. Monarchisten hatten 48, wenn ich da recht informiert bin, keine Stimme mehr -- aus verschiedensten Gründen. Heute sind Positionen, die der der CDU der 50er-80er entsprechen, im Mediendiskurs mit "Nazi" synonym.
(Hier weiterlesen)
Mit einem Wort: wer auch in Zukunft nicht nach der Multi-Kulti-&-Islam-bedeutet-Frieden-Pfeife tanzen will, kann sich auf einiges gefaßt machen. Die Haßkampagne gegen Sarrazin wird von der ihre letzte Chance witternden linken Medienmeute wohl noch erheblich getoppt werden. Sofern nicht der wirkliche »big bang« durch den Zusammenbruch des Papiergeldsystems schneller kommt. Irgendwie hatten die Leute in der DDR 1989 ja auch bloß das Glück, daß die linke Sache schon zu bankrott war, sie effektiv niederzuknüppeln ...

Die Umsetzung fängt bereits an

Kaum hat sich der Rauch im Regierungsviertel von Norwegen gesetzt, kommt schon die Umsetzung der dadurch hergestellten Situation in Gesetzesvorhaben zur Vorratsdatenspeicherung. Sieh mal an, das geht aber schnell! Hans-Peter Uhl, der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion meint dazu:
Im Vorfeld muss die Überwachung von Internetverkehr und Telefongesprächen möglich sein. Nur wenn die Ermittler die Kommunikation bei der Planung von Anschlägen verfolgen können, können sie solche Taten vereiteln und Menschen schützen. [...]

Wenn solch ein Terrorist erst einmal unterwegs ist, hat der Staat verloren. Solche Anschläge müssen im Vorfeld vereitelt werden.
(Quelle)
Na klar! Wer braucht Bürgerrechte, wenn es um Terrorprävention geht — da soll doch die Polizei größtmögliche Handlungsfreiheit haben!

So, mal ganz kurz zum Mitschreiben: 2010 gab es laut Kriminalstatistik in Deutschland 2.218 Mord-/Totschlagsdelikte, und 142.903 Fälle von schwerer Körperverletzung. Das beunruhigte unsere Politiker keineswegs und veranlaßte sie auch nicht, der Verbrechensbekämpfung besonderes Augenmerk zu schenken. Doch jetzt wird wegen eines (darüberhinaus noch nicht einmal in seinen Hintergründen geklärten) Anschlages mit ca. 90 Toten die totale Aushebelung der Grundrechte ins Auge gefaßt. Ähnlichkeiten der geplanten Vorhaben mit der »Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat (28.2.1933)« erkennen zu wollen, ist natürlich überzogen.

Aber warten wir ab.

Sonntag, 24. Juli 2011

Die inneren Widersprüche der Story mehren sich

... und bald müßte wohl das aufgetürmte Mediengebäude an unverhohlenem Ressentiment (»Blond, blauäugig und skrupellos«) und ungenierter Desinformation mit lautem Rums zusammenstürzen — wenn, ja wenn da nicht erhebliche Interessen daran beteiligt wären, den »Fall Oslo« zu instrumentalisieren. Der Biobauer wird dabei ebenso unter den Teppich gekehrt, wie der Freimaurer, oder seine Verehrung für Churchill und norwegische Widerstandskämpfer gegen die Nazis — was allein zählt, sind seine Postings auf »rechten« und islamkritischen Foren und Blogs. So what!

Auf »Gates of Vienna« (bekanntlich ein islamkritischer Blog, der — selbstmurmelnd — als pöhse Inspirationsquelle sofort unter das Sperrfeuer der linken Meinungsmacher geriet) findet sich ein interessanter Artikel von Mark Humphreys (die Eigendefinition auf seiner Homepage lautet: »Irish. Atheist. Liberal-right. Anti-jihad. Pro-American. Pro-Israel«), der sich Gedanken über den Fall macht und dabei zum überraschenden (oder eigentlich: nicht wirklich überraschenden) Schluß kommt: das alles paßt irgendwie nicht zusammen!
This sadistic, barbaric attack must be one of the strangest terror attacks ever. One would never think, from the killer’s online comments, that he was a mass murderer in waiting.

The killer was right-wing and anti-jihad, yes, but he was not a neo-Nazi (he was pro-Israel) or a white supremacist (he opposed the BNP because they are racist). He was Christian, but not a fanatic (he was pro-gay).

In fact he was apparently like me — liberal right. He was anti-racist, pro-gay and pro-Israel. So how on earth did someone like that become a terrorist against the West?

Perhaps he radically changed his politics since his last post to document.no in Oct 2010 (see below). Can we see any writings of his between Oct 2010 and July 2011?
Nun, warten wir ab. Präsident Lincoln hat jedenfalls bis dato noch immer rechtbehalten. Auch wenn es manchmal etwas länger dauerte ...

Das Wort zum Sonntag

... kam aus Tante Erikas Mund zwar schon am Samstag, klang deshalb jedoch nicht weniger politisch korrekt — man könnte auch verlogen sagen — und lautete wie folgt:
Wir haben noch kein abschließendes Bild von dieser entsetzlichen Tat. Wir wissen nicht genau, was zu diesem Verbrechen geführt hat; aber es heißt, Hass sei ein Motiv gewesen – Hass auf den Anderen, Hass auf den Andersartigen, auf den anders Aussehenden, den vermeintlich Fremden. Dieser Hass ist unser gemeinsamer Feind. Wir alle, die wir an die Freiheit, den Respekt und das friedliche Zusammenleben glauben, wir alle müssen diesem Hass entgegentreten. Das ist es – neben der Trauer und dem Mitgefühl –, was mich heute bewegt und was uns auch in der Zukunft leiten sollte.
Derlei Wortspenden klingen edel und besagen wenig — jedenfalls nichts Gutes. Denn, wie Karl Eduard daraus treffend deduziert:
Einheimische, so die Bundeskanzlerin, könnten sich warm anziehen, denn natürlich, gab die Bundeskanzlerin zu bedenken, wenn wir uns jetzt insbesondere auf den Hass auf den vermeintlich Fremden konzentrieren müssen, werde keine Zeit mehr für die unschönen Vorfälle bleiben, die so überbewertend mit „Hass auf Deutsche“ betitelt wurden.
Wenn man den Angaben der Behörden trauen kann (warum eigentlich? Aber lassen wir das mal außen vor ...), dann war der mutmaßliche Täter psychisch krank und ein Einzeltäter. Welchen Sinn sollte es also haben, wenn »wir alle, die wir an die Freiheit, den Respekt und das friedliche Zusammenleben glauben« einem haßerfüllten Geistesgestörten »entgegentreten«? Verspricht sich IM Erika davon etwa seine Spontanheilung?

Nun, was sie sich davon in Wahrheit verspricht, ist unschwer zu erraten: die Marginalisierung und Ausgrenzung aller Kritiker ihrer Politik, die so wunderbar kompatibel ist mit der Politik aller anderen lokalen Satrapenregimes in Europa. Und die schön brav die Agenda des friedlichen Zusammenlebens umsetzt. Friedlich sollen Deutsche, Holländer, Franzosen, Italiener etc. immer höhere Abgaben bezahlen und für immer höhere Staatsschulden geradestehen, aus denen der Import und künftige Unterhalt all jener finanziert wird, die jetzt und auch in Hinkunft ohne »diskriminierende« Integrationszwänge unsere Frauen als Christenschlampen und uns selbst als Scheißdeutsche (bzw. -österreicher etc.), ungläubige Hundesöhne und Schweinefleischfresser bezeichnen dürfen. Denn wir sind und bleiben friedlich.

U-Bahn-Schläger und sonstige Intensivtäter aus demselben »Kultur«bereich werden auch weiterhin unser friedliches Zusammenleben durch Tritte in die Magengrube bzw. sonstige Körperteile bereichern dürfen. Denn der »Haß auf den vermeintlich Fremden« ist uns zur Bekämpfung auferlegt, und wer sich dieser gemeinsamen Aufgabe entzieht, ist schon ein Nazi.

Nie wieder werden unbotmäßige »Wutbürger« dieses Idyll in Frage stellen, indem sie etwa nach der Sinnhaftigkeit des Imports vor Leuten zu fragen wagen, die — samt ihren nachbezogenen Angehörigen — von unseren Steuergeldern deutlich mehr beziehen, als sie an Beiträgen leisten. Nie wieder wird die Abtretung von Souveränitätsrechten an die EU, von parlamentarischen Kontrollrechten, oder die Einschränkung von Bürgerrechten durch Präventivgesetze aller Art anders als zustimmend diskutiert werden. Ein allgemein vertrautes Volkskammer-Feeling wird durch den Bundestag ziehen, denn Parteien, die nicht klar dem demokratisch-antifaschistischen Block angehören, werden doch erst gar nicht zur Wahl zugelassen (also, das Malheur mit diesem Wilders — das darf sich einfach nicht wiederholen!). Und welche Parteien das sind, darüber beschließt das Politbüro der Brüsseler Kommissare in erster und letzter Instanz (natürlich gibt's Rechtsmittel, wir sind ja 'n Rechtsstaat — z.B. zu den politisch besetzten Verfassungs- und sonstigen Höchstgerichten. Kann man sich eigentlich sparen. Formalität, nicht mehr).

Nun, manchmal sind es einfach Glücksumstände, die unseren geliebten Führern ermöglichen, ohne Widerstände befürchten zu müssen, unsere bereits jetzt durch die Macht der Apparate und Lobbies weitgehend marginalisierte »freie« Demokratie endgültig in eine gelenkte nach dem Vorbild Rußlands oder Chinas umzuwandeln. Denn das wäre gegen den Willen der Bevölkerung nur schwer und unter unverhältnismäßigen Kosten durchsetzbar. Also muß man die Gunst der Stunde nutzen — und geschickt Verbündete sammeln. Und welch treuere Verbündete könnte man finden als jene, die von den Staatsleistungen am meisten profitieren? Welch günstigere Stunde könnte man sich vorstellen als jene, in der alle mit schreckgeweiteten Augen einen Massenmörder ins Idyll einbrechen sehen ...

Es könnte natürlich auch sein, daß der Gunst der Stunde auch ein wenig nachgeholfen wurde. Ob das der Fall war, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen. Es kann sogar Jahre dauern, bis da was ausapert — man denke nur an die Finanzierung und logistische Unterstützung von RAF-Anschlägen durch die DDR. Oder an die »Gladio-Affaire« in Italien. Oder an den »Nachweis« von Massenvernichtungswaffen im Irak. Je schneller die Ermächtigungsgesetze beschlossen werden, desto wahrscheinlicher ist es, daß Oslo kein Fall eines Einzeltäters ist. Oder vielmehr: daß dieser bestenfalls als Auftragstäter handelte in einem angeblich höheren Interesse, d.h. in dem, wie Erika so schön sagte, »was uns auch in der Zukunft leiten sollte«. Denn damit meinte sie eigentlich das Machtkartell, das uns weiter ungestört beherrschen will ...

Samstag, 23. Juli 2011

Michael Mannheimer

... hat eine hervorragende Analyse der aktuellen Ereignisse und ihrer Ursachen geliefert, die auch auf dem Blog Korrektheiten zitiert wurde:
Lasst euch nicht verrückt machen! Die MSM und Gutmenschen sowie das politische Establishment entlarven sich bei der Hetze gegen das Christentum und islamkritische Foren selbst. Hier ein paar Argumentationsbeispiele:

1. Trotz tausendfacher Aufrufe zu Hass, Gewalt und Mord durch die Texte des Islam und durch deren gegenwärtige Apologeten argumentieren MSM bei JEDEM der mittlerweile über 17.000 (!) Terrorakte durch Muslime, dass diese NICHTS mit dem Islam zu tun habe und die Mehrzahl der Muslime moderat sei.

Jetzt aber, angesichts eines EINZIGEN Terrorakts durch einen Nicht-Muslim, genauer durch einen EINZIGEN Christen (!), gilt das alles nichts mehr: Plötzlich wird seitens MSM & Gutmenschentum das ganze Christentum dafür verantwortlich gemacht.

2. Den über 1 Million Ermordeter aus den 17.000 islamischen Attentaten stehen nun 90 Tote aus einem singulären christlichen Terroranschlag gegenüber. Grafisch wäre so eine Differenz auf einer normalen Zeitungsseite nicht mehr als Balkendiagramm darstellbar. Nähme man für jeden Toten einen Zehntelmillimeter, dann wäre der Balken für den Islam einen 100 Meter lang, der für das Norwegen-Attentat ganze 9 Millimeter. Wollte man einen solchen Balken dennoch verwenden, müsste man einen Maßstab von einem tasusendstel Millimeter pro Totem nehmen: Für den Islam gäbe dies einen Balken von 10 cm, der Balken für nicht-islamische Attentate wäre nur noch unter dem Mikroskop sichtbar.

3. Nach dem gängigen “cui bono?” (Wem nützt es?), sollte man in deren Gedankenduktus den Islam und/oder die westl. Islamunterstützer als Nutznießer des Norwegen-Attentats identifizieren. Denn beide haben den mit Abstand größten Nutzen aus diesem Terrorakt. Ich wette, dass man jedoch diesmal keinerlei derartige Verschwörungstheorien wird lesen können.

4. Würde das politische Establishment tatsächlich den islamkritischen Foren die Schuld für das Norwgen-Attenat zuschieben, dann müssten sie sich sofort der Frage stellen, warum sie bislang nicht gegen die zahllosen islamischen Hassforen vorgegangen sind. Denn diese müssten konsequenterweise ebenfalls die Schuld an den islamischen Terrorakten haben. Aus dieser Argumentationslücke gibt es für sie kein Entkommen – es sei denn sie gäben zu, dass sie insgeheim den islamischen Terror gegen den Westen unterstützt hätten. Auch wenn dies den Tatsachen entspräche, würde es keiner zugeben. Und wenn es einer doch täte, würde er vom westlichen polit. Establishment als “Einzelfall” oder “psychisch krank” diffamiert.

5. für den Fall, dass das politische Establishment den islamkritischen Foren tatsächlich vorwürfe, dass sie mit ihrer Kritik am Islam zum Hass gegen den Islam und damit zu diesem Terrorakt beigetragen haben, würden das polit. Establishment damit zum ersten mal offiziell eingestehen, dass Worte tatsächlich zu Handlungen führen. Dies hat das politische Establishment in punkto Islam, insbesondere in punkto der 2000fachen Aufrufe (des Koran und der Hadithe) zur Ermorderung aller “Ungläubigen” stets in Abrede gestellt oder auf primitivste Weise relativiert, indem sie auf die abrogierten Mekkasuren hinwiesen.

Sollte das politische Establishment daher alle islamkritischen Foren verfolgen bzw. verbieten, ist dies ohne Vorbehalt zu unterstützen. Vorausgesetzt, das pol. Establishment ist konsequent genug, auch alle islamischen Foren und den Islam als die Ursache des Ganzen zu verbieten. Und für diesen Fall wären islamkritische Foren obsolet.

6. Man kann das Norwegen-Massaker auch als Tat eines Verzweifelten hinstellen, dessen Wut über die sukzessive Abschaffung Norwegens und seiner christlich-abendländischen Fundamente sich in diesem Terrorakt ausdrückte. Wenn man den palästinensischen Terror durch die “Besetzung” Palästinas durch ungläubige Juden rechtfertigt (und dies tun insbesondere die Gutmenschen Norwegens!), warum sind sie dann plötzlich nicht in der Lage, den Terror eines einzelnen Christen gegen die Besetzung seines Landes durch den Islam in äquivalenter Weise zu verstehen bzw. zu erklären?

Nun, die Antwort ist klar: Nicht der Islam besetzt Norwegen und den Rest Europas, sondern das politische Establishment lässt Muslime millionenfach und gegen den Willen ihrer Bevölkerung nach Norwegen und die übrigen europäischen Länder herein. Die Hauptverantwortung für die weltweite Islamisierung westlicher Länder ist ohne Ausnahme dem überwiegend linken, im besten Fall jedoch gutmenschlichen politischen Establishment jener Länder zuzuweisen. Sie allein waren und sind es, die in den letzten 50 Jahren Millionen kultur- und werte-inkompatibler Muslime in ihre Länder geholt haben. Sie wurden dazu von niemandem autorisiert außer durch sich selbst.

7. Wenn man will, kann man diesen Terrorakt auch als lang vorausgesagten Beginn eines Bürgerkriegs in Europa interpretieren. Als verzweifelten Akt (noch einzelner) indigener Bürger, das Abdriften Europas in ein islamisches Kalifat mit den Mitteln der Verzweiflung zu verhindern. Interessanterweise galt der Terrrorakt auch nicht den Muslimen, sondern Teilen des politischen Establishment. Nicht nur CIA, auch westliche Geheimdienste haben dieses Szenario längst vorausgesagt. Norwegen im Juli 2011 bildet somit den vermutlichen Auftakt eines beginnenden Bürgerkriegs indigener Europäer zur Verteidigung ihres Kontinents. Das muss nicht heißen, dass nun alle Europäer zu den Waffen greifen werden. Aber der beginn ist vermutlich gemacht. Kein Wunder also, dass dem pol. Establishment angst und bange wird.

Beim Osloer Terrorakt stehen die Fakten und deren Konklusion in keinem Verhältnis zu einander außer dem, dass sich die Verteidiger des Islam und jetzigen Kritiker des Christentums (das “politische Establishment”) einig darin sind, den Westen allgemein und das Christentum im Besonderen zu bekämpfen und abzuschaffen.

Die Verteidiger des Islam sind Kollaborateure der islamischen Hassideologie, haben Muslime millionefach in ihre Länder geholt und das Gesicht Europas in einem historisch beispiellosen Ausmaß bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet. Sie haben damit den Willen der überwiegenden Mehrheit der indigenen Europäer vergewaltigt und sind daher die wahren Verantwortlichen für das Norwegen-Massaker.
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen — außer: jede Wette kann angenommen werden, daß nichts davon je in unseren Systemmedien zu vernehmen sein wird! Statt dessen rüsten vorgeblich »bürgerliche« Zeitungen in vorauseilendem Gehorsam bereits zur Hatz auf alles, was nicht links ist:

Die Welt: »Der Rechtspopulismus senkt die Hemmschwelle« (man kann davon ausgehen, daß es demnächst: »Sarrazin und die Folgen« heißen wird)

Die Pesse: »Ausländerhaß als fataler Nährboden« (man kann davon ausgehen, daß bei den nächsten Nationalratswahlen jeder FPÖ-Wahlkampf, der die Dinge beim Namen nennt, mit dem Verweis auf »Oslo« in medialem Gleichschritt niedergetrampelt wird. Und möglicherweise auch von linken Randalierern gleich ein paar FPÖ-Politiker, aber das rechtfertigt dann natürlich der »Kampf gegen Rechts« ...)

Zitate der Linksmedien (also der meisten) zu bringen, ist überflüssig, denn was in den diversen »Neuen Deutschlands« steht, weiß man ohnehin im voraus. Dieser Gleichschritt des gesamten politisch-medialen Komplexes ist zwar einerseits irgendwie zu erwarten gewesen. Andererseits läßt er in seiner Geschlossenheit doch einen Verdacht aufkeimen, den »Politplatschquatsch« in einem Posting so ganz nebenher artikulierte:
ist euch aufgefallen, dass der norweger gewartet hat, bis die eurorettung durch war? immer wieder faszinierend, dass solche großdinge nie gleichzeitig passieren, sondern schön ordentlich hintereinander, damit sie in 15 minuten tagesschau passen.
Schwupps, und weg waren die Griechenland-Milliarden vom Bildschirm. Nun, wie der Engländer sagen würde: »It's an ill wind that blows nobody any good« — ach, und warum fällt mir da auf einmal noch der Wappenspruch des Hosenbandordens ein ...

Wenn der Reichstag brennt

... erhebt sich schnell die Frage, wer ihn denn angezündet hat. Nun, die Nazis wußten damals die Antwort mit beeindruckender Schnelligkeit. Fast so schnell, wie heute in den Medien ganz klar ist, daß in Oslo ein »islamkritischer, christlicher Fundamentalist«, noch dazu ein norwegischer »Nationalist«, die Tat begangen hat.

Aha. Ein durchgeknallter Islamgegner jagt an einem Freitag nicht etwa eine Moschee in die Luft (wie z.B. die obige), sondern das Bürogebäude des norwegischen Premierministers und ein paar Zeitungsredaktionen. Und ein norwegischer Nationalist massakriert nicht etwa südländisch aussehende Zuwanderer (die in Norwegen von der einheimischen Bevölkerung ja mit nicht allzu großem Aufwand unterscheidbar sind), sondern norwegische Jugendliche. Nun, wer's glaubt ...

Aber mit der jetzt gut koordiniert anlaufenden Medienwalze, für welche »Der Spiegel« (»Blond, blauäugig, skrupellos«) bereits die Vorlage geliefert hat, wird die Frage, ob das alles auch nur irgendeine Plausibilität hat, wohl völlig beiseitegelassen werden. Wer Zweifel äußert, wird schon in den nächsten Tagen damit rechnen können, daß das Machtkartell der Internationalsozialisten in Regierungen und Medien im Gleichschritt jede solche Äußerung als »rechtsextremistisch« brandmarken wird. Und im Gegensatz zu einem Anschlag von Islamisten, werden Diskussionen darüber, was denn »die Gesellschaft« falsch gemacht haben könnte, damit der Täter zum Täter wurde, nämlich die europäische Masseneinwanderungspolitik, die Ruinierung der sozialen Netze durch überbordene Sozialleistungen an Zuwanderer etc., mit Sicherheit nicht stattfinden.

Man muß kein Prophet sein, um sich vorstellen zu können, was in den nächsten Tagen und Wochen auf der politisch-medialen Agenda steht:

1.) europaweites Verbot privaten Waffenbesitzes
Das ist schon deshalb ein vordringliches Ziel, weil mit dem steigenden Unmut der Bevölkerung über »Rettungsschirme« und sonstige Betrugsaktionen unserer Politmafia sonst nicht mehr sichergestellt werden kann, daß die steuerzahlende Bevölkerung weiterhin widerstandslos abkassiert werden kann (Waffen in den Händen von Kulturbereicherern sind demgegenüber irrelevant, denn die zahlen größtenteils ohnehin keine Abgaben).

2.) europaweite Internetzensur und Telefonüberwachung
Wäre doch gelacht, wenn man nicht in einem Aufwaschen gleich politisch Andersdenkende lahmlegen könnte! Sicherheit geht vor — schon vernimmt man, daß dieser Täter ja nur deshalb nicht »auf dem Radar der Polizei« war, weil eben noch nicht alles genau genug überwacht werden konnte. Aber nur ein bisserl mehr Zensur, ein bisserl mehr Lauschangriff, ein bisserl mehr Durchlöcherung des Datenschutzes, und Europa wird gleich viel sicherer sein. Homeland Dept, wir kommen!

3. europaweites Verbot von Islamkritik
Denn damit kann man gleich mehere Fliegen auf einen Schlag treffen: wer nicht einmal mehr die Knebelung der Meinungsfreiheit durch »Antidiskriminierungsgesetze« oder die gezielte Überfremdung seines Landes kritisieren darf, der hat auch die allzeit bereitgehaltene Faschismuskeule bei jedweder sonstiger Kritik zu gewärtigen. Und getreu nach Stalins Prinzip »Ermorde einen und versetze damit tausend in Schrecken« werden ein paar »Nazis« in Schauprozessen verurteilt werden, damit keiner es wagt, dem Machtanspruch unserer Alt-Achtundsechziger-»Eliten« entgegenzutreten.

Ein Schelm, wer sich bei der ganzen Sache ein wenig an die Vergangenheit erinnert fühlt — wie eben an den Reichstagsbrand. Oder auch an anderes ...

Es gibt Arschlöcher

Und es gibt Franz Josef Wagner von der BILD-Zeitung. Der schreibt dann über die Nacht- und Nebelaktion, in welcher unlängst die sterblichen Überresten von Rudolf Heß zwecks Verbrennung exhumiert wurden, damit sie danach in den Ozean gestreut werden können, Worte, die »eigentümlich frei« für Menschen, die nicht BILD-Zeitung lesen (also die verstandesbegabten dieser Spezies) wie folgt zitiert und kommentiert:

„Eigentlich gehören Sie für mich in kein Grab auf einem Friedhof.“ Und unpersönlich über diesen Menschen: „Dass seine Knochen nun ausgegraben, seine Gebeine verbrannt wurden und die Asche ins Meer geworfen wird, ist großartig.“ Und über sich selbst: „Ich bin glücklich, dass dieses Schwein nicht mehr auf einem Friedhof liegt.“

So stand es nicht 1933 im „Stürmer“ und auch nicht 1944 im „Völkischen Beobachter“ geschrieben, sondern heute, am 22. Juli, in der „Bild“-Zeitung.


Der Berliner Volksmund hat für derlei den Satz parat: »Sowat lebt, und Schiller mußte sterben!«

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Freitag, 22. Juli 2011

Was derzeit auf der großen EU-Muppetshow abgeht

... kann mit einem klassischen Ausspruch von OTTO folgendermaßen zusammengefaßt werden:


»Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: “Lächle und sei froh, denn es könnte schlimmer kommen!”


Und ich lachte und war froh – denn es kam schlimmer ...«

»Bad role model«

Victoria Beckham ist ein solches, gar keine Frage! Wenn sie sich in zickiger Weise benimmt (bzw. danebenbenimmt), wenn sie tonnenweise Geld ihres fleißig fußballernden Gatten in Luxusboutiquen versenkt, wenn sie sich halb zu Tode hungert, um irgendwelchen hirnkranken »Idealmaßen« zu entsprechen, dann ist sie in der Tat nicht gerade als Vorbild anzusehen. Aber das ist bei dieser Guardian-Meldung (Dank an Rev. Alipius für den Hinweis) eigentlich nicht gemeint:
The Beckhams, and others like London mayor Boris Johnson, are very bad role models with their large families. There's no point in people trying to reduce their carbon emissions and then increasing them 100% by having another child.
... darf eine britische Unterhaus-GrünIn namens Caroline Lucas dahinplaudern. Nun, so wie sie aus- und dreinsieht, muß sich sich auch wohl keine Sorgen machen, von einem Mann (oder auch mehreren) viermal geschwägert zu werden ...

Mann-oh-Mann! Jetzt sieht eine grüne Kampftusse schon durch vier Beckham-Kinder die Umwelt gefährdet! Als ob jetzt alle britischen Fußballfans in den Betten zum Preisschnackseln ansetzen würden nach dem Motto: »Wenn der Beckham seine Alte viermal schwängert, muß ich es ihm doch nachmachen!«

Hat sich die Gute denn nie eine Bevölkerungsstatistik Großbritanniens angesehen? Dann hätte sie nämlich festgestellt, daß die Bevölkerungsvermehrung der letzten Jahr(zehnt)e praktisch ausschließlich auf Zuwanderer und ihre Nachkommen zurückzuführen ist. Und auch hier wieder zum Löwenanteil auf jene kopfwindel- resp. kopftuchtragenden Kulturbereicherer von der »Religion des Friedens«, für die jedoch eine kopftuchlose Christenschlampe à la Victoria Beckham denkmöglich kein role model ist.
At its heart, this is a debate about poverty and inequality, as well as about sustainability – and we believe that strong policies to reduce the yawning gulf between rich and poor should underpin every effort to address it.
... darf Mrs. Lucas im Guardian (der von Lord Monckton nicht zu Unrecht einmal als »... perhaps the most stupid newspaper on earth« bezeichnet wurde) weiterschwadronieren. Na klar! Und weil die vielen Museln, die von uns blöden Nichtmuseln durchgefüttert werden, ja soooo arm und benachteiligt sind, haben sie so viele Kinder, gegen die die Grün-Trusse natürlich keine Einwendungen hat (MultiKulti ist ja hipp und in), wohingegen die Beckhams, die wohl keine Sozialfürsorge für den Unterhalt ihrer Kinder beziehen müssen, sich gefälligst mit Kindern zurückhalten sollen.

Irgendwie müßte man ja direkt dankbar, wenn GrünInnen vom Schlage einer Mrs. Lucas ihre Kinder umweltbewußt verhüten. Es gibt uns die Hoffnung, daß diese Geisteskrankheit genannt »Ökologismus« sich irgendwann durch Aussterben erledigt ...

Mittwoch, 20. Juli 2011

Wenn alte Männer junge Frauen ...

... heiraten (natürlich! Was haben Sie sonst gedacht!), dann wird dem eine verjüngende Wirkung nachgesagt (reden sich zumindest die alten Männer ein) ... Nun, bisweilen scheint dadurch jedoch der völlig gegenteilige Effekt rapider Senilisierung einzutreten. Der greise Arbeiterführer Müntefehring, dem wir vor circa anderthalb Jahren herzlichst zur Drittfrau gratulieren durften, ist dafür ein treffliches Beispiel, wie wir aus dem altbewährten und geschätzten Nachrichtenblog »Politplatschquatsch« entnehmen können:
Der frühere SPD-Vorsitzende, unter seinem Vorgänger Gerhard Schröder mitbeteiligt an der Deregulierung des deutschen Finanzmarktes, an der Zulassung von Verbriefungen und der Expansion der Landesbanken ins Ausland, hat für die Euro-Krise "eine verhängnisvolle Zurückdrängung der Politik durch Märkte und Spekulanten" verantwortlich gemacht. Nach Münteferings Auffassung haben nicht Regierungen wie die griechische, die irische oder die portugiesische durch überbordende Schuldenmacherei dafür gesorgt, dass ihre Länder nun vor der Pleite stehen und Europa wankt und wackelt. Nein, Schuld ist eine vom greisen Arbeiterführer wie immer nicht näher bezeichnete "Finanzindustrie", die in wie immer nicht näher bezeichneten "informellen internationalen Verbünden organisiert" sei und sich dort "durchsetzungsfähiger als die Politik und ziemlich skrupellos" zeige ... (Hier weiterlesen)
Es erhebt sich zu Recht die Frage: is er jetzt so blöd, oder tut er nur so, aus parteitaktischen Gründen? Wir werden es wohl nie mit Sicherheit wissen können. Aber Vermutungen wird man wohl noch anstellen dürfen. Jedenfalls, solange man sie in Kenntnis möglicher Rechtsfolgen nicht ausspricht.

Untreue?


»Die Presse« weiß erstaunliche Dinge zu berichten (noch viel erstaunlicher wären freilich die Dinge, von denen die Presse nur ganz selten zu berichten weiß — aber das ist durchaus beabsichtigt ...). Genaugenommen schreibt »Die Presse« nur einen APA-Bericht ab, aber das ist halt branchenüblich:

Sex-Reise: Versicherer verklagt frühere Manager
20.07.2011 08:05 (DiePresse.com)

Bei der Reise waren Versicherungsvermittler zu einer Feier mit Prostituierten eingeladen worden. Nun folgen Konsequenzen.

Die umstrittene Lustreise von Versicherungsvermittlern der Hamburg-Mannheimer nach Budapest beschäftigt nun auch die Justiz. Die Vermittler waren in eine Therme eingeladen worden und feierten dort unter tatkräftiger Beteiligung von Prostituierten. Der Versicherungskonzern Ergo hat Strafanzeige gegen zwei frühere Manager der Hamburg-Mannheimer erstattet, wie der Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft, Wilhelm Möllers, der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe) sagte. Die Anzeige richtet sich demnach gegen Ulf Redanz, der damals im Vorstand der Hamburg Mannheimer für die Vertriebsorganisation HMI verantwortlich war, sowie gegen den früheren HMI-Vertriebsdirektor Kai Lange.

"Die Strafanzeige erhebt den Vorwurf der Untreue gemäß Paragraf 266 Strafgesetzbuch und ist über die Staatsanwaltschaft Düsseldorf am 12.7.2011 hier eingegangen", sagte Staatsanwalt Möllers der Zeitung. Damit werde nun ein förmliches Ermittlungsverfahren bei der Staatsanwaltschaft geführt. Die Enthüllungen über die Lustreise nach Budapest hatten im Mai für Aufsehen gesorgt. 100 verdiente Mitarbeiter und Vertriebspartner der Hamburg-Mannheimer, die 2010 von der Ergo-Gruppe übernommen wurde, hatten im Jahr 2007 auf Kosten der Versicherung an einer Feier mit Prostituierten in Budapest teilgenommen.
Worin soll, bitteschön, hier eine »Untreue« — was strafrechtlich nix mit Ehebruch & Co. zu tun hat, sondern mit dem Veruntreuen von Geld — liegen? Die Lustreise war eine Anerkennung für die Leistungen guter Mitarbeiter, und die Mitarbeiter haben sich offenbar entsprechend anerkannt gefühlt, womit das Geld daher zweckgemäß eingesetzt worden ist. Andernfalls wäre jede Incentive-Reise, jedes Weihnachtsessen, jeder Betriebsausflug ebenso eine »Untreue« seitens der Geschäftsleitung. Sicher kann man über Geschmack streiten, und nach Budapest in die Gellert-Therme zu(m) Huren zu fahren, mag vielleicht nicht ohne moralisch schalen Beigeschmack sein — aber es ist nicht illegal.

Hier wird wieder einmal von einem in die P.C.-Medienmangel genommenen Konzern in vorauseilendem Gehorsam gegenüber irgendwelchen feministischen Klemmi-Tanten ein Exempel statuiert, indem privatautonome Entscheidungen kriminalisiert werden. Denn es ist eben ausschließlich im Bereich der Privatautonomie angesiedelt, ob sich die p.t. Herren Versicherungsvertreter — ums Damenprogramm für mitreisende Ehegattinnen bzw. Freundinnen wird sich's ja eher nicht gehandelt haben — auf Firmenkosten den Extra-Bonus im Schweiße ihres Angesichts mit feurigen Piroschkas verdienen, oder an der Bar sitzenbleiben und zu Schampus und Hummercocktail einige Runden Skat dreschen. Wäre ihnen ja ebensowenig verboten gewesen, oder?

Und die beteiligten Gunstgewerblerinnen sind ja auch nicht minderjährig vom Sklavenmarkt herangeschleppt worden, sondern verdienten verdammt gutes — für ungarische Verhältnisse geradezu üppigstes — Geld für ein paar Stunden Körpereinsatz. Denn ob wirklich ein Monat lang Regalschlichten im Supermarkt angenehmer ist, als eine Nacht mit besäuselten Vertreter-Wallis rumzutun, habe ich zwar noch nicht ausprobiert (und zwar weder das eine, noch das andere, um präzise zu sein), scheint mir aber so ganz prinzipiell nicht unhinterfragbar ...

Dienstag, 19. Juli 2011

Warte nur, balde ...

Was das Faymännchen für Österreich

... ist Kanzlöse Merkel für Deutschland. Bei Karl Eduard hat Poster »Prosemit« (18. Juli 2011 um 15:55) einen gellenden Hilferuf des »Spiegel«

Reden Sie, Kanzlerin, reden Sie endlich.

... flugs aufgegriffen, und die prägnante Gegenfrage gestellt:
Ja worüber soll denn die Kanzlerin reden? Über Kinder kann sie mangels Erfahrung nicht, über die Wirtschaft mangels Kenntnisse, über die Stasi will sie nicht und ihre Eheprobleme interessieren nicht einmal BILD.

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P.S.: Herzliche (wenngleich nicht neidlose, ehrlich gestanden!) Gratulation zu den 500.000 Zugriffen, cher Karl Eduard!

Montag, 18. Juli 2011

Land der Rinder

Nein, nicht von Argentinien ist die Rede, sondern — bis auf weiteres: zum letzten Mal! — von Österreich, respektive von seiner dringlichen Hymnen-Umdichtung, die durch die Töchter-Söhne ja nur unbefriedigend den insgesamt problematischen Text umgestaltet. Erst jetzt las ich in »Zettels Kleinem Zimmer« einen wirklich gelungenen Vorschlag zur einer zeitgemäßen Neufassung, die diesen Namen verdient. Aus der Feder eines mir bislang unbekannt gebliebenen lyrischen Talents mit dem klassischen Namen Kallias — höret, nein: leset!
Heimat, Söhne, Volk, Fehde, Ahnen, Sendung, Arbeit, Vaterland, Treue - das geht ja alles ganz und gar nicht! Sexistisch, unkritisch, unsozial, nationalistisch, faschistoid. Das gehört sich viel gründlicher gelüftet:
Land der Berge, Land der Rinder,
Land der Äcker, Land der Kinder,
noch naturnah, zukunftsreich!
Standort bleibst du hoher Löhne,
Leut', gebildet für das Schöne,
Vielgerühmtes Österreich,
Vielgerühmtes Österreich.

Tief befriedet, unumstritten,
Liegst dem Erdteil du inmitten
Einem Runden Tische gleich.
Hast an vielen Arbeitstagen
Reicher Leute Last getragen,
Vielgeprüftes Österreich,
Vielgeprüftes Österreich.

Mutig in die schweren Zeiten,
Klar und kritisch sieh uns schreiten,
Freizeitfroh und hoffnungsreich.
Lass uns in Geschwisterchören,
Mutterland, dir angehören.
Vielgeliebtes Österreich,
Vielgeliebtes Österreich.


(Textänderungen in Fettdruck)

Das hat doch was, würde ich sagen ...

»Optimierte Menschen?«

Unter diesem Titel mit einem (wie die weitere Lektüre bald klarmacht) wohl nur dekorativ gemeinten Fragezeichen, damit die Botschaft »Endlich PID auch in Deutschland!« nicht gar so plakativ rüberkommt, findet sich auf »L for Liberty« ein Artikel, der die Einführung der PID in Deutschland preist:
Die PID wurde dieser Tage – wenn auch (noch?) unter ziemlich restriktiven Konditionen – in Deutschland endlich zugelassen. Ein wichtiger und äusserst begrüssenswerter Erfolg für das Selbstbestimmungsrecht der Eltern, insbesondere der Mutter werden wollenden Frau!
Nun: »Selbstbestimungsrecht« ist angesichts der Zielrichtung der PID (nämlich die genetischen Eigenschaften, insbesondere allfällige Behinderungen des Kindes, nicht der Mutter, zu ermitteln) einigermaßen danebengedacht. Es sei denn, man versteht unter »Selbstbestimmung« die sprichwörtliche licence to kill jedem gegenüber, der den eigenen Interessen entgegensteht. Nun, der Artikel läßt in der Tat befürchten, daß genau dies die Definition von »Selbstbestimmung« ist, die Blog-Kollegen CK vorschwebt. Demgemäß werden die Argumente Andersdenkender subtil lächerlichgemacht, z.B. so:
Doch zugleich waren viele mahnende Stimmen zu hören, die vor einem gefährlichen „Dammbruch“ warnten. Bald würde es darum gehen „optimierte Menschen“ zu züchten, „unwertes Leben“ wieder einmal auszuradieren und „Gott zu spielen“. Besonders den Erben Hitlers dürften solche Möglichkeiten nicht in die Hände gegeben werden. Dass ausgerechnet der jüdische Staat Israel bereits vor Jahren entschieden hat, die PID zur Bekämpfung schwerer Erbkrankheiten zu nutzen und heute weltweit führend in reproduktiver Medizin ist und dies ohne eine menschenfeindliche Diktatur der Eugenik geschaffen zu haben, ist bestenfalls ein Beweis dafür, dass die Juden damit zwar in der Tat vernünftig umzugehen wissen, dies aber dem deutschen Michel nicht unbedingt unbedingt zuzutrauen wäre.
Nein, cher CK, das ist kein Beweis dafür, sondern höchstens für den den Aufassungen der Thora geschuldeten Umstand, daß Juden das Leben eines Menschen nicht mit der Zeugung beginnen lassen, sondern erst Monate später. Was, nebenbei gesagt, auch die allgemeine Auffassung der Antike wie auch der scholastischen Theologie des Mittelalters war, welche mangels Kenntnis von der Existenz einer Eizelle bzw. vom Vorgang einer Befruchtung derselben einfach wissenschaftlich noch nicht in der Lage war, den Zeitpunkt der Entstehung eines neuen, unverwechselbaren Genoms früher einzugrenzen.

Was die Süffisanz betrifft, mit der Kollege CK uns weismachen will, daß »eine menschenfeindliche Diktatur der Eugenik« durch die Anwendung der PID ohnehin nicht droht, stellt sich schon die Frage: was, bitteschön sollte denn sonst ihr Zweck sein? Nur die Befriedigung der Neugier der Eltern, ein paar Monate vorher zu wissen, ob ihr Kind blaue oder braune Augen hat (so das mit PID je feststellbar sein wird)? Nein: der Zweck ist ja, den Eltern, bei denen mit PID eine Behinderung des Kindes vorausgesagt wird, nahezulegen, es rechtzeitig vernichten zu lassen.
Behindertenverbände meinen, dies würde zur Diskriminierung von Behinderten führen. Das sehe ich anders. Wer Behinderungen und Krankheiten ausradieren möchte, will keine Behinderten und Kranken ausgrenzen oder gar umbringen. Genauso wenig wie jemand, der keine Armut auf der Erde mehr sehen möchte, alle Armen in ein Vernichtungslager schicken möchte.
... meint CK weiters. Nun, auch dieser Vergleich hinkt gewaltig! Wer Armut bekämpfen will, kann sie durch Wohltätigkeit, Unterstützung, Hilfe zur Selbsthilfe etc. bekämpfen. Wer »in einem Zellhaufen« (© L for Liberty — CK) genetische Schäden zu entdecken meint, der will damit im Effekt aber nur eines: diesen »Zellhaufen« vernichten. Und nur diese Option wird auch verwirklicht. Und wird demnächst verwirklicht werden müssen: denn die Judikatur zum »Kind als Schaden« hat in unseren westlichen »Hedonokratien« schon längst Fahrt aufgenommen. Es wird nicht lange dauern, und Eltern eines behinderten Kindes werden von diesem (oder von staatlichen Betreuungsstellen) zur Kasse gebeten nach dem Motto: »Sie hätten es mit etwas Vorsicht doch ebensogut abtreiben können«). Wer nicht pleitegehen will, wird also bald zu rechtzeitiger Abtreibung gezwungen werden.

Unter dem Artikel verläuft die Diskussion in den gewohnten Geleisen. Und Blog-Kollege Rayson, den ich für die Geduld sehr bewundere, die er in derlei fruchtlose Diskurse steckt, bringt ein sehr gutes (und von den »Hedonokraten« natürlich sofort mit Häme übergossenes) Posting:
Man kann Ethik eigentlich nicht diskutieren, sondern sie sich nur um die Ohren hauen. Das hat auch die Bundestagsdebatte wieder schön gezeigt. Die Herabwürdigung oder Verdächtigung des Andersdenkenden ist da einprogrammiert. Aber nur um mal die gröbsten Analogien aus der Welt zu schaffen:

Nach der Befruchtung der Eizelle sind die Grundlagen für menschliches Leben gelegt. Wie der Mensch aussieht, der aus dieser Eizelle entsteht, ist darin bereits festgelegt. Ich halte eine ethische Einstellung für nachvollziehbar, den Prozess, der von der befruchteten Eizelle zur Geburt eines Kindes führt, vom Menschen nicht unterbrechen zu lassen, schon gar nicht, um wie beim Casting eine Entscheidung darüber zu treffen, wer es wert ist, eine Runde weiterzukommen und wer nicht. Im Prinzip können sich ja auch die Befürworter des Antrags, der sich durchgesetzt hat, sich dieser Betrachtungsweise nicht entziehen, denn wäre dem nicht so, hätte es auch der vielen Auflagen nicht bedurft.

Dabei kann es keinen Unterschied machen, dass der Mensch sich bereits über die künstliche Befruchtung angemaßt hat, der Natur „korrigierend“ unter die Arme zu greifen, was ihn in die Lage versetzt, das beginnende Leben aus seinem an den Menschen gebundenen Zusammenhang herauszuziehen und in einer Laborumgebung zu präsentieren.

Die Frage ist, ob hier ein slippery slope in Gang gesetzt wurde, der irgendwann in einem Horrorszenario endet, wo vor der Geburt systematisch unwertes Leben ausgesondert wird und das Kennzeichen von Armut der Eltern in nicht „perfekten“ Kindern besteht. Ich sehe das kommen, halte es aber auch für unvermeidlich. Was technisch machbar ist und wovon sich irgendein Mensch einen Vorteil verspricht, wird irgendwann auch gemacht. Eine demokratische Gesellschaft kann höchstens das Ausmaß eindämmen, aber natürlich nicht gegen die Wertorientierung der Mehrheit, und die geht ja eh immer mehr in Richtung des „perfekten Menschen“.
Wie sehr die ethische Deformation hier bereits fortgeschritten ist, erkennt man im folgenden Disput (Posting 24 Frage von »Jerome« an »Rayson«, Diskurs danach, insbes. in Postings 29 ff.).

Irgendwann reißt sogar dem fast schon übermenschlich selbstbeherrschten Rayson die Geduld. Und selbst dann bringt er es noch formvollendet und ethisch durchaus hochwertig rüber:
Es gibt nur wenig Gründe für eine Abtreibung, die ich ethisch nachvollziehen kann. Ich beginne aber zu zweifeln, ob man es einem Kind zumuten kann, dich als Vater zu haben.
Ich gestehe, ich hätte es gegenüber einem utilitaristisch-egozentrischen Spaßbrocken wie »Jerome« etwas direkter ausgedrückt, z.B. so:

Wenn ich diese Postings lese, muß ich fast gestehen, daß die Vorstellung abtreibungswilliger Eltern beispielsweise im Falle »Jerome« durchaus ihren Reiz hätte — jedenfalls bin ich den Schicksal dankbar, daß ich mir (in Kenntnis dieses Resultats) über die Frage einer Abtreibung von so einem »Zellhaufen« keine Gedanken machen mußte ...

Disneyland ist abgebrannt, oder: Der Investor geht so lange zum Brunnen, bis er bricht

»Die Vereinigten Staaten von Amerika stehen vor dem ökonomischen Bedeutungsverlust. Ein Mix aus höherer Inflation und einer Abwertung des US-Dollar dürfte diesmal nur kurzfristig Entlastung bringen. Langfristig müssen die Vereinigten Staaten zu einem nachhaltigeren Wachstumsmodell finden, das weniger Schulden als wirtschaftliche Antriebsfeder nutzt. Diese Aufgabe des strategischen Umsteuerns hat nach der Finanzkrise noch gar nicht begonnen und dürfte äußerst schmerzhaft in Jahrzehnten verlaufen. Im Kern ist das Geschäftsmodell „Disneyland“ ein Auslaufmodell.

Bislang fanden sich immer wieder genügend ausländische Investoren, die das Spiel von Disneyland mitmachten: Ökonomen formulieren in der Regel zurückhaltender: Weltweit tätige Investoren vertrauen auf die Stabilität und die Stärke der US-Wirtschaft. Sie tauschten Waren gegen US-Dollar und ermöglichten es so den US-Amerikanern, täglich mehr Handelsgüter ein- als auszuführen. Pro Tag importierten die Vereinigten Staaten in den letzten Jahren Waren im Wert von bis zu zweieinhalb Milliarden US-Dollar mehr als sie ausführten. Im Februar betrug das Defizit 45,8 Milliarden US-Dollar. Dieses Phänomen zeigt sich in dem dauerhaften Handelsbilanzdefizit der USA. Für US-Amerikaner war dieses Konzept des Schuldenmachens als Volkswirtschaft durchaus attraktiv. Die Handelspartner akzeptierten immer wieder neu gedruckte US-Dollar als Zahlungsmittel. Der US-Binnenmarkt war den Handelspartnern wegen seiner Größe zu wichtig. Zurzeit findet ein weltweites Umdenken statt, das zu dramatischen Veränderungen führen könnte.«


Mit diesen klaren Worten wird ein MAVEST-Artikel (»Hat Disneyland ausgespielt?«) aus dem Mai 2011 eingeleitet. Nun, inzwischen hat sich nicht viel geändert — jedenfalls nicht zum besseren. Zwar ist den Berichtserstellern nicht in allen Details zuzustimmen (die Kritik an Bush's »Steuerprivilegien für Reiche« klingt z.B. etwas zu flach und etatistisch gedacht), aber insgesamt werden viele solide fundierte Argumente für die derzeitige Misere genannt. Zuzustimmen ist allerdings, leider, einem Satz zum Schluß des Artikels:

»Sollte ein mittelfristiger Konsumverzicht in den USA politisch nicht durchsetzbar sein, dann dürfte für die nächsten Finanz- und Wirtschaftkrisen der Begriff Tsunami vermutlich nicht mehr ausreichen.«

Der Punkt, an dem die internationalen Investoren, die weiterhin brav bedrucktes Klopapier mit der hochtönenden Devise »Annuit Cœptis« für Geld akzeptieren sollen, endgültig zu brechen beginnen, dürfte also nicht mehr fern sein ...